Donnerstag, 19. August 2021
Wie schon geschrieben beginnt Tag 5 zuerst mit dem Nachtrag im Reisetagebuch. Danach gibt es Frühstück. Brioche, leckere selbstgemachte Marmelade und Lemon Curd (gekauft). Seit dem wir in Schweden das erste Mal diese leckere fruchtige Zitronencreme probiert haben, sind wir absolute Fans. Mal schauen ob ich das auch selbst hinbekomme. Aber zur Not hat unser Edeka um die Ecke das auch. Nach dem Frühstück ist es immer noch am Regnen, das ganze bei knapp 15°. Eigentlich wollten wir einen langen Spaziergang machen. Aber ich glaube wir warten noch etwas ab, so dass wir wenigstens schon mal im trocknen loslaufen können. Nass werden wir eh noch unterwegs. Da mein Laptop vom Tippern noch griffbereit steht, setze ich mich direkt noch mal hin und arbeite ein paar Seiten an unserem Schweden-Photobuch. Als erstes muss ich noch die ganzen Photos von Peters Handy mit in die Sammlung aufnehmen. Dann habe ich für jeden Tag des Urlaubs einen separaten Ordner angelegt, so dass ich alle Bilder chronologisch geordnet habe. Und nun beginnt die Detailarbeit. Die Route habe ich schon fertig und als Bild aus Google Maps kopiert. Zumindest die grobe Route, so dass man die wichtigsten Stationen der Reise sehen kann. Beim Cover bin ich mir noch nicht sicher. Ein Bild mit unserem Tatzelwurm oder doch lieber Elche oder Rentiere, halt was Schweden-Typisches. Hm, einfach mal schauen ob mir beim gestalten ein Photo auffällt, dass es verdient hat auf die ?Titelseite? zu kommen. Die ersten zwei Tage haben wir nur spärlich Bilder gemacht. Aber dann mit dem Besuch im Elchpark werden es mehr. So bastel ich ein oder zwei Stunden vor mich hin. Dann ist etwas Hausputz angesagt. Man trägt doch ordentlich Sand und Staub mit rein. Und hier gibt es viele viele Spinnen. Allerdings sind die alle (zumindest die, die wir bis jetzt gesehen haben) sehr klein. Dafür sind sie aber auch überall. Im Bad hängen sie von der Decke, auf der Couch sitzen sie, über mein Kopfkissen sind schon welche gekrabbelt. Zum Glück bin ich etwas entspannter als ich mit 10 Jahren war, da hätte ich wahrscheinlich hysterisch schreiend das Womo verlassen und hätte mich geweigert es wieder zu betreten. Jetzt versuche ich die kleinen draussen auszusetzen. Allerdings sind sie wahrscheinlich schneller wieder drin als man schauen kann. Apropos draussen. Gerade sieht es etwas weniger dunkel als heute Mittag, also machen wir uns fertig für einen Strandspaziergang. Kurze Hose, T-Shirt, Jacke und Regenjacke drüber. So präpariert kann man es aushalten. Wir wollen wieder Richtung Mole (vielleicht begegnen wir ja zufälligerweise einem Matjesbrötchen!) und weiter bis zu Steilküste Richtung Boltenhagen. Wir haben Ebbe, das Wasser hat sich weit zurückgezogen und die ersten 100 m der Bucht scheinen nur aus Sandbänken zu bestehen. Am Strand ist kaum etwas los, nur eine Handvoll Spaziergänger sind unterwegs und ein paar Familien mit kleinen Kindern spielen im Sand. Wir stapfen durchs Wasser und lassen uns den starken Wind um die Ohren pfeifen. Zum Glück haben wir Mützen mit, sonst wäre es wirklich unangenehm. An der Mole halten wir auf ein Fischbrötchen an, dann laufen wir weiter bis wir an der Steilküste sind. Da laufen tatsächlich einige Leute direkt unterhalb der Abbruchkante rum, und das nachdem wir seit Tagen Regen und Starkregen haben. Manche lernen es nie. Wir laufen weiter bis zu zwei kleinen Felsen im Wasser. Dort machen wir ein paar Photos und dann geht es langsam wieder zurück. Der Tiefstpunkt der Ebbe ist durch und langsam kommt das Wasser zurück. Und mit dem Wasser kommt tatsächlich auch etwas Sonne. Und sofort füllt sich auch der Strand. Wobei füllt etwas hochgegriffen ist. Für einen Nachmittag im August ist hier immer noch erschreckend wenig los. Zurück am Womo gibt es erst mal einen heissen Kaffee zum Aufwärmen. Dann stellt Peter fest dass ein Rad vom Trolly platt ist, auf dem die SUP?s liegen. So ein Mist. Da wir die Rucksäcke vergessen haben, haben wir auch keine Luftpumpe dabei. Also fragt Peter bei einem Mitarbeiter des Campingplatzes im Hilfe, der gerade neben unserem Platz die Böschung mäht. Prima, die haben einen Kompressor. Wenn er mit mähen fertig ist soll Peter mit ihm mitgehen, dann bekommt er den Reifen aufgepumpt. Das klappt dann auch alles, leider stellen wir abends fest dass scheinbar tatsächlich der Schlauch kaputt ist. Ansonsten gibt es auch nicht mehr viel zu berichten. Zum Abendessen grillen wir nochmal Burger, dazu mache ich für jeden eine Scheibe Bruschetta, also Tomatensalat auf getoastetem Weissbrot. Und schon ist weder ein Tag rum. Wir gehen abwaschen, danach kuscheln wir uns rein und machen die Heizung an. Gemütlich abends draussen sitzen bei einem Glas Wein macht hier nicht so viel Spaß bei dem Regen, Wind und Kälte. Aber wir haben ja die Auswahl. Gegen Mitternacht krabbeln wir ins Bett. Der nächste Morgen sieht wieder nicht so einladend aus, aber das kennen wir jetzt ja schon. Ich hole ein paar Brötchen und schnappe mir den Rechner um schon mal zu tippern. Und nach wenigen Minuten kommt mein Mann dazu und leistet mir Gesellschaft. Und nun kommt auch die Sonne raus. Mal schauen wie lange? ich werde berichten.



Mittwoch, 18. August 2021
Nach unserer Platzrunde machen wir uns auf zum spülen. Nun haben wir zwar Platz, aber das Wasser war definitiv auch schon mal heisser. Eine Dame am Nachbarbecken empfiehlt uns, besser beim anderen Waschhaus zu spülen, bei dem hier wäre das Wasser immer nur lauwarm. Ok, werden wir morgen testen. Für heute reicht es. Zurück am Womo lesen wir noch ein bisschen, dann ist Feierabend. Der dritte Tag beginnt mit Regen. Und dabei bleibt es auch. Es sind 13°, es stürmt, es regnet. Draussen sitzen ? auch unter der Markise und geschützt durch die eingehängten Seitenteile ? macht keinen Spaß. Aber wir haben ja ein kuscheliges ?Wohnzimmer?, also machen wir es uns drin gemütlich. Der richtige Zeitpunkt um mal unsere Senderliste zu sortieren. Denn alle Sender, die wir sehen, sind zwischen Sendeplatz 1 und 967 verteilt. Das ist echt nervig wenn man sich jedesmal durch hunderte Sender schalten muss. Peter hat schon mal vorab eine Bestandsaufnahme gemacht was uns interessiert, und während er beim Receiver die Sender in eine vernünftige Reihenfolge verschiebt, schreibe ich alles in einer Exceltabelle mit. Das muss ich zuhause nur noch ausdrucken. Tja, ansonsten gibt es nicht so viel zu berichten. Wir verbringen den Tag mit lesen, rätseln, quatschen, Kaffee trinken und so weiter. Abends entscheiden wir uns für die große Westernpfanne, wie wir es auch schon in Graal-Müritz gemacht haben. Selbstgemachte Bratkartoffeln, Bohnen, Würstchen, Speck und Ei. Sehr lecker!!. Dann geht es zum Abwaschen, und tatsächlich ist das Wasser am anderen Waschhaus deutlich heisser! Abends drehen wir noch eine Platzrunde um wenigstens etwas frische Luft zu bekommen. Ansonsten schalten wir ein bisschen durchs Programm, und ein recht fauler Tag geht zu Ende. Tag 4 beginnt leider auch nicht mit viel besserem Wetter. Grundsätzlich haben wir mit schlechtem Wetter ja kein Problem. Aber wenn man weder radeln noch aufs Wasser kann und das für mehrere Tage ist es schon schade. Zum Frühstück hole ich frische Brötchen. Zwischendurch kommt heute wenigstens immer mal die Sonne raus, und dann ist es direkt auch warm und angenehm. Sobald sich jedoch Wolken davor schieben wird es gleich recht zapfig. Zum StandUp Paddeln ist es leider viel zu stürmisch. Man hat keine Chance gegen den Wind und die Strömung an zu paddeln, darum entscheiden wir uns für einen Strandspaziergang. Wenn wir schon bis zur Küste gefahren sind, wollen wir auch Küstenfeeling. Wir ziehen kurze Hosen an, schnappen uns eine Jacke und marschieren los, diesmal wieder in östlicher Richtung am Strand lang. Die Wolken am Himmel ziehen nicht dahin sondern rasen förmlich. Von Westen sehen wir eine riesige dunkle Wolke aufziehen. Vielleicht haben wir Glück und sie rauscht genauso schnell über uns weg wie die anderen Wolken. Leider Fehlanzeige ? kurz bevor sie über uns ist, beginnt sie abzuregnen. Zuerst versuchen wir noch, uns unter den Bäumen an der Uferstrasse unterzustellen. Dann geben wir auf und gehen zurück an den Strand. Wir laufen noch ein gutes Stück weiter, zwischendurch kommt immer wieder die Sonne raus und dann möchte man am liebsten direkt schwimmen. Das Wetter ist echt verrückt. Langsam machen wir uns auf den Rückweg. Daheim wärmen wir uns mit einem heissen Kaffee. Sonne, Wolken, Regen wechseln sich ab, aber zum Nachmittag hin scheint es wieder besser zu werden. Also starten wir erneut einen Strandspaziergang. Aber irgendwie macht es bei dem Wind nicht so recht Freude. Wieder ziehen bitterschwarze Wolken auf, und wir laufen nur eine kleine Runde bis wir uns entscheiden zurück zu gehen. Wir verkrümeln uns nach drin. Ich putze schon mal Salat fürs Abendessen. Heute gibt es selbstgemachtes Putengyros mit Salat im Fladen. Das Gyros brät Peter auch auf dem Grill in der Pfanne. Das war wirklich eine gute Entscheidung mit dem Cadac. Die nächsten Tage will ich mal Pfannkuchen in der Grillpfanne backen, das sollte auch klappen. Nach dem Essen heisst es spülen. Danach drehen wir nochmal eine Runde über den Platz. Viele Zelter haben sich mittlerweile in ihre Autos geflüchtet, weil ihre Zelte geflutet sind. Wir kommen an einem zusammengebrochenen Pavillon vorbei, wo die Besitzerinnen aus der Not einfach eine Plane drüber gelegt haben, damit nicht alles kaputt geht. Da haben wir es mit dem Womo wirklich gut und können uns nicht beklagen. Wobei wir grundsätzlich eh nicht so sensibel sind was das Wetter angeht. Aber die Aussicht auf die kommenden Tage ist nicht gut und ausser Strandspaziergängen bleibt uns leider tatsächlich nicht viel zu tun, das ist schon etwas ärgerlich. Mit den Neo?s ist es von der Wassertemperatur kein Problem auf die Bretter zu gehen. Aber wie bereits geschrieben stürmt es heftig und gegen die Strömung kann man kaum anpaddeln. Und Radeln bei Sturm und Regen macht auch nur begrenzt Spaß. Ich denke wir schnappen uns morgen mal die Regenjacken für einen Strandspaziergang, dann ist es vielleicht angenehmer beim Laufen. Und mal schauen was wir aus der Zeit noch machen können. Für heute ist erst mal Feierabend. Gerade als wir unsere Platzrunde beenden treffen wir auf unserer direkten ?Nachbarn? und kommen noch eine Runde ins quatschen. Dann fragt die älteste der vier Töchter ob sie sich unser Womo mal anschauen darf. Ich bleibe noch eine Weile draussen mit ihrer Mama im Gespräch, Peter zeigt ihr unseren Tatzelwurm. Sie würde glaube am liebsten direkt da bleiben. Sie erinnert uns ein bisschen an Anna. Als älteste mit drei jüngeren Schwestern ist es sicherlich nicht immer einfach. Vor allem nicht beim Camping. Die sind ja zu sechst mit dem Womo unterwegs, das ist natürlich echt eng, das Bad wurde zum Schrank umfunktioniert, die Sitzgruppe ist ein Bett. Dazu das schlechte Wetter, da muss man schon ein dickes Fell haben. Nachdem Luisa gegangen ist, machen wir es uns noch ein bisschen gemütlich. Die Heizung brummt vor sich hin und wir spielen beide noch Picross. Nachts hören wir immer wieder den Regen aufs Dach trommeln und der Wind lässt die Markise knarren. Am anderen Morgen schleiche ich mich schon mal aus dem Bett, schnappe mir den Rechner und tipper eine Runde. Leider gibt es nicht viel zu berichten, von daher gibt es diesmal auch nur sporadische Einträge ins Reisetagbuch. Aber wir haben ja noch eine ganze Woche vor uns, mal schauen was noch passiert.



Sonntag, 15. August 2021
Der Abend endet lecker. Da es noch relativ früh ist, gehen wir noch zum Abwaschen und lassen das dreckige Geschirr nicht bis zum anderen Tag stehen ? was ehrlich gesagt eigentlich mein Plan war. Aber zusammen sind wir in 5 Minuten fertig, es geht zurück zum Womo und dann auch direkt rein. Denn draussen ist es ganz schön frisch geworden. Wir machen uns nebenbei das Fernsehen an, lesen dabei Nachrichten, zocken Picross und Sudoku und schnell ist der Abend rum. In der Nacht hören wir immer wieder kurz den Regen aufs Dach trommeln, aber besser als tagsüber. Der Morgen beginnt mit kühlen 15°. Wir starten gemütlich mit einem leckeren Brioche Frühstück in den Tag. Da es draussen nicht wirklich schön ist, bleiben wir bis mittags drin, und ich lese weiter in einem Buch von Marc Elsberg. Helix ? es geht um Genmutationen und Virenangriffe. Superspannend und ich würde es am liebsten am Stück durchlesen. Aber auch Blackout fand ich irre gut recherchiert mit einer tollen spannenden Geschichte drumrum. Mittags wird es langsam wärmer, also machen wir uns auf zu einem langen Strandspaziergang. Uns zieht es wieder Richtung Wohlenberger Mole, ob das wohl an den leckeren Matjesbrötchen liegt??? Vermutlich auf Grund des Wetters sind kaum Tagestouristen da, der Strand ist (für ein Wochenende im August) recht leer. Gemütlich tappsen wir durchs flache Wasser. Überall sind Möwen, die Größenunterschiede sind gewaltig. Neben ganz kleinen grau weissen Möwen sind immer wieder drei- bis viermal so große Möwen mit braunem Gefieder zu sehen. Am Strand liegen überall aufgepickte Muschelschalen und auch die ein oder andere tote Qualle. Es gibt also gerade reichlich Futter. An der Fischbude ist nichts los, niemand steht an und der Biergarten ist komplett leer. Wir holen uns zwei Matjesbrötchen und setzen uns zum Essen in die Sonne. Satt und gut gelaunt machen wir uns auf den Rückweg. eEigentlich gibt es auch sonst nicht viel zu berichten. Wir lesen, rätseln, trinken Kaffee und geniessen einfach den Sonntag. Zum Abendessen planen wir Burger und Salat. Schnell ist alles vorbereitet, und schon vor 19 Uhr duftet es herrlich bei uns. Eigentlich wollen wir direkt zum Abwaschen, heute soll auch der Grill mal wieder auf Hochglanz poliert werden. Aber aktuell sind alle Spülbecken belegt, also drehen wir erstmal eine ausgiebige Platzrunde. Danach schnapp ich mir den Rechner und tipper schon mal. Aber viel zu berichten ist ja tatsächlich nicht. Schnell den Text hochladen und dann werden wir nochmal unser Glück beim Spülen versuchen.