Wir springen beim ersten Wecker klingeln aus dem Bett, denn wir wollen die Bahn um 9.47 Uhr erwischen. Peter will statt Frühstück nur Kaffee, und ich brauche noch gar nichts. Als erstes mache uns die Trinkflaschen für unterwegs fertig. Dazu packen wir Müsliriegel ein, und natürlich Regenjacken und Fleecejacken, denn das Wetter sieht nicht so prickelnd aus. Die Bäderbahn fährt natürlich auch ab Bahnhof Ückeritz, aber das sind mehr als 5 Kilometer, also laufen wir lieber quer durch den Wald nach Neu Pudagla, dort hält die Bäderbahn auch und wir haben nur gut die Hälfte an Strecke. Die Nutzung ist übrigens in der Kurtaxe enthalten, das heisst wir dürfen während unseres Aufenthalts auf Usedom kostenlos mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Insel fahren, und sogar kostenlos Fahrräder mieten. So soll das Verkehrschaos auf der Insel eingedämmt werden, wir finden das total gut. Um 9 Uhr laufen wir los, vorbei am Waschhaus geht es über einen Trampelpfad in den Wald und wir kommen ungefähr 30 Minuten später am Bahnhof an. Unterwegs haben wir vorsichtshalber die Regenhüllen über die Rucksäcke gezogen, denn die ersten Regenwolken haben angefangen, uns zu duschen. Am Bahnhof (ein Gleis, eine Sitzbank) müssen wir nur eine Viertelstunde warten, bis die Bahn überpünktlich vor uns hält. Als erstes geht es nach Zinnowitz, dort müssen wir umsteigen, Aber auch das ist problemlos, der andere Zug hält genau gegenüber. Nun haben wir noch drei Stationen bis Peenemünde. Am Bahnhof angekommen (wieder nur ein Gleis) laufen wir gut 10 Minuten bis zum Museum. Das Historisch-Technische Museum Peenemünde ist auf dem Grund und in den Hallen der Versuchsanstalten Peenemünde, die das größte militärische Forschungszentrum Europas im zweiten Weltkrieg waren. Das Museumsgelände ist riesig, und es gibt neben den Ausstellungshallen und dem Kraftwerk einen großen Aussenbereich. Wir sind erstaunt wie viel los ist, vor allem auch wie viele Familien mit kleinen Kindern hier sind. Aber das Gelände ist wie gesagt groß, und es verläuft sich halbwegs. Besonders beeindruckend ist natürlich die V2 Rakete, aber auch die V1 zieht uns in den Bann. Das Museum legt das Augenmerk auf die technischen Hintergründe, das Thema Nationalsozialismus ist immer nur am Rand erwähnt. Ein zentraler Punkt ist das Kraftwerk, ohne dass die ganze Forschungseinrichtung nicht funktioniert hätte und das die Unmengen benötigter Energie geliefert hat. Wir laufen alles ab, lesen so viel wie das Hirn aufnehmen mag, aber nach einigen Stunden sind wir einfach müde und machen uns auf den Weg zum Hafen. Dort gönnen wir uns Fischbrötchen, Peter bleibt bei Matjes, aber ich gönne mir ein Heilbutt Brötchen. Oh, ist das lecker!!! Gestärkt machen wir uns auf zum U-Boot U461, das ist das nächste Highlight des Tages. Ok, von aussen sieht es mittlerweile mehr als ramponiert aus, aber es ist das größte U-Boot Museum der Welt, und auch die Eltern waren vor 10 Jahren bereits hier.