Samstag, 13. Juni 2020
Nach einer Nacht voll Wind und Regen ist der letzte Morgen in Rerik-Meschendorf angebrochen. Bis 11 Uhr müssen wir den Platz verlassen haben, es gibt also noch einiges zu tun. Zum Glück regnet es jetzt nicht mehr. Doch erst mal Kaffee machen  dann müssen wir die Seitenteile raus machen, Teppich, Tisch und Stühle verräumen. Aber als erstes müssen wir alles trocknen und putzen bzw. entschlammen. Das ist der Part der mir beim Campen immer am wenigsten gefallen hat. Aber auch das gehört dazu. Um 10.30 Uhr ist alles fertig, trocken, sauber und verstaut. Nun geht es los Richtung Fehmarn. Wir wollen nicht den kürzesten Weg nehmen, denn der führt größtenteils über die Autobahn. Daher hat Peter eine Route über kleine Landstrassen gewählt. Idyllisch, aber teilweise auch echt eng. An einem Penny halten wir an und füllen noch ein paar Vorräte auf. Ausserdem holen wir beim Tedi 2 große Kunststoff-Körbe. Denn im Kühlschrank fliegt immer alles durcheinander, und das mittlere Fach ist über 25 cm hoch, da brauche ich mehr Ordnung. Das ist mir die 5 Euro Wert. Wir fahren weiter, nun wird der Verkehr immer dichter, wir nähern uns Travemünde. Man merkt dass hier schon deutlich mehr Tourismus ist – und dass es bereits Freitag nachmittag ist. In Travemünde machen wir wieder eine Mini-Überfahrt mit der Fähre. Auch da müssen wir zuerst lange anstehen. Weiter geht es Richtung Timmendorfer Strand. Eigentlich würden wir gerne mal anhalten und Photos machen, aber keine Chance. Da ist mehr los als am Gardasee zur Hauptferienzeit. Also fahren wir einfach durch und entscheiden uns, doch auf die Autobahn zu gehen und stracks nach Fehmarn zu fahren. In Burg auf Fehmarn füttern wir noch den Tank von Tatzelwurm, dann zum Campingplatz. Als wir noch an der Rezeption stehen werden wir von einer Frau angesprochen – Neu-Camper aus Ingolstadt. Wir verabreden uns direkt für den Abend auf einen kleinen Klönschnack. Das Wetter ist wieder schlechter geworden, geschlossene Wolkendecke, mittlerweile Sturm und heftige Gicht. Also suchen wir unseren Stellplatz, bauen flugs auf und machen alles Wetter- und Sturmfest. Der Platz ist top, Blick direkt auf die tosende Ostsee, wir hatten den Stellplatz direkt bei der Buchung ausgesucht. Nachdem alles aufgebaut ist, drehen wir eine Runde über den Platz. Dann ist Zeit für Essen. Peter wirft den Grill an, wie immer lecker. Zusammen tappsen wir zum Waschhaus und machen schnell den Abwasch. Dann gehen wir rüber zu den beiden Ingolstädtern, die ganz am anderen Ende vom Platz stehen. Fast zur gleichen Zeit wie wir unseren Knaus bekommen haben, haben die beiden ihren Bürstner abgeholt. Auch ein wirklich cooles Teil. Am besten gefällt uns die Höhe, satte 10 cm mehr Raumhöhe hat das WoMo. Da es schon spät ist, verabreden wir uns für den nächsten Tag und machen uns auf den Rückweg. Schnell noch telefonisch den Tagesbericht an Mama abgeben, dann ist Feierabend. Ich hol den Rechner raus , tipper eine Runde und dazu trinken wir ein Glas Rotkäppchen Sauerkirsche.



Donnerstag, 11. Juni 2020
Nach Tagen voller Sonne und Schönwetter-Wolken hat uns der Tag diesmal mit nass kaltem Wetter geweckt. Und spontan haben wir uns nochmal in die Kissen gekuschelt, in der Hoffnung dass es besser wird. Aber irgendwann war die Lust auf einen heissen Kaffee doch zu groß und wir sind aufgestanden. Nach den ersten zwei Tassen Kaffee und einem Shake haben wir entschieden: es gibt heute kein Tagesprogramm. Bei Sturm und Regen zu radeln macht keine Freude. Und Spazierengehen auch nicht. Also ist Faulenzen am Platz angesagt. Bevor wir aber mit „nichts tun“ starten, ist kurz Hausputz angesagt. Denn hier oben schleppt man doch viel Sand und Dreck mit ins WoMo. Zum Glück ist aber ja alles klein und überschaubar in so einem fahrenden Zuhause, so war ich auch in ein paar Minuten fertig. Und just als ich mich hingesetzt habe um eine Runde auf dem Handy zu zocken – kam die Sonne raus. Also schnell umgezogen und los, einmal auf dem Steilküstenweg Richtung Meschendorf. Der Weg führte diesmal nicht durch einen Wald sondern eher durch dichte Sträucher und Büsche, zwischendurch immer wieder der Blick auf Meer. Und auch wenn immer wieder die Sonne durchkam, so tobten auf dem Meer doch hohe Wellen und das Wasser wirkte sehr düster und bedrohlich. Plötzlich haben wir einen bunten Punkt auf dem Wasser entdeckt – tatsächlich ein Surfer. Und zwar mit einer Art Tragfläche drunter, ein (frisch gegoogelt>) Hover Glide -Board. Ich hab das zuerst nicht verstanden, aber dann konnten wir es sehen. Der Surfer hat einen Wasserstart gemacht, das heisst er lag im Wasser, hat die Füsse im Brett eingehängt und sich durch den Wind, der ins Segel ging, aufgerichtet. Und als er genug Geschwindigkeit hatte, hat sich das Surfbrett komplett aus dem Wasser gehoben und der Surfer samt Brett ist nur noch über die beiden kleinen Tragflächen gefahren - das gesamte Brett hatte sich aus dem Wasser gehoben und schwebte sicherlich 50 cm über der Wasseroberfläche.. Mit einer irren Geschwindigkeit ist er über das Wasser drüber. In Strandnähe kam dann ein kleiner Brecher und vorbei war der Spaß. Also wieder von vorne… wir hätten noch stundenlang zuschauen können, aber wir wollten ja noch weiter bis Meschendorf. Viel weiter kamen wir allerdings nicht, da der Weg nach einem kurzen Stück gesperrt war, also haben wir kehrt gemacht und sind erst mal zurück zum Campingplatz. Mittlerweile war es deutlich wärmer geworden, also ab in die kurzen Hosen, Schlappen und zum Wasser. Da wir bei unserem vorherigen Spaziergang gesehen haben, dass der Strand in Richtung Meschendorf deutlich schöner war als nach Rerik, wollten wir noch einen Strandspaziergang machen. Und tatsächlich, hier machte es wieder Spaß mit den Füssen durchs Wasser zu laufen, den Möwen zuzuschauen und bunte Steine am Strand zu bewundern. Aber auch diesmal erreichten wir Meschendorf nicht. Denn an der gleichen Stelle, an der vorhin der Steilküstenweg gesperrt war, endete auch der Strandweg. Aber egal, in Summe sind wir trotzdem auf gute 2 Stunden Fussmarsch gekommen, das ist auf jeden Fall mehr als daheim. Zurück am WoMo hab ich mich um das Abendessen gekümmert, während Peter schon mal eine schöne Route nach Fehmarn – unserer nächsten Etappe –ausgearbeitet hat. So langsam wurde es jetzt echt ungemütlich draussen. Nach dem Abend essen haben wir uns jetzt nach drin verkrümelt. Die Heizung brummt, ich tipper noch meinen Bericht und dann machen wir uns einen gemütlichen Fernsehabend. Bis morgen…



Donnerstag, 11. Juni 2020
Fünfzig Jahr, graues Haar… träller…. ein neuer Wegpunkt ist erreicht!
Und ich versteh einfach nicht, warum es Menschen gibt die mit ihrem Alter ein Problem haben. Ich finde es toll Geburtstag zu haben, und auch fünfzig zu werden finde ich nicht schlimm sondern prima. Denn auch wenn ich immer noch nicht genau weiß, was ich will – ich weiß mittlerweile immerhin was ich nicht will! Und das ist doch auch schon mal was. Aber gut, jetzt mal wieder zum wesentlichen, nämlich unserem Tagesreport. Als der Wecker ging, warteten bereits die ersten WhatsApp Nachrichten, und das ging auch munter den Rest des Tages weiter. Peter hat sich beim Bäcker angestellt, und es gab ein leckeres Erdbeer-Waldmeister-Marmeladen Frühstück. Danach haben wir in aller Ruhe den Rucksack gepackt und uns auf den Weg nach Rerik gemacht. Gestartet sind wir direkt am Campingplatz, dann ging es immer oben an der Steilküste lang. Der Weg führte vorbei an Kornfeldern, durch lichte Wäldchen und immer wieder unterbrochen von kleinen Lichtungen, von denen aus man einen tollen Blick auf die See hatte. Wirklich schön zu gehen. Das Wetter spielte Anfangs auch noch mit, und es war nur leicht bewölkt mit viel Sonne. Nach einiger Zeit haben wir die sogenannte Teufelsschlucht erreicht. Hm, ok, noch mal geschaut…. doch wir waren richtig. Aber irgendwie hatten wir da etwas anderes erwartet. Da ging einfach eine Treppe runter ans Wasser, aber besonders toll, spektakulär oder auffällig war da nichts. Eine Treppe an der Steilküste runter, sonst nichts. Da wir später zurück am Strand lang wollen, sind wir nicht runter sondern oben auf dem Kamm weiter gegangen. Nochmal einen guten halben Kilometer weiter kam dann die Liebesschlucht – genauso wenig spektakulär. Kurz danach endete der Weg und wir waren in Rerik. Nette Häuser, im Ort selbst eher ruhig und kleine gepflasterte Strassen. Kurz vorm Hafen ist eine Pommes Bude – das Piratennest. Ohhh, da wir heute keine Kalorien zählen wollen, gibt es zum Mittagessen Burger und Pommes. Sensationell lecker – mit Weisskraut und dänischen (also süss eingelegten) Gurken. Die Pommes Daumendick und alles noch brutzelheiss. Danach sind wir so satt dass wir erst mal noch 10 min sitzen bleiben. Dann geht es zum Hafen – hier ist alles neu und edel gemacht, aber es ist halt auch sehr touristisch mit lauter Souvenirshops und Kitsch und vielen Leuten. Eigentlich wollten wir ja auf die Seebrücke, aber die ist gesperrt (vermutlich hat das Geld für die Sanierung nicht mehr gereicht). Überhaupt sieht in Rerik einiges schon etwas ungepflegt aus, vielleicht liegt es einfach aber auch nur daran dass die Saison dieses Jahr ein paar Wochen später losging. An der Seebrücke machen wir noch zwei, drei Photos, dann gehen wir ans Wasser und machen uns auf den Rückweg. Zuerst noch in Schuhen, da der Strand nicht schön zu laufen ist, aber mit Schuhen am Meer lang laufen geht irgendwie nicht. Also doch wieder barfuss und ab mit den Füssen ins Wasser. Puuhhh, das geht sich hier aber echt nicht schön. Viele dicke Steine und kleine Felsen, man muss dauern aufpassen sich nicht die Zehen blutig zu hauen. Also versuchen wir, ob es mitten auf dem Strand besser geht. Nicht wirklich, hier gibt es einfach unendlich viele Steine im Sand – kleine, große, dicke, scharfe, Feuersteine, und eigentlich auch Hühnergötter… aber egal wie viele Steine wir anschauen, nirgendwo ist ein Loch drin, und erst dann zählt es als Hühnergott. Ausserdem liegt viel Unrat am Strand, auch Bauschutt und Holz. Das Wetter wird immer schlechter, dazu eine mittlerweile geschlossene Wolkendecke, es wird deutlich kälter. Wir kommen an die Liebesschlucht – sieht von unten genauso wenig spannend aus wie von oben. Und auch die Teufelsschlucht ist und bleibt nur eine Treppe. Nach einer weiteren halben Stunde über Holz, Bauschutt und Steine stapfend nehmen wir einen Trampelpfad wieder hoch auf den Waldweg vom Hinweg. So gerne wir mit den Füssen durch Wasser laufen (und was in Graal-Müritz auch toll ging) hier macht das keinen Spass. Aber der Waldweg ist herrlich und der Blick von oben ist auch traumhaft. Zurück auf dem Campingplatz gibt es erst mal einen Espresso und dann machen wir uns eine Flasche Sekt auf. Da der Wind zunimmt, und morgen Regen angesagt ist, holt Peter das erste Seitenteil für die Markise raus und hängt es ein. Da kommt der Nachbar von gegenüber, der hat die gleiche Markise und will sich auch noch die Seitenteile bestellen, Peter zeigt ihm direkt wie die eingehängt werden. Naja, jetzt wo er schon mal dabei ist, hängt er das zweite auch noch mit ein. Jetzt ist nur noch nach vorne offen, schön muckelig haben wir es. Und so kann man auch bei Schietwetter draussen sitzen. Den Abwasch hab ich gerade gemacht, jetzt hole ich mir den Rechner und tippe heute abend mal draussen… Schön haben wir es…