Wir schlafen schlecht und sind entsprechend müde und ko. Aber wir wollen ja noch was sehen, also kämpfen wir uns trotzdem aus dem Bett und frühstücken gemütlich. Während Peter die Fahrräder vom Träger holt, packe ich einen Rucksack mit einer Trinkflasche und ein paar Müsliriegeln. Dazu Sonnencreme und eine Jacke für Peter, falls es doch frisch wird. Ich ziehe meine Jacke direkt an, der Wind macht mir schnell eine Gänsehaut. Noch ist recht wenig los, und es lässt sich auf der Straße gut radeln, und nach ungefähr 3,5 Kilometern erreichen wir bereits den Leuchtturm. Da der Turm erst um 14 Uhr öffnet, hatten wir nicht mit so viel Betrieb gerechnet, aber nun gut. Es ist ein sonniger Sonntagvormittag, da wollen scheinbar viele eine Runde wandern gehen. Wir stellen unsere Fahrräder ab und Peter schliesst unsere Helme mit an, so brauchen wir die gleich nicht mit rumzutragen. Plötzlich hören wir Musik, es klingt nach Klavier. Und tatsächlich – da sitzt ein junger Mann an einem kleinen Klavier direkt an der Klippe, wenige Meter entfernt lehnt ein Lastenrad samt Anhänger und einer großen selbstgebauten Transportkiste für das Klavier. Der hat also das Klavier tatsächlich mit seinem Rad hier hochgefahren und aufgebaut – wie krass ist das denn. Da wir dieses Engagement toll finden – und der auch wirklich schön spielt, werfen wir beide etwas in seine Kiste. Er bietet auch eigene CD’s und Schallplatten zum Verkauf an, aber so schön ist es dann auch nicht. Wir laufen über die Klippen und machen – was auch sonst – hunderte Bilder von der Küste, dem Leuchtturm, dem gegenüber liegendem Fort und und und. Eigentlich photographieren wir alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Wir laufen rüber zu dem Felsen „La fauconnière“, also der Falknerei. Allerdings haben wir dort nur Möwen und Kormorane gesehen. Nachdem wir das Cap gründlich erkundet haben, laufen wir noch ein bisschen auf dem Weitwanderweg GR34. Der Weg ist schmal, und führt mal zwischen schulterhohem Farn durch, dann flankieren wieder große Büsche von Stechginster den Weg und man muss aufpassen, nicht zu viele Kratzer zu bekommen. Wir kommen an Bunkerresten vorbei, die wir aber nicht zuordnen können. Dafür legt sich eine niedliche Eidechse auf einem sonnigen Stein in Pose, ist auch viel schöner als die Ruinen aus dem zweiten Weltkrieg. Dann laufen wir weiter bis zu den Überresten der Radarstation Würzburg Riese LA 318 Frosch, dort machen wir kurz Rast, essen jeder einen Müsliriegel und trinken etwas. Der Blick auf die Smaragdküste ist einfach unglaublich, die Blau- und Grüntöne, die diesem Küstenabschnitt den Namen geben, sind wunderschön und jeder Wellenschlag verändert die Farbe. Wir können uns kaum sattsehen, aber wir wollen heute ja noch weiter. Daher laufen wir zurück zum Leuchtturm, und schwingen uns wieder auf die Räder. Zurück fahren wir nicht auf der Hauptstraße, sondern wir halten uns weiter westlich. Hier gibt s nicht nur einen Radweg, auch die Straße ist gesperrt für ein Radrennen, das aber scheinbar schon ziemlich beendet ist. Wir sehen nur noch einen Streckenposten, der scheinbar auf ein paar Nachzügler wartet. Nun biegen wir ab und queren den Campingplatz, dann geht es über einen sehr holprigen schmalen Feldweg (als kombinierter Rad-/Fußweg beschildert) zurück bis Plévenon und am anderen Ende des Ortes erreichen wir wieder den Wohnmobilstellplatz. Schön war es – in Summe knapp zehn Kilometer geradelt und geschätzt acht Kilometer gelaufen. Nun trinken wir gemütlich Kaffee, essen ein Stück Kuchen und dann packen wir zusammen. Peter hatte gestern Abend noch einen Campingplatz gegenüber der Insel Bréhat angefragt, aber leider haben wir bis jetzt keine Antwort erhalten. Also fahren wir einfach hin und fragen, ob wir zwei Nächte bleiben können. Die Fahrt dauert nicht lang, und nach gut 1,5 Stunden und spannenden 500 m durch den Chemin du Rohou erreichen wir den kleinen verwinkelten, aber sehr schönen Campingplatz in L‘Arcouest. Die Rezeption ist geschlossen und wir können nur per Sprechanlage mit der Dame kommunizieren – die übrigens sehr gut englisch spricht. Wir sollen uns auf Platz 18 stellen, sie öffnet die Schranke. Mehr Info gibt es nicht, also fahren wir rein, parken Tatzel und hängen uns an den Strom. Nach einem Kaffee laufen wir eine Runde über den Platz, der Blick zur Insel Bréhat ist spektakulär, und auch das trifft es nicht mal ansatzweise. Wir haben uns über die Schilder „Archipel Bréhat“ gewundert, aber genau das ist es tatsächlich. Eine Inselgruppe mit hunderten Inseln und Inselchen, dazu die Hauptinsel Bréhat mit einer Nord- und einer Südinsel. Und genau diese Hauptinsel wollen wir morgen besichtigen. Wir laufen zum Hafen, um uns vorab zu informieren und vielleicht schon mal die Tickets zu kaufen. Der Weg geht steil bergab, zwischendurch scheren wir kurz aus auf eine Anhöhe, die wieder einen tollen Blick auf den Strand ermöglicht. Es herrscht Ebbe und die Boote liegen auf Gestellen im Wasser. Weiter geht es, noch über ein paar hohe Steinstufen, und wir sind unten am Hafen. Am Ticketshop werden wir freundlich begrüßt und die Dame erklärt uns die unterschiedlichen Ticketoptionen. Wir entscheiden uns, morgen früh um 9.40 Uhr die Rundfahrt zu machen, das heisst wir gehen hier an Bord, umfahren einmal die gesamte Hauptinsel und bekommen dazu auch einiges über die Insel erzählt (hoffentlich nicht nur in Französisch). Dann gegen 10.30 Uhr erreichen wir voraussichtlich den Hafen und haben dann bis maximal 19 Uhr Zeit, bis es wieder zurück geht. Bis dahin fährt die Fähre ungefähr im zwanzig Minuten Rhythmus, wir könnten morgen also auch früher zurück. Zusätzlich bekommen wir noch Broschüren über die Gegend und die Insel. Wir laufen noch ein bisschen umher, dann geht es zurück zum Campingplatz. Der Weg durch den Wald wirkt verwunschen, mal glitzern Spinnweben im Sonnenlicht, mal dringt die Sonne kaum durch die Blätter. Dann sind wir zurück und ich bereite langsam das Abendessen vor. Wir wollen grillen und ich mache dazu Salat. Peter liest zum Glück in einer der Infobroschüren, die wir bekommen haben, dass normale Walkingstöcke mit Metallspitze verboten sind. Also bastelt er geschwind aus irgendwelchen Resten und Fundstücken aus seiner Krimskramskiste, die ich vermutlich bereits weggeworfen hätte, eine Kunststoffendkappe. Sehr schön, denn morgen heisst es laufen. Eine Umrundung beider Inseln sind gut 16 Kilometer, und das bei 15 Sonnenstunden. Morgen abend werden wir uns auf eine Dusche freuen. Heute abend passiert nicht mehr viel. Ich tippe und Peter macht ein bisschen Vereinskram und Buchführung. Und dann mal schauen, wo es nach Bréhat hingeht, wir werden sehen.
eowynrohan am 18. Mai 2025
Schweren Herzens müssen wir uns nun vom Le Mont Saint Michele verabschieden. Aber nur eine gute Stunde Fahrt entfernt wartet ja ein neues Abenteuer auf uns – Saint Malo. Peter hat vorab wieder recherchiert und einen guten Parkplatz etwas ausserhalb der Stadt gefunden. Wir stellen Tatzel ab, machen uns auf den Weg und erreichen nach gut 1,5 km die befestigte Stadt mit ihrer Stadtmauer. Auch heute lacht uns die Sonne, und wir nehmen direkt die erste Treppe die nach oben auf die „Les Remparts“ führt. Von hier hat man einen tollen Blick, sowohl über die Stadt als auch über die Bucht und die Strände. Scheinbar ist heute ein toller Tag zum Heiraten und für Junggesellinnen-Abschiede, auf jeden Fall sehen wir zwei Hochzeitsgesellschaften (die vom Aussehen her aber besser nach Berlin Kreuzberg gepasst hätten) und mehrere Gruppen angetrunkener und bemalter / kostümierter Frauen. Auf halber Strecke nehmen wir eine Treppe nach unten, denn wir haben gesehen, dass hier die Preise für Austern überschaubar sind und wollen das mal probieren. In einem recht schicken Restaurant bestellen wir uns zuerst einen Espresso (lecker – mit Baiser dazu) und dann eine Flasche Tafelwasser und ein halbes Dutzend Austern. Zu den Austern gibt es auch noch ein halbes frische Brot und irgend so eine sündhaft teure besondere Butter (die haben wir dann schnell gegoogelt). Peter hatte in Kanada mit seinen Kunden bereits öfter Austern gegessen, allerdings waren die immer mit Vodka aufgefüllt worden. Ich bin bzgl. Austern noch unbedarft und stelle mir die recht eklig vor. Aber weit gefehlt. Zu denen hier gab es Zitrone und einen Zwiebelessig, und die waren wirklich gut, das hätte ich ja nie geglaubt. Eigentlich eher sowie große Muscheln – was sie ja auch irgendwie sind, nur dass man die halt roh statt gekocht ist. Auf jeden Fall können wir wieder etwas von der „das habe ich noch nie getan“ Liste streichen. Nun geht es wieder rauf auf die Stadtmauer, und wir haben einen tollen Blick auf den Plage de Bon secours, Grand Bé und das Fort du petit Bé. Aber am interessantesten finden wir das Meeresschwimmbad, also einfach ein gemauertes Rechteck im Meer als Freibad. Das haben wir so auch noch nie gesehen. Es herrscht Ebbe, und die Leute laufen über den riesigen breiten Strand oder liegen im Windschatten in der Sonne. Wir vollenden nun den Rundgang und es geht wieder auf die Piste. Das nächste und für heute letzte Tagesziel ist das Cap Fréhel, dort hat Peter einen Wohnmobilstellplatz gefunden. Der Platz ist einfach, bietet quasi nur Frischwasser, Müllentsorgung und man darf dort offiziell stehen. Aber für 3,5 € ist das für uns auch vollkommen ok, und dort beginnen auch einige Wanderwege. Wir überlegen ob wir uns noch aufmachen zum Cap, aber das ist zu Fuß eine knappe Stunde, und auf Fahrradfahren haben wir keine Lust. Also laufen wir stattdessen lieber zum Fort Latte. Das hat zwar schon zu wenn wir da sind, aber besichtigen wollen wir es eh nicht. Also laufen wir kurz nach 17 Uhr los, Peter hat die Route grob im Kopf und vorsichthalber von der Wandertafel ein Photo gemacht. Wobei die Karte dort nicht sehr detailliert ist, aber wir werden es schon finden. Der Weg ist unheimlich schön, führt an Feldern und blühenden Sträuchern entlang, durch den Wald und durch schnuckelige kleine Dörfer. Dann sind wir an einer Gabelung unsicher ob links oder rechts und mein Mann vertraut mir. Naja, also war ja auch nicht ganz falsch. Sagen wir mal, dass wir Dank des Umweges ein paar wirklich tolle Aussichten auf die Klippen und auch schon auf den Leuchtturm vom Cap haben. Und irgendwann erreichen wir auch das Fort. Leider ist das Fort nicht nur zu, sondern mit einem großen Holztor verschlossen. Wir sehen also wirklich nichts. Aber egal, schön war die Wanderung trotzdem. Nun machen wir uns auf den Rückweg, wenn auch mit leicht anderer Routenführung. Hier steht ein Schild, dass der Weg zum Parkplatz versperrt ist, wenn das Fort geschlossen hat. Wir können mit dieser Info nicht viel Anfangen, und laufen einfach weiter. Und nach einem knappen Kilometer erreichen wir dann ein großes Schmiedeeisernes Tor, das wirklich geschlossen ist und hinter dem der Parkplatz für das Fort liegt. Hier sind etliche Touristen und Wanderer, die gerade suchen, wie sie auf unsere Seite kommen, während wir ja rüber wollen. Zum Glück gibt es aber auf unserer Seite eine Entriegelung, und wir können das Tor öffnen und müssen nicht alles zurück laufen. Es traut sich aber nun doch keiner, die Chance zu nutzen, und mit durchzugehen. Das Tor fällt zu, und wir erreichen nun bald auch wieder den Wanderweg, auf dem wir vorhin bereits gelaufen sind. Nach knapp drei Stundens sind wir zurück am Womo. Nun ist Zeit zum Abendessen, natürlich draussen in der Sonne. Da es sehr stürmisch ist setzen wir uns hinter unser Womo, um etwas windgeschützt zu sein. Dazu gönnen wir uns eine Flasche Cidre, denn gelaufen sind wir heute reichlich. Dann telephonieren wir kurz mit Muttern, die gerade Besuch von Bambam hat, und erzählen ein bisschen vom Tag. Und zum Schluß heisst es wie jeden Abend: Rechner raus und an die Tastatur. Peter plant derweil den morgigen Tag. Bon Nuit!
eowynrohan am 17. Mai 2025
Heute wollen wir es wagen und den Klosterberg besichtigen samt Abtei. Aber als erstes stärken wir uns mit frischem Baguette, dass wir gestern bei unserer Anreise an der Rezeption vorbestellt haben. Dann packen wir einen Rucksack, denn aktuell ist es noch sehr frisch, aber später sind wir sicherlich froh, wenn wir unsere Jacken irgendwo verstauen können. Es verspricht ein sonniger und auch warmer Tag zu werden. Wir laufen los zur Bushaltestelle für den Shuttlebus. Das ist die zweite Haltestelle auf der Route, und der Bus ist rappelvoll. Wir hatten es befürchtet, denn wir haben bereits beim Frühstück Heerscharen vorbeiziehen sehen. Im hinteren Bereich des sehr speziell konstruierten Busses drücken sich ein paar Touristen aus Deutschland nochmal eng aneinander, so dass wir noch mitkommen. Sonst kommt aber keiner mehr mit. Und auch an der nächsten Haltestelle warten bereits etliche und hoffen auf eine Mitfahrt. Als die Tür aufgeht und der Busfahrer sagt, sie müssen auf den nächsten Bus warten, kommt nur zurück, dass er bereits der dritte ist, der sie stehen lasst. Da haben wir ja richtig Glück gehabt. Kurze Zeit später – noch auf der Brücke, die das Festland mit der Insel verbindet, ist die Endstation. Und jetzt direkt das kuriose an den Bussen: die wenden nicht, sondern, die Busse haben zwei Führerhäuser. Der klappt den Spiegel ein, schaltet Vorder- auf Rücklicht um bzw. auf der anderen Seite natürlich umgekehrt. Dann fährt er rüber auf die andere Straßenseite und sammelt da die Leute für die Rückfahrt ein. Das ist schon seltsam, denn dadurch verliert der Bus unheimlich an Platz, da könnten sonst vermutlich mindestens ein Dutzend Leute mehr mitfahren. Aber irgendeinen Grund wird es schon haben. Ausserdem überholen die Busse nicht. Wenn also – wie heute erlebt – die Leute auf der Straße radeln statt auf dem breiten Radweg, fährt der Bus die gesamte Strecke mit Warnblinke hinter den Radlern her. Und die verstehen vermutlich nicht, warum der Bus nicht überholt. Das verstehen wir allerdings auch nicht so recht. Aber auch das wird irgendeinen Grund haben. Jedenfalls haben wir nun unser Ziel erreicht, und es wird bereits richtig voll. Man betritt den Ort durch ein Tor, und dann befindet man sich in einer engen Gasse, gesäumt von Souvenirläden und Restaurants, wie Mutter es bereits berichtet hat. Schnell biegen wir nach oben ab auf die Stadtmauer. Es ist viel los, aber trotzdem noch gut auszuhalten. Letztes Jahr im November in Schloß Neuschwanstein war tatsächlich auch nicht viel weniger los. Wir machen ungezählte hunderte Photos und genießen den Tag. In einem Souvenirladen entdecken wir noch einen schönen Acrylblock mit der eingelaserten Silhouette vom Mont Saint Michele, und kommen dabei auch mit der Verkäuferin ins Gespräch (aus Deutschland ausgewandert). Sie empfiehlt uns, unbedingt die Abtei zu besichtigen und auch den Audioguide dazuzubuchen. Dieser Tip ist Gold wert. Der Audioguide – der eigentlich ein Tablet ist - kostet pro Kopf fünf €, aber er bietet richtig viel! Zum einen navigiert es uns durch alle Räume, so kann man nicht aus Versehen etwas auslassen. Ausserdem kann man sich auch immer anzeigen lassen, wo in der Abtei man sich gerade befindet. Aber das tollste ist: in vielen Bereichen (drinnen und draussen) kann man auf eine virtuelle Ansicht schalten. Wenn man dann das Tablet vor sich hält wie eine Handykamera, und sich dreht, sieht man den gesamten Bereich ohne Menschen. Das ist schon mal toll wenn man in einem Saal mit drei Schulklassen steht und die andere Seite des Raumes gar nicht sehen kann. Aber – man kann teilweise auch auf die Ansicht eines vorhergehenden Jahrhunderts schalten, und dann sieht man wie es hier früher aussah. Zum Beispiel hatte die Abteikirche früher sieben Schiffe, jetzt aber nur noch vier, denn drei sind bei einem Brand zerstört worden. Oder auch das Lektorat - das früher wundervoll rot, weiß und gelb bemalt war, oder die Darstellung des Speisesaales bei einem Bankett bei einer Pilgerreise von Ludwig IX. . Zusätzlich gibt es Informationen zur Konstruktion der Abtei, die auf vier getrennten Krypten gebaut wurde. Wir brauchen mehr als zwei Stunden, bis wir durch die Abtei sind, aber das hat sich wirklich gelohnt. Aber es war auch anstrengend, denn es geht Treppauf- Treppab, und heute abend heisst mein Dessert „Magnesium“, um Wadenkrämpfen vorzubeugen. Wir sind nun ziemlich hungrig, haben aber eigentlich nicht geplant, hier zu essen, da das klar ein Touristenhotspot ist und die Preise üblicherweise gesalzen sind. Aber überrascht stellen wir fest, dass es in einem Restaurant mit Dachterrasse das Nationalgericht Moules-frites für 15 € gibt. Wir sind ja nicht so die Muschelfans, aber laut ADAC und Marco Polo gibt es die besten Muscheln Frankreichs in der Bai du Mont Saint Michele. Wir kapern uns einen Platz – und dann brauchen wir Geduld. Aber es zahlt sich aus, die Portionen sind riesig und die Muscheln wirklich lecker. Das hätten wir hier gar nicht erwartet. Und zum Nachtisch bestellt sich Peter einen Cidre, der in der Bretagne in einer Tasse serviert wird, und ich nasche mich seelig durch ein Zucker Crêpe. Satt und glücklich laufen wir weiter, über die Stadtmauer - einmal fast um den Berg, über Treppen die so schmal sind dass wir den Rucksack vor uns tragen müssen und immer wieder rauf und runter. Es gibt sogar einen Friedhof, und angeblich auch nette Gärten, aber die finden wir nicht bzw. das was wir finden, ist versperrt. Und da wir es uns fest vorgenommen haben, laufen wir dann auch noch den kompletten Weg zurück zum Campingplatz. Nun gibt es erst einmal einen Espresso, und später werden wir noch grillen. Das haben wir uns heute verdient, das waren etliche Kilometer, die wir heute marschiert sind. Doch erst mal geht es unter die Dusche, dann setze ich mich an die Tastatur und fange an zu tippen. Das Grillen verwerfen wir dann doch, stattdessen gibt es gleich einfach eine schnelle kalte Brotzeit, denn wir müssen noch planen, wir haben noch keine Idee, wo es morgen hingehen soll.
eowynrohan am 16. Mai 2025