So, die erste Nacht in Lilja Gästehaus war eigentlich ganz gut. Das es keine Gardinen gibt, nervt ein wenig. Aber das kennen wir ja schon von anderen Unterkünften in Island. Dafür hat uns dann das Frühstück mehr als angenehm überrascht. Obwohl viel los war, fanden alle Platz. Die Auswahl war – im Gegensatz zu den anderen Frühstücksbuffets – wirklich ansprechend. Es gab endlich mal richtiges Brot, verschiedene Sorten Käse, etwas Fisch, Müsli, Säfte und vor allem frisches Obst! So hat der Tag schon mal gut angefangen. Dann zurück ins Zimmer und warm angezogen, denn die kommenden Stunden versprachen eher frisch zu werden. Ganz wichtig: wasserdichte Wanderschuhe! Während Peter sich für seine noch jungfräulichen Kathmandu Stiefel entschieden hat, hatte ich vorsichtshalber meine wadenhohen und wasserdichten Columbia Stiefel eingepackt. Bis jetzt nur beim Schneeschieben erprobt – mal schaun wie trocken meine Füsse am Ende des Tages sein werden. Dann hin zum Treffpunkt auf der Milchfarm. Unser Guide – Andrei – war schon da. Und hurra – wir hatten schon wieder eine quasi Privattour erwischt. Morgens die allererste Tour ist anscheinend nicht so gut besucht. Prima für uns – wahrscheinlich eher unwirtschaftlich für den Anbieter. Vermutlich haben die aber eine Mischkalkulation, also sie werden es schon verkraften. Von Andrei haben wir dann die üblichen wasser- und winddichten Anzüge bekommen. Dazu noch Halstücher (Werbegeschenk!) und Helme. Handschuhe hatten wir unsere eigenen dabei, da weiß man wenigstens dass sie passen und trocken sind. Dann erstmal ab in den Superjeep geklettert – boah, das ist nichts für alte Frauen. Da hätte selbst ich fast eine Trittstufe gebraucht. Ganz spannend auch die Technik mit der automatischen Auf- und Abblasanlage an allen 4 Rädern. Je nach Untergrund muss zwischendurch auf dem Weg zum Gletscher bzw. auf dem Gletscher der Reifendruck angepasst werden. Das heisst auf allen Felgen ist eine Querstrebe angebracht, an der ein Luftschlauch mittig befestigt ist und sich mitdrehen kann. Der Schlauch führt zu einem Drucklufttank, der vom Fahrer während der Fahrt bedient werden kann. Schaut mal auf die Photos, dort erkannt man es ganz gut. Ok, aber nun ging es los. Insgesamt haben wir gute 35 min bis zu den Snowmobilen gebraucht. Die ersten 20 min hätten wir auch gut mit unserem Kia Sportage gepackt. Danach wurde es dann aber echt krass von der Strecke. Für die letzten 150 m haben wir gute 5 min gebraucht, das war dann bereits oben auf dem Schneefeld. Dann raus aus dem Auto und die letzten Meter zu Fuss. Ups, wir hatten vermutet dass der Schnee hier oben recht fest ist – aber weit gefehlt. Mit jedem Schritt sind wir wadentief eingesunken. Darum sollten wir auch wasserdichte Stiefel anziehen! Mühsam ging es durch den tiefen nassen Schnee, der Regen und dichte Nebel hat es auch nicht einfacher gemacht. Dann waren wir da und vor uns standen 12 wunderschöne Schneemobile nebeneinander geparkt. Die Tour konnte als Fahrer mit Sozius auf einem Fahrzeug gebucht werden oder als Solofahrer, dann aber entsprechend teurer. Wir hatten uns dafür entschieden zusammen zu fahren. Erstens hatte ich ziemlich Schiss so ein Teil zu fahren, und ausserdem wollte ich während der Fahrt Photos machen. Es war aber direkt klar, dass das mit dem photografieren während der Fahrt nichts wird. Zu einen wegen der Sichtverhältnisse, aber auch wegen der Sicherheit. Die Dinger sind schnell unterwegs. Dann hat uns unser Guide angeboten, dass wir beide selbst fahren, ohne Mehrkosten (das wären immerhin 20.000 ISK, also ca. 160 € gewesen). Hm - schwere Entscheidung. Ich hatte echt Respekt vor den Teilen. Aber wenn Andrei meint ich pack das – also gut. Dann – nach einer kurzen Sicherheitseinweisung – ging es los. Andrei vorne weg, ich in der Mitte, HP als Nachhut. Wir sollten immer möglichst genau in der Spur des Guide fahren, lediglich nach rechts oder links ein bisschen versetzt, um besseren Grip zu haben. Denn der Schnee war recht tückisch und Andrei konnte Dank seinem GPS immer genau entscheiden wo wir auf dem Schneefeld entlang fuhren. Leider blieb die Sicht sehr beschränkt, so dass man rechts und links nichts sehen konnte sondern nur versuchte, an seinem Vordermann dran zu bleiben. Nach wenigen Minuten der erste Stop, unser Guide wollte nur checken, ob alles ok war und wir uns noch wohlfühlten. Nach meiner anfänglichen Angst lief es aber wirklich immer besser und ich traute mich nun auch, mehr Gas zu geben und auch ein wenig zügiger durch Senken und Kurven zu toben. Das macht schon Laune. Und plötzlich kamen wir schon oben auf dem höchsten Punkt unserer Tour an. Wie schade – das Wetter war immer noch grausam, was unserem Spass aber keinen Abbruch tat. Wir sind kurz abgestiegen und wollten schon gar nicht unsere Kameras rauspulen- als plötzlich für einen Moment der Himmel aufriss. Wie schön! Schnell ein paar Photos und Selfies gemacht, und zack war die Sonne wieder weg. Aber egal. Die 5 min haben viel wett gemacht. Dann zog es sich plötzlich wieder richtig zu. Also ab auf die Schneemobile und wieder zurück zum Sammelpunkt. Nun ging es größtenteils bergab. Da ich mittlerweile vertrauter war und deutlich zügiger unterwegs war als raufwärts, sind wir schier ins Tal geschossen. Der Eisregen prasselte uns ins Gesicht. Zwischendurch immer mit einer Hand das Visier frei gewischt, weil man zum Teil nichts mehr sah. Hat aber wirklich Laune gemacht. Und statt der 20 km die geplant waren, sind wir ins Summe gut 26 km gefahren. Was für eine tolle Tour. Peter hatte nur 3 Worte auf der Stirn stehen: noch noch noch! Dann wieder zum Auto zurück gekämpft und wieder zur Milchfarm. Dort haben wir uns mit einem Trinkgeld für die tolle Tour (und das kostenfreie zweite Snowmobile) bedankt. Oben in der Milchfarm war ein Restaurant, dort haben wir dann (für Island sogar recht günstig) frisch gekochtes Lammstew und selbstgemachten Kartoffelbrei gegessen. Hinterher kam raus, dass Andrei`s Frau dort arbeitet und auch alles selbst gekocht hat. Zum Abschluss haben wir dann noch eine kleine Führung durch den Stall bekommen. Und das war wirklich unglaublich. Wir hatten vor einiger Zeit mal eine Doku darüber gesehen. Dieser Stall funktioniert voll automatisch. Die Kühe können sich größtenteils frei bewegen. Sie haben Plätze zum schlafen und ausruhen, dann können sie zu den Stellen gehen wo frisches Futter liegt. Das Futter wird über fahrerlose Transportsysteme verteilt und auch regelmäßig ausgetauscht. Ganz irre ist: Wenn ihre Euter voll sind, können sie selbständig zur Melkmaschine gehen, dort werden sie von einem Automaten gemolken. Die stellen sich da wirklich ganz brav in Reih und Glied und fädeln sich nacheinander in das Gatter ein, wo sie auf der Position zum melken stehen bleiben. Sollte eine Kuh mal vordrängeln, wird sie von den anderen Kühen gnadenlos zurück auf ihren Platz geschubbst. Wenn das doch mal im Supermarkt so gut funktionieren würde 😊 Und Wellness gibt es auch – wenn sie eine Rückenmassage möchten, stellen sie sich unter die installierten Bürsten und lassen sich schubbern. Lediglich bei den Kälbchen – die alle in Einzelboxen sind, werden die Milcheimer vom Bauern befüllt. Aber auch da bedienen sich die Kälbchen nach Bedarf. Laufen tun die Kühe auf breiten Holzbohlen, der Mist kann jedoch gut zwischen den Bohlen abtropfen und wird - natürlich ebenfalls voll automatisch – entfernt. Ich habe es noch nie erlebt, das in einem Stall mit immerhin knapp 300 Tieren so Ruhe herrscht und auch so viel Platz ist. Das war wirklich beeindruckend. Bevor wir dann weiter sind, haben wir – obwohl wir das sonst nicht tun- mit Andrei und seiner Frau Maria die Kontaktdaten ausgetauscht. Die beiden sind ursprünglich aus Rumänien und wirklich sehr nett. Wir haben versprochen ihm die (wenigen) Fotos der Tour zu schicken und eine gute Bewertung auf Tripadvisor zu machen. Vielleicht trifft man sich wirklich noch mal wieder, das Leben ist ja immer für Überraschungen gut. Gegen 14.30 Uhr sind wir dann los noch ein bisschen die gegen erkunden. Wir hatten von ihm verschiedene Tips bekommen. Als erstes sind wir daher Stokknes gefahren, östlich von Höfn. Dort haben wir uns in dem Viking Café bei einem heissen Kakao etwas aufgewärmt. Dann sind wir weiter zu einer F-Strasse, die recht gut befahrbar sein sollte. Das war sie dann auch- und die Landschaft war wie so oft hier einfach traumhaft. Und ausser uns weit und breit niemand anderes. Dann langsam zurück Richtung Höfn. Dort eine Runde durch den Ort gedreht. Oh, der Netto hatte geöffnet (zur Info – wir hatten Sonntag und zusätzlich Nationalfeiertag!). Dort noch einen weiteren Kühlschrankmagneten gekauft (davon kann man nie genug haben) und zwei kleine Islandflaggen zum Aufbügeln auf unsere Vereins-Shirts. Dann langsam wieder Richtung Hotel. Oh, aber da war ein weitere Jökull (Hoffellsjökull) ausgeschildert – also ein Gletscherarm des Vatnajökull. Den hatten wir bereits gestern auch großer ferne photografiert – mal schaun wie nah man dran kommt. Tja, knapp 20 min später wussten wir – man kommt bis ganz dicht ran. Wow, das hätte ich nicht erwartet. Riesig groß – trotzdem kann man deutlich erkennen wir sehr der Gletscher zurückgeht und dass er Jahr für Jahr etliche Meter verliert. Jetzt noch Sonne auf dem Gletschersee – das wäre der Höhepunkt gewesen. Aber man kann nicht alles haben. Immerhin kein Regen mehr, also auch mal mit kleinen Dingen zufrieden sein. Das war ein toller Abschluss eines tollen Tages. Jetzt freuen wir uns auf eine heisse dampfende Dusche und sind gespannt was morgen kommt.
eowynrohan am 18. Juni 2018
Auch wenn es wirklich schwer fiel – nach zwei Tagen in diesem wirklich tollen Cottage hiess es für uns leider Abschied nehmen und weiter zum nächsten Abschnitt unserer Reise – dem Gletscher Vatnajökull. Aber bevor wir Seyðisfjörður verlassen muss ich ja noch eine wirklich lustige Sache loswerden. Denn die Vor-Nutzer unseres Mietwagens haben im gleichen Cottage übernachtet wie wir. Woher wir das wissen? Es waren noch alle alten Ziele im Speicher drin, und auch genau diese Adresse. Das heisst das Auto kannte zumindest schon mal den Weg 😊 Was für ein Zufall! Aber gut, mit leiser Wehmut haben wir Seyðisfjörður dann verlassen. Allerdings hat der erste Abschnitt bis Egilsstadir recht lang gedauert, denn im Gegensatz zur Hinfahrt war jetzt das Wetter ziemlich gut und wir haben unendliche viele Photostopps eingelegt. Die Landschaft in gerade diesem Fjord ist aber auch wirklich einmalig und neben den Westfjorden sicherlich eine der schönsten Ecken Islands. Und eigentlich kommen in diesen Fjord auch nur die Touristen hin, die mit der Fähre aus Dänemark anreisen, da er ziemlich weit ab von der „Standard“-Rundreisestrecken liegt. Wir haben die Zeit auf jeden Fall wirklich genossen und waren gespannt wie es weiter geht. In Egelsstadir haben wir kurz zum Tanken angehalten, dann noch schnell Margarine im Supermarkt gekauft und weiter. Wir haben versucht, immer möglichst dicht an der Küste entlang zu fahren. Dadurch kamen wir zwar nur langsam voran, aber die Landschaft war natürlich unheimlich schön. Ungezählte Wasserfälle, die abwechselnd die Felsen runter rauschten und dann wieder auch nur rieselten – dann wieder welche die nur als ganz zarte Fäden über einige Steinen rinnten und dann im Moos verschwanden und ganze Sturzbäche die große Lavabröcke herunterstürzten. Wasserfälle die so lang waren, dass man Anfang und Ende nicht sehen konnte, und welche die gerade mal 30 cm hoch waren. Alle paar Sekunden bot sich ein neues Bild. Aber auch die Berge konnten unterschiedlicher kaum sein. Riesige Lavablöcke wechselten sich mit fein zerriebenem Gestein ab. Dann wieder moosbewachsene Hänge und Niederungen mit Sümpfen. Kleine Wäldchen und große Flächen voll mit Blaubeersträuchern. So ging es Kurve für Kurve weiter Richtung Süden. Dan fingen so langsam die Strnde mit dem feinen schwarzen Lavasand an. Bizarr und gleichzeitig wunderschön. Da dieser Teil der Insel selbst für isländische Verhältnisse dünn besiedelt ist, haben wir nach einer Tankstelle zum Mittagessen Ausschau gehalten. Vergeblich. Dann am Ortsausgang eines der wenigen kleinen Ortschaften ein Schild zu einem Café mit Bistro. Oh weh, und jetzt gerade Anpfiff – das Spiel Island gegen Argentinien. Ganz Island ist im Ausnahmezustand, denn es ist das erste Mal, dass sich Island für eine WM qualifiziert hat. 1946 hat sich das erste Nationalmannschaftsteam gebildet – man muss bedenken das ganz Island ungefähr nur 300.000 Einwohner hat. Davon gibt es angeblich gerade mal 100 "Profifussballer“, die aber im echten Leben auch alle noch einen Beruf ausüben. Der Trainer der Nationalmannschaft ist zum Beispiel praktizierender Zahnarzt. Und diese Mannschaft hat die Quali geschafft, an der renommierte Mannschaften wie Italien gescheitert sind. Und dann direkt das erste Spiel gegen den Vizeweltmeister Argentinien. Also rein in das Bistro – und unten hörten wir schon die Fans jubeln. Scheinbar hat sich das halbe Dorf versammelt. Ob das ein guter Zeitpunkt war zum Essen gehen? Aber kein Problem, wir – sowie einige andere Gäste die noch kamen – wurden freundlich bedient und nicht allzu lange Zeit später hatte ich ein leckeres Sandwich und vor HP stand eine dampfende und reichlich belegte Pizza. Ohhh, das klang jetzt aber gar nicht gut. Wir mussten gar nicht nachschauen, dass war ganz klar ein Tor für Argentinien. Aber nicht allzu lange später dann Jubelschreie und Freudenrufe. Wie schön, der Ausgleich. Die zweite Halbzeit haben wir dann auf der Weiterfahrt auf dem Handy verfolgt. Und unerwartet aber darum umso erfreulicher - Island konnte das 1:1 bis ans Spielende retten. Sollte Island wirklich eine Runde weiter komme, wird vermutlich die Hälfte der Bevölkerung nach Russland reisen. Es wäre ihnen echt zu gönnen! Aber gut, wir werden sehen. Leider wurde das Wetter nun wieder schlechter während wir uns unserem Quartier für die kommenden drei Tage näherten. Da wir morgen früh direkt um 9 Uhr zu einer Snowmobil Tour starten wollen, sind wir direkt an unserem Hotel vorbei und die paar Kilometer weiter bis nach Flatey gefahren, damit wir morgen früh nicht suchen müssen. Ok, ist wirklich ganz einfach zu finden, ca. 8 min Fahrt. Das heisst wenn wir morgen früh frühstücken reicht es, wenn wir 8.45 Uhr loskommen. Dann zurück zum Lilja Guesthouse. Hm, schick und modern ist das Zimmer. Auch groß. Aber leider zum Parkplatz hin komplett bodentief verglast. Also muss man quasi den ganzen Tag die Vorhänge zuziehen, weil jeder reinschauen kann, der über den Hof geht. Und da das Hotel ziemlich viele Zimmer hat und die Rezeption auf der gegenüberliegenden Seite ist, ist hier auch wirklich viel los. Aber gut, wir werden die kommenden zwei Tage eh viel unterwegs sein. Und heute geht es früh ins Bett, wir sind beide hundemüde, warum auch immer. Nun mal schauen wie ich meinen Text online bekomme. Handyempfang liegt bei knapp über Null. Und das WLAN Signal ist zwar prima, aber die Geschwindigkeit ist nicht besser als bei einem 20 Jahre alten Modem. Wahrscheinlich ist die Leitung einfach vollkommen überlastet. Schaun mer mal… In diesem Sinne herzliche Grüsse
eowynrohan am 16. Juni 2018
So, für heute war einfach mal nichts geplant, ausser den Hot Tub zu geniessen und vielleicht noch ein bisschen zu Fuss die Umgebung zu erkunden. Das Auto hatte heute mal Pause. Gestern wurde es spät, ich hatte gehofft doch noch einen Blick auf die Mitternachtssonne werfen zu können. Es gibt nur eine Handvoll Orte in Island wo man sie sehen kann, und auch zum Teil nur in einer oder einigen wenigen Nächten. Und gestern sollte sie in unserem Fjord zu sehen sein. Aber leider habe ich nur Photos vom Mitternachtshimmel machen können, die Sonne war hinter dicken Wolken verschwunden, wie gestern schon den ganzen Tag und Abend. Aber dafür wurden wir dann heute früh mit besserem Wetter belohnt. Ok, nicht gerade Sonne pur, aber immer wieder riss der Himmel auf und schickte ein wundervolles Glitzern über den Fjord und die unzähligen Wasserfälle, die rechts und links die Berge runterrauschen. Wirklich traumhaft. Also einen Kaffee geschnappt und draussen erstmal gemütlich auf der Veranda den Tag begrüsst. Dann daheim angerufen und ein bisschen mit der Familie gequatscht. Wir reisen gerne und viel - und ich liebe es wirklich, neue Welten (ok, vielleicht nicht Welten – aber neue Länder & Menschen) zu entdecken. Aber ich brauche immer auch den Kontakt nach Hause. Um 11 Uhr wollte dann der Hausbesitzer kommen und kurz die Wasserqualität im Hot Tub testen. Muss er wohl einmal die Woche machen. Also vorher noch schnell die Zeit genutzt und ab ins 39°C warme Wasser getaucht. Mit der Sonne im Gesicht fühlt sich das schon ganz anders an, als gestern Abend im strömenden Regen. Um kurz nach 9 Uhr hörten wir dann bereits den aufgemotzten Nissan Navara unserer Vermieter – hochgelegt, krasse Offroad Reifen, Zusatzscheinwerfer, Seilwinde und und und. Aber dann doch erstmal Entwarnung, die beiden waren erstmal beim mittleren Cottage und haben es für die nächsten Vermieter vorbereitet. Trotzdem sind wir dann schon mal langsam wieder aus dem Becken raus und haben uns angezogen. Eine knappe Stunde später kamen Giacomo und Francesca dann zu uns rüber. Während Peter mit unserem Vermieter den Pool checkte und nachchlorte, habe ich mich mit Francesca unterhalten. Die beiden sind ursprünglich aus Italien bzw. San Marino. Vor gut 2 Jahren haben sie in Island Urlaub gemacht und waren als Gäste in dem Cottage. Der Besitzer war schon relativ alt und wollte das Grundstück drauf mit den Cottages verkaufen. Giacomo hatte gerade genug von seinem Job als Banker und hatte bereits vorher drüber nachgedacht, mit seiner zu dem Zeitpunkt schwangeren Frau nochmal neu anzufangen. Dann habe die Dinge eine gewisse Eigendynamik entwickelt (ja, sowas kennen wir auch) und seit 2 Jahren sind sie nun stolze Besitzer von Langahlid. Gerade als die beiden wieder fahren wollte hat Giacomo vorgeschlagen, gegen 15 Uhr nochmal für eine gute halbe Stunde vorbeizuschauen und eine Spritztour mit uns in seinem Offroad Panzer zu unternehmen. Grandios. In der Zwischenzeit sind wir schon mal zu Fuss los – einfach quer über die Wiese hinter unserem Häuschen, dann die kleine Leiter über den Weidezaun und weiter Richtung Wasserfälle. Da wieder die Sonne raus kommen, haben wir uns aber entschieden zurück zu gehen und lieber nochmal eine Runde ins warme Wasser zu tauchen. Aber die Zeit verflog und wir haben uns schon mal fertig gemacht für die Spitztour. Pünktlich hörten wir wieder das dumpfe Grollen den Hügel raufkommen. Dann ins Auto geklettert – im wahrsten Sinne des Wortes - und den Hügel hinter dem Haus hoch. Dann hinten zu dem Wasserfall, den wir vorher schon bei unserem kurzen Ausflug von der anderen Seite gesehen haben. Wow, den sehen sicherlich nur die wenigsten Urlauber. Schnell ein paar Photos für unser Photobuch gemacht und weiter. Der zweite Stop war dann ein Stück weiter runter im Fjord. Dort haben wir zuerst eine ganze Gruppe Islandpferde bewundern können, die frei umherliefen. Die Begrenzung der Weide war nur der Fjord. Dann einen Hügel hoch und zu einem weiteren wunderschönen Wasserfall. Leider musste unser Vermieter dann wieder an die Arbeit, aber der kurze Ausflug war wirklich eine tolle Sache. Zurück im Cottage ging es – genau – wieder ab in den Hot Tub. Ich glaube ich will so ein Ding für daheim. Das ist soooo prima- und irgendeine Ecke auf unserer Terrasse finden wir schon dafür. Dann wieder raus, denn so langsam knurrte der Magen und es war Zeit zum grillen. Wir hatten ein großes Stück Spare Ribs gekauft. Sehr sehr lecker! Und damit ging ein weitere toller Urlaubstag zu Ende.
eowynrohan am 15. Juni 2018