Heute war die längste Tagesetappe unserer Reise. Aus den Westfjorden in das westliche Nordland. Ohne weitere Abstecher auf Backcountry Roads sollten es 495 km sein. Da wir heute nur einen kleinen Schlenker gemacht hatten, waren es dann letztendlich 520 km. Da auf der Strecke keine besonderen Zwischenstopps geplant waren und auch das Wetter eher als durchwachsen vorher gesagt wurde, haben wir uns in der Früh Zeit gelassen. Also ausgeschlafen, in Ruhe gefrühstückt, das Auto geladen und dann los. Eigentlich war das Wetter dann sogar doch besser als erwartet. Auf der 61 ging es los, durch Súðavík und entlang des Álftafjörður. Wunderschön – schneebedeckte Gipfel die unten in grünen Tälern auslaufen. Wasserfälle die sich über die Hügel ergiessen und Moos das in einem strahlendem grün entlang der Bachläufe wächst. Dann am Ende des Fjords um die Landzunge herum in den nächsten Fjord, den Seyðisfjörður. Auch hier wieder der beeindruckende Kontrast zwischen dem Wasser und den Gipfeln. Diesmal ging es jedoch nicht ganz um den Fjord rum. Da die Hügelkette zwischen diesem und dem nächsten Fjord nicht sehr hoch war, führte die Straße vom Fuss des Tales über die Bergkuppe zum nächsten Fjord, dem Hestfjörður. Und so haben wir uns von Fjord zu Fjord gehangelt. Doch wer glaubt das es auf Dauer eintönig wurde, der irrt. Denn jeder Fjord hat seine eigene Schönheit. Während der eine – wie bereits beschrieben – in den Niederungen viele Weiden und Grünflächen hat, ist beim nächsten Fjord der Kontrast mit dem kargen Fels beeindruckend. Und so bietet sich nach jeder Kurve wieder eine vollkommen neue Landschaft. Was überall gleich ist, sind die ungezählten Schafe und Lämmer die kreuz und quer durch die Gegend springen. Es gibt zwar Zäune, aber ehrlicherweise springen ausserhalb der Zäune mindestens genauso viele Schafe rum wie innerhalb. Gleiches gilt übrigens auch für die allgegenwärtigen Islandpferde. Mit ihren langen Mähnen und verschiedenen Farben toll anzusehen. Aber auch hier scheinen sich die Tiere an den Zäunen nicht wirklich zu stören. Scheinbar zeigen die Zäune nur den Bereich an, wo es Futter gibt und bei Bedarf einen warmen Stall. Nach etlichen Photostops erreichen wir dann am späten Nachmittag bzw. frühen Abend unser Appartement in Hofsós, einem kleinen Ort mit etwa mehr als 150 Einwohner. Allerdings gibt es recht viele Tagestouristen, denn der Ort hat ein Freibad / Hotpot mit einem tollen Blick aufs Meer. Da aber zum einen viel im Bad los ist und die Aussicht durch den mittlerweilen dicken Nebel bzw. Regen stark eingeschränkt, haben wir uns spontan gegen Schwimmen entschieden. Wir werden den Abend lieber gemütlich bei einer Flasche Sekt ausklingen lassen und noch ein bisschen meinen Geburtstag feiern.
eowynrohan am 10. Juni 2018
Für den heutigen Tag hatten wir nichts geplant – ausser erstmal ausschlafen. Und dann ganz gemütlich frühstücken. Anschliessend haben wir ein paar Strassenkarten gewälzt und uns eine schöne Route überlegt. Also erst einmal los an Ísafjörður vorbei Richtung Bolungarvík. Eigentlich wollten wir die Straße direkt an der Küste lang nehmen statt den 2010 gebauten Tunnel. Auf der Karte war die Strasse noch eingezeichnet, allerdings mit dem Hinweis: unattendet. Wir hatten vermutet dass die Strasse einfach unbefestigt ist. Aber weit gefehlt. Die Strasse war teilweise durch Steinschläge und Erdrutsche verschüttet und wird scheinbar auch nicht mehr geräumt. Nach einem knappen halben Kilometer haben wir gedreht und sind im Slalom an den Felsbrocken vorbei wieder zurück. Also doch durch den Tunnel. Die Tunnel hier sind immer recht einfach gehalten, aber lassen sich trotzdem sehr angenehm fahren. Aber die Radarfallen-Dichte in den Tunnel hier liegen bei ca. 0,75 pro km und Fahrtrichtung. Das heisst alleine dieser Tunnel hatte insgesamt 6 Radarfallen! Nach 5 km waren wir wieder draussen, dann noch ein paar Minuten und wir hatten Bolungarvík erreicht. Dann weiter auf Schotterpisten bis Minnibakki an der Küste. Begleitet von Regen und Nebel dann wieder zurück nach Ísafjörður. Dort dann kurz eingekauft, da ja der Sonntag vor der Tür stand, zumal für den morgigen Tag die längste Etappe mit gut 500 km geplant war. Also Brot, Obst und ein bisschen Skyr (isländischen Quark) für die Fahrt gekauft. Dann im Supermarkt noch ein schnelles Mittagessen bei einem Asiaten – Buffet mit verschiedensten Fleisch, Geflügel und Fisch, dazu Reis und gebratene Nudeln. Mal was anderes und billiger als an den Tankstellen (aber immer noch echt teuer…). Dann ins Auto und weiter. Diesmal nach Suðureyri bzw. noch um die Landzunge rum weiter auf Schotterpisten und Feldwegen. Aber leider hat auch hier der Spass irgendwann auf einem Privatgrundstück ein Ende und wir mussten wenden und zurück. Als letztes dann noch ein Abstecher bis nach Sæból. Das hat dann richtig Laune gemacht. Alles unbefestigt, steil bergauf und bergab, enge Serpentinen und dann wieder ellenlang geradeaus mit tollen Blicken auf den Fjord. Alles in allem haben wir für die drei kleinen Abstecher des heutigen Tages aber doch mehr als fünf Stunden gebraucht. Und jeder "entdeckte" Meter Island hat gelohnt. Wer die Einsamkeit mag und sich nicht vor schlechtem Wetter und schlechten Strassen fürchtet, der kann hier glücklich werden. Neben gefühlt 100 Photos von Wasserfällen und Schlaglochpisten haben wir mindestens nochmal genauso viele Photos mit Schafen und Lämmern gemacht. Ein vielleicht nicht so ereignisreicher – aber trotzdem wirklich schöner Urlaubstag neigt sich nun dem Ende zu. Jetzt mal wieder zusammen kramen, morgen früh geht es weiter.
eowynrohan am 10. Juni 2018
Kurz vor 6 Uhr aufgewacht – die innere Uhr funktionierte also auch auf Island noch. Denn um 6 Uhr ging der Wecker, wir mussten unsere Fähre erreichen. Da wir den Abend zuvor bereits die meisten Sachen ins Auto gepackt hatten, waren wir schnell fertig. Statt Frühstück nur jeder einen Kaffee. Zu mehr hatten wir noch keine Lust. Vielleicht ergab sich ja was leckeres auf der Fähre, vorsichtshalber hatten wir uns aber ein paar Kekse und Chilikräcker eingepackt. Dann los. Google hat gesagt bis zu Fähre nach Stykkisholmur brauchen wir eine Stunde, das Auto Navi hat gesagt 1,5 Stunden. Recht hat keiner, wir waren in 45 min da. Also eigentlich viel zu früh. Im Hafen thronte oben auf einem Hügel ein riesiger und echt hässlicher Betonklotz. Zuerst dachten wir an ein Kunstmuseum, wobei es dann vielleicht doch noch eher einem Gefängnis glich, allerdings war kein Zaun drum rum Und ein Gefängnis direkt am Hafen macht überhaupt keinen Sinn. Dann haben wir das Kreuz gesehen. Es war die neue Kirche. Ohhhh wie hässlich. Auch wenn wir echt gerne photografieren, das Ding war uns kein Bild wert. Am Hafen dann geparkt und vor dem Büro von Eimskip erst noch gewartet, wir mussten nämlich unsere online gebuchten Tickets noch einmal gegen richtige Tickets eintauschen. Dann mit den Tickets ab zur Fähre. Dort stand erst ein Auto, super. Also direkt den zweiten Platz gesichert und gewartet. Währenddessen hab ich nochmal schnell meinen Rucksack kontrolliert, alle Beifahrer müssen nämlich zu Fuss borden und dürfen nicht mit dem Auto auf die Fähre fahren. Die Schlange hinter uns wird von Minute zu Minute länger. Plötzlich fährt ein Auto an allen vorbei direkt runter aufs Schiff. ??? Ah, und zack kommt das Auto rückwärts wieder raus. Das kann ja echt nur ein Tourist sein Ob der sich nicht gewundert hat warum da eine riesige Schlange steht? Jetzt das beste – statt sich hinten dann anzustellen, setzt er sich einfach rückwärts vor das erste Auto. Aber dann hat er scheinbar gemerkt dass er böse Blicke von unserem Vordermann bekommen hat, und ist doch wieder gefahren und hat sich hinten angestellt. Mitgekommen mit der Fähre ist er auf jeden Fall, wir haben ihn nämlich dann auf der Fähre gesehen. Übrigens quasi ein Nachbar von uns – Österreicher. Wie klein die Fähre war erkennt man daran, dass wir beide fast zeitgleich im Aufenthaltsraum am Deck ankamen. Ich über die Gangway und HP übers Fahrzeugdeck. Auf einigen Sitzen lagen Decken der Reederei, vorsichtshalber haben wir uns jeder eine gekapert, und das war keine schlechte Idee. Dann gemütlich gemacht und ein bisschen die weitere Route geplant. Zwischendurch immer mal wieder kurz an Deck um ein paar Photos zu machen und die Landschaft zu geniessen. Aber draussen war es wirklich ungemütlich, da waren wir drin besser aufgehoben. Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichten wir Flatey, eine kleine Insel die vor allem für Vogelliebhaber interessant ist. Entweder als Tagesausflug oder auch über Nacht, es gibt ein kleines Hotel mit 7 Zimmern auf der Insel. Nachdem bestimmt 30 Leute die Fähre verlassen hatten, ging es weiter. Nochmal eine Stunde und dann hatten wir unser Ziel erreicht: BRJÁNSLÆKUR. Wow, der Ort war dann aber mal wirklich überschaubar. Ganze vier Häuser und ein Steg wo die Fähre angelegt hat. Beim „Entladen“ der Fähre wurde es natürlich etwas chaotisch, da ja quasi jedes Fahrzeug draussen erst seine Mitfahrer aufsammeln musste. Also halten alle direkt nach dem Verlassen des Schiffes an damit wir nicht so weit laufen mussten. Hm, das könnte man echt besser regeln, aber egal. Den Rucksack auf die Rückbank geworfen und los ging es. Wow, es war wunderschön hier. Nach ein paar Kilometern machten wir den ersten Photostopp und haben direkt erstmal etliche Autos von der Fähre vorbei fahren lassen. Dann man kann auch einfach mal vom Gas gehen und sich die Gegend anschauen ohne das einem jemand auf der Stoßstange hängt. Die erste größere Ortschaft war Patreksfjörður. Dort haben wir uns wie üblich erst einmal an einer Tankstelle ein Mittagessen gesucht. Ich hatte mich diesmal für ein leckeres heisses Sandwich entschieden, Peter sich für Pizza. Hm, teurer als die letzten Tage und auch nicht ganz so lecker, aber ok. Dann weiter. Und wir wussten jetzt schon welcher Teil Islands uns am besten gefallen würde – genau dieser hier. Fast kein Verkehr, kaum Ortschaften, und wenn dann maximal 5 Häuser. Die Strassen ausserhalb der Ortschaften meist geschottert oder Feldwege. Und eine Landschaft – da würde man am liebsten alle 100 m stehenbleiben und schauen und Photos machen und wieder schauen. Und nach 100 m wieder stoppen. Denn es ist ein unglaubliches und faszinierendes Wechselspiel das sich uns bietet: Karge Felswände die scheinbar bis zum Himmel reichen, plötzlich abfallen und sich weiten grünen Tälern öffnen. Enge Fjorde mit endlosen Schluchten, dann wieder Fjorde so breit dass (gefühlt) der Chiemsee reinpassen würde. Das Wasser wechselte ständig seine Farbe – im Nebel fast schwarz, sobald die Wolken weniger wurden wechselte es ins blaue und wenn die Sonne direkt aufs Wasser schien leuchtete es zum Teil in einem satten türkisgrün. Und dann ein Wasserfall nach dem anderen. Kleine und große, hohe und ganz flache. Wasser dass sich durch enge Felsspalten zwängt und donnernd hundert Meter auf einmal überwindet. Direkt daneben ein Wasserfall der aus ungezählten kleinen Terrassen besteht und das Wasser purzelt quasi Meter für Meter in die Tiefe und hinterlässt auf den einzelnen Stufen jedes Mal einen prächtigen Tropfenregen. Dann Wasserfälle die einfach nur wie dünne Fäden am Berg herunterrieseln. Und Fälle dich sich so breit den Berg herab ergiessen als hätte würde ein gigantischer Brautschleier am Fels herunterhängen. So ging es stundelang durch die Westfjorde, und überall hoppelten Schafe mit ihren kleinen Lämmern rum. Soooo niedlich. Vor allem laufen die nicht nur auf den Wiesen (und gerne auch den Straßen) rum sondern die kraxeln auch die steilsten und steinigsten Hänge hoch. Unglaublich. Aber zurück zu den Wasserfällen – denn nun kam der angeblich schönste Wasserfall von ganz Island: der Dynjandifoss. Wirklich beeindruckend! Ob er schöner und nicht so schön wie der Gullfoss ist können wir eigentlich nicht beurteilen. Er war einfach vollkommen anders, und wurde von unzähligen kleineren Wasserfällen flankierte, so dass sich uns eigentlich gerade eine ganze Schar von Wasserfällen bietet. Also geparkt ( und ja, hier waren dann echt auch wieder einige andere Touristen) die dicken Jacken geschnappt und los. Man kann nicht nur bis direkt zum Fuss des Wasserfalls kraxeln, sondern sogar bis an die Wand und ein Stück dahinter. Das letzte haben wir uns aber gespart, dann sehen tut man da fast nichts und man wird nur furchtbar nass. Aber bis hoch zum Fuss sind wir geklettert und haben einige spektakuläre Aufnahmen gemacht. Ui, war schon steiler als gedacht, aber ein bisschen Bewegung schadet ja nicht, zumal wir heute fast nur im Auto saßen. So, wieder zum Auto und die letzten 80 km in Angriff genommen. Die wurden auch wirklich nochmal spektakulär. Wir mussten über einige Pässe, die dick im Nebel lagen. Sichtweite bis Ende Motorhaube, rechts und links im Wechsel dicke Schneewände, dann wieder steile Abgründe. Dazu viel enge Serpentinen. Aber ich hab ja immer einen guten Fahrer an meiner Seite, also kein Problem. Und irgendwann hatten wir auch wieder Asphalt unter den Rädern und die von uns so geliebten unbefestigten Wege waren vorbei. Dann noch die letzten 10 km, davon führten 9 km durch einen Tunnel. Die ersten 6 km ist der Tunnel nur einspurig, die Gegenfahrbahn hat einige Ausweichbuchten. Da wir auf der „Vorfahrtsstraße“ waren konnten wir also fahren, der Gegenverkehr musste immer ran fahren und uns durchlassen. Der dieser Teil des Tunnels quasi schnurgerade war, konnte man sich auch wirklich immer rechtzeitig sehen. Nach den 6 km kam von rechts noch ein Röhre dazu und der Tunnel war die letzten 3 km dann auch zweispurig. Aus dem Tunnel raus brauchten die Augen erstmal einige Momente um sich wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. Dann noch zweimal abgebogen und unser Ziel war erreicht – Ísafjörður.
eowynrohan am 09. Juni 2018
Ja, eigentlich hatten wir geplant, heute früh zu einer Tour auf den Gletscher des Snæfellsjökull zu starten. Aber gestern Abend kam ja dann per eMail die Info, dass die Tour auf Grund des schlechten Wetters gestrichen wurde. Das kam uns gestern Abend zwar wirklich unglaubwürdig vor, da alle Wetterberichte recht gutes Wetter vorher gesagt haben. Aber tatsächlich, der Start in den Tag war eher durchwachsen. Wobei in Olafsvik direkt das Wetter noch ok war. Wenn man den Blick jedoch Richtung Gletscher richtete, sah man düstere Wolken und eine niedrig hängende und sehr dichte Wolkendecke. Also war es gar nicht so schlecht dass die Tour abgesagt wurde, auch wenn wir beide im ersten Moment echt traurig waren. Da hatten wir uns sehr drauf gefreut. Aber zum Glück hatten wir ja gestern Abend dann noch spontan eine Whale Watching Tour buchen können. Und der Start war gerade mal 500 m von unserem Hotel weg. Also den Rucksack gepackt, Sonnencreme ins Gesicht (ja, wir lernen dazu, denn ehrlich gesagt reibt die Wäsche immer noch auf der verbrannten Haut) und los zum Schiff. Vorher mussten wir alle noch dicke „Strampelanzüge“ anziehen. Wasserdicht und mit Wärmefutter. Zuerst haben wir das für völlig überflüssig gehalten. Schließlich hatten wir uns – wie alle anderen auch – extra warm angezogen und dann auch nochmal Goretex Regenbekleidung drüber. Das sollte doch reichen - eigentlich. Und wieder einmal haben wir gelernt dass sich die Einheimischen doch besser auskennen als wir Touris. Denn nach nicht einmal 30 min waren wir alle soooo froh diese Anzüge zu tragen. Wir haben ja durchaus schon die ein- oder andere Bootstour gemacht. Und auch schon bei Regen und Pfui Bäh Wetter. Aber mit dem Schiff vor der Westküste Islands zu kreuzen ist echt eine ganz andere Hausnummer. Irgendwann habe ich mir sogar meine wasserdichten Handschuhe rausgekramt – obwohl ich sonst eher selten Handschuhe brauche. Normalerweise nicht mal zum Schnee schieben. Aber durch den Wind war es wirklich eisig. Und trotzdem super schön!!! Wir haben auch tatsächlich ein paar Wale gesehen. Zwar immer nur aus einiger Entfernung, so dass es für ein gutes Photo nicht gereicht hat, aber dafür haben wir die Wale diesmal nicht nur gesehen wenn sie gerade abgetaucht sind und ihre Schwanzflossen hochkam. Sondern ein Wal kreuzte sicherlich einige Minuten in ca. 500 m Entfernung gemütlich vor uns hin- und her so dass wir ihm zuschauen konnten wie er seine Runden dreht. Bis er dann irgendwann auch auf Tauchgang ging um Futter zu suchen. Das Boot selbst war nicht so groß, und zum Glück auch nicht mal halb besetzt, so dass man nicht eng aufeinander hing sondern sich auf dem Schiff recht frei bewegen konnte und auch immer mal die Position wechseln konnte ohne dass man seinen Platz an der Reling durchgehend verteidigen musste. Man sollte halt einen etwas robusteren Magen haben wenn man vor Island mit dem Boot aufs Wasser geht. Schön war es – auf jeden Fall ein paar wirklich tolle Stunden. Leider mussten wir die Strampler hinterher wieder abgeben, wenn ich da an einige Matche auf der Schiessanlage in Philippsburg denke, da wären die auch ganz praktisch.
Aber gut, nachdem wir zurück waren, sind wir erstmal kurz aufs Zimmer und haben uns umgezogen. Dann zur Tankstelle und Mittag gegessen (Fish & Chips). Nicht so toll wie die bei Papas, aber trotzdem gut und heiss und genug. Dann ins Auto und nochmal los. Diesmal wollten wir den Snæfellsjökull Nationalpark komplett umrunden, und zwar jetzt gegen den Uhrzeigersinn. Die Hauptstraße die den Park umrundet ist die 574 bzw. die 54. Aber nur auf Asphalt zu fahren ist uns viel zu langweilig. Zwischendurch sind wir daher immer wieder auf kleine Schotterpisten abgebogen, mal nur ein Stück weit, mal auch bis an die Felsenküste und dort ein paar Schritte gelaufen. Dann zurück, ein Stück auf der Hauptstraße – und ab auf die nächste Schotterpiste. In Hellnar hat uns dann ein Café angelockt, dort haben wir es uns bei einem Stück Baiserkuchen und einem leckeren Kaffee und Kakao gut gehen lassen. Wie auch bereits in der Blauen Lagune war das Personal auch hier nicht einheimisch, sondern diesmal aus Polen. Als wir gefragt haben, was einen aus Polen nach Island treibt zum jobben, meinte sie nur lachend, nirgendwo sonst kann man schnell und einfach so viel Geld verdienen. Man müsste nur mit dem Wetter klar kommen. Hm, vielleicht sollten wir – falls Audi doch hops geht – ein Bed & Breakfast in Island aufmachen. Den Plan behalte ich mal im Hinterkopf. Gut, nachdem wir uns gestärkt hatten sind wir weiter. Und dann kam auch schon links der Abzweig den wir suchten. Nicht nur ein kleines Stück Nebenstraße sondern die F570, eine sogenannte Hochlandstrasse. Wir hatten uns allerdings vorher schon erkundigt und wussten, dass die Strasse nur zum Teil befahrbar war. Aber den Teil wollten wir dann auch befahren. Ja, genau das was wir liebten! Schotter, Geröll und tolle Landschaft. Und plötzlich kommt uns ein VW Polo ohne Allrad entgegen. Blöde Idee die Strecke damit zu versuchen. Das kann wirklich dumm ausgehen. Scheinbar hat er sich da etwas mit seinem Können und der Geländegängigkeit seines Fahrzeugs verschätzt, und so hatte die Beifahrerin die blanke Panik in den Augen und ihr Freund geht für diesen Ausflug sicher ohne Gute Nacht Kuss ins Bett. Wir hatten diesmal auf Grund der horrenden Preise in Island zwar ein recht kleines Auto gebucht, aber dafür mit Allrad, Sperrdifferential und Untersetzung. Also bis auf Wasserfurten und Felsblöcken auf den Wegen durchaus geländegängig. Zumindest mit dem richtigen Fahrer, den ich ja praktischerweise dabei hatte. Für wenigstens ein paar Kilometer ging es dann steil bergab und bergauf. Aber irgendwann hat uns auch diesmal der Schnee ausgebremst. Also gewendet und zurück. Schön war es! Dann wieder auf die Hauptstraße und auf Grund der fortgeschrittenen Zeit dann ohne weitere Abstecher zurück nach Olafsvik. Noch den Tank voll gemacht und ab ins Hotel. Als letztes noch Koffer gepackt und das Handgepäck für die mehrstündige Überfahrt mit der Fähre zusammengesucht. Morgen geht es weiter in die Westfjorde. Bis dann…
Aber gut, nachdem wir zurück waren, sind wir erstmal kurz aufs Zimmer und haben uns umgezogen. Dann zur Tankstelle und Mittag gegessen (Fish & Chips). Nicht so toll wie die bei Papas, aber trotzdem gut und heiss und genug. Dann ins Auto und nochmal los. Diesmal wollten wir den Snæfellsjökull Nationalpark komplett umrunden, und zwar jetzt gegen den Uhrzeigersinn. Die Hauptstraße die den Park umrundet ist die 574 bzw. die 54. Aber nur auf Asphalt zu fahren ist uns viel zu langweilig. Zwischendurch sind wir daher immer wieder auf kleine Schotterpisten abgebogen, mal nur ein Stück weit, mal auch bis an die Felsenküste und dort ein paar Schritte gelaufen. Dann zurück, ein Stück auf der Hauptstraße – und ab auf die nächste Schotterpiste. In Hellnar hat uns dann ein Café angelockt, dort haben wir es uns bei einem Stück Baiserkuchen und einem leckeren Kaffee und Kakao gut gehen lassen. Wie auch bereits in der Blauen Lagune war das Personal auch hier nicht einheimisch, sondern diesmal aus Polen. Als wir gefragt haben, was einen aus Polen nach Island treibt zum jobben, meinte sie nur lachend, nirgendwo sonst kann man schnell und einfach so viel Geld verdienen. Man müsste nur mit dem Wetter klar kommen. Hm, vielleicht sollten wir – falls Audi doch hops geht – ein Bed & Breakfast in Island aufmachen. Den Plan behalte ich mal im Hinterkopf. Gut, nachdem wir uns gestärkt hatten sind wir weiter. Und dann kam auch schon links der Abzweig den wir suchten. Nicht nur ein kleines Stück Nebenstraße sondern die F570, eine sogenannte Hochlandstrasse. Wir hatten uns allerdings vorher schon erkundigt und wussten, dass die Strasse nur zum Teil befahrbar war. Aber den Teil wollten wir dann auch befahren. Ja, genau das was wir liebten! Schotter, Geröll und tolle Landschaft. Und plötzlich kommt uns ein VW Polo ohne Allrad entgegen. Blöde Idee die Strecke damit zu versuchen. Das kann wirklich dumm ausgehen. Scheinbar hat er sich da etwas mit seinem Können und der Geländegängigkeit seines Fahrzeugs verschätzt, und so hatte die Beifahrerin die blanke Panik in den Augen und ihr Freund geht für diesen Ausflug sicher ohne Gute Nacht Kuss ins Bett. Wir hatten diesmal auf Grund der horrenden Preise in Island zwar ein recht kleines Auto gebucht, aber dafür mit Allrad, Sperrdifferential und Untersetzung. Also bis auf Wasserfurten und Felsblöcken auf den Wegen durchaus geländegängig. Zumindest mit dem richtigen Fahrer, den ich ja praktischerweise dabei hatte. Für wenigstens ein paar Kilometer ging es dann steil bergab und bergauf. Aber irgendwann hat uns auch diesmal der Schnee ausgebremst. Also gewendet und zurück. Schön war es! Dann wieder auf die Hauptstraße und auf Grund der fortgeschrittenen Zeit dann ohne weitere Abstecher zurück nach Olafsvik. Noch den Tank voll gemacht und ab ins Hotel. Als letztes noch Koffer gepackt und das Handgepäck für die mehrstündige Überfahrt mit der Fähre zusammengesucht. Morgen geht es weiter in die Westfjorde. Bis dann…
eowynrohan am 08. Juni 2018
Unsere heutige Tour hat uns von der Region des Golden Circle Richtung Westen zum Snaefellsjökull geführt. Wem der Name bekannt vorkommt, der hat wahrscheinlich das Buch von Jules Verne gelesen: Reise zum Mittelpunkt der Erde. Denn dort wurde der Eingang in die Unterwelt in den Krater des Gletschers gelegt. Doch bis dahin hatten wir noch knapp 400 km zurückzulegen. Zuerst ging es auf – mittlerweile bekannter Strecke – durch Laugarvatn und nördlich vorbei am Thingvallavatn. Immer noch wunderschön, wobei der See gestern bei Sonnenschein natürlich um Welten schöner anzusehen war als heute bei regnerisch trüben Wetter. Aber egal, wir sind nun mal in Island und nicht auf den Azoren. Vom See aus sind wir dann auf die 48 abgebogen und sind weiter zum Hvalfjörður. Wir haben uns jedoch entschieden den Fjord nicht durch den relativ neu gebauten Tunnel zu unterqueren sondern vielmehr die wundervolle Landschaft Islands zu genießen und drum rum zu fahren. Denn auch wenn das Wetter nicht mehr so sonnig war wie die Tage zuvor, zieht die karge Schönheit Islands uns immer wieder in den Bann. Und damit der Spaß auch nicht zu kurz kommt, machten wir natürlich auch diesmal den oder anderen Abstecher der besonderen Art. Zum Beispiel kamen wir bei der Umrundung des Fjords an einer Landzunge vorbei, und ich bedauerte gerade dass keine Strasse auf die Halbinsel führt. Schon haute der beste Ehemann von allen den Stachel rein, wendete und fuhr zurück. Er hatte nämlich aus dem Augenwinkel raus eine Service Strasse entdeckt zur Wartung der Hochspannungsmasten, die auf der Landzunge stehen. Und naja, also ein Durchfahrt verboten Schild stand da nicht. Und die Kette, die da mal hing, war sicherlich schon vor einigen Jahren weggerostet. Ausserdem kennt uns hier ja keiner – also los. Die Strasse war zwar leider nur kurz, aber das ein oder andere Photo des Fjords aus einer Perspektive, die nicht jeder hat, haben wir machen können. Da wir die dort grasende Schafherde nicht vollkommen verschrecken wollten, sind wir nicht bis ganz ans Ende der Strasse gefahren sondern Peter hat schon vorher ganz sacht gewendet um gerade die jungen Lämmer nicht zu stressen. Dann zurück auf die Hauptstrasse und weiter. Statt dann weiter auf der Ringstrasse zu fahren, sind wir noch einen Loop gefahren und sind nach Akranes rein. Dort an einer Tankstelle einen Burger als warme Mahlzeit des Tages und dann wieder zurück auf die 1 Richtung Snaefellsjökull. Mit wechselndem Wetter ging es weiter. Hier und da ein Stop an den verschiedensten Wasserfällen, die Island durchziehen. Dann eine weitere Pause - wirklich schön der Blick bei Lóndrangar, die zwei Felsnadeln an denen eine Vielzahl von Vögeln und Papageientauchern brüten. Kurz vor unserem Ziel – unserem Hotel in Olafsvik – dann noch ein Abstecher auf der Fyrsti leggur Richtung Gletscher. Leider war nach knapp 4 km der Spass vorbei und die „Strasse“ durch Schnee blockiert. Aber diese wenigen Kilometer hatten einen Spaßfaktor von 100. Tolle Landschaft, nur eine Handvoll Menschen, traumhafte Szenerie. Und das beste war, dass auch die Sonne noch rausgekommen ist und den Snaefells in eine wunderschönes gleissendes Licht getaucht hatte. Die Kameras klickten erneut, dazu Handyselfies bis zum Abwinken. Heute abend glüht die Leitung zu One Drive wenn wir all die schönen Bilder hochladen. Dann irgendwann zurück auf die Hauptstrasse – und nun waren es nur noch ein paar Minuten bis zu unserem Appartement. Naja - also angepriesen bei Booking.com als Luxus Appartement – praktisch aber den Charme eines Plattenbaus. Die in der Ausstattung beschriebene Kaffeemaschine sowie die Mikrowelle fehlten auch. Na prima. Da das Haus keine Rezeption hat, sondern alle Türen mittels (vorher per eMail zur Verfügung gestellten) Türcode funktionierten, direkt ans Telefon gehängt und den Verwalter angerufen. Die Dame am anderen Ende der Leitung sprach leidlich gut englisch. Murmelte etwas von „ich kümmer mich“ und legte auf. Ok, das wird wohl nichts. Gerade als wir dann die Koffer aus dem Auto holen wollten, kam ein Mann angefahren und sprach uns an - der Hausverwalter. Ohne groß zu diskutieren hat er einfach aus dem Nachbarzimmer die Mikrowelle und Kaffeemaschine gepackt und bei uns in die Küche gestellt. Dann hat er mir noch eine Handvoll Filtertüten gegeben und war wieder weg. Ok, der Charme des Zimmers hat dadurch nicht gewonnen, aber Frühstück und Abendessen lassen sich so deutlich besser gestalten als Selbstversorger. Doch die nächste „schlechte“ Nachricht ließ nicht lange auf sich warten. Unsere Tour für den morgigen Tag wurde abgesagt. Angeblich wegen schlechtem Wetter, wobei alle Wetterdienste online gutes Wetter für morgen angesagt habe. Aber aus welchem Grund auch immer die Tour abgesagt wurde – wir vermuten dass sich einfach zu wenig Teilnehmer angemeldet hatten – wir brauchten eine neue Planung. HP hat dann online eine Whale Watching Tour gefunden, die direkt vor unserem Appartement starten soll. Falls ich es noch nicht erwähnt hatte, unser Zimmer lag direkt am kleinen Fischereihafen von Olafsvik. Wir haben dann erst noch einen kurzen Spaziergang gemacht und uns den „Laden“ angeschaut. Naja, passt schon. Also haben wir spontan für den morgigen Tag die Tour gebucht. Dann hoffen wir mal, das die Tour auch stattfindet. So, nach einem schnellen Abendessen reicht es für heute. In Deutschland ist es mittlerweile nach Mitternacht, hier ist nun auch Schluss für heute.
eowynrohan am 07. Juni 2018