Nachts beginnt es zu regnen, und der Tag weckt uns nass und mit nur 13 °C. Zum Bezahlen des Stellplatzes müssen wir an die Hotelrezeption, und wir stellen jetzt erst fest, wie riesig die Anlage ist und wie schön. Das Fundament des Hotels scheint noch von der alten Festungsanlage zu sein. Der Platz war nicht sehr günstig, wobei 34 € bei der zentralen Lage am See durchaus ok sind. Zurück am Womo sind wir auch direkt abfahrbereit und machen uns auf den Weg nach Kaunas. Die Fahrt ist unspektakulär bis langweilig, die Strassen sind meist gut ausgebaut, und es hat sich eingeregnet. Nach gut zwei Stunden erreichen wir Kaunas. Allerdings zeigt unsere Uhr nun drei Stunden später an, denn an der Grenze haben wir die Zeitzone gewechselt. Der Parkplatz direkt an der Burg ist kostenpflichtig, aber Dank der Parkplatz App muss Peter nur die Ankunft starten, und dann wird bis zu unserer Abfahrt im 15 Minuten Takt abgerechnet. Das klappt unkompliziert und wir werden diese App hier in Litauen sicherlich noch öfter benötigen. Mittlerweile hat der Regen aufgehört, und wir schauen uns als erstes die Reste der Burg an. Allerdings ist ausser einem Turm mit einer Aussichtsplattform nicht viel zu sehen, und das Museum hat geschlossen. Wir bummeln eine Runde durch die Altstadt, vorbei am Rathaus und einigen Kirchen. Dann geht es über die Vytautas-Magnus-Brücke auf die andere Seite der Memel. Dort fährt die Standseilbahn, mit der wir zur Aleksoto Aussichtsplattform rauffahren. Die Bahn ist gerade abfahrbereit, pro Kopf zahlen wir für die Fahrt in dem kleinen roten Holzwaggon 1 €. Der Blick von hier oben über Kaunas ist toll, allerdings finden wir die Stadt ansonsten nicht so spannend. Kurzentschlossen machen wir uns auf den Rückweg zum Womo, rollen vom Platz und machen uns auf den Weg nach Klaipėda. Zuerst wollen wir eigentlich eine Route entlang der Memel nehmen. Aber es regnet wieder in Strömen, und die Sichtweite ist eher suboptimal. Also fahren wir auf die Autobahn und gut zwei Stunden später erreichen wir dann Klaipėda. Wir haben uns einen Parkplatz kurz vorm Zentrum ausgesucht, der Platz ist groß und laut Park4Night kann man dort gut über Nacht stehen. Binnen Minuten wird es dunkel, und wir machen es uns drin gemütlich. Ein kurzer Schwatz mit Mama, dann gibt es erst einmal Abendessen, denn mittlerweile ist es nach 20.30 Uhr bei uns. Dann sucht Peter sich die Hotline der Telekom raus, denn wir sind auf ein Problem gestoßen. Etlichen Campern ist es passiert, dass sich das Handy zwischendurch ins russische Netz eingeloggt hat, die Grenze ist ja nun nicht weit, wenn man auf der Kurischen Nehrung unterwegs ist. Allerdings gehört Russland zur Ländergruppe 3, das heisst die Kosten beim Telefonieren und Internet sind heftig. Wir wollen wissen, ob man einzelne Länder sperren kann, aber wie befürchtet ist das nicht möglich, man kann nur das sogenannte Auslands-Roaming komplett ausschalten. Das ist natürlich blöd, denn dann können wir das Litauer Netz auch nicht nutzen, was ja für uns kostenfrei ist. Mal schaun, Mama haben wir auf jeden Fall Bescheid gegeben, dass wir die nächsten Tage eventuell nicht oder nur eingeschränkt erreichbar sind. Unser Plan steht nun aber schon mal fest – morgen früh geht es mit der Fähre auf die Kurische Nehrung, wir wollen in Nidda auf den Campingplatz und voraussichtlich zwei Tage dort bleiben, also bis Freitag. Dann geht es wieder zurück nach Klaipeda. Und dann? Mal schaun, so weit haben wir noch nicht geplant…
eowynrohan am 10. September 2024