Mittwoch, 6. Juni 2018
So, nachdem wir eigentlich so ziemlich ausgeschlafen hatten, gab es noch ein schnelles Frühstück und dann sind wir auch schon los. Das Wetter war so naja bis grau in grau. Aber trocken, also nichts zu meckern. Das erste Ziel des Tages war Gulfoss, der goldene Wasserfall. Da der Golden Circle das bekannteste isländische Touristenziel ist, schwante uns schon im Vorfeld böses. Von Reykjavik aus werden von ungezählten Reiseveranstaltern Tagestouren angeboten. Jedes Kreuzfahrtschiff das in Reykjavik anlegt bietet die Rundreise zu den Highlights Islands an. Pro Tag also zu den Flugtouristen wie uns nochmal 5.000 – 6.000 Kreuzfahrtouristen. Wir sind so gegen 9 Uhr losgekommen, und waren dann auch schon eine knappe Stunde später am Gulfoss. Und oh Wunder, unser Parkplatz war fast leer. Klar, ein paar Leute waren schon da, wir sind halt nicht allein auf der Welt. Aber eigentlich überschaubar und viel weniger los als erwartet. Und die Sonne ist plötzlich auch durch die Wolken gebrochen. Mit so tollem Wetter hatten wir hier auf Island überhaupt nicht gerechnet. Also ok, es sind nur zwischen 11° und 13°. Aber mit der Sonne wird es schnell wirklich angenehm warm. Aber gut, jetzt ging es zum Gulfoss. Es gibt zwei verschiedene Wege zum Wasserfall, wir haben uns als erstes für den unteren entschieden. Spektakulär, dazu dann ein dicker Regenbogen in der Gischt. Nicht ganz die Niagarafälle, aber verdammt dicht dran. Der Weg führt bis dicht an den Wasserfall ran, es gibt auch Absperrseile so dass man keine Angst haben muss, reinzufallen. Allerdings sollte man nicht wasserscheu sein und eine wasserdichte Kamera dabei haben. Wir haben uns natürlich von der Nässe nicht abhalten lassen, und wurden mit tollen Ausblicken auf den Fall belohnt. Dann zurück und auf den oberen Weg. Auch von dort gab es einen traumhaften Blick auf den Wasserfall. Noch ungezählte Aufnahmen gemacht und dann langsam zurück Richtung Auto. Wir wollten ja noch weiter. Vorher aber doch noch einen kleinen Abstecher in den Souvenirshop am Gulfoss. Aber ganz ehrlich, das ist wirklich nicht bezahlbar. Ich habe einen tollen Kissenbezug gesehen in den Farben einer Aurora Borealis, also wirklich grandios. Der sollte 65 € kosten. Ein Kissenbezug aus Baumwolle in der Größe 40 x 60. Massenproduktion, nicht handgeklöppelt oder von Thor persönlich signiert. Die spinnen. Also nur ein paar Ansichtskarten und den obligatorischen Kühlschrankmagnet gekauft und weiter zum zweiten Ziel unserer Tagestour, dem Geysirfeld. Das ganze ist nur wenige Kilometer vom Gulfoss entfernt, daher hatten wir nur ein paar Minuten Fahrt bis zum nächsten Stop. Und auch diesmal war der Parkplatz relativ leer. Durch das Geysirfeld führt eine Art Rundweg. Als erstes am großen Geysir vorbei. Der ist allerdings (zum Glück) gerade friedlich und „schläft“. Wenn der sich rührt heißt das nämlich nichts gutes. Üblicherweise lässt er sich nur mit Erdbeben wecken, das letzte Mal im Jahr 2000. Dann lieber keine Eruption aber dafür auch kein Erdbeben. Dann weiter zu einigen kleinen Geysiren die so vor sich blubbern. Nett aber nicht spektakulär. Und als wir weiter gehen Richtung Strokkur wird es plötzlich auch deutlich voller. Es gibt nämlich am anderen Ende des Geysirfeldes noch einen Parkplatz und der ist voll mit PKW’s und Reisebussen. Aber egal. Wir schnappen unsere Kameras und warten mit allen anderen dass der Geysir sich meldet. Üblicherweise bricht er ca. alle 8-10 min aus. Und wir haben Glück und kaum stehen wir da geht es auch schon los. Und ist sofort auch schon wieder vorbei. So schnell dass wir kaum den Auslöser drücken konnten. Da wir uns auch nicht so ganz sicher waren ob es der Strokkur war, sind wir ein Stück weitergelaufen. Denn an jedem Geysir stand ein dicker Stein in dem der Name eingemeißelt war. Ok, ein Stein mit der Inschrift Strokkur – das war schon mal gut. Also auch die Hoffnung dass er sich in ein paar Minuten nochmal meldet. Und ja, Volltreffer. Diesmal haben wir ihn super gesehen und auch ein paar tolle Photos gemacht. Ok, und eines hab ich echt vergeigt weil ich meine Hand vor Peters Kameralinse gehalten hab. Das hält er mir jetzt wahrscheinlich ewig vor. Aber wie gesagt gab es auch ein paar gute Photos. Die ersten gingen direkt per WhatsApp in die Heimat. Dann langsam zurück zum Auto. Und weiter zum letzten Teil unserer Reise durch den Golden Circle, dem Þingvellir. Unterwegs haben wir noch kurz in Laugarvatn an einer Tankstelle angehalten und eine Kleinigkeit gegessen. Da Essen gehen in Island sehr teuer ist, geben viele Reiseforen den Tip, an Tankstellen zu essen. Nicht so toll wie im Restaurant, aber die Burger, Sandwiches und Hotdogs werden dort frisch gemacht und sind bezahlbar. Der Tip war klasse, satt und glücklich ging es weiter. Þingvellir bedeutet übersetzt übrigens ungefähr „Ebene der Volksversammlung“. An diesem Ort wurden seit ca. dem Jahr 930 Versammlungen abgehalten, Gesetze verabschiedet und Recht gesprochen. Auch die Ausrufung der Republik Island fand hier statt. Neben der historischen Bedeutung hat diese Stelle aber auch eine geologische Bedeutung. Denn hier in der sogenannten Silfra-Spalte treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander, wobei sie eigentlich nicht aufeinandertreffen sondern vielmehr auseinander driften. Und zwar die nordamerikanische und die eurasische Platte. Wir hatten uns vorher schon mal online und mittels Reiseführer erkundigt, und es wurde empfohlen direkt den Parkplatz P1 anzusteuern. Auch dort zwar einiges los, aber viel weniger als befürchtet. Vom Parkplatz aus sind wir zu Fuss durch die Almannagjá Schlucht gegangen. Der Weg durch die Basaltsäulen war schon wirklich beeindruckend. Dann brechen die Basaltwände zur Rechten weg und geben den Blick auf die großen Flächen des Althing frei und nun sieht man auch den riesigen Þingvallavatn, den größten See Islands. Dann sind wir weiter bis zum Öxarárfoss, einem wunderschönen Wasserfall am Beginn der Almannagjá Schlucht. Wieder jede Menge Photos gemacht und zurück Richtung Parkplatz. Vorher haben wir aber noch einen Abstecher gemacht zur Silfra Spalte und haben uns schon mal angeschaut, wo wir am vorletzten Tag unseres Urlaubs die Schnorcheltour machen wollen. Dazu aber dann mehr wenn es soweit ist. Von der Silfra Spalte dann zurück zum Parkplatz und langsam wieder auf den Rückweg nach Brautarholt. HP hatte sich noch einen Abstecher notiert, mit einem kleinen Umweg gab es die Möglichkeit, einen Blick auf das erste und größte geothermische Kraftwerk Island zu werfen. Der Blick auf das Kraftwerk war wirklich beeindruckend, der Blick von dort über den Þingvallavatn war sensationell. Der Geruch des Kraftwerks war jedoch eher bedenklich. Ja, ich weiss, Schwefel riecht halt so. Aber früher hat man für so einen Geruch ganze Schulen räumen lassen. So, dass war aber dann wirklich das letzte (Ausflugs-)Ziel des Tages. Dann in Selfoss gab es noch einen Tankstop sowie einen Stop beim Bonus. Wir brauchten noch frisches Brot und ein bisschen Obst. Dann im Motel eine kurze Brotzeit und Feierabend. Ein langer aber wirklich toller Tag neigt sich dem Ende zu. Da wir aber gerade Mittsommer haben neigt er sich nur auf dem Ziffernblatt dem Ende zu, draussen ist es bewölkt aber wird die ganze Nacht hell bleiben. Trotzdem gut’s Nächtle an alle die das hier lesen… Eure eo



Dienstag, 5. Juni 2018
Der erste Morgen in Island - das Wetter schaut eher nach naja aus. Grauer wolkenverhangener Himmel. Aber ok, ist halt kein Sonnenurlaub, das wussten wir vorher. Schnell alles zusammengepackt, das Duschen im Hotel haben wir uns gespart weil wir ja eh zur blauen Lagune wollten - da wird vor Betreten des Badebereiches eh gründliches Duschen verlangt. Dann runter zum Frühstück. Wir hatten den Frühstücksraum für uns allein. Das Frühstücksangebot war nicht sensationell aber durchaus ausreichend. Für den Kaffeedurst stand eine Senseo bereit. Wie daheim :-) Ich habe mich für Toast entschieden, einmal mit Schokocreme und einmal mit Käse und Salatgurke. Dazu ein hartgekochtes Ei, Orangensaft und Kaffee. Ach ja, und noch ein bisschen Obstsalat zum Schluss. HP hat sich zu seinen Brötchen noch für Rührei und Speck entschieden. Ebenfalls Kaffee und O-Saft dazu. Eigentlich sind 12 € wirklich ein Haufen Geld für so ein Frühstück. Wenn man jedoch im Gegenzug bedenkt, dass man in Island für eine kleine Pommes 8 € zahlt dann war es gar nicht soooo schlimm. Gut, satt waren wir, also los Richtung Blaue Lagune. Und bereits nach 10 km kam plötzlich die Sonne durch. Und als wir nach nicht einmal 20 km unser Ziel erreicht hatten, war keine Wolke mehr am Himmel zu sehen. Leider waren wir jedoch so von den ganzen ankommenden Reisebussen voll Chinesen abgelenkt, so dass wir nicht daran dachten eventuell Sonnencreme mit in die Badetasche zu packen. Das wird sich noch rächen. Aber gut, erst einmal zum Eingang, die vorab gebuchten Tickets vorgezeigt, unsere Chiparmbänder und Handtücher genommen und in die Umkleiden verschwunden. Die nette Dame am Empfang hat nochmals drauf hingewiesen dass das Wasser zwar toll für die Haut ist, aber leider echt schlecht für die Haare. Daher sollten wir den Conditioner, der in den Duschen bereit steht, nicht wieder ausspülen sondern einfach im Haar lassen. Klang komisch, aber nun gut. Also geduscht, Conditioner in die Haare gemacht und dann raus. Wow, das sieht wirklich spektakulär aus. Schnell die Handtücher (die übrigens so oft gegen frische getauscht werden können wie man mag) an den Haken gehängt, die Badeschlappen aus und ab ins warme – eigentlich fast heisse – milchig blaue Wasser. Und über uns ein wolkenloser leuchtend blauer Himmel, ein Traum. Also erst mal quer durchs Becken getappst, geschwommen, treiben lassen und den Leuten zu geschaut. Während es sich vorne in der Nähe des Haupteingangs noch etwas knubbelte, wurde es nach hinten hin deutlich ruhiger. Nur an der Ausgabe der Silikat-Maske war wieder etwas mehr los. Da der Silikatschlamm kostenlos verteilt wurde, haben wir die Sauerei natürlich auch mitgemacht. Eine Handvoll cremiger Silikatbrei aufs Gesicht und Dekolleté und 10 min einwirken lassen. Soll angeblich wunder wirken, die Haut von Unreinheiten befreien und ein ebenmäßiges Hautbild herbeizaubern. Hm, nun gut. Nach 5 min haben wir bereits angefangen den Kram wieder runter zu waschen da auf Grund der Wärme das Zeug nicht trocknete – was eigentlich sein sollte. Außerdem fühlte es sich nicht sooo toll an. Lustig war es jedoch, den anderen (vor allem Chinesen und Japanern) bei ihren wilden Photoshootings zuzuschauen. In ganzen Gruppen wurde da für die Photos gehüpft, gewunken und die schneeweissen Gesichter vor die Linse gereckt. Plötzlich fiel uns ein dass die Dame beim Eingang was von kostenfreien Getränk gemurmelt hatte. Also ab in die Bar und nachgefragt. Ah, das erste Getränk war also tatsächlich umsonst. Wahrscheinlich, damit nicht alle meckern, weil man nichts an Essen oder Trinken mit in die Lagune nehmen darf. Wir haben damit gerechnet das wir uns ein Wasser aussuchen dürfen oder maximal eine Coke. Aber nein, wir hatten wirklich freie Auswahl! Also hat Peter sich einen Apfel Cidre genommen, und ich hab mich für einen Sekt entschieden. Alle Getränke werden an der Bar in Plastikbecher umgefüllt, damit man sie mit ins Wasser nehmen kann. Nicht hübsch, aber so vermeidet man Scherben im Becken – und Plastik schwimmt oben und kann bei Bedarf schnell wieder „abgefischt“ werden. Wir haben uns jedoch entschieden unsere Sachen in Ruhe an der Bar zu trinken. Dann ist HP nochmal zurück zu seinem Spind und hat seine Kamera geholt. Die Handys sind zwar (theoretisch) auch wasserdicht, aber die Kamera ist einfach robuster. Dann wieder raus ins Becken und Photos gemacht. In der Anlage gab es übrigens mehrere „Zapfstellen“ für eiskaltes Quellwasser. Becher wurden ebenfalls wieder kostenlos zur Verfügung gestellt. Das ist wirklich Service. Von daher haben wir den Rest des Tages einfach nur Wasser getrunken und brauchten nicht unnötig Geld für Getränke auszugeben. Ja- und irgendwann haben wir dann gemerkt dass es doch langsam warm wird auf der Haut. Es war zwar nichts zu sehen, trotzdem haben wir vorsichtshalber mal an der Bar sowie einen anderen Mitarbeiter gefragt, ob man innerhalb des „Schwimmbads“ Sonnencreme kaufen kann. Leider nein, Sonne ist da scheinbar sonst nicht so dass Problem. Aber wie gesagt, zu sehen war ja nichts, also kein Problem. Als wir uns dann einige Stunden später wieder fertig gemacht haben für die Weiterfahrt fing die Haut schon etwas an zu spannen. Und dann plötzlich hat man es auch gesehen – wir sahen aus wie zwei Lobster. Wirklich unglaublich, im Bad selbst viel es gar nicht auf. Entweder weil das Wasser so reflektierte, dass alles sehr hell wirkte. Oder die Röte hat sich erst so richtig beim Duschen entwickelt. Wie auch immer – Tag 1 in Island und wir beiden haben einen fetten Sonnenbrand. Nun gut, jetzt war eh schon zu spät. Also zum Auto und los Richtung Brautarholt (das bei Selfoss, nicht das bei Reykjavik 😊). Nach ein paar Kilometern kommen wir bei Papas vorbei mit einer Werbung für Fish&Chips. Hunger haben wir genug, da wir bis auf Frühstück nichts weiter gegessen hatten. Also angehalten und auf die wirklich üppige Speisekarte geschaut. Burger 1.600 ISK, Fish&Chips 2.500 ISK. Das ist zwar echt sehr teuer, aber Burger bekommen wir immer und überall. Der Fisch wurde als fangfrisch angeboten. Naheliegend, der Laden war ja auch direkt am Hafen. Also bestellt – und wir wurden nicht enttäuscht. Wie gesagt, 20 € für ein Essen in einem Imbiss ist schon hart, aber die Portion war reichlich und der Fisch war sensationell. Gut gesättigt dann weiter. In Selfoss selbst dann nochmal kurz beim Bonus angehalten und löslichen Kaffee gekauft. Dann noch eine große Dose Hautcreme: für sehr trockene Haut und das wichtigste: auch bei Sonnenbrand! Ja, genau das haben wir gesucht. Dann nochmal ein paar Kilometer weiter bis zum Motel. Das Zimmer ist wirklich schön groß. Ein Doppelbett, ein Doppelstockbett (das wir wohl eher nicht benötigen…) ein großes Bad sowie eine ziemlich komplett ausgestattete Küche. Was will man / frau mehr. Nun eine ca. 3 mmm dicke Schicht Creme auf die Haut und die Hoffnung das morgen alles besser wird 😊



Es ist endlich soweit. Die letzten Tage vor der Abreise waren wie immer hektisch. Denn HP musste auch noch schnell sein Büro räumen, da seine Dienststelle während unseres Urlaubs umzieht. Eigentlich wollten wir das bereits vor einer Woche gemacht haben, doch irgendwie kam immer was dazwischen... Aber da er voraussichtlich nicht mit in die neue Dienststelle zieht sondern versetzt wird, haben wir vorsichtshalber noch die Monitore, Docking Station und und und abgeholt. Wieder ein Punkt der ToDo Liste abgehakt. Dann noch Rasenmähen und als letztes das übrig gebliebene Obst und Gemüse wie immer bei Freunden abgegeben. Es kann losgehen. Da das Parken am MUC so unendlich teuer ist, nehmen wir immer den Airport Express Bus. Das ist wirklich die günstigste und praktischste Art. Also erstmal mit dem Taxi zum Bahnhof, das sind nur 5 min. Dann mit dem Bus in knapp 1 h bis zum Terminal. Bis zum Check-In mussten wir nicht mal 1 min laufen. Perfekt. An den beiden geöffneten Schaltern sind schon lange Schlangen aufgelaufen. Da wir Saga Class gebucht haben, dürfen wir uns an der kürzen der beiden Schlangen anstellen. Nach ein paar Minuten sind wir bereits dran. Die Dame am Schalter scheint jedoch nicht - wie sonst eigentlich üblich - eine Landsmännin der Fluggesellschaft zu sein sondern aus Bayern. Da sie uns aber direkt auch noch ein paar Urlaubstips mit auf den Weg gibt, scheint sie vielleicht trotzdem dort zu leben. Wie auch immer. Es klappt alles reibungslos. Dann suchen wir die Lounge. Na prima - Einchecken, Security und auch Boarding am Gate 1A - Lounge im Bereich D. Und die Schlange an der Security ist mal wieder lang. Aber wir kennen uns ja mittlerweile wirklich gut am Flughafen aus. Also die Security im Bereich A ignoriert und direkt durch bis zum Bereich C. Eine Etage hoch und dort den Ausweich-Security Bereich genutzt. Viele kennen den nicht oder es ist ihnen auch zu weit zu laufen. Da wir aber ja eh bis Bereich D wollten war es kein Umweg für uns. Da wir erwartet nichts los. Wie üblich hab ich gepiepst, also wieder Schuhe aus. Dann war alles gut. Von der Security noch mal ein paar Minuten bis zur Lounge. Klein, aber nett gemacht. Da wir zuhause vor der Abfahrt nicht gefrühstückt hatten, hatten wir mittlerweile durchaus Hunger bekommen. Die Auswahl an sich war zwar sehr überschaubar, aber was es gab war lecker und wurde ständig wieder aufgefüllt. Von daher nichts zu meckern. Nachdem wir glücklich und satt waren, wurde es auch schon fast wieder Zeit zum Gate zu gehen. Also unsere Rucksäcke gepackt und wieder das ganze zurück. Da die Dame beim einchecken meinte, wir könnten vom D Bereich nicht in den A Bereich zurück hatten wir befürchtet, nochmal durch die Security zu müssen. Aber das war nur eine Fehlinformation. Wie früher auch kamen wir direkt von der Lounge in die Abfertigungshalle die sich von Bereich A bis D durchzieht. Am Terminal dann große Augen, unser Flieger war nämlich noch nicht da. Aber just in dem Moment als wir suchten kam er um die Ecke und dockte an. Wir hatten dann gerechnet dass wir mindestens 30 min verzögert starten, aber die Mannschaft hat sich echt beeilt und wir durften alle pünktlich an Board. Unsere Plätze waren direkt in Reihe 4. Ausreichend Platz und super bequem. Netter Service. Kurz nach dem Start hat HP dann unser Haus bzw. die Siedlung, in der wir wohnen, von oben entdeckt und schnell ein Photo gemacht. Da wir im Flieger kostenlos WLAN hatten, haben wir das natürlich direkt per WhatsApp geschickt. Sehr cool! Dann das wichtigste beim Fliegen - Das Essen. Unser Essen hatten wir bereits online vorbestellt, da gibt es nämlich eine deutlich größere Auswahl als an Board. Ich hatte Lamm genommen, HP hatte sich für Beef entschieden. Allerdings hatten wir ein kleines Stück gebratenes Rindfleisch erwartet - tatsächlich war es kalt aufgeschnittenes Roastbeef mit Remoulade und Bratkartoffeln. Aber auch sehr sehr lecker! Dann noch ein bisschen miteinander gequatscht, zwischendurch mit Mama WhatsApp geschickt und schon ging der Flieger in den Sinkflug. Seit langem das erste Mal dass mich ein Flug nicht gestresst hat. Ich bin begeistert. Dann raus aus dem Fleger und durch zum Gepäckband. Und da zeigt sich das erste Mal die leicht unorganisierte Seite Islands. Schlecht beschildert, weite Wege. Und obwohl der Flughafen für unsere Verhältnisse übreschaubar ist, haben wir 45 min auf unser Gepäck warten müssen. Aber gut, wir haben ja Urlaub und es kommt nicht auf eine halbe Stunden an. Dann mit unserem Gepäck raus zum Shuttle Bus, der uns zu Lotus Car Rental bringt, bei denen wir unseren Mietwagen gebucht haben. Prima - keiner vor uns. Der Mitarbeiter ist sehr freundlich, hat auch direkt einige Ratschläge zum Thema Auto fahren in Island. Der wichtigste: Immer die Autotüren beim Ein- und Aussteigen sehr festhalten. Er hat sich gerade selbst die Tür durch einen Windstoß aus der Hand reißen lassen. Eine zerstörte Autotür und Prellungen an beiden Beinen. Gut zu wissen, da hatte ich vorher nie drüber nachgedacht welche Windgeschwindigkeiten es hier gibt. Dann aber ab mit dem Gepäck ins Auto. Das Navi steht direkt auf Deutsch, sehr gut! Dann die Adresse eingegeben und los. Ups, beim Ausprobieren der Schalter ist das Navi ausgegangen. Also die abgebrochene Route wieder gestartet und weiter. Dachten wir. Dummerweise hat sich irgendeine alte Strecke wieder gestartet. Zum Glück ist uns bereits nach 5 km aufgefallen dass die Himmelsrichtung nicht passt in die wir fahren. Die nächste Wendemöglichkeit war - welch Zufall - der Parkplatz eines Supermarktes. Der hatte noch genau 20 min auf. Die haben wir genutzt und erst einmal die wichtigsten Vorräte gekauft. Brot, Wurst, Käse, ein bisschen was zu knabbern und vor allem Getränke. Perfekt - also war der Umweg doch zu etwas gut. Dann noch 5 km weiter bis zu unserem Guesthouse. Einfach aber gut. Hier haben wir auch für die letzten beide Tage unseres Urlaubs wieder gebucht, weil es wirklich nah bis zum Flughafen ist. Im Zimmer noch die Koffer neu sortiert, die Badesachen rausgesucht für den morgigen Tag in der Blauen Lagune, für jeden noch ein Brötchen als Abend essen und ab ins Bett.



Samstag, 2. Juni 2018
Der Countdown steht auf 1 Tag bis Abflug. Die Koffer sind gepackt. Donnerstag haben wir noch einen wunderschönen Nachmittag / Abend mit den Eltern verbracht. Dabei kamen wir natürlich, wie fast jedes Mal, von Hölzken auf Stöcksken. Unter anderem habe ich dann die Geschichte von der Frau erzählt, die einen Flug nach Bordeaux buchen wollte aber einen Flug für Porto gebucht hat. Das Reisebüro wurde übrigens für die Verwechslung nicht haftbar gemacht, da die Ursache eindeutig im Dialekt der betreffenden Dame lag und das Reisebüro die Route zweimal in Hochdeutsch genannt habe. Aber wie auch immer, amüsiert hat uns die Geschichte schon. Jaaaaaa – und dann erschallte heute früh die etwas irritierte Frage meines GöGa durchs Haus: <> Was für eine Frage – <> wir rufe ich zurück. In Brautarholt, einem Stadtteil von Reykjavik. Und wir haben sowohl die gesamte Routenplanung über die 20 Tage sowie auch alle Tagesetappen in Google Maps eingegeben und als PDF (nach Datum sortiert) gespeichert. Vorbildlich wie immer halt. Erneut ein Ruf durchs Haus, ob ich wirklich sicher sei, dass sich unser gebuchtes Hotel in Reykjavik befinde. <> antworte ich (jetzt nicht mehr mit nur einem sondern mit mindestens 5 Rufezeichen). Auf Nachfrage stellte sich dann heraus, dass wir komischerweise eine eMail vom Hotel mit den Anreiseinformationen bekommen. Und da steht irgendetwas von Selfoss drin. Also den Rechner angemacht und eingeloggt. Dann das Hotel in der Kartenansicht anzeigen lassen – und dann echt vollkommen entgeistert geschaut! Tatsache, das Hotel haben wir in Brautarholt Selfoss gebucht. Wenn man die Adresse aus der Buchungsbestätigung bei Google Maps eingibt, landet man zwar in Brautarholt Reykjavik, gibt man die Koordinaten ein sieht man aber, dass sich das Hotel ganz klar in Selfoss befindet. Verwirrend. Aber wie dem auch sei, eine Stornierung ist nicht mehr möglich. Aber zum großen Glück ist es nicht so dramatisch wie ich zuerst befürchtet hatte denn Island ist nicht so schrecklich groß und beide Brautarholts liegen ca. 85 km auseinander. Ausserdem hatten wir eh geplant, von Brautarholt aus eine Rundtour durch den sogenannten Golden Circle und damit grob in Richtung Selfoss zu machen. Statt von Nordwesten beginnen wir die Rundfahrt jetzt von Südosten aus. Lediglich auf der Fahrt hin zum Hotel haben wir 50 km mehr als geplant und auf der Weiterfahrt zum nächsten Ziel sind es dann 20 km mehr. Von daher Glück im Unglück und bei einer geplanten Gesamtstrecke von ca. 3.000 km ist der Umweg zu vernachlässigen. Denn bei unseren Urlauben ist immer der Weg das Ziel. Also einmal die Tagesetappen bei Google Maps neu eingegeben und die Screenshots gespeichert. Und für alle Fälle haben wir jetzt nochmal alle anderen Buchungen überprüft und sogar die Koordinaten gespeichert, falls der Mietwagen ein Google Navi hat. Doch vor allem haben wir gelernt, dass man sich nicht an den Ungeschicken anderer erfreuen soll. Lektion gelernt !!!!!!(sechs Rufezeichen).