Der Tag verspricht ruhig zu werden, denn ausser der Fahrt von der Ile de Ré zur Ile d’Oleron steht nicht viel an. Nach dem Frühstück machen wir Tatzel startklar. Dass dauert heute natürlich etwas länger als sonst, da wir ja diesmal die Markise draussen haben und auch Tisch und Stühle noch aufgebaut sind. Wir rollen am späten Vormittag vom Platz. Der erste Stop ist direkt kurz vor der Brücke zurück aufs Festland, denn wir wollen eine Runde durch den Decathlon bummeln. Den gibt es zwar auch in Ingolstadt, aber angeblich sind die Preise in Frankreich besser, da es sich ja um eine französische Firma handelt. Und tatsächlich werden wir fündig und die Sachen sind wirklich günstiger als wir es von unserem Decathlon daheim kennen. Peter findet tolle Halbschuhe, die eine Mischung aus Sportschuh und „schickem“ Schuh sind, und ich kaufe noch zwei kurze Röcke , die ein eingenähtes Höschen haben, so dass man die auch gut zum Wandern und Radeln anziehen kann. Neben dem Decathlon ist auch direkt eine Bäckerei, da wollen wir ein Brot für das Abendessen holen. Aber mal wieder patze ich mit meinem Französisch, und so landen neben dem Pain auch noch zwei entzückende kleine Törtchen im Einkaufswagen. Für Peter eine kleine „Tarte au Chocolat blanche et Framboise“, also Weisse Schokolade und Himbeeren. Und bei mir natürlich wieder „Tarte au citron meringuée“, mit einer Zitronencreme und Baiserhaube. Die werde ich in Deutschland wirklich vermissen! Hier ist auch eine Tankstelle, und bei 1.479 € tanken wir auch direkt, obwohl wir eigentlich erst vor der Ile d’Oleron tanken wollten. Nun geht es wieder über die Brücke aufs Festland, und ungefähr 1,5 Stunden später geht es dann über den Viaduc d’Oléron auf die Insel. Natürlich gibt es auf der Insel als erstes einen kurzen Stop um die Brücke zu photographieren, dann fahren wir durch zum Campingplatz. Aber die Rezeption öffnet erst um 15 Uhr, also stellen wir unser Womo auf dem Besucherparkplatz ab, und bummeln eine Runde am Kanal entlang. Dann laufen wir zurück, und stellen uns in der Rezeption an, da ist schon einiges los. Da wir online gebucht und bezahlt hatten, geht die Anmeldung schnell. Ein Mitarbeiter, der sehr gut deutsch spricht (da er über den Herbst und Winter seit 33 Jahren bei Bürstner nähe Straßburg arbeitet) zeigt uns den Platz und fragt uns nach unseren Wünschen: TV Empfang? Nähe Waschhaus? Wasseranschluß? Wir sind da entspannt und entscheiden uns für einen großen Platz unter Bäumen. TV Empfang wird es nicht geben, aber in den letzten 4 Wochen lief der Fernseher keine 30 Minuten, daher stört uns das nicht. Dafür haben wir hier direkt Frischwasser und nur ein paar Meter weiter ein Waschhaus. Als erstes kurbelt Peter wieder die Markise raus, baut Tisch und Stühle auf, ich werfe die Kaffeemaschine an, und dann gibt es leckere Törtchen und heissen Espresso. Danach laufen wir entlang der Hafenpromenade zum Strand und sammeln Muschelschalen. Vom Strand aus kann man in großer Entfernung das Fort Boyard sehen – auch von hier werden Bootsfahrten angeboten. Am Hafen steht ein knappes Dutzend kleiner Holzhäuschen bei denen man buchen kann. Per Boot, Katamaran, Jet Ski oder Segelboot. Aber wir haben das ja schon von La Rochelle aus gemacht. Die Zeit fliegt, und wir laufen gemütlich zurück, die vielen Restaurants ignorierend, die alle Austern und Muscheln für einen Spottpreis anbieten. Denn da wartet ja noch ein leckeres Baguette – bzw. Pain, also die etwas kürzere, aber dafür breitere Version. Aber morgen Abend gibt es vermutlich noch ein Abschiedsessen, denn ab Sonntag gibt es wieder Haferflocken und Magerquark statt Brioche, Eclairs und Cidre. Wir sind zurück am Womo, und dann gibt es einen heute nur sehr kurzen Anruf bei Muttern. Zum einen ist Lara zu Besuch, zum anderen ist es schon spät, Mittwochs abend kommt das „Böse in Blick“, die einzige Serie die Muttern nur selten verpasst. Nun ist es auch schon wieder 20 Uhr vorbei. Morgen wollen wir zur Zitadelle radeln, mal schaun was wir sonst noch so machen. Es ist ja quasi der letzte Tag, denn Freitag heisst es Strecke machen – es geht nach Hause.
eowynrohan am 28. Mai 2025