Dienstag, 9. Juni 2020
Nach 3 wundervollen Tagen auf dem Ostseecamp Rostocker Heide ist heute unsere Abreise. Die Fahrräder hat Peter gestern Abend schon drauf gepackt. Bleiben also nur noch Teppich, Markise, Tisch & Stühle. Dann noch ein letzter ausgiebiger Schwatz mit der netten Familie aus Erkelenz. Bevor wir vom Platz rollen ist noch einmal Wassertausch angesagt - Grauwasser raus, Frischwasser rein. Dann starten wir. Es sind keine hundert Kilometer, darum nehmen wir nicht den direkten Weg sondern gehen auf kleinere Strassen dichter am Wasser. Da wir beide gerne Boot fahren, nehmen wir in Warnemünde nicht den Tunnel sondern die Fähre. Ok, es ist nur eine kurze Überfahrt. Eine richtig kurze sogar. Aber da wir um eine dicke Stena Line Fähre rumfahren müssen, haben wir statt 5 Minuten fast 10 Minuten Fahrt . Kurz aber schön. Die Sonne lacht schon seit dem aufstehen, garniert mit einer steifen Brise. Ehe wir uns versehen sind wir schon in Rerik angekommen. Der Kontrast zwischen den beiden Campingplätzen könnte nicht größer sein. In Graal-Müritz gibt es keine Parzellen, alle stehen kunterbunt durcheinander. jeder geht den kürzesten Weg, das heisst man tappst durchaus den Leuten auch mal direkt am Grill vorbei. Dadurch kommt man aber auch dauernd ins Gespräch, alles ist ganz entspannt. Hier in Rerik ist alles durchorganisiert, jeder hat seine Parzelle, alle Stellplätze sind voneinander abgeschottet. Aber einen tollen Stellplatz haben wir ergattert – direkt oben auf der Steilküste. Aus unserem „Wohnzimmer“ sehen wir auf die See. Wunderschön. Der Campingplatz hat nur einen Zugang zum Meer, aber von unserem Platz in wenigen Minuten zu Fuss zu erreichen. Der Strand ist durch die Steilküste recht schmal und sehr steinig. Anders als in Graal-Müritz und leider nicht so gut zum Laufen. Aber der Anblick der Steilküste ist beeindruckend. Ja, mehr gibt es heute nicht zu berichten – Markise ist wieder raus, Tisch & Stühle stehen, wir verkrümeln uns langsam ins WoMo, denn draussen wird es frisch.



Dienstag, 9. Juni 2020
Das erste Urlaubswochenende ist rum und es ist schon Montag. Heute früh weckt uns strahlender Sonnenschein. Tagesplan: keiner! Faulenzen, Kreuzworträtsel, Strandspaziergänge – irgendwie so etwas stellen wir uns vor. Nach den ersten zwei Tassen Kaffee tappse ich zum Bäcker. Wow, eine Schlange bis zum Kamener Kreuz… wenigstens fast. Ich stehe eine Viertelstunde brav an, dann wird es mir doch zu lang. Neben dem Bäcker gibt es noch einen kleinen Supermarktcampingplatz – und da gibt es auch Brötchen. Also – natürlich brav mit Maske – in das kleine Lädchen, vier Brötchen geholt und zurück zum Womo. Peter hat bereits die Betten gemacht und auch schon den Tisch gedeckt – also Zeit fürs Frühstück! Hm, bei Karls hatten wir Erdbeer-Waldmeister-Marmelade mitgenommen, die testen wir jetzt. Etwas anders als gedacht, aber doch sehr lecker. Nach dem Frühstück schnappen wir uns das Rätselheft. Gestern Abend hatte ich nämlich in ein Zahlenrätsel einen Fehler reingebracht, das müssen wir nochmal machen. Alles wegradieren und auf ein Neues. Und siehe da, jetzt geht es auch auf. Eh wir uns versehen ist Mittag. Da der Campingplatz eine eigene Fischräucherei hat, ist klar was heute auf den Tisch kommt. Warmer geräucherter Heilbutt und Lachsforelle, sensationell! Dann ist erst einmal „Innendienst“ angesagt. Also Abwaschen, Boden fegen und ein bisschen Ordnung machen. Wenn man auf kleinstem Raum wohnt, muss alles immer ordentlich sein. Und so langsam hat sich auch alles eingespielt und alle Dinge bekommen nach und nach ihren festen Platz. Wenn man Camping mag ist das wirklich toll. Wenn man da nicht zu hundert Prozent hinter steht, taugt das nicht. Neben uns das Paar hat sich ein Wohnmobil gemietet, aber wir sind uns sicher, der nächste Urlaub geht für die wieder ins Hotel. Man merkt den beiden einfach an dass die Campen nicht toll finden, vor allem sie nicht. Ganz anders das junge Paar hinter uns. Die sind mit dreijährigem Sohn in einem normalen VW Bus unterwegs mit einem kleinen Zelt als „Zusatz-Schrank“. Im VW Bus liegt hinten eine große Matratze drin, wenn der Junge abends ab 20 Uhr ins Bett muss, holen sich die Eltern ihre dicken Schlafsäcke, kuscheln sich darin ein und bleiben noch bis fast Mitternacht draussen sitzen und geniessen den Abend. Und wenn es regnet müssen Mama und Papa halt mit in den VW Bus, das wird dann schon „kuschelig“. Aber manchmal braucht es halt nicht viel um glücklich zu sein. Aber jetzt bin ich abgeschweift. Nach dem „Hausputz“ geht es ans Meer. Clogs in die Hand und ab durch den Sand und das Wasser. Wir laufen diesmal nicht ganz bis zur Seebrücke, dann geht es wieder zurück zum Campingplatz. Da das Wetter heute wirklich toll ist mit knapp 17 ° und Sonne pur wollen wir es wagen: eine Runde schwimmen. Zurück zum Womo, die Handtücher geholt und ab ans Wasser! Uuuuhhhhh schon kalt. Aber wenn man erst mal drin ist, will man nicht mehr raus. Aber irgendwann wird es doch frisch. Also raus aus dem Wasser, die Handtücher geschnappt und zurück. Dann ab zum Waschhaus und erstmal heiß geduscht. Zurück am Platz verbringen wir den Nachmittag noch mit Rätseln, quatschen und faulenzen. Nach dem obligatorischen Grillen geht es noch für eine große Runde über den Platz. Enden tut unser Abendspaziergang am Strand mit einem wundervollen Sonnenuntergang. Überall im Sand sitzen die Leute an Lagerfeuern, schön… Zurück am WoMo hole ich mir den Laptop raus und fange an zu tippen, auch wenn es heute gar nicht viel Aufregendes zu erzählen gab. Mal schauen was uns morgen erwartet, denn da geht es weiter nach Rerik Meschendorf…



Montag, 8. Juni 2020
Urlaub – also erst einmal ausschlafen! Nach dem ersten gemütlichen Kaffee folgte geruhsam Kaffee Nummer zwei. Und wie auch daheim wieder ein Protein-Shake als Frühstück. Da für den Mittag Regen angesagt war, konnten wir uns nicht recht entscheiden, ob wir uns auf die Räder schwingen sollten, oder einfach nur eine Runde am Wasser lang laufen. Der Himmel zog sich dann schon langsam zu, aber nach kurzer Überlegung haben wir uns dann doch für die Radtour an der Küste lag Richtung Zingst entschieden. Also ein kleines Picknick in den Rucksack gepackt, etwas zu trinken und bevor es los ging vorsichtshalber noch reichlich Sonnencreme auf Arme, Beine und Gesicht. Denn Sonne unterschätzen können wir beide gut und ich hatte keine Lust auf einen dicken Sonnenbrand direkt am Urlaubsanfang. Der Radweg war schön und abwechslungsreich, immer im Wechsel zwischen Feldweg, Waldweg, asphaltiert, Pflaster und Sandpiste, von allem etwas. Allerdings hat man leider nicht viel von der Ostsee sehen können. Denn auch wenn man oben auf dem Deich fuhr, so haben die Dünen meist den Blick aufs Wasser versperrt. Darum haben wir alle paar Kilometer angehalten, haben die Räder die Düne raufgeschoben, ein bisschen Seeluft geschnuppert und dann wieder weiter. An den Seebrücken war immer viel los, etliche kleine Buden und Geschäfte und daher natürlich viele Touristen. Auf den Rad- und Spazierwegen zwischen den Seebrücken war zwar auch einiges los, aber nicht so dass es wirklich überfüllt wäre. Nach ca. 12 km haben wir uns eine Bank oben auf den Dünen gekapert, mit einem tollen Blick aufs Meer. Ein guter Platz für ein kleines Picknick. Dann wieder auf die Räder und weiter. Eigentlich wollten wir bis Zingst, aber an der Seebrücke Wustrow hatten uns die drohenden Wolken schlussendlich doch eingeholt und es fing an zu regnen. Also gewendet und zurück zum Campingplatz. Wir hatten Glück, der Regen war nur von kurzer Dauer und wir kamen fast trocken wieder am Campingplatz an. Da es doch recht frisch war, erst mal einen lecker heissen Espresso und ein Stück Browniekuchen dazu. Da die Sonne langsam wieder rauskam haben wir uns dann die Hosen hochgekrempelt und sind an den Strand, diesmal in die andere Richtung. Nach einer guten halben Stunde haben wir gewendet und sind zurück zum WoMo. Zeit fürs Abendessen, also Zeit für grillen. Da der Wind nachgelassen hat, hat Peter die Drohne rausgeholt um mal ein paar Luftaufnahmen zu machen. Die Perspektive aus der Luft ist natürlich traumhaft – vielleicht hätte ich nur vorher das schmutzige Geschirr wegräumen sollen  Mutter wird das auf den Photos bestimmt sofort auffallen. Während Peter noch mit der Drohne experimentiert, schnapp ich mir daher mal den Abwasch damit das erledigt ist. Eigentlich hatten wir auf tolle Photos vom Sonnenuntergang gehofft, aber wie bereits gestern haben sich die letzten 30 min dicke Wolken davor geschoben, so dass es nur ein paar rote Streifen am Himmel gab. Noch ein bisschen Kreuzworträtsel gemacht und dann ist der Abend auch fast schon rum. Da ich friere verkrümeln wir uns rein und während ich anfange zu schreiben schickt Peter die ersten beiden Videos an Mutter…