Sonntag, 16. Juni 2019
Gestern Abend ging es auf die Fähre von Rostock nach Trelleborg. Wir hatten Glück und gehörten zu den ersten Fahrzeugen die aufs Schiff gelassen wurden. Der uns zugewiesene Parkplatz auf Deck 5 war ganz hinten in der letzten Ecke. Aber ich bin ja mit einem exzellenten Fahrer unterwegs, also alles kein Problem. Unsere Kabine war noch nicht fertig, darum sind wir als erstes kurz über das "Hauptdeck" geschlendert. Naja, das ganze Schiff machte eher einen etwas ungepflegten Eindruck. Komischerweise war alles als erstes in Polnisch beschriftet, und auch die Durchsagen waren polnisch, deutsch und englisch. Da die Fähre aber ja nur zwischen Rostock und Trelleborg verkehrt hatte ich doch eher mit schwedisch gerechnet. Aber auch das gesamte Personal war polnisch und ungarisch, obwohl die TT Line eine deutsche Reederei ist. Entweder weil der Großteil der „Kunden“ osteuropäische LKW-Fahrer sind oder weil das Personal aus dem Osten billiger ist. Wie dem auch sei, freundlich waren alle, sauber war es auch. Dann konnten wir in die Kabine. Klein, aber ordentlich und sauber. Geschätzt hatten mindestens 95% der Passagere eine Kabine gebucht, denn es gab nur einen kleinen Aufenthaltsraum für die Überfahrt mit nur wenigen Sitzplätzen. Abgesehen davon dass die Kopfkissen ungefähr die Größe eines Gästehandtuchs hatten, können wir uns nicht beschweren.
Ein neuer Tag beginnt. Um 6 Uhr die Durchsage zum Wecken, aber da sind wir bereits wach. Punkt 7 Uhr legen wir an und bereits um 7.30 Uhr sind wir unterwegs in Schweden. Als erstes suchen wir uns einen Parkplatz um das erste Mal lecker und in Ruhe in unserem Spaßmobil zu frühstücken. Dann das wichtigste: Kaffee kochen! Einfach Wasser heiss machen und Kaffee aufschütten ist ja langweilig. Also haben wir kurz vorher noch eine Makita-Kaffeemaschine erstanden. Funktioniert mit den Standard-Makita Akkus. Davon haben wir ja wahrlich genug. Und tatsächlich, klappt hervorragend. Dazu selbstgemachte Marmelade, leckeres Brioche, so lässt es sich aushalten. Danach schnell alles zusammenräumen und los auf die Autobahn in Richtung Oslo. Der erste Teil ist schon mal vollkommen unspektakulär. Mittags dann wieder eine Pause – und es regnet wie aus Eimern. Aber bei einem Wohnmobil ja gar kein Problem. Nur die Sitze drehen und schon ist man im Wohnbereich. Wieder lecker Kaffee kochen, mit Eiweissbrot, Wurst und Käse stärken und gut gelaunt wieder auf die Piste. Auch der weitere Verlauf ist eher unauffällig. Schöne Wälder, ein paar Seen - und Regen. Aber auch das gehört dazu. Kurz vor der Grenze zu Norwegen suchen wir uns eine Tankstelle. Dort befindet sich auch ein riesiges Einkaufszentrum. Und davor nur Fahrzeuge aus Norwegen die günstig in Schweden einkaufen wollen. Vor allem Süßigkeiten, Zigaretten und Alkohol. Erinnert uns an die Einkaufszentren in Venlo, die von Deutschen aus dem grenznahen Gebiet jedes Wochenende überfallen werden. Weiter geht es auf die letzte Etappe für diesen Tag. In Oslo knubbelt sich der Verkehr ein bisschen, aber alles noch besser als die tägliche Rushhour in Ingolstadt. Dann erreichen wir den Wohnmobil Stellplatz am Segelboot-Hafen von Oslo. Einfach ein großer Parkplatz mit ein paar Stromkästen und Toiletten-Containern. Der Platz ist gut gelegen, denn nur wenige Schritte entfernt ist eine Bushaltestelle mit mehreren Direktverbindungen in die Innenstadt. Aber die brauchen wir erst morgen. Jetzt ist Abendessen angesagt und dann das erste Mal im WoMo schlafen. Gut‘s Nächtle…