Abends haben wir noch das Busticket gebucht. Die Bushaltestelle soll 1 km entfernt hinter einem anderen Campingplatz liegen. Damit wir auch wirklich wissen, wo wir hin müssen, haben wir noch einen Abendspaziergang gemacht. Der Weg führt größtenteils durch einen wundervollen Kiefernwald mit einzelnen Birkenhainen. Zwischendrin immer wieder Ferien- bzw. Wochenendhäuser. Dann noch an dem Campingplatz vorbei – und wir erreichen die Straße und in einem Wendehammer befindet sich die Bushaltestelle. Dazu noch ein großer Souvenirshop, Eiscafés, Restaurants usw., aber natürlich alles geschlossen. Auch wenn man manchmal tatsächlich das Gefühl hat, man ist in Südfrankreich – ab 17 Uhr wird es merklich ruhig und ab 21 Uhr sind hier alle Bürgersteige hochgeklappt. Zurück am Womo verkriechen wir uns vor der Mückenplage rein. Am nächsten Morgen können wir es geruhsam angehen lassen, der Bus fährt erst um 11 Uhr, das heisst wir müssen hier nicht vor 10. 30 Uhr losgehen. Die Fahrt ist kurzweilig, denn es gibt überall etwas zu schauen. Windmühlen, Meer, Reetgedeckte Häuser… und schon erreichen wir den Flughafen. Wow, nennen wir es mal überschaubar… Das gesamte Terminal ist so groß wie ein Vierspänner Reihenhaus. Am Schalter von Budget müssen wir nur 5 min warten – wie gesagt ist es hier überschaubar. Und dann haben wir (mal wieder) Riesenglück. Gebucht und bezahlt haben wir einen Kia Picanto – also Größe Asphaltblase. Ohne Navi, ohne Klima, ohne alles. Und bekommen haben wir einen Kia Sportage Hybrid mit allem. Ja, dann also los – einmal die Insel erkunden. Für heute wollen wir als erstes nach Gudhjem zum Hafen. Laut Reiseführer sind die Parkplätze im Hafen rar und vor allem teuer – oberhalb der Stadt kann man aber umsonst stehen. Also fahren wir direkt den ersten großen Parkplatz an und laufen los. Der Blick von oben auf den Hafen, den Ort und das Meer ist traumhaft – das Wetter meint es auch heute wieder gut mit uns. Super sonnig, dabei aber nicht zu warm. Vorbei an einer hübschen Kirche, zwischen kleinen Gärten und putzigen Häusern schlängelt sich der Weg zum Hafen. Da unten ist ein quirliges Treiben, jede Menge Geschäfte, Restaurants und Cafés. Und Busse – jede Menge Busse! Und schnell wissen wir auch warum – die Aida liegt im Hafen von Rønne. Also darum sind so viele deutsche Touristen im Hafen. Wir bummeln durch die Läden, schauen den Glasbläsern zu (dafür ist Bornholm neben seiner Keramik berühmt) und dann informieren wir uns noch zu den Bootstouren. Denn in Gudhjem gehen die Boote nach Christiansø ab und auch die M/S Thor startet dort. Die M/S Thor ist ein historisches kleines Passagierboot, das zu den Helligdomsklipperne fährt. Wir wollen das ganze am Donnerstag oder Freitag als Rundtour machen, der Trip dauert ca. 1 Stunde. Es gibt neben Tagestouren auch eine Sonnenuntergangstour, mal informieren, was mehr Sinn macht. Hm, da die Route laut Kapitän die gleiche ist, werden wir sicherlich die Tagestour buchen, denn dann kann man einfach bessere Photos machen. Und die Tour auf die Erbseninseln (Christiansø) buchen wir für den nächsten Tag um 10 Uhr. Langsam machen wir uns wieder zurück auf den Weg zum Auto, durch kleine Gässchen, vorbei an winzigen Boutiquen wo man sich fragt, wie die bei den utopischen Preisen und oft grauslichen „Kunstobjekten“ existieren können. Überhaupt sind wir ja hohe Preise aus Skandinavien gewohnt. Aber das hier bringt selbst uns zum Staunen und Luft anhalten. Wir nehmen nicht den direkten Weg zurück, sondern machen als erstes noch einen Stop in Svaneke. Das „kennen“ wir auch aus einer Doku. Und tada – dort stehen schon wieder die leuchtend blauen Busse mit den Kreuzfahrern. In Svaneke wird auch gerade der Feierabend eingeläutet, obwohl es erst 16 Uhr ist. Allerdings ist heute in Dänemark auch Feiertag, vermutlich hat es damit zu tun. Wir bummeln kurz am Hafen lang, machen ein paar Photos von der Svanen, mit 180 Fuß das größte auf Bornholm gebaute Holzschiff. Aber sonst gibt es gerade nicht viel Spannendes zu sehen. Weiter geht es nach Nexø, aber dort ist nun schon alles zu. Also noch einen Abstecher nach Snogebæk, wo wir gestern zu Fuß waren, und dann zurück zum Campingplatz. An der Rezeption fragen wir, ob wir den Mietwagen neben unserem Womo parken dürfen oder ob das Fahrzeug draussen bleiben muss. Aber da ja noch Nebensaison ist, dürfen wir den Kia neben Tatzel parken. So, als erstes ist Espresso-Zeit. Dann holt Peter die Drohne raus und macht ein paar tolle Photos und Videos. Ich bereite schon mal das Abendessen vor, aber bevor Peter den Grill startet, starte ich den Laptop. So, nun aber genug getippt, morgen gibt es dann den Bericht von den Erbseninseln.
eowynrohan am 05. Juni 2023