Für den heutigen Tag hatten wir nichts geplant – ausser erstmal ausschlafen. Und dann ganz gemütlich frühstücken. Anschliessend haben wir ein paar Strassenkarten gewälzt und uns eine schöne Route überlegt. Also erst einmal los an Ísafjörður vorbei Richtung Bolungarvík. Eigentlich wollten wir die Straße direkt an der Küste lang nehmen statt den 2010 gebauten Tunnel. Auf der Karte war die Strasse noch eingezeichnet, allerdings mit dem Hinweis: unattendet. Wir hatten vermutet dass die Strasse einfach unbefestigt ist. Aber weit gefehlt. Die Strasse war teilweise durch Steinschläge und Erdrutsche verschüttet und wird scheinbar auch nicht mehr geräumt. Nach einem knappen halben Kilometer haben wir gedreht und sind im Slalom an den Felsbrocken vorbei wieder zurück. Also doch durch den Tunnel. Die Tunnel hier sind immer recht einfach gehalten, aber lassen sich trotzdem sehr angenehm fahren. Aber die Radarfallen-Dichte in den Tunnel hier liegen bei ca. 0,75 pro km und Fahrtrichtung. Das heisst alleine dieser Tunnel hatte insgesamt 6 Radarfallen! Nach 5 km waren wir wieder draussen, dann noch ein paar Minuten und wir hatten Bolungarvík erreicht. Dann weiter auf Schotterpisten bis Minnibakki an der Küste. Begleitet von Regen und Nebel dann wieder zurück nach Ísafjörður. Dort dann kurz eingekauft, da ja der Sonntag vor der Tür stand, zumal für den morgigen Tag die längste Etappe mit gut 500 km geplant war. Also Brot, Obst und ein bisschen Skyr (isländischen Quark) für die Fahrt gekauft. Dann im Supermarkt noch ein schnelles Mittagessen bei einem Asiaten – Buffet mit verschiedensten Fleisch, Geflügel und Fisch, dazu Reis und gebratene Nudeln. Mal was anderes und billiger als an den Tankstellen (aber immer noch echt teuer…). Dann ins Auto und weiter. Diesmal nach Suðureyri bzw. noch um die Landzunge rum weiter auf Schotterpisten und Feldwegen. Aber leider hat auch hier der Spass irgendwann auf einem Privatgrundstück ein Ende und wir mussten wenden und zurück. Als letztes dann noch ein Abstecher bis nach Sæból. Das hat dann richtig Laune gemacht. Alles unbefestigt, steil bergauf und bergab, enge Serpentinen und dann wieder ellenlang geradeaus mit tollen Blicken auf den Fjord. Alles in allem haben wir für die drei kleinen Abstecher des heutigen Tages aber doch mehr als fünf Stunden gebraucht. Und jeder "entdeckte" Meter Island hat gelohnt. Wer die Einsamkeit mag und sich nicht vor schlechtem Wetter und schlechten Strassen fürchtet, der kann hier glücklich werden. Neben gefühlt 100 Photos von Wasserfällen und Schlaglochpisten haben wir mindestens nochmal genauso viele Photos mit Schafen und Lämmern gemacht. Ein vielleicht nicht so ereignisreicher – aber trotzdem wirklich schöner Urlaubstag neigt sich nun dem Ende zu. Jetzt mal wieder zusammen kramen, morgen früh geht es weiter.