Und auch Tag 20 begrüßt uns mit dicken Tropfen die aufs Dach klatschen. Langsam nervt es. Aber nun gut, wir können es nicht ändern. Zum Frühstück isst jeder ein Schoko-Brötchen – die hat jeder Supermarkt dort und die sind echt lecker. Dann geht es auf die Piste. Zuerst wieder die ganze Strecke zurück nach Lebesby. Der Regen hat den Vorteil, dass er den Nebel verdrängt. So können wir ein bisschen mehr sehen als auf dem Hinweg. Weiter geht es durch Ifjord Richtung Finnland. Hm, scheinbar hab ich irgendwas nicht vertragen oder ich werde krank. Mir ist speiübel, ich friere ohne Ende und mein Hirn explodiert. Das fehlt mir jetzt noch, krank werden im Urlaub geht ja gar nicht. Also erstmal schnell ein paar Magentropfen nehmen. Die norwegische Gebirgs- und Seenlandschaft ist immer noch überwältigend schön, auch im Regen. Trotzdem möchte eigentlich nur noch ankommen, die Tropfen helfen nicht wie geplant. Mittlerweile habe ich mir noch eine Decke von hinten geholt weil meine Zähne klappern. In Neiden zwingt Peter mich zu einer Pause und einem kleinen Spaziergang. Einmal kurz die Landschaft gedüngt dann geht es mir tatsächlich besser. Aber leider nicht viel. Also weiter Richtung Süden. Kurz hinter Neiden geht es über die Grenze nach Finnland. Und die Landschaft ändert sich eigentlich auch fast schlagartig – nur noch Bäume und Seen. Und jede Menge Rentiere rechts und links und auf den Straßen. Die Straßen hier sind – im Gegensatz zu Norwegen – sehr breit, die Strecken sehr gerade und oft ist 100 erlaubt. Mittlerweile zähle ich die Kilometer runter bis zum geplanten Campingplatz. Ankommen und ins Bett - mehr wünsche habe ich gerade nicht mehr. Ich hab das Gefühl ich werde nie wieder etwas essen können, auch wenn ich aus Erfahrung weiss dass das nie lange anhält. In Ivalo River erreichen wir unsere Tagesetappe. Noch während Peter denn Strom anhängt, krabbel ich ins Bett und verkriech mich mit 2 Pullis und dicken Socken unter der Bettdecke. Da ich gerade nicht mal den Geruch von Essen aushalte, Peter aber der Magen knurrt, gönnt er sich auf dem Campingplatz einen leckeren Burger und ich bleib im WoMo und bibber vor mich hin. Nach einer dreiviertel Stunde ist er zurück. Er hat direkt noch daheim angerufen, damit sich Mama nicht wundert warum ich nicht schreibe. Die Nacht ist anstrengend, Fieber und Kopfweh plagen mich, mit jeder Drehung wird auch Peter wach. Hoffentlich ist die Nacht bald rum…