Ok, es soll also morgen zu der Rø Plantage gehen. Damit ist das geklärt und wir gehen zum gemütlichen Teil des Abends über. Auch wenn Mitternacht und damit mein Geburtstag noch eine gute Stunde entfernt ist, machen wir schon mal einen Sekt auf. Im Fernsehen läuft James Bond, genau das richtige für mich als Fan. Allerdings schauen wir dann nicht bis zum Ende, denn wir sind ganz schön ko nach der Wanderung durch Almindingen. Noch kurz in den Geburtstag gefeiert und ab geht es ins Bett. Am nächsten Morgen gibt es ein gemütliches Frühstück, dann packen wir wieder unsere Rucksäcke für die Wanderung. Die Fahrt dauert gut 20 min, dann parken wir auf einem kleinen Wanderparkplatz. Die Rø Plantage ist ein Waldgebiet im Norden von Bornholm, das durch Aufforstung Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden ist, vorher war es nur mit Heidekraut bedeckt. Der Rundweg, den Peter ausgesucht hat, ist 6 km lang und nennt sich Borgedalsveg. Er ist als schwer eingestuft, soll aber am schönsten sein mit seinem Blick auf den Borgdalsee und durch die schönen Wälder. Ja, und bald verstehen wir, was mit schwer gemeint ist. Steil, schmal, oft bekommt man keinen Fuß neben den anderen, dann wieder ist der Weg breit und eben. Aber am auffälligsten sind die Ameisen auf dem Boden und die riesigen Ameisenhügel rechts und links neben dem Wanderweg. Als ich kurz stehen bleibe meint Peter nur: Geh lieber weiter, sonst tragen dich die Ameisen weg. Und es ist wirklich unglaublich, welches Gewimmel am Boden herrscht. Aber grundsätzlich ist es eine schöne Wanderung, die am Fledermauszentrum endet. Dort ist leider alles nur auf Dänisch beschrieben, also können wir uns nur ein paar Bilder anschauen und Photos der Webcam mit den ganzen schlafenden Flattermännern im Dachstuhl. Wir sind deutlich schneller durchgekommen als geplant, da wir keine Rast gemacht haben – auf Grund fehlender Sitzmöglichkeiten. Der Boden schied ja nun mal aus den bekannten Gründen aus. Also machen wir am Auto ein kurzes Picknick. Als Peter etwas aus seiner Thermosflasche trinken will kommt eine unerwartete „Überraschung“ – die Flasche ist quasi leer. Tja, blöderweise habe ich von dem zweiteiligen Deckel nur die Hälfte aufgeschraubt. Dadurch war keine Dichtung drin und es ist alles auf der Hinfahrt in den Kofferraum gelaufen. Na prima – zum Glück nur Wasser aber trotzdem ärgerlich. Meine Flasche ist aber glücklicherweise noch voll, damit kommen wir zurecht. Was nun, wie gesagt ist es noch früh. Also schlägt mein Mann vor, noch zum Ekkodalen zu fahren – dem Echotal. Dort gibt es auch mehrere Wanderwege, aber der schönste ist auch hier der längste mit wieder 6 km Länge und hohem Schwierigkeitsgrad. Aber wir haben ja Zeit. Also laufen wir los und auch hier ist der Weg mitunter schmal, steil, eng und dann wieder groß und breit. Sonne und Schatten wechseln sich ab, so dass man mitunter ins Schwitzen kommt, und es einem im Schatten dann wieder schaudert. Auch hier kommen wir gut voran und sind nach knapp 2 Stunden zurück am Auto. Auf dem Heimweg machen wir einen Abstecher über Gudhjem und schauen uns den Wanderparkplatz an, an dem wir morgen starten wollen für eine 12 km Wanderung, dann geht es noch nach Nexo zum Tanken und Einkaufen. Der Netto dort gefällt uns – riesige Auswahl und bis jetzt die günstigsten Preise (aber immer noch teuer). Aber wir brauchen Brot und ein bisschen Obst ist auch fein. Dann zurück zum Campingplatz, denn es ist nach 20 Uhr und es wird Zeit fürs Abendessen. Dann noch Brote schmieren für den nächsten Tag und die nächste Wanderung. Bericht folgt.
eowynrohan am 10. Juni 2023