Die Nacht ist ruhig und wir schlafen uns gründlich aus. Die letzten Wochen waren hektisch und es tut gut, mal ohne Zeitdruck zu sein. Wir starten mit einem leckeren Frühstück und dann geht es an den Strand von Dunkerque. Wir haben Glück und finden einen Parkplatz direkt am Meer. Es herrscht Ebbe und wir können ewig ins Watt raus laufen. Der Strand ist unglaublich groß, und in der Ferne sehen wir den riesigen Hafen und die Fähren nach England. Nach einer großen Runde am Strand entlang, mit den Füssen durchs Wasser laufend, geht es zurück zum Womo. Dann fahren wir weiter zu einem großen Einkaufszentrum, und schaun mal was es so gibt. Also die Auswahl an Fisch und Garnelen und vor allem die Auswahl an Brot, Baguettes und Torten / Kuchen aller Art sind natürlich mit Deutschland nicht zu vergleichen. Aber wir halten uns tapfer und kaufen nur zwei Stück Quarkkuchen – dachten wir zumindest. Dann brauchen wir noch Obst und Salat, den Rest haben wir dabei. An den Kassen braucht es Geduld, hier hat man Zeit. Als ungeduldige Deutscher ist das nicht einfach, aber hier gehen die Uhren wirklich langsamer. Mittlerweile ist es fast 17 Uhr, und wir machen uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Wir haben Glück und ergattern auf einem kleinen Campingplatz direkt unterhalb des Cap Blanc-Nez den letzten freien Platz. Oberhalb der Anlage - auf den Klippen der Opalküste - thront ein Obelisk. Wir schnappen uns den Rucksack, packen zwei Fleecejacken und etwas zu trinken ein, und laufen los. Es geht steil bergauf, obwohl der schmale und geschotterte Weg in langen Serpentinen verläuft. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir das steinerne Kriegsdenkmal. Der Blick auf die darunter liegende Küste ist atemberaubend, und im Sonnenlicht machen wir bereits wieder ungezählte Photos und erkunden die Klippe samt der Bunker-Reste. Dann machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Wohnmobil. Wieder am Womo gibt es erst einmal einen Espresso und ein Stück Kuchen. Der Quark entpuppt sich allerdings als Puddingcreme. Unerwartet, aber trotzdem lecker. Und dann öffnen wir den gerade gekauften Cidre – und sind begeistert! Hier lässt es sich aushalten. Noch ein kurzer Anruf bei Muttern und wir starten die Planung der nächsten Tage. Wir haben diesmal kaum vorgeplant, mal schaun wie wir die kommenden Wochen so verbringen – zu sehen und erleben gibt es hier auf jeden Fall genug. Wir werden berichten.
eowynrohan am 30. April 2025