Wir starten müde in den Morgen, hoffentlich wird es heute mal nicht so spät wie die letzten Tage. Peter holt an der Rezeption das bestellte Baguette, dann wird erst einmal gefrühstückt. Danach heisst es noch abwaschen und Tatzel abfahrbereit machen, dann geht es zum Bezahlen an die Rezeption und dann sind wir auch schon auf der Piste. Wir sind immer noch etwas planlos was die letzten 10 Tage unserer Reise angeht, aber zumindest für heute hat Peter etwas Schönes gefunden. Wir wollen bis Menehem im Departement Finistère. Neben einem tollen Strand mit bizarren Felsformationen gibt es auch das Wachhaus Kerlouans zu besichtigen. Das ist ein winziges Steinhaus, das zwischen zwei riesigen Felsen steht und eine bewegte Vergangenheit hat. Aber als erstes steht am Vormittag noch Einkaufen auf dem Programm. In Minihy-Tréguier kommen wir an einem Super Intermarché vorbei, daneben befindet sich auch noch eine günstige Tankstelle, also machen wir den ersten Stop. Wie immer dauert so ein Einkauf recht lange, denn es gibt einfach viel zu sehen. Allein die Fischabteilung ist unglaublich. Was hier im „Supermarkt“ angeboten wird, bekommt man in einer Stadt wie München nicht mal im Fischfeinkost-Großhandel. Da gibt es zig Sorten Schnecken, Muscheln und Garnelen. Daneben sind große Becken mit dicken schwimmenden Hummern und Königskrabben ,wie man sie nur aus Dokus bei DMAX kennt. Dann liegen dort auf Eis riesige Stücke Thunfisch, ganze Rochenflügel und gigantische Fische, die wir gar nicht zuordnen können. Die Rochenflügel muss ich direkt photographieren, denn die stehen hier quasi auf jeder Speisekarte, das will ich unbedingt noch probieren. Auch wenn wir beim Fisch viel schauen, kaufen wir dann doch eher Obst, Gemüse und Salat. Dann geht es noch an die Tanksäule, 1.508 € ist ein guter Preis Mit vollem Kühlschrank und vollem Tank geht es weiter, teils direkt an der traumhaften Küste entlang. Am Strand von Saint-Michel-en-Grève halten wir an und trinken einen Espresso (mal wieder für 1,50 € 😊) und geniessen ein bisschen den tollen Strand und Sonnenschein. Dann geht es weiter, bis wir gegen 16 Uhr unser Ziel in Menehem erreichen, den Wohnmobilstellplatz. Wobei heute eher mal wieder der Weg das Ziel war! Der Stellplatz ist riesig, und sehr leer. Zuerst muss man an der Schranke ein Ticket buchen, in dem man Fahrzeug, Anzahl Personen und Dauer angibt. Für 24 Stunden zahlen wir zu zweit 11 €, dann öffnet sich die Schranke und man hat freie Platzwahl. Gut 50% der Plätze bieten auf Wunsch eine Stromversorgung, die man 12 stundenweise dazubuchen kann. Dazu kann man am Automaten ein Ticket für Strom ziehen, erhält einen Code mit dem man dann die Steckdose aktiviert. 4, 50 € für 24 Stunden sind ein fairer Preis, und kurze Zeit später brummt das erste Mal die Kaffeemaschine. Unser Stellplatznachbar kommt rüber und wir kommen sofort ins Quatschen. Es handelt sich um ein Ehepaar aus der Schweiz, dass hier mit Freunden aus Mainz unterwegs ist. Die Sonne lacht so schön, dass wir überlegen, eine Runde zu schwimmen. Also ziehen wir uns um, packen eine Tasche mit den Badehandtüchern und laufen ans Wasser. Also nicht nur ans sondern auch ins Wasser. Aber das dann doch nur bis zu den Waden. Es ist verlockend, aber zum richtig schwimmen zu kalt. Und nur um einmal unterzutauchen dann abends noch duschen zu gehen, haben wir auch keine richtige Lust. Also laufen wir am Strand lang bzw. mit den Füssen durchs kalte Wasser, dabei sammeln wir einige tolle Muschelschalen. Dann kommen wir zu dem Wachhaus. Innen laufen in Dauerschleife zwei Videos zur Geschichte das Häuschens, die englische Untertitel haben und ziemlich interessant sind. Natürlich spielt auch mal wieder der zweite Weltkrieg eine Rolle, aber nur eine von vielen, die das Haus in den Jahrhunderten inne hatte. Langsam machen wir uns auf den Rückweg und werden direkt von unseren „Nachbarn“ abgefangen und zum Weintrinken verdonnert. Nach einiger Zeit können wir uns loseisen, denn wir wollen ja auch noch Abendessen. Grillen ist heute angesagt, Käse, Würstchen und das restliche Baguette von heute früh. Dann waschen wir ab und schon werde wir erneut nach nebenan gebeten. Nun heisst es für Peter Calvados testen, im Gegenzug haben wir dünne Käsewaffeln zum Naschen mitgebracht. Kurz nach halb elf können wir uns dann verabschieden. Es war total nett, und wir haben uns zu sechst prima unterhalten. Aber mein Wunsch, heute mal früh ins Bett zu kommen, wird sich nicht erfüllen. Denn als erstes hole ich nun den Rechner raus zum tippen, und dann steht erneut das Thema Routenplanung auf dem Programm. Wohin soll es die kommenden Tage gehen – denn wir haben nur noch 10 Tage übrig und aber noch so viel Bretagne zu entdecken- Eines ist klar – wir müssen wiederkommen.
eowynrohan am 21. Mai 2025