Dienstag, 5. Juni 2018
Der erste Morgen in Island - das Wetter schaut eher nach naja aus. Grauer wolkenverhangener Himmel. Aber ok, ist halt kein Sonnenurlaub, das wussten wir vorher. Schnell alles zusammengepackt, das Duschen im Hotel haben wir uns gespart weil wir ja eh zur blauen Lagune wollten - da wird vor Betreten des Badebereiches eh gründliches Duschen verlangt. Dann runter zum Frühstück. Wir hatten den Frühstücksraum für uns allein. Das Frühstücksangebot war nicht sensationell aber durchaus ausreichend. Für den Kaffeedurst stand eine Senseo bereit. Wie daheim :-) Ich habe mich für Toast entschieden, einmal mit Schokocreme und einmal mit Käse und Salatgurke. Dazu ein hartgekochtes Ei, Orangensaft und Kaffee. Ach ja, und noch ein bisschen Obstsalat zum Schluss. HP hat sich zu seinen Brötchen noch für Rührei und Speck entschieden. Ebenfalls Kaffee und O-Saft dazu. Eigentlich sind 12 € wirklich ein Haufen Geld für so ein Frühstück. Wenn man jedoch im Gegenzug bedenkt, dass man in Island für eine kleine Pommes 8 € zahlt dann war es gar nicht soooo schlimm. Gut, satt waren wir, also los Richtung Blaue Lagune. Und bereits nach 10 km kam plötzlich die Sonne durch. Und als wir nach nicht einmal 20 km unser Ziel erreicht hatten, war keine Wolke mehr am Himmel zu sehen. Leider waren wir jedoch so von den ganzen ankommenden Reisebussen voll Chinesen abgelenkt, so dass wir nicht daran dachten eventuell Sonnencreme mit in die Badetasche zu packen. Das wird sich noch rächen. Aber gut, erst einmal zum Eingang, die vorab gebuchten Tickets vorgezeigt, unsere Chiparmbänder und Handtücher genommen und in die Umkleiden verschwunden. Die nette Dame am Empfang hat nochmals drauf hingewiesen dass das Wasser zwar toll für die Haut ist, aber leider echt schlecht für die Haare. Daher sollten wir den Conditioner, der in den Duschen bereit steht, nicht wieder ausspülen sondern einfach im Haar lassen. Klang komisch, aber nun gut. Also geduscht, Conditioner in die Haare gemacht und dann raus. Wow, das sieht wirklich spektakulär aus. Schnell die Handtücher (die übrigens so oft gegen frische getauscht werden können wie man mag) an den Haken gehängt, die Badeschlappen aus und ab ins warme – eigentlich fast heisse – milchig blaue Wasser. Und über uns ein wolkenloser leuchtend blauer Himmel, ein Traum. Also erst mal quer durchs Becken getappst, geschwommen, treiben lassen und den Leuten zu geschaut. Während es sich vorne in der Nähe des Haupteingangs noch etwas knubbelte, wurde es nach hinten hin deutlich ruhiger. Nur an der Ausgabe der Silikat-Maske war wieder etwas mehr los. Da der Silikatschlamm kostenlos verteilt wurde, haben wir die Sauerei natürlich auch mitgemacht. Eine Handvoll cremiger Silikatbrei aufs Gesicht und Dekolleté und 10 min einwirken lassen. Soll angeblich wunder wirken, die Haut von Unreinheiten befreien und ein ebenmäßiges Hautbild herbeizaubern. Hm, nun gut. Nach 5 min haben wir bereits angefangen den Kram wieder runter zu waschen da auf Grund der Wärme das Zeug nicht trocknete – was eigentlich sein sollte. Außerdem fühlte es sich nicht sooo toll an. Lustig war es jedoch, den anderen (vor allem Chinesen und Japanern) bei ihren wilden Photoshootings zuzuschauen. In ganzen Gruppen wurde da für die Photos gehüpft, gewunken und die schneeweissen Gesichter vor die Linse gereckt. Plötzlich fiel uns ein dass die Dame beim Eingang was von kostenfreien Getränk gemurmelt hatte. Also ab in die Bar und nachgefragt. Ah, das erste Getränk war also tatsächlich umsonst. Wahrscheinlich, damit nicht alle meckern, weil man nichts an Essen oder Trinken mit in die Lagune nehmen darf. Wir haben damit gerechnet das wir uns ein Wasser aussuchen dürfen oder maximal eine Coke. Aber nein, wir hatten wirklich freie Auswahl! Also hat Peter sich einen Apfel Cidre genommen, und ich hab mich für einen Sekt entschieden. Alle Getränke werden an der Bar in Plastikbecher umgefüllt, damit man sie mit ins Wasser nehmen kann. Nicht hübsch, aber so vermeidet man Scherben im Becken – und Plastik schwimmt oben und kann bei Bedarf schnell wieder „abgefischt“ werden. Wir haben uns jedoch entschieden unsere Sachen in Ruhe an der Bar zu trinken. Dann ist HP nochmal zurück zu seinem Spind und hat seine Kamera geholt. Die Handys sind zwar (theoretisch) auch wasserdicht, aber die Kamera ist einfach robuster. Dann wieder raus ins Becken und Photos gemacht. In der Anlage gab es übrigens mehrere „Zapfstellen“ für eiskaltes Quellwasser. Becher wurden ebenfalls wieder kostenlos zur Verfügung gestellt. Das ist wirklich Service. Von daher haben wir den Rest des Tages einfach nur Wasser getrunken und brauchten nicht unnötig Geld für Getränke auszugeben. Ja- und irgendwann haben wir dann gemerkt dass es doch langsam warm wird auf der Haut. Es war zwar nichts zu sehen, trotzdem haben wir vorsichtshalber mal an der Bar sowie einen anderen Mitarbeiter gefragt, ob man innerhalb des „Schwimmbads“ Sonnencreme kaufen kann. Leider nein, Sonne ist da scheinbar sonst nicht so dass Problem. Aber wie gesagt, zu sehen war ja nichts, also kein Problem. Als wir uns dann einige Stunden später wieder fertig gemacht haben für die Weiterfahrt fing die Haut schon etwas an zu spannen. Und dann plötzlich hat man es auch gesehen – wir sahen aus wie zwei Lobster. Wirklich unglaublich, im Bad selbst viel es gar nicht auf. Entweder weil das Wasser so reflektierte, dass alles sehr hell wirkte. Oder die Röte hat sich erst so richtig beim Duschen entwickelt. Wie auch immer – Tag 1 in Island und wir beiden haben einen fetten Sonnenbrand. Nun gut, jetzt war eh schon zu spät. Also zum Auto und los Richtung Brautarholt (das bei Selfoss, nicht das bei Reykjavik 😊). Nach ein paar Kilometern kommen wir bei Papas vorbei mit einer Werbung für Fish&Chips. Hunger haben wir genug, da wir bis auf Frühstück nichts weiter gegessen hatten. Also angehalten und auf die wirklich üppige Speisekarte geschaut. Burger 1.600 ISK, Fish&Chips 2.500 ISK. Das ist zwar echt sehr teuer, aber Burger bekommen wir immer und überall. Der Fisch wurde als fangfrisch angeboten. Naheliegend, der Laden war ja auch direkt am Hafen. Also bestellt – und wir wurden nicht enttäuscht. Wie gesagt, 20 € für ein Essen in einem Imbiss ist schon hart, aber die Portion war reichlich und der Fisch war sensationell. Gut gesättigt dann weiter. In Selfoss selbst dann nochmal kurz beim Bonus angehalten und löslichen Kaffee gekauft. Dann noch eine große Dose Hautcreme: für sehr trockene Haut und das wichtigste: auch bei Sonnenbrand! Ja, genau das haben wir gesucht. Dann nochmal ein paar Kilometer weiter bis zum Motel. Das Zimmer ist wirklich schön groß. Ein Doppelbett, ein Doppelstockbett (das wir wohl eher nicht benötigen…) ein großes Bad sowie eine ziemlich komplett ausgestattete Küche. Was will man / frau mehr. Nun eine ca. 3 mmm dicke Schicht Creme auf die Haut und die Hoffnung das morgen alles besser wird 😊



Es ist endlich soweit. Die letzten Tage vor der Abreise waren wie immer hektisch. Denn HP musste auch noch schnell sein Büro räumen, da seine Dienststelle während unseres Urlaubs umzieht. Eigentlich wollten wir das bereits vor einer Woche gemacht haben, doch irgendwie kam immer was dazwischen... Aber da er voraussichtlich nicht mit in die neue Dienststelle zieht sondern versetzt wird, haben wir vorsichtshalber noch die Monitore, Docking Station und und und abgeholt. Wieder ein Punkt der ToDo Liste abgehakt. Dann noch Rasenmähen und als letztes das übrig gebliebene Obst und Gemüse wie immer bei Freunden abgegeben. Es kann losgehen. Da das Parken am MUC so unendlich teuer ist, nehmen wir immer den Airport Express Bus. Das ist wirklich die günstigste und praktischste Art. Also erstmal mit dem Taxi zum Bahnhof, das sind nur 5 min. Dann mit dem Bus in knapp 1 h bis zum Terminal. Bis zum Check-In mussten wir nicht mal 1 min laufen. Perfekt. An den beiden geöffneten Schaltern sind schon lange Schlangen aufgelaufen. Da wir Saga Class gebucht haben, dürfen wir uns an der kürzen der beiden Schlangen anstellen. Nach ein paar Minuten sind wir bereits dran. Die Dame am Schalter scheint jedoch nicht - wie sonst eigentlich üblich - eine Landsmännin der Fluggesellschaft zu sein sondern aus Bayern. Da sie uns aber direkt auch noch ein paar Urlaubstips mit auf den Weg gibt, scheint sie vielleicht trotzdem dort zu leben. Wie auch immer. Es klappt alles reibungslos. Dann suchen wir die Lounge. Na prima - Einchecken, Security und auch Boarding am Gate 1A - Lounge im Bereich D. Und die Schlange an der Security ist mal wieder lang. Aber wir kennen uns ja mittlerweile wirklich gut am Flughafen aus. Also die Security im Bereich A ignoriert und direkt durch bis zum Bereich C. Eine Etage hoch und dort den Ausweich-Security Bereich genutzt. Viele kennen den nicht oder es ist ihnen auch zu weit zu laufen. Da wir aber ja eh bis Bereich D wollten war es kein Umweg für uns. Da wir erwartet nichts los. Wie üblich hab ich gepiepst, also wieder Schuhe aus. Dann war alles gut. Von der Security noch mal ein paar Minuten bis zur Lounge. Klein, aber nett gemacht. Da wir zuhause vor der Abfahrt nicht gefrühstückt hatten, hatten wir mittlerweile durchaus Hunger bekommen. Die Auswahl an sich war zwar sehr überschaubar, aber was es gab war lecker und wurde ständig wieder aufgefüllt. Von daher nichts zu meckern. Nachdem wir glücklich und satt waren, wurde es auch schon fast wieder Zeit zum Gate zu gehen. Also unsere Rucksäcke gepackt und wieder das ganze zurück. Da die Dame beim einchecken meinte, wir könnten vom D Bereich nicht in den A Bereich zurück hatten wir befürchtet, nochmal durch die Security zu müssen. Aber das war nur eine Fehlinformation. Wie früher auch kamen wir direkt von der Lounge in die Abfertigungshalle die sich von Bereich A bis D durchzieht. Am Terminal dann große Augen, unser Flieger war nämlich noch nicht da. Aber just in dem Moment als wir suchten kam er um die Ecke und dockte an. Wir hatten dann gerechnet dass wir mindestens 30 min verzögert starten, aber die Mannschaft hat sich echt beeilt und wir durften alle pünktlich an Board. Unsere Plätze waren direkt in Reihe 4. Ausreichend Platz und super bequem. Netter Service. Kurz nach dem Start hat HP dann unser Haus bzw. die Siedlung, in der wir wohnen, von oben entdeckt und schnell ein Photo gemacht. Da wir im Flieger kostenlos WLAN hatten, haben wir das natürlich direkt per WhatsApp geschickt. Sehr cool! Dann das wichtigste beim Fliegen - Das Essen. Unser Essen hatten wir bereits online vorbestellt, da gibt es nämlich eine deutlich größere Auswahl als an Board. Ich hatte Lamm genommen, HP hatte sich für Beef entschieden. Allerdings hatten wir ein kleines Stück gebratenes Rindfleisch erwartet - tatsächlich war es kalt aufgeschnittenes Roastbeef mit Remoulade und Bratkartoffeln. Aber auch sehr sehr lecker! Dann noch ein bisschen miteinander gequatscht, zwischendurch mit Mama WhatsApp geschickt und schon ging der Flieger in den Sinkflug. Seit langem das erste Mal dass mich ein Flug nicht gestresst hat. Ich bin begeistert. Dann raus aus dem Fleger und durch zum Gepäckband. Und da zeigt sich das erste Mal die leicht unorganisierte Seite Islands. Schlecht beschildert, weite Wege. Und obwohl der Flughafen für unsere Verhältnisse übreschaubar ist, haben wir 45 min auf unser Gepäck warten müssen. Aber gut, wir haben ja Urlaub und es kommt nicht auf eine halbe Stunden an. Dann mit unserem Gepäck raus zum Shuttle Bus, der uns zu Lotus Car Rental bringt, bei denen wir unseren Mietwagen gebucht haben. Prima - keiner vor uns. Der Mitarbeiter ist sehr freundlich, hat auch direkt einige Ratschläge zum Thema Auto fahren in Island. Der wichtigste: Immer die Autotüren beim Ein- und Aussteigen sehr festhalten. Er hat sich gerade selbst die Tür durch einen Windstoß aus der Hand reißen lassen. Eine zerstörte Autotür und Prellungen an beiden Beinen. Gut zu wissen, da hatte ich vorher nie drüber nachgedacht welche Windgeschwindigkeiten es hier gibt. Dann aber ab mit dem Gepäck ins Auto. Das Navi steht direkt auf Deutsch, sehr gut! Dann die Adresse eingegeben und los. Ups, beim Ausprobieren der Schalter ist das Navi ausgegangen. Also die abgebrochene Route wieder gestartet und weiter. Dachten wir. Dummerweise hat sich irgendeine alte Strecke wieder gestartet. Zum Glück ist uns bereits nach 5 km aufgefallen dass die Himmelsrichtung nicht passt in die wir fahren. Die nächste Wendemöglichkeit war - welch Zufall - der Parkplatz eines Supermarktes. Der hatte noch genau 20 min auf. Die haben wir genutzt und erst einmal die wichtigsten Vorräte gekauft. Brot, Wurst, Käse, ein bisschen was zu knabbern und vor allem Getränke. Perfekt - also war der Umweg doch zu etwas gut. Dann noch 5 km weiter bis zu unserem Guesthouse. Einfach aber gut. Hier haben wir auch für die letzten beide Tage unseres Urlaubs wieder gebucht, weil es wirklich nah bis zum Flughafen ist. Im Zimmer noch die Koffer neu sortiert, die Badesachen rausgesucht für den morgigen Tag in der Blauen Lagune, für jeden noch ein Brötchen als Abend essen und ab ins Bett.