Freitag, 12. Juli 2019
Eigentlich sollte der gestrige Eintrag ja der letzte sein – aber da wir jetzt am Fährterminal noch mehr als reichlich Zeit haben, habe ich den Laptop doch noch mal ausgepackt. Die letzte Nacht in unserem Hochbett ist rum, ich werde das abendliche raufkrabbeln vermissen. Die Liegewiese da oben war schon kuschelig. Der Tag fängt heute genauso sonnig an wie er gestern Abend aufgehört hat. Na prima, wenigstens sind uns die Wettergötter zum Schluss noch gut gesonnen und geben unserem 4-wöchigen Skandinavien-Urlaub einen tollen Abschluss. Das ist auf der einen Seite natürlich prima, macht den Abschied aber nicht einfacher. Als erstes gibt es noch ein leckeres Frühstück draussen in der Sonne vor unserem Pepper, typisch schwedisch mit Hjrotron Marmelade (Moltebeeren) für Peter und Kalles Kaviarcreme für mich. LECKER! Dann Geschirr spülen, Frischwasser auffüllen und pünktlich wie die Maurer verlassen wir um 11 Uhr den Platz. Da wir quasi unendlich zeit haben – die Fähre geht ja erst um 22.30 Uhr, bummeln wir gemütlich am Meer entlang. Als erstes kommt Ystad. Peter wendet extra nochmal damit ich das Ortsschild photographieren kann. Wir zirkeln ein bisschen durchs Städtchen und überlegen irgendwo zu parken und ein paar der (natürlich fiktiven!) Schauplätze der Wallander Krimis anzuschauen. Aber die sind über das ganze Städtchen verstreut, und wir haben keine Lust nochmal die Räder hinten runterzunehmen. Denn die hat Peter gestern Abend wieder unter die Plane gepackt und mit Spanngurten gesichert. Also fahren wir weiter. Kurz hinter Ystad kommen wir nach Svarte, dort sehen wir aus den Augenwinkeln eine kleine Badestelle. Am Ortsausgang gewendet und zurück, da findet sich bestimmt ein Parkplatz. Und tatsächlich gibt es noch eine Lücke für uns. Ab in die Badeklamotte, ein kleines Picknick gepackt sowie die dicken Badetücher von Mama und ab an den Strand. Es gibt einen Badesteg und eine Bude die Eis und Kaffee verkauft. Ein paar Jugendliche toben tatsächlich im Wasser rum, die meisten anderen Familien und Paare liegen jedoch einfach nur in der Sonne. Auch wenn wir es nicht geglaubt haben, wir müssen uns tatsächlich eincremen. Denn wir haben es gestern bereits geschafft uns einen Sonnenbrand zu holen. Allerdings könnte es auch Rost sein, wir sind uns noch nicht sicher. Die Sonne bringt den Sand zum glühen – das Wasser ist trotzdem bitter kalt. Also so richtig bitter kalt. Peter wagt es tatsächlich komplett unterzutauchen – ich mache direkt ein Beweisphoto. Bei mir geht es nur bis Mitte Oberschenkel. Ich hab keine Lust auf einen nassen tiefgekühlten Badeanzug, da räkel ich mich lieber nochmal in der Sonne. Der Strand ist recht klein, ich schätze mal 300 m – Peter meint 500 m. Wie auch immer, auf jeden Fall recht beschaulich und die Leute verteilen sich, so das man gefühlt unendlich Platz hat. Irgendwann trennen wir uns schweren Herzens vom Meer und gehen zurück zum WoMo. Wir ziehen uns in alle Ruhe um und weiter geht es nach Trelleborg. Bevor es jedoch zur Fähre geht, halten wir beim ICA, einem riesigen Supermarkt. Ich hab da noch so eine klitzekleine Wunschliste, z. B. Kaviarcreme, Knäckebrot und das leckere weiche süßliche Roggenbrot. Komisch, als wir an der Kasse sind, liegt noch mehr Kram im Wagen. Welche Heinzelmännchen da wohl was reingelegt haben… Nachdem wir unsere Einkäufe verstaut haben, packen wir unsere Sachen für die Überfahrt zusammen: frische Klamotten für morgen früh, Wasch-und Duschzeug - die Kabinen haben ein Bad - und vorsichtshalber unsere Fleece- Jacken. Für jeden noch eine Thermosflasche zu trinken, die Nacht wird bestimmt lang. Dann fahren wir die letzten 1,5 km zum Anleger. Wir sind ja bereits eingecheckt, also müssen wir eigentlich nur noch das Handy-Ticket scannen, und dann druckt der Automat unsere Bordkarten. Also eigentlich funktioniert das so. Bei dem Italiener neben uns und auch bei uns kommt aber nur ein Ticket mit dem Wort VOID raus statt den Bordkarten. Komisch. Und wie vermutet kommen wir mit dem Ticket auch nicht durch die Schranke. Also zu Fuss die paar Meter zurück und ins Terminal. Scheinbar haben die Automaten heute ein Problem, der Italiener und wir bekommen dort sofort von einem sehr freundlichen Mitarbeiter neue Bordkarten ausgedruckt. Dann klappt es auch mit der Schranke. Wir müssen in die Zone B, Reihe 75. Und obwohl wir 4 Stunden vor der eigentlichen Abfahrt bereits da sind, sind wir nicht die ersten in der Reihe. Da die Sonne immer noch brennt, machen wir alle Luken und die Tür auf, durch den Wind am Hafen ist es ruckzuck runter gekühlt. Ja, und da ich nichts Besseres zu tun hab, krame ich meinen Acer doch nochmal raus…