Computerlogbuch des Raumschiff Enterprise – ach ne, das war was anderes… Ich meine natürlich: Reisetagebuch von Charlie & Peter - Skandinavien 2019 – letzter Eintrag!
Ja, das ist nun wirklich der letzte Eintrag von dieser Reise – wobei ich sicherlich in einigen Tagen / Wochen nochmal eine kurze Zusammenfassung bringen werde. Aber fürs erste ist her Schluss. Schade eigentlich, denn es war ein toller Urlaub. Zum krönenden Abschluss werden wir heute von der Sonne wachgeküsst. Es gibt sie also tatsächlich… Nach einem leckeren Outdoor-Frühstück kramen wir unsere Sachen zusammen. Auf dem Plan steht – wie gestern bereits angekündigt - ein Ausflug nach Ales Stenar. Das ist mit 67 m Länge und einer Breite von 19 m eine der größten Schiffssetzungen in Skandinavien. Die Sonne lacht – also mal vorsichtshalber gut eincremen, Rucksack gepackt und los. Der größte Teil der knapp 12 km langen Strecke hat einen separaten Radweg. Rechts taucht nach ein paar Kilometern ein Truppenübungsplatz auf. Das ist verrückt, da hängen Schilder dass das Jedermannsrecht größtenteils auch für den militärischen Sicherheitsbereich gilt. Nur beim tatsächlichen Schiessbetrieb wird der gesamte Bereich gesperrt. Am Tor hängt ein großes Schild das das nächste Mal erst am 03.09.2019 scharf geschossen wird, bis dahin darf man dort spazieren gehen, radeln, zelten und was auch immer. In Deutschland undenkbar - die Schweden sind wirklich speziell. Wir radeln weiter bergauf und bergab, aber eigentlich noch alles ganz human. Warum nur hat man aber den Wind an der Ostsee immer von vorne? Kurz vor Hammar hört der Radweg leider auf und wir müssen auf der Straße weiter fahren. Aber in Schweden funktioniert das ganz gut. Scheinbar gibt es hohe Strafen wenn man zu dicht an Radlern vorbeifährt. Denn die Autos fahren immer mit mindestens einer halben Fahrbahnbreite Abstand an einem vorbei, wenn Gegenverkehr kommt wird tatsächlich gewartet bis der durch ist. Dicht überholen macht hier keiner. Hinter Hammar sehen wir am Himmel plötzlich Unmengen Gleitschirmflieger. Wow, in allen Farben ziehen sie ihre Kreise und wie an einer Perlenkette aufgereiht scheinen sie an der Küste langzufliegen. Ein Freund von uns fliegt auch – ihm schicken wir direkt ein paar Photos aufs Handy. Die letzten 2 Kilometer sind schnell gestrampelt, dann geht es rechts auf einen Feldweg und wir sehen in einem halben Kilometer Entfernung einen riesigen Parkplatz voll mit WoMo’s und Autos. Ohhh, das hier scheint auf jeden Fall kein Geheimtipp zu sein. Mit den Rädern können wir schon vorher zur Klippe und es gibt sogar einen Extra Fahrrad-Parkplatz. Wir schliessen unsere Räder fest und laufen die letzten 700 m den Hügel rauf. Und oben auf der Klippe sehen wir gefühlt 10.000 Menschen. Ok, so viele sind es sicherlich nicht, aber schon wirklich viele. Wir kommen zu einer großen Infotafel und dort steht einiges zu den Steinen und auch, dass es das meistbesuchte Monument Schwedens ist. Wäre uns nicht aufgefallen… Trotz der vielen Leute verläuft es sich aber oben auf der Klippe recht gut, denn die Fläche ist gewaltig. Aber erstmal kurz zu den Steinen: Insgesamt handelt es sich um 59 Steine mit einem Gewicht zwischen 0,5 bis knapp 2 Tonnen. Die sind in Form eines Schiffes angeordnet. Vermutlich ist das ganze 600 n. Chr. entstanden. Was es genau damit auf sich hat ist umstritten und nicht geklärt. Tatsache ist aber, dass sich die Anordnung der Steine und auch die Anzahl im Lauf der Jahrhunderte immer wieder geändert haben. Das belegen sowohl Aufzeichnungen als auch Archäologische Untersuchungen. Wie auch immer, hübsch anzusehen ist es allemal und die Aussicht auf die im Sonnenlicht funkelnde Ostsee ist ein Traum. Hier oben ist auch der Start- und Landeplatz der Gleitschirmflieger. Direkt über unseren Köpfen rauschen die Schirme dahin, wir können aus nur ein paar Metern Entfernung beim Starten und Landen zuschauen. Auf Wunsch kann man auch einen Tandemflug buchen. ähhhh, kein Bedarf! Wir gehen zurück zu unseren Rädern und machen uns auf den Weg zum Hafen von Kåseberga unterhalb der Klippe. Dort ist einiges los, und wir schieben die Räder in dem Gedränge. Hm, bei dem tollen Wetter gönnen wir unshier jetzt ein Eis. Und zwar ein richtig leckeres hausgemachtes, das mit einem dicken Spachtel ins Hörnchen gedrückt wird. Ich entscheide mich für Schoko und irgendwas mit Kokos und Mandel. Peter mag es mal wieder eher fruchtig und nimmt Mango und Limoncello. Sehr sehr lecker. Dann schwingen wir uns wieder in die Sättel und es geht langsam zurück. Jedoch nicht auf direktem Weg, denn wir brauchen noch ein bisschen Fleisch für auf den Grill. Ab kurz hinter Hammar haben wir wieder Radweg, dann biegen wir ab in ein Wohngebiet in Nybrostrand. Was für schicke Häuser!!! Allerdings oft in Bungalow-Bauweise oder maximal 1,5 geschossig. Grundstücke sind hier scheinbar günstig, selbst mitten im Ort haben die Leute große Gemüsegärten. Also muss auch das Klima hier ganz gut sein. Nun sind wir durch Nybrostrand durch und fahren weiter bis nach Köpingebro. Dort ist ein kleiner Tante Emma Laden. Im Supermarkt angekommen holen wir ein bisschen Grillfleisch und dann geht es zurück zum Platz. Endlich runter vom Sattel – ohhhh wir sind nichts Gutes mehr gewöhnt. Eigentlich waren es nur um die 30 Kilometer. Wir sollten zuhause mal wieder öfter radeln, dann tut der Steiss vielleicht nicht so weh. Aber nach dem ersten Kaffee ist das vergessen. Jetzt noch schön duschen, dann gibt es leckere Nackensteaks. Nach dem Abwasch setze ich mich ein letztes Mal an die Tastatur, Morgen um die Zeit sind wir schon auf der Fähre Richtung Deutschland. Ich hoffe Ihr hattet ein bisschen Spaß beim Lesen, mir hat das Schreiben auf jeden Fall wieder Freude gemacht. Auch ein dickes Dankeschön an meinen Schatz, der sich jeden Abend vorm hochladen immer alles einmal anhören musste und bei Bedarf ergänzt hat. Bin gespannt wohin es uns das nächste Mal verschlägt…
Ja, das ist nun wirklich der letzte Eintrag von dieser Reise – wobei ich sicherlich in einigen Tagen / Wochen nochmal eine kurze Zusammenfassung bringen werde. Aber fürs erste ist her Schluss. Schade eigentlich, denn es war ein toller Urlaub. Zum krönenden Abschluss werden wir heute von der Sonne wachgeküsst. Es gibt sie also tatsächlich… Nach einem leckeren Outdoor-Frühstück kramen wir unsere Sachen zusammen. Auf dem Plan steht – wie gestern bereits angekündigt - ein Ausflug nach Ales Stenar. Das ist mit 67 m Länge und einer Breite von 19 m eine der größten Schiffssetzungen in Skandinavien. Die Sonne lacht – also mal vorsichtshalber gut eincremen, Rucksack gepackt und los. Der größte Teil der knapp 12 km langen Strecke hat einen separaten Radweg. Rechts taucht nach ein paar Kilometern ein Truppenübungsplatz auf. Das ist verrückt, da hängen Schilder dass das Jedermannsrecht größtenteils auch für den militärischen Sicherheitsbereich gilt. Nur beim tatsächlichen Schiessbetrieb wird der gesamte Bereich gesperrt. Am Tor hängt ein großes Schild das das nächste Mal erst am 03.09.2019 scharf geschossen wird, bis dahin darf man dort spazieren gehen, radeln, zelten und was auch immer. In Deutschland undenkbar - die Schweden sind wirklich speziell. Wir radeln weiter bergauf und bergab, aber eigentlich noch alles ganz human. Warum nur hat man aber den Wind an der Ostsee immer von vorne? Kurz vor Hammar hört der Radweg leider auf und wir müssen auf der Straße weiter fahren. Aber in Schweden funktioniert das ganz gut. Scheinbar gibt es hohe Strafen wenn man zu dicht an Radlern vorbeifährt. Denn die Autos fahren immer mit mindestens einer halben Fahrbahnbreite Abstand an einem vorbei, wenn Gegenverkehr kommt wird tatsächlich gewartet bis der durch ist. Dicht überholen macht hier keiner. Hinter Hammar sehen wir am Himmel plötzlich Unmengen Gleitschirmflieger. Wow, in allen Farben ziehen sie ihre Kreise und wie an einer Perlenkette aufgereiht scheinen sie an der Küste langzufliegen. Ein Freund von uns fliegt auch – ihm schicken wir direkt ein paar Photos aufs Handy. Die letzten 2 Kilometer sind schnell gestrampelt, dann geht es rechts auf einen Feldweg und wir sehen in einem halben Kilometer Entfernung einen riesigen Parkplatz voll mit WoMo’s und Autos. Ohhh, das hier scheint auf jeden Fall kein Geheimtipp zu sein. Mit den Rädern können wir schon vorher zur Klippe und es gibt sogar einen Extra Fahrrad-Parkplatz. Wir schliessen unsere Räder fest und laufen die letzten 700 m den Hügel rauf. Und oben auf der Klippe sehen wir gefühlt 10.000 Menschen. Ok, so viele sind es sicherlich nicht, aber schon wirklich viele. Wir kommen zu einer großen Infotafel und dort steht einiges zu den Steinen und auch, dass es das meistbesuchte Monument Schwedens ist. Wäre uns nicht aufgefallen… Trotz der vielen Leute verläuft es sich aber oben auf der Klippe recht gut, denn die Fläche ist gewaltig. Aber erstmal kurz zu den Steinen: Insgesamt handelt es sich um 59 Steine mit einem Gewicht zwischen 0,5 bis knapp 2 Tonnen. Die sind in Form eines Schiffes angeordnet. Vermutlich ist das ganze 600 n. Chr. entstanden. Was es genau damit auf sich hat ist umstritten und nicht geklärt. Tatsache ist aber, dass sich die Anordnung der Steine und auch die Anzahl im Lauf der Jahrhunderte immer wieder geändert haben. Das belegen sowohl Aufzeichnungen als auch Archäologische Untersuchungen. Wie auch immer, hübsch anzusehen ist es allemal und die Aussicht auf die im Sonnenlicht funkelnde Ostsee ist ein Traum. Hier oben ist auch der Start- und Landeplatz der Gleitschirmflieger. Direkt über unseren Köpfen rauschen die Schirme dahin, wir können aus nur ein paar Metern Entfernung beim Starten und Landen zuschauen. Auf Wunsch kann man auch einen Tandemflug buchen. ähhhh, kein Bedarf! Wir gehen zurück zu unseren Rädern und machen uns auf den Weg zum Hafen von Kåseberga unterhalb der Klippe. Dort ist einiges los, und wir schieben die Räder in dem Gedränge. Hm, bei dem tollen Wetter gönnen wir unshier jetzt ein Eis. Und zwar ein richtig leckeres hausgemachtes, das mit einem dicken Spachtel ins Hörnchen gedrückt wird. Ich entscheide mich für Schoko und irgendwas mit Kokos und Mandel. Peter mag es mal wieder eher fruchtig und nimmt Mango und Limoncello. Sehr sehr lecker. Dann schwingen wir uns wieder in die Sättel und es geht langsam zurück. Jedoch nicht auf direktem Weg, denn wir brauchen noch ein bisschen Fleisch für auf den Grill. Ab kurz hinter Hammar haben wir wieder Radweg, dann biegen wir ab in ein Wohngebiet in Nybrostrand. Was für schicke Häuser!!! Allerdings oft in Bungalow-Bauweise oder maximal 1,5 geschossig. Grundstücke sind hier scheinbar günstig, selbst mitten im Ort haben die Leute große Gemüsegärten. Also muss auch das Klima hier ganz gut sein. Nun sind wir durch Nybrostrand durch und fahren weiter bis nach Köpingebro. Dort ist ein kleiner Tante Emma Laden. Im Supermarkt angekommen holen wir ein bisschen Grillfleisch und dann geht es zurück zum Platz. Endlich runter vom Sattel – ohhhh wir sind nichts Gutes mehr gewöhnt. Eigentlich waren es nur um die 30 Kilometer. Wir sollten zuhause mal wieder öfter radeln, dann tut der Steiss vielleicht nicht so weh. Aber nach dem ersten Kaffee ist das vergessen. Jetzt noch schön duschen, dann gibt es leckere Nackensteaks. Nach dem Abwasch setze ich mich ein letztes Mal an die Tastatur, Morgen um die Zeit sind wir schon auf der Fähre Richtung Deutschland. Ich hoffe Ihr hattet ein bisschen Spaß beim Lesen, mir hat das Schreiben auf jeden Fall wieder Freude gemacht. Auch ein dickes Dankeschön an meinen Schatz, der sich jeden Abend vorm hochladen immer alles einmal anhören musste und bei Bedarf ergänzt hat. Bin gespannt wohin es uns das nächste Mal verschlägt…
eowynrohan am 12. Juli 2019 | 0 Kommentare
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