Fünfzig Jahr, graues Haar… träller…. ein neuer Wegpunkt ist erreicht!
Und ich versteh einfach nicht, warum es Menschen gibt die mit ihrem Alter ein Problem haben. Ich finde es toll Geburtstag zu haben, und auch fünfzig zu werden finde ich nicht schlimm sondern prima. Denn auch wenn ich immer noch nicht genau weiß, was ich will – ich weiß mittlerweile immerhin was ich nicht will! Und das ist doch auch schon mal was. Aber gut, jetzt mal wieder zum wesentlichen, nämlich unserem Tagesreport. Als der Wecker ging, warteten bereits die ersten WhatsApp Nachrichten, und das ging auch munter den Rest des Tages weiter. Peter hat sich beim Bäcker angestellt, und es gab ein leckeres Erdbeer-Waldmeister-Marmeladen Frühstück. Danach haben wir in aller Ruhe den Rucksack gepackt und uns auf den Weg nach Rerik gemacht. Gestartet sind wir direkt am Campingplatz, dann ging es immer oben an der Steilküste lang. Der Weg führte vorbei an Kornfeldern, durch lichte Wäldchen und immer wieder unterbrochen von kleinen Lichtungen, von denen aus man einen tollen Blick auf die See hatte. Wirklich schön zu gehen. Das Wetter spielte Anfangs auch noch mit, und es war nur leicht bewölkt mit viel Sonne. Nach einiger Zeit haben wir die sogenannte Teufelsschlucht erreicht. Hm, ok, noch mal geschaut…. doch wir waren richtig. Aber irgendwie hatten wir da etwas anderes erwartet. Da ging einfach eine Treppe runter ans Wasser, aber besonders toll, spektakulär oder auffällig war da nichts. Eine Treppe an der Steilküste runter, sonst nichts. Da wir später zurück am Strand lang wollen, sind wir nicht runter sondern oben auf dem Kamm weiter gegangen. Nochmal einen guten halben Kilometer weiter kam dann die Liebesschlucht – genauso wenig spektakulär. Kurz danach endete der Weg und wir waren in Rerik. Nette Häuser, im Ort selbst eher ruhig und kleine gepflasterte Strassen. Kurz vorm Hafen ist eine Pommes Bude – das Piratennest. Ohhh, da wir heute keine Kalorien zählen wollen, gibt es zum Mittagessen Burger und Pommes. Sensationell lecker – mit Weisskraut und dänischen (also süss eingelegten) Gurken. Die Pommes Daumendick und alles noch brutzelheiss. Danach sind wir so satt dass wir erst mal noch 10 min sitzen bleiben. Dann geht es zum Hafen – hier ist alles neu und edel gemacht, aber es ist halt auch sehr touristisch mit lauter Souvenirshops und Kitsch und vielen Leuten. Eigentlich wollten wir ja auf die Seebrücke, aber die ist gesperrt (vermutlich hat das Geld für die Sanierung nicht mehr gereicht). Überhaupt sieht in Rerik einiges schon etwas ungepflegt aus, vielleicht liegt es einfach aber auch nur daran dass die Saison dieses Jahr ein paar Wochen später losging. An der Seebrücke machen wir noch zwei, drei Photos, dann gehen wir ans Wasser und machen uns auf den Rückweg. Zuerst noch in Schuhen, da der Strand nicht schön zu laufen ist, aber mit Schuhen am Meer lang laufen geht irgendwie nicht. Also doch wieder barfuss und ab mit den Füssen ins Wasser. Puuhhh, das geht sich hier aber echt nicht schön. Viele dicke Steine und kleine Felsen, man muss dauern aufpassen sich nicht die Zehen blutig zu hauen. Also versuchen wir, ob es mitten auf dem Strand besser geht. Nicht wirklich, hier gibt es einfach unendlich viele Steine im Sand – kleine, große, dicke, scharfe, Feuersteine, und eigentlich auch Hühnergötter… aber egal wie viele Steine wir anschauen, nirgendwo ist ein Loch drin, und erst dann zählt es als Hühnergott. Ausserdem liegt viel Unrat am Strand, auch Bauschutt und Holz. Das Wetter wird immer schlechter, dazu eine mittlerweile geschlossene Wolkendecke, es wird deutlich kälter. Wir kommen an die Liebesschlucht – sieht von unten genauso wenig spannend aus wie von oben. Und auch die Teufelsschlucht ist und bleibt nur eine Treppe. Nach einer weiteren halben Stunde über Holz, Bauschutt und Steine stapfend nehmen wir einen Trampelpfad wieder hoch auf den Waldweg vom Hinweg. So gerne wir mit den Füssen durch Wasser laufen (und was in Graal-Müritz auch toll ging) hier macht das keinen Spass. Aber der Waldweg ist herrlich und der Blick von oben ist auch traumhaft. Zurück auf dem Campingplatz gibt es erst mal einen Espresso und dann machen wir uns eine Flasche Sekt auf. Da der Wind zunimmt, und morgen Regen angesagt ist, holt Peter das erste Seitenteil für die Markise raus und hängt es ein. Da kommt der Nachbar von gegenüber, der hat die gleiche Markise und will sich auch noch die Seitenteile bestellen, Peter zeigt ihm direkt wie die eingehängt werden. Naja, jetzt wo er schon mal dabei ist, hängt er das zweite auch noch mit ein. Jetzt ist nur noch nach vorne offen, schön muckelig haben wir es. Und so kann man auch bei Schietwetter draussen sitzen. Den Abwasch hab ich gerade gemacht, jetzt hole ich mir den Rechner und tippe heute abend mal draussen… Schön haben wir es…