Sonntag, 10. Juni 2018
Heute war die längste Tagesetappe unserer Reise. Aus den Westfjorden in das westliche Nordland. Ohne weitere Abstecher auf Backcountry Roads sollten es 495 km sein. Da wir heute nur einen kleinen Schlenker gemacht hatten, waren es dann letztendlich 520 km. Da auf der Strecke keine besonderen Zwischenstopps geplant waren und auch das Wetter eher als durchwachsen vorher gesagt wurde, haben wir uns in der Früh Zeit gelassen. Also ausgeschlafen, in Ruhe gefrühstückt, das Auto geladen und dann los. Eigentlich war das Wetter dann sogar doch besser als erwartet. Auf der 61 ging es los, durch Súðavík und entlang des Álftafjörður. Wunderschön – schneebedeckte Gipfel die unten in grünen Tälern auslaufen. Wasserfälle die sich über die Hügel ergiessen und Moos das in einem strahlendem grün entlang der Bachläufe wächst. Dann am Ende des Fjords um die Landzunge herum in den nächsten Fjord, den Seyðisfjörður. Auch hier wieder der beeindruckende Kontrast zwischen dem Wasser und den Gipfeln. Diesmal ging es jedoch nicht ganz um den Fjord rum. Da die Hügelkette zwischen diesem und dem nächsten Fjord nicht sehr hoch war, führte die Straße vom Fuss des Tales über die Bergkuppe zum nächsten Fjord, dem Hestfjörður. Und so haben wir uns von Fjord zu Fjord gehangelt. Doch wer glaubt das es auf Dauer eintönig wurde, der irrt. Denn jeder Fjord hat seine eigene Schönheit. Während der eine – wie bereits beschrieben – in den Niederungen viele Weiden und Grünflächen hat, ist beim nächsten Fjord der Kontrast mit dem kargen Fels beeindruckend. Und so bietet sich nach jeder Kurve wieder eine vollkommen neue Landschaft. Was überall gleich ist, sind die ungezählten Schafe und Lämmer die kreuz und quer durch die Gegend springen. Es gibt zwar Zäune, aber ehrlicherweise springen ausserhalb der Zäune mindestens genauso viele Schafe rum wie innerhalb. Gleiches gilt übrigens auch für die allgegenwärtigen Islandpferde. Mit ihren langen Mähnen und verschiedenen Farben toll anzusehen. Aber auch hier scheinen sich die Tiere an den Zäunen nicht wirklich zu stören. Scheinbar zeigen die Zäune nur den Bereich an, wo es Futter gibt und bei Bedarf einen warmen Stall. Nach etlichen Photostops erreichen wir dann am späten Nachmittag bzw. frühen Abend unser Appartement in Hofsós, einem kleinen Ort mit etwa mehr als 150 Einwohner. Allerdings gibt es recht viele Tagestouristen, denn der Ort hat ein Freibad / Hotpot mit einem tollen Blick aufs Meer. Da aber zum einen viel im Bad los ist und die Aussicht durch den mittlerweilen dicken Nebel bzw. Regen stark eingeschränkt, haben wir uns spontan gegen Schwimmen entschieden. Wir werden den Abend lieber gemütlich bei einer Flasche Sekt ausklingen lassen und noch ein bisschen meinen Geburtstag feiern.