Montag, 2. September 2024
Der Morgen startet sonnig, und natürlich wird wieder draussen gefrühstückt. Dann packe ich die Rucksäcke, während Peter die Fahrräder vom Radträger holt. Unser Tagesziel ist die Wanderdüne von Leba oder auch Lontzkadüne. Diese Düne ist zwischen 30 und 42 m hoch und wandert im Jahr bis zu 12 Meter nach Osten. Insgesamt erstrecken sich die Dünen im Slowinzischen Nationalpark ca. 35 Kilometer lang und umfassen eine Fläche von 500 Hektar. Das klingt so unglaublich, das müssen wir uns ansehen. Wir könnten auch mit den elektrisch angetriebenen Bimmelbahnen fahren, statt zu radeln. Eine startet hier am Campingplatz und fährt bis zum Beginn des „Dünenparks“, dort geht es dann mit einer weiteren Bahn zur Düne. Aber von hier zum Fuß der Düne sind es nur 7,5 km, das sollte selbst für uns ungeübten Radler problemlos machbar sein. Bevor es los geht, heisst aber noch eincremen, denn auch wenn der Himmel teilweise bewölkt ist, sollten wir die Sonne hier nicht unterschätzen. Peter hat sich den Weg vorher auf Maps angeschaut, von daher fährt er vor und ich strampel hinterher. Der erste Teil der Strecke führt über einen kombinierten Fuß-/Radweg neben der Strasse. Es lässt sich gut fahren, Fußgänger und Radler nehmen Rücksicht aufeinander und es ist recht eben. Dann erreichen wir einen Schlagbaum, ab hier ist die Strasse für Autos gesperrt, und die erste Bimmelbahn endet hier ebenfalls. Wir müssen nun den Eintritt für die Düne zahlen, für mich werden 9 PLN (polnische Zloty) fällig, Peter zahlt als Senior die Hälfte. Die in Summe 13,5 PLN sind etwas mehr als 3 €, das ist vollkommen ok. Nun geht es auf der gesperrten Strasse weiter, die teilen wir uns jetzt mit der anderen elektrischen Bimmelbahn, die hier im Pendelverkehr zwischen Düne und Schranke verkehrt. Hier ist auch ein großer Parkplatz für Reisebusse und ein Restaurant, man ist also auf Touristen eingestellt. Das merken wir auch auf der weiteren Fahrt Richtung Düne, denn immer wieder gibt es Picknickplätze und Dixie-Toiletten, auch für Mülleimer ist gesorgt. Der Radweg führt durch einen wundervollen Buchen- und Kiefernwald, die Fußgänger haben meist einen eigenen Wanderweg, uns es ist viel los, ganze Familien ziehen mit Rucksäcken und einem Picknick „bewaffnet“ Richtung Strand. Man merkt das diese Düne eine riesige Touristenattraktion ist. Ca. 1,5 Kilometer vor unserem Ziel kommen wir am Raketenmuseum vorbei, das wollen wir uns auf der Rückfahrt nochmal näher anschauen. Nun fahren wir die letzten Minuten bis zum Fahrradparkplatz am Fuss der Düne. Es gibt bewachte und unbewachte Fahrradständer. Hm, da sich die gegenüber liegen, sparen wir uns die 20 PLN (knapp 5 €) und schliessen unsere Räder auf der „unbewachten“ Seite an. Dann zieht Peter seine Schuhe aus, ich hab eh nur meine Trekkingsandalen an – und wir klettern die Düne rauf. Es ist viel los, aber die Düne ist so riesig, dass es sich halbwegs verläuft, obwohl der größte Teil der Düne durch Seile abgesperrt ist. Und die meisten halten sich auch an die Absperrungen, nur wenige klettern über die Seile drüber. Auf halber Höhe führt ein Weg an den Strand, aber wir wollen erst ganz nach oben. Es ist unheimlich anstrengend, durch den feinen Sand zu stapfen, und es geht wirklich ordentlich bergauf. Aber der Anblick lohnt und wir machen jede Menge Photos. Auf der einen Seite blicken wir auf den Lebasee, eine Art Haff, auf der anderen Seite der Düne liegt die Ostsee. Wir entscheiden uns spontan, noch bis zum Strand runter zu laufen, der ist riesig und erinnert an Usedom. Wir kühlen unsere Füße im Wasser ab, dann geht es zurück durch den feinen Sand die Düne halb rauf und rückwärts wieder runter zu dem Fahrradparkplatz. Erst einmal die Füße entsanden, dann starten wir den Rückweg. Am Raketenmuseum schaun wir kurz, aber eigentlich stehen da nur ein paar alte Raketen in einer Lichtung, dafür über 30 PLN Eintritt zahlen wollen wir nicht. Wir nutzen den Stop zum picknicken, dann fahren wir weiter bis zu einer kleinen Aussichtsplattform. Nach einem kurzen Photostop radeln wir die letzten 4 Kilometer flott zurück, und nun gibt es erst einmal einen leckeren Espresso. Der Rest des Abends verläuft recht entspannt, während Peter schon mal die Räder wieder auf den Radträger hievt, mache ich Salat und bereite das Abendessen vor. Bis der Tisch gedeckt ist, ist sogar schon die Markise drin, und während ich nach dem Essen abwasche, räumt Peter schon Tisch und Stühle weg. Morgen wollen wir weiter nach Danzig, und nach langen Überlegen haben wir uns entschieden, auf den Wohnmobilstellplatz am Yachthafen zu fahren, den Peter im Internet entdeckt hat. Der ist zwar sehr einfach ausgestattet, aber dafür sind wir fußläufig binnen 15 Minuten in der Altstadt. Das wäre natürlich toll! Aber erst einmal schauen ob da ein Platz für uns frei ist. Ansonsten fahren wir zu dem großen Campingplatz etwas außerhalb von Danzig, dann müssen wir halt mit der Straßenbahn in die Stadt fahren. Wir werden berichten.



Sonntag, 1. September 2024
Noch ein bisschen müde starten wir unsere Abreise von Usedom. Wir frühstücken noch gemütlich draussen, dann gehe ich abwaschen während Peter schon mal zusammenkramt. Um kurz nach 10 Uhr rollen wir vom Platz. An der Rezeption geben wir noch unsere Duschkarten ab, und bekommen von ursprünglich 10 € gut 7 € Rückerstattet. Wir waren also sparsam beim Duschen, bleibt mehr Geld für Eis. Auf geht es durch Heringsdorf und Ahlbeck im besseren Schritttempo nach Swinemünde. Es ist Sonntag, die Sonne lacht und für viele ist es der letzte Ferientag, entsprechend viel ist auf den Straßen los. Aber wir haben ja Zeit, uns drängt nichts. Gemütlich zockeln wir an der Küste lang, in Swinemünde geht es dann durch den neu gebauten Tunnel unter der Svina durch nach Wolin. Der ist jedoch gar nicht so leicht zu finden, denn die Beschilderung bezieht sich immer noch auf die alten Fährverbindungen, der Tunnel ist ja erst seit einigen Monaten im Betrieb. Aber zum Glück hat sich Peter vorab die Route detailliert auf Google angeschaut. In Wolin fahren wir zuerst vorbei am Stettiner Haff, dann geht es weiter auf der sogenannten polnischen Küstenstrasse, der DW 102. Wir kommen nur langsam voran, denn in den meisten Ortschaften ist nur 40 km/h erlaubt, zum Teil auch weniger. Die Fahrt ist schön, aber unspektakulär. Obwohl sich die Route Küstenstrasse nennt, sieht man leider nicht viel vom Wasser. Mittlerweile haben wir die DW 102 verlassen und sind auf der DW 109. Einige der Seebäder und Küstenorte erinnern mich an Urlaube in Marseillan Plage oder Rosa Pineta – es reihen sich Souvenirshops an Eisdielen, Cafés und Restaurants. Die Gehwege sind voll mit Touristen, alles wirkt ein bisschen wie eine riesige Kirmes. Leider ist das mit dem Parken hier gar nicht so einfach, fast alle Parkplätze sind kostenpflichtig und meist muss man durch enge Einfahrten auf irgendein Privatgrundstück. Aber kurz vor dem Jamunder See in Mielno werden wir fündig, dort wurde ein großer Supermarktparkplatz umfunktioniert, und für gut 2,30 € können wir eine Stunde bewacht parken. Für ein spätes Mittagessen - es ist bereits 14 Uhr – sollte die Zeit reichen. Wir parken, packen Handys und Tablet ein, und laufen los ins Gewühl. Nach wenigen Minuten erreichen wir ein Lokal, das neben Burger und Pizza auch landestypische Speisen anbietet. Wir entscheiden uns für gefüllte Pirogen, Peter nimmt Sauerkraut und Pilze, ich entscheide mich klassisch für Kartoffeln und Hüttenkäse. Wir haben beide gut gewählt, und satt geht es weiter auf die Strecke. Die Fahrt zieht sich, und erst am frühen Abend erreichen wir Leba. Auch hier hat man das Gefühl auf einer riesigen Kirmes zu sein, ich hatte mir das ganz anders vorgestellt, aber egal. Mal schaun ob die Rezeption vom Campingplatz noch geöffnet ist, aber falls nicht, hier reiht sich ein Campingplatz an den nächsten, irgendwo werden wir sicherlich noch unterkommen. Doch wir haben Glück, der Campingplatz unserer Wahl, Morski 21, hat noch geöffnet. Wir dürfen uns unseren Stellplatz frei wählen, und entscheiden uns für einen in der Nähe vom Waschhaus. Der Campingplatz ist fest in deutscher Hand (mindestens zu 90%!). Wir buchen direkt für zwei Tage und zahlen für unseren Platz in der besten Kategorie für beide Nächte zusammen unter 50 €, das ist wirklich ok. Das Waschhaus ist auch vollkommen in Ordnung, Duschen sind gratis, was will man mehr. Nach dem Abendessen rufen wir Mama an und erstatten Bericht. Dann setze ich mich an die Tastatur, während Peter nach der Fahrerei erst einmal verdient die Füsse hochlegt. Für die 333 Kilometer heute haben wir ungefähr7 Stunden benötigt, das ist wirklich lang. Es reihte sich (laut Schildern und Geschwindigkeitsbegrenzungen) Ort an Ort – wobei oft kilometerlang gar keine Häuser waren. Das hat die Fahrt etwas zäh gemacht, aber nun haben wir wenigstens ein Gefühl für unsere Planung der kommenden Tage. Morgen heisst es erst einmal ab auf die Räder, zur Düne sind es noch knapp 7 Kilometer von hier. Mal schaun was der Tag sonst noch so bringt.



Der vierte Tag verspricht eher geruhsam zu werden. Als erstes kramen wir zusammen, denn wir müssen ja für die letzte Nacht den Platz wechseln. Aber zum Glück müssen wir nur eine Parzelle weiterziehen, das heisst wir müssen 11 m zurück. Ich schaue, dass innen drin nichts rumfliegen kann, Peter stellt Tisch und Stühle weg und kurbelt die Markise wieder rein. Schnell vom Strom trennen, zurücksetzen, und wieder alles hinbauen. Ruckzuck sind wir fertig und dann gibt es ein spätes, aber sehr gemütliches und langes Frühstück. Dann heisst es abwaschen, bevor es die erste Runde zum Schwimmen geht. Das Wasser hat abgekühlt und es gibt ordentlich Wellen. Das ist alles nicht schlimm, aber die vielen vielen Algen sind schon etwas unangenehm. Man hat das Gefühl man schwimmt die ganze Zeit durch Tentakeln, das fühlt sich unschön an. Wenn man jedoch noch etwas weiter raus schwimmt als die Buhnen, wird es schlagartig besser. Nach einer guten halben Stunde wird uns kalt, und wir machen uns auf den Rückweg. Zurück am Womo schnappen wir uns das Tablet und den Rechner, und schauen uns die Route für die kommenden Tage an. Als erstes geht es Richtung Swinemünde, und dort durch den neuen Tunneln unter der Svina durch nach Wolin. Wir wollen erst einmal an der Küste bleiben und setzen uns als erstes Ziel Ustka, also Stolpmünde. Dann lesen wir etwas über eine riesige Wanderdüne bei Leba. Peter entdeckt dort auch einen Campingplatz, und der Plan mit Ustka ist hinfällig. Wir werden versuchen, bis Leba zu kommen, und wollen dort direkt für 2 Nächte bleiben. So haben wir einen ganzen Tag für die Tour zur Düne. Den Rest des Tages verbringen wir mit zusammenpacken, abwaschen, Schwimmen, lesen und faulenzen. Nach der letzten Runde schwimmen gehen wir erst einmal heiss duschen, um die Algen loszuwerden. Zum Abendessen gibt es gegrilltes und Brot. Wir versuchen mal etwas früher ins Bett zu kommen, denn morgen früh geht es wieder auf Tour. Vielleicht noch ein paar Anmerkungen zum Campingplatz: der Platz ist sehr schmal, und mit 4,5 km wirklich extrem lang, ohne Fahrrad ist man komplett aufgeschmissen. Es gibt zwar eine Bimmelbahn, die fährt jedoch nur 4 mal am Tag. Aber man bekommt zum Beispiel Leihfahrräder umsonst und wirklich überall auf dem Platz sind Fahrradständer, also an jedem Strandaufgang und an jedem Waschhaus, das ist wirklich mal durchdacht. Auch die kostenlose Nutzung der Bäderbahn finden wir prima. Also uns gefällt es hier, aber man sollte sich vorher mit dem Platzplan vertraut machen. Im vorderen Bereich zum Beispiel ist es sehr laut, denn da sind Spielplätze und der Strand ist bewacht - hier sind meist Familien mit vielen Kindern. Dann gibt es das Buchenwäldchen mit unparzellierten Stellplätzen, das ist nichts für große Wohnmobile. Am Deich ist auch der FKK Bereich, das gefällt sicherlich nicht jedem. Aber eigentlich findet jeder hier einen Bereich, der ihm gefällt, bei 750 Stellplätzen ist das auch kein Wunder. Und wenn es sich ergibt, kommen wir sicherlich gerne erneut hierher. Aber nun heisst es erst einmal Abschied nehmen.



Freitag, 30. August 2024
Wir springen beim ersten Wecker klingeln aus dem Bett, denn wir wollen die Bahn um 9.47 Uhr erwischen. Peter will statt Frühstück nur Kaffee, und ich brauche noch gar nichts. Als erstes mache uns die Trinkflaschen für unterwegs fertig. Dazu packen wir Müsliriegel ein, und natürlich Regenjacken und Fleecejacken, denn das Wetter sieht nicht so prickelnd aus. Die Bäderbahn fährt natürlich auch ab Bahnhof Ückeritz, aber das sind mehr als 5 Kilometer, also laufen wir lieber quer durch den Wald nach Neu Pudagla, dort hält die Bäderbahn auch und wir haben nur gut die Hälfte an Strecke. Die Nutzung ist übrigens in der Kurtaxe enthalten, das heisst wir dürfen während unseres Aufenthalts auf Usedom kostenlos mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Insel fahren, und sogar kostenlos Fahrräder mieten. So soll das Verkehrschaos auf der Insel eingedämmt werden, wir finden das total gut. Um 9 Uhr laufen wir los, vorbei am Waschhaus geht es über einen Trampelpfad in den Wald und wir kommen ungefähr 30 Minuten später am Bahnhof an. Unterwegs haben wir vorsichtshalber die Regenhüllen über die Rucksäcke gezogen, denn die ersten Regenwolken haben angefangen, uns zu duschen. Am Bahnhof (ein Gleis, eine Sitzbank) müssen wir nur eine Viertelstunde warten, bis die Bahn überpünktlich vor uns hält. Als erstes geht es nach Zinnowitz, dort müssen wir umsteigen, Aber auch das ist problemlos, der andere Zug hält genau gegenüber. Nun haben wir noch drei Stationen bis Peenemünde. Am Bahnhof angekommen (wieder nur ein Gleis) laufen wir gut 10 Minuten bis zum Museum. Das Historisch-Technische Museum Peenemünde ist auf dem Grund und in den Hallen der Versuchsanstalten Peenemünde, die das größte militärische Forschungszentrum Europas im zweiten Weltkrieg waren. Das Museumsgelände ist riesig, und es gibt neben den Ausstellungshallen und dem Kraftwerk einen großen Aussenbereich. Wir sind erstaunt wie viel los ist, vor allem auch wie viele Familien mit kleinen Kindern hier sind. Aber das Gelände ist wie gesagt groß, und es verläuft sich halbwegs. Besonders beeindruckend ist natürlich die V2 Rakete, aber auch die V1 zieht uns in den Bann. Das Museum legt das Augenmerk auf die technischen Hintergründe, das Thema Nationalsozialismus ist immer nur am Rand erwähnt. Ein zentraler Punkt ist das Kraftwerk, ohne dass die ganze Forschungseinrichtung nicht funktioniert hätte und das die Unmengen benötigter Energie geliefert hat. Wir laufen alles ab, lesen so viel wie das Hirn aufnehmen mag, aber nach einigen Stunden sind wir einfach müde und machen uns auf den Weg zum Hafen. Dort gönnen wir uns Fischbrötchen, Peter bleibt bei Matjes, aber ich gönne mir ein Heilbutt Brötchen. Oh, ist das lecker!!! Gestärkt machen wir uns auf zum U-Boot U461, das ist das nächste Highlight des Tages. Ok, von aussen sieht es mittlerweile mehr als ramponiert aus, aber es ist das größte U-Boot Museum der Welt, und auch die Eltern waren vor 10 Jahren bereits hier.



Wir schlafen halbwegs aus, dann geniessen wir ein leckeres Frühstück mit frischen Marmeladen und Zwetschgenmus. Übrigens – die Zeitspanne beim Zwetschgenmus kochen zwischen „es ist viel zu flüssig“ und „verdammt jetzt ist es Spachtelmasse“ liegt bei ca. 30 s. Aber egal, lecker ist es trotzdem. Nach dem Frühstück cremen wir uns gut ein, schnappen uns unsere Handtücher und es geht ab ins Wasser. Heute ist das Wetter traumhaft, und das Meer ist ruhig. Allerdings ist das Wasser sehr braun vom Sand, nach nicht mal einem halben Meter im Wasser ist kein Grund mehr zu erkennen. Dafür gibt es reichlich Ohrenquallen. Doch zum Glück tun die einem nichts, ausser dass sie glitschig sind. Wir geniessen es einfach mal richtig zu schwimmen, denn an der Wohlenberger Wiek sind wir quasi nur auf den Brettern gepaddelt oder haben im seichten Wasser Ball gespielt. Hier wird es recht schnell tief und wir schwimmen immer wieder raus, lassen uns mit den Wellen zurücktreiben zum Strand und schwimmen erneut raus. Nach einer dreiviertel Stunde sind wir ko und es geht zurück zum Womo. Dort geniessen wir ein bisschen den Schatten, aber schnell treibt es uns zurück ins Wasser. Dann entscheiden wir uns, noch einen Tag dran zu hängen und bis Sonntag zu verlängern. Also ziehen wir uns vernünftig an, schnappen uns die Fahrräder und fahren zur Rezeption. Die Verlängerung ist kein Problem, allerdings müssen wir Samstag früh um 11 Uhr „umziehen“, da unser Platz bereits wieder gebucht ist. Aber umziehen bedeutet in diesem Fall zum Glück nur einen Platz zurücksetzen, das ist kein großer Aufwand. Da wir nun eh schon an der Promenade von Ückeritz sind, bummeln wir direkt einmal die kleinen Läden ab und gönnen uns ein leckeres Matjesbrötchen. Doch schon bald sitzen wir wieder auf den Rädern, strampeln die 3 Kilometer zurück zum Platz, springen in die Badeklamotten und ab geht es wieder ins Wasser. Um 18 Uhr gehen wir dann ein letztes Mal schwimmen, bevor wir Duschen und dann mit dem Abendessen starten. Wir grillen Chorizo und Zwiebeln, dazu gibt es wieder selbst gebackenes Brot. Nach dem Abwasch kramt Peter die Rucksäcke raus, morgen wollen wir mit der Bäderbahn bis Peenemünde fahren. Dort wollen wir ins Historisch Technische Museum und ins U-Boot U 461. Wir sind gespannt, ob alles klappt wie geplant – wir werden berichten.



Es geht los – nach 10 Tagen daheim mit Zwetschgen- und Traubenernte machen wir uns wieder auf den Weg. Diesmal geht es nach Polen und ins Baltikum, aber als erstes wollen wir nach Usedom, und noch die letzten Sonnentage geniessen. Peter hat bei einem der größten Campingplätze auf Usedom angefragt, und uns wurde gesagt, dass wir gerne ohne Reservierung kommen dürfen, das heisst aber Anreise bis 20 Uhr. Also haben wir Dienstagabend fast komplett fertig gepackt, und Mittwoch früh um 8.30 Uhr rollen wir nach kurzer Vorbereitung los. Die Fahrt ist – im positiven Sinn. absolut unspektakulär. Wir fahren östlich an Berlin vorbei, und geraten in keinen großen Stau. Bereits kurz vor 17 Uhr erreichen wir den Naturcampingplatz Ückeritz. Der Platz ist ganze 4,5 km lang, also mal eben zur Rezeption laufen ist eher nicht so einfach. Aber wir haben ja unsere Fahrräder dabei. Wir bekommen einen tollen Platz im Bereich „Am Deich, knapp 3 km von der Rezeption weg. Bis zum Wasserbrauchen wir nur gut 2 Minuten, bis zu einem der beiden nächst gelegen Waschhäusern dann schon etwas länger. Aber das ist kein Problem, wir sind zufrieden und haben auch sehr nette Nachbarn rechts und links neben uns. Als erstes bauen wir auf, das heisst Markise raus, den neuen kleinen Teppich ausgerollt und befestigt und dazu Tisch und Stühle. Dann gibt es noch einen schönen Spaziergang am Strand entlang, aber das Meer ist so aufgewühlt und die Wellen peitschen, dass wir nur ein bisschen die Füsse baden. Zurück am Womo baut Peter den Grill auf, und nach dem Abendessen gehen wir bald ins Bett, der Tag war lang.