Mittwoch, 14. Juni 2023
Heute müssen wir weiterziehen – und den wundervollen Sandstrand von Dueodde hinter uns lassen. Aber wir ziehen nicht weit – nur bis nach Hasle an die Westküste. Nach dem Frühstückskaffee hängt Peter noch den Strom ab, den Rest haben wir gestern bereits alles abgebaut und verstaut. Dann geben wir an der Rezeption die Duschkarten ab und zahlen noch 24 Kronen – also umgerechnet gut 3 €. Nicht billig – aber hier ja alles extrem teuer. Bevor wir nach Hasle fahren, machen wir einen Abstecher über Nexø, um zu tanken und nochmal kurz zum Netto einkaufen zu fahren. Zum einen starten wir einen erneuten Versuch, den Kirschwein zu ergattern. Und ausserdem haben wir vor einigen Tagen dort super leckeres Brot gekauft. Aber als erstes geht es zum Tanken. Der Diesel kostet 11.69 Kronen, das sind umgerechnet 1,57 €. Weiter geht es zum Netto – dort haben wir dann direkt ein doppeltes Erfolgserlebnis. Zum einen finden wir den dänischen Kirschwein – und der Preis ist mit knapp 4€ durchaus ok. Und bei dem Brot schlagen wir direkt doppelt zu, denn dass Brioche-Brot (nicht zu verwechseln mit dem Frühstücksbrioche) ist bis Ende Juli haltbar, dann haben wir direkt noch ein Paket für daheim. Dazu noch ein Pfund frische dänische Kirschen und dänische Erdbeeren. Ab ins Womo damit und dann geht es zum Campingplatz. Wir haben die Befürchtung, dass der Platz sehr voll ist, denn wir sind vor einigen Tagen dran vorbei gefahren, und da war eine Menge los. Aber überraschenderweise ist es gerade sehr ruhig. Wir können zwischen 6 oder 7 Plätzen frei wählen, aber unser Favorit ist schnell klar. Wir nehmen Platz 138, der ist windgeschützt, sehr groß und wir stehen recht mittig zwischen beiden Waschhäusern. Die Dame an der Rezeption informiert uns, dass auf Grund der höchsten Waldbrandstufe Grillen verboten ist. Auf Peters nachfrage, ob sich das tatsächlich auch auf Gasgrills bezieht, bekommen wir erst einmal einen fragenden Blick. Aber Peter hat sich die Gefahrenhinweise extra durchgelesen, und dort sind Gasgrills vom Grillverbot ausgenommen. Die Hinweise wurden zwar dreisprachig verteilt (dänisch, englisch und deutsch) aber er hat sich explizit auch die englische Version durchgelesen. Die ist oft genauer übersetzt. Die deutschen Übersetzungen sind oft lustig und missverständlich (aus unseren Campingplatzinfos: Am Meer gibt es eine große abgesperrte Fläche wo sie ihren Hund lüften können). Wie auch immer - die Dame fragt bei der Behörde nochmal nach und das Ergebnis: Gasgrills sind erlaubt, wenn man 1 m Abstand zu brennbarem Material hält. Sie bedankt sich, denn das Grillverbot hat doch bei dem ein oder anderen für leichten Frust gesorgt. Wobei es gar nicht schlimm gewesen wäre – denn zum einen hat der Campingplatz „sichere“ Grillplätze eingerichtet, die jeder benutzen darf. Ausserdem gibt es zur Not große Gemeinschaftsküchen und unser Tatzel hat ja auch eine gut ausgestattet Küche. Also verhungern würden wir nicht – aber so ist natürlich schöner. Denn Urlaub bedeutet für uns tatsächlich auch immer Grillparty. Unser Platz ist nicht nur groß, sondern auch etwas vom Zeltplatz weg. Es wird die kommenden 2 Tage vermutlich etwas lauter als gewöhnlich. In Allinge findet ein riesiges Volksfest statt – es werden 60.000 Besucher erwartet. Zum Vergleich: Allinge hat knapp 1.500 Einwohner und gesamt Bornholm gute 40.000 Einwohner. Aber mal schaun, vielleicht radeln wir mal hin, es sind nur gut 10 km. Jetzt richten wir uns hier erst einmal ein. Also das übliche Programm: als erstes Strom, dann Teppich hin, Markise raus, Sturmstangen rein, Seitenwände rein, alles fest verankern, Sturmbänder dran, Tisch und Stühle und fertig! Dann fangen wir an, die nähere Umgebung zu erkunden. Als erstes schauen wir uns den Campingplatz an, und die Ecke mit den Campingfässern. Was uns hier immer wieder fasziniert ist, dass dieses Vertrauensprinzip so toll funktioniert. Unter einem großen Dach ist ein Tisch mit Mikrowellen, Grill, Wasserkocher, Kaffeemaschine etc. Also alles, was man so als (Rad-)Wanderer für einen komfortablen Aufenthalt brauchen kann, wenn man mit ganz leichtem Gepäck reist. In Deutschland (würden wir wetten) wäre nach 2 Tagen alles geklaut. Hier ist ganz klar die Erwartungshaltung, dass man fremde Sachen pflegt und nichts nimmt, was einem nicht gehört. Fast wie früher auf dem Dorf – toll dass das in Skandinavien so gut klappt. Ok, aber genug abgeschweift. Weiter laufen wir nun zur Fischräucherei, die quasi in Wurfweite liegt – gut 300 m vom Campingplatz entfernt. Dann zum Hafen, durch den Ort und zurück zum Campingplatz. Den Rest des Tages wollen wir es uns gemütlich machen. Nach einer Stunde in der Sonne (der erste wirklich warme Tag heute!) schnappe ich mir schon mal den Rechner und tipper – denn viel mehr wird heute nicht passieren.