Der Platz auf dem wir stehen ist kostenpflichtig mit 100 Kronen pro Nacht, das entspricht ungefähr 10 ?. Entweder man zahlt mit der schwedischen App von Swish (was als Ausländer jedoch nicht möglich ist) oder direkt beim Besitzer, der laut Schildern jeden Abend zwischen 20 Uhr und 21 Uhr zum kassieren kommt. Nachdem wir dann bis 22 Uhr gewartet haben, gehen wir uns Bett. Vielleicht taucht ja am Morgen noch jemand auf. Wir schlafen gut und wir schlafen lang. Die letzten zwei Tage waren doch anstrengender als gedacht. Als erstes schütte ich eine Kanne Kaffee auf, und schon bald duftet es herrlich im Womo. Zum Frühstück gibt es das leckere weiche Brot von Hönös, das wir vom ICA mitgebracht haben. Leider gibt es dieses Jahr nicht mehr die leckere Sorte mit Kardamom. Die war unglaublich! Dieses Jahr ist die Sommeredition mit Vanille. Mal schaun, wir wollen morgen nochmal zum ICA, vielleicht nehmen wir das mal zum probieren mit. Nach dem Frühstück kramen wir zusammen und warten ob die Besitzer doch noch auftauchen. Gegen halb elf starten wir dann. Der Tag beginnt relativ unspektakulär. Wir starten auf der 26 Richtung Norden, kurz danach sind wir bereits auf der E45 bei Mora. Dann geht es weiter über Sveg nach Östersund. In Östersund halten wir nochmal kurz beim Stadium Outlet, denn ich hab mir gestern einen Hoodie gekauft, und der ist so kuschelig und hat eine ganz große Chance eines meiner Lieblingsstücke zu werden. Also will ich unbedingt einen zweiten, sicher ist sicher. Und ich habe Glück und die haben tatsächlich noch einen in meiner Größe. Und Peter kauft sich direkt auch noch einen sehr ähnlichen (der vermutlich irgendwann nach dem Waschen aus Versehen ? schwupps ?zwischen meinen Pullis landen wird). Da wir eh gerade stehen nutzen wir die Chance direkt für eine späte Mittagspause, und picknicken in Tatzel. Dann geht es noch gegenüber zur Tankstelle. Mit knappen 2,24 ? ist der Sprit nicht wirklich günstig, aber solche Preise kennen wir ja mittlerweile auch aus Deutschland. Und mit vollem Bauch und vollem Tank geht es weiter. Als erstes Richtung Strömsund. Wir fahren so gemütlich vor uns hin mit einem Mix aus super Sonne und strömendem Regen. Plötzlich kommt ein Baustelleninfo Schild, dass die Strömsundbrücke gesperrt ist und man der Umleitung folgen soll. Während ich Peter noch das Schild aus der Erinnerung vorlese, sind wir auch schon an dem kleinen Umleitungsschild vorbei. Hm, hab ich auf die Schnelle wirklich alles richtig verstanden, war ja nun mal in Schwedisch, und lange Zeit zum durchlesen hatte ich nicht. Aber ich bin mir sicher die Bedeutung verstanden zu haben. Also heisst es wenden. Die nächste Hofeinfahrt scheint Peter groß genug - also ich täte da ja nicht mal den RAV wenden, aber nun gut. Wenn der Meister meint er kann das? und schon geht es zurück und dann immer den Schildern nach. Tja, was in Schweden halt mal eine Baustellenumfahrung ist, das ist in Deutschland nicht mal ein Feldweg. Und es kommt wie es kommen muss ? als erstes ein fetter Truck, dann ein Womo. Aber mit etwas Vorsicht kommen wir alle gut aneinander vorbei. Nach 16 km sind wir wieder auf Asphalt und über die 345 sind wir dann auch wieder schnell auf der E45. In Strömsund können wir dann sehen das es tatsächlich kein durchkommen gegeben hätte. Also war die Entscheidung zum wenden richtig. Weiter geht es Richtung Hoting und nach Dorotea. Dort machen wir erst einmal ein Photo vom Ortsschild und schicken es an Teta, das wollte ich letztes Jahr schon, als wir auf der anderen Seite vom Ort langgekommen sind. Und ab jetzt halten wir langsam Ausschau nach einem Stellplatz für die Nacht. Hinter Åsele biegen wir auf die 365 Richtung Norden. Mittlerweile ist ausser uns so gut wie kein Auto mehr auf den Strassen, Wir kommen immer weiter in die Einsamkeit ? herrlich. Plötzlich kommt doch ein Auto entgegen und blinkt uns an. Und während ich noch überlege, was los ist, bremst Peter unseren Tatzel schon auf null runter. Rechts steht eine kleine Herde Rentiere. Da hinter uns weit und breit kein anderes Auto ist, kann ich in Ruhe Photos machen. Was für schöne Tiere. Allerdings keine ?wilden?, denn sie sind farbig markiert. Aber trotzdem laufen sie die meiste Zeit des Jahres frei in der Wildnis rum und werden nur einmal im Jahr gesammelt, gezählt und den Besitzern zugeordnet. Wir fahren weiter und nach einigen Kilometern fahren wir über einen Fluss und sehen dort einen großen Parkplatz. Das wird unser Nachtquartier sein. Schnell ist das Womo ausnivelliert, dann ist Feierabend für heute. Als erstes wird Mama angerufen und der Tagesbericht erfolgt vorab telefonisch. Dann machen wir uns einen Cider auf, und während ich mich an die Tastatur setze, kramt mein Mann in der Garage rum und räumt auf. jetzt stehen nur noch Abendessen auf dem Plan und die Routenplanung für den morgigen Tag.