Samstag, 7. September 2024
Da die heutige Fahrtstrecke nur kurz ist, starten wir gemütlich in den Tag. Während ich abwasche räumt Peter bereits Tisch und Stühle weg, dann muss er uns noch vom Strom trennen und wir können starten. Bis Lötzen bzw. Giżycko - wie der Ort ja eigentlich heisst, fahren wir nur eine gute Stunde. Bevor wir uns auf den Weg zum Campingplatz machen, fahren wir zum Kaufland, unsere Vorräte auffrischen. Neben frischem Brot, Obst und Gemüse wollen wir eigentlich auch pfandfreie Cola kaufen, aber die Hausmarke finden wir eigentlich wirklich teuer mit 1 €/l, da war die Cola im Supermarkt Biedronka billiger. Da wir noch ein paar Flaschen haben, lassen wir die Kaufland Cola stehen, aber dafür wandern noch ein paar der tollen polnischen Schokowaffeln in den Einkaufswagen und für mich natürlich Chips. Dann geht es ab zur Kasse und nun haben wir nur noch wenige Kilometer und Minuten bis zum Hotel St. Bruno mit zugehörigem Campingplatz. Naja, es werden dann doch noch ein paar mehr Kilometer und Minuten, denn plötzlich kommen Schilder: Brücke gesperrt für Fahrzeuge über 2,5 T. Tja, das können wir nicht schönreden, wir haben satte 4 Tonnen. Aber Google routet sofort um, und nach einem Schlenker von knapp 3 Kilometern erreichen wir dann das Ziel von der Rückseite. Aber selbst wenn wir über die Brücke hätten fahren dürfen – es hätte uns eh nichts gebracht, denn die Brücke ist gerade für den Fahrzeugverkehr gesperrt und für die Schifffahrt geöffnet. Und diese zeitweiligen Sperrungen dauern teilweise 2 Stunden. Was uns nur irritiert: der Umweg über die andere Brücke hat nur wenige Minuten gedauert, aber die Leute stehen teilweise wirklich eine geschlagene Stunde an der Brücke und warten, obwohl die Zeiten klar dran stehen. Allein anhand der Gewichtsbeschränkung müssten alle klar sein , dass es hier noch mehr Brücken geben muss. Wir müssen ja nicht alles verstehen, aber wir müssen jetzt erst einmal einen schönen Platz suchen. Der Campingplatz ist ein kleines leicht bewaldetes Areal hinter einem Hotel, mit ca. 25 nummerierten Stellplätzen. Der Platz ist fast leer, und wir haben die Qual der Wahl. Gerade als wir uns für einen Platz entschieden haben, kommt auch schon der Hafenmeister angeschlendert, der den Platz für das Hotel verwaltet. Er stellt uns einen Zettel aus mit dem wir dann vor der Abreise im Hotel bezahlen können. Bevor wir nun Markise, Tisch und Stühle aufbauen, wollen wir erst einmal los und die Gegend erkunden, genauer gesagt den Hafen und den Strand. Aber die Brücke hier am Hotel ist immer noch oben, also müssen wir zur nächsten Fußgängerbrücke laufen, um den Kanal zu überqueren, der den See Kisajno mit dem See Niegocin verbindet. Dann geht es auf der anderen Seite vom Kanal runter bis zum Hafen. Lötzen ist laut Internet einer der größeren touristischen Ort an den Masurischen Seen, aber als Deutsche fallen wir hier gerade wirklich auf. Da Wochenende ist, ist einiges los, aber nur Einheimische bzw. polnische Touristen. Man merkt, dass die Saison vorbei ist. Hier am Hafen kann man Boote mieten, und zwar auch zum selbst fahren ohne Führerschein. Da juckt es uns und vor allem Peter natürlich in den Fingern. Wir schauen und vergleichen Preise, ziehen aber erst einmal wieder von dannen. Weiter geht es bis zum Strand, und bei der Wärme und dem tollen Wetter lädt der See zum Baden ein. Zurück am Womo ziehen wir unsere Schwimmsachen an, schnappen uns die Strandhandtücher und laufen nochmal bis zum Sandstrand. Wir toben zwanzig Minuten durch das Wasser, bevor wir dann nochmal zum Hafen gehen. Dort lassen wir uns vom Bootsverleiher nochmal bestätigen, dass die Preise inklusive Sprit sind, Peter handelt noch eine Weile und dann vereinbaren wir für den kommenden Tag ab 10 Uhr eine 5-stündige Bootstour. Nun machen wir uns aber auf den Weg zurück zum Womo (und auch die Brücke ist jetzt wieder für Fahrzeuge und Fussgänger geöffnet) und starten den Aufbau. Während Peter danach mit dem Rad in die Start fährt und bei der Bank Bargeld holt (für die Bootstour) räume ich auf und bereite schon mal ein bisschen die Sachen für den nächsten Tag vor. Bei einem Glas Gin Tonic und Kerzenschein telefonieren wir dann mit Mama und Tante Erika, und danach steht noch Duschen auf dem Plan. Das Sanitärgebäude ist auch hier wieder sehr einfach, aber sauber. Nach dem Duschen wird es dann Zeit fürs Abendessen. Das frische Brot ist lecker, und zum Nachtischen gibt es Trauben und Ananas. Ein schöner Tag neigt sich dem Ende, mal schauen wie uns die Bootstour morgen gefallen wird.