Nun ist bereits Tag 26 angebrochen. Die Nacht war eigentlich gut, allerdings scheinen sich einige Halbstarke einen Spass draus zu machen, die Camper und Bootsbesitzer am Hafen nachts zu wecken. Mehrmals sind Motorräder und Autos lärmend über den Platz gekurvt und dann wieder auf der Hauptstraße verschwunden. Aber was soll‘s, Idioten gibt es überall auf der Welt. Auch in Schweden. Umdrehen – weiterschlafen. Der Tag begrüßt uns mit einem Mix aus Sonne und Wolken – und für uns wirklich ungewohnt warm! Wir haben alle Zeit der Welt, denn das Marinemuseum öffnet erst um 10 Uhr. Eigentlich wären wir gerne zu Fuss zum Museum gelaufen – nicht mal ein Kilometer, aber das Parkticket für die Übernachtung gilt nur bis 12 Uhr mittags, das ist uns zu knapp. So fahren wir um kurz nach 9 Uhr los und folgen der Beschilderung zum Museumsparkplatz. Nur dass es da eigentlich gar keinen richtigen Parkplatz gibt. Die Schilder verweisen auf Parkplätze an der Strasse. Wir drehen eine Ehrenrunde, dann entscheiden wir uns einfach auch am Straßenrand zu parken. Wir ziehen ein Ticket, pro Stunde 0,50 €, das ist ok. Nur die Straße runter und schon sind wir da. Das Museum ist kostenfrei, mal ganz was Seltenes im wirklich teuren Skandinavien. Im Museum gehen wir direkt erst mal zu den beiden ausgestellten U-Booten. In das große – die Neptun – kann man sogar reingehen. Und wie so oft vergeht die Zeit wie im Flug weil wir alles anschauen, entdecken und nachlesen müssen. Also aus der Neptun raus und noch die vielen Infos auf den ganzen Tafeln und Monitoren gelesen. Dann weiter zu einem 12 minütigen Film über Schwedens Marine, angefangen ca. 1400. Das Museum bietet jede Menge zu entdecken und eigentlich müsste man 2 Tage dort verbringen um wirklich alles zu sehen. Spannend ist auch das Schiffswrack aus dem 18 Jahrhundert, das sich unter dem auf Stelzen gebauten Museum befindet. Man kann im Museum über eine Treppe (oder sogar einen Lift) einige Meter runter gehen und befindet sich dann unter der Wasseroberfläche. Dort kann man durch die eingelassenen Fenster das Schiffswrack sehen. Toll gemacht! Weiter geht es zu unglaublichen Holzmodellen, damit wurden damals viele Versuche zum Thema Strömung und Konstruktion gemacht. Dann gibt es historische Funde, Gallionsfiguren usw. zu sehen. Als nächstes kommt der Navigationsraum, dort kann man selbst versuchen einen Kurs zu bestimmen und erfährt dann ob man alles richtig gemacht hat. Die Dame vor uns bekommt als Ergebnis: Dein Schiff hat viele Tage Verspätung, die navigierst wie ein Däne! Das zeigt wie gut das Verhältnis zu den Schwedischen Nachbarn ist  Peter muss sich natürlich auch umgehend versuchen – und landet pünktlich an. Wenn er das im Alltag auch so gut beherrschen würde *kicher*. Dann geht es nach draussen, dort liegen drei Schiffe: Ein Segelschulschiff aus dem Jahr 1900, das Minensuchboot HMS Bremön aus den 1940er und das Schnellboot T38 aus den 1950er Jahren. Auch wenn wir noch stundenlang entdecken möchten, so langsam müssen wir los. Noch 10 min bis das Parkticket abläuft. Während wir im Museum waren, hat es mal kurz und kräftig geregnet. Wir werden aber verschont und kommen trocken beim WoMo an. So, nun soll es weiter gehen nach Löderup. Wem der Name bekannt vor kommt – dort hat in den Mankell Romanen der Vater von Kommissar Wallander gelebt. Nach gut 2 Stunden Fahrt zwischen Kornfeldern und Wiesen durch, erreichen wir den Campingplatz. Der Platz ist riesig, dreckig, chaotisch und unorganisiert. Wir dürfen suchen ob wir uns noch irgendwo dazwischen quetschen können wenn wir möchten. Nein Danke, möchten wir sicher nicht. Also weiter. 14 km weiter erreichen wir Nybrostrand. Schon an der Einfahrt steht ein Schild das der Platz voll ist. Nur nicht beirren lassen. Wir fahren trotzdem bis zur Rezeption und haben Glück. Wir buchen direkt zwei Tage – die letzten beiden verbleibenden in Schweden. Für heute bekommen wir einen wirklich tollen Platz. Ggfs. müssen wir morgen auf dem Campingplatz ein paar Stellplätze weiter ziehen. Aber vielleicht haben wir auch Glück und können direkt die nächste Nacht auch dort bleiben. Wir werden sehen. Die letzte Nacht auf der Heimfahrt verbringen wir ja in der Kabine auf der Fähre. Morgen ist noch ein Radelausflug nach Ales Stenar angesagt, ich freu mich schon. Immer direkt am Meer lang - ich werde Euch berichten…