Samstag, 1. August 2020
Die nächste Runde unseres diesjährigen Urlaubs Marathons ist gestartet. Freitag früh kurz vor 6 Uhr sitzen Peter und ich im Homeoffice bereits an den Rechnern. Ziel ist es, bis 12 Uhr alle noch offenen Punkte erledigt zu haben, um schnell auf die Piste zu kommen. Es ist das Wochenende, an dem alle Bundesländer gleichzeitig Ferien haben, dementsprechend ist mit Verkehrschaos zu rechnen. Und wir schaffen es tatsächlich. Kurz nach 12 Uhr booten wir beide runter, packen unsere Diensthandys für alle Fälle ein und sind so gut wie reisefertig. Während ich schnell den Kühlschrank fülle, füttert Peter den Wassertank vom Womo. Punkt 13 Uhr rollen wir los. Tja, die Fahrt überspringe ich mal. Wobei, im Großen und Ganzen kommen wir gut durch. Aber auf Grund einer mehrstündigen Vollsperrung auf der A9 routet uns google über die A 14 um. Grundsätzlich kein Problem. Aber dann stellen wir fest, dass die A 14 auf weit mehr als 100 km eine einspurige Landstraße mit NULL Überholmöglichkeit ist. Da in Deutschland LKW’s mit mehr als 7,5 T nur 60 fahren dürfen auf Landstrassen, ist das eine zähe Angelegenheit. Der einzige Lichtblick ist, dass wir auf diese Art und Weise direkt an einer günstigen Tankstelle vorbeikommen. Nachdem Tatzelwurm einen vollen Tank bekommen hat, verlängern wir den Tankstop und picknicken eine Runde. Denn wir haben noch einige Kilometer vor uns. Wieder auf die Piste und zack, wieder hinter einem LKW mit 60, ok sagen wir mal 65 km/h. Nach gefühlt endloser Bummelei endlich die Chance, und wir können überholen. Dann geht es erstmal flott weiter, bis--- ja bis uns auffällt das seit dem Picknick-Stop die große Dachluke noch komplett offen steht. Was ein Mist… Da es mir zu heikel ist, mich während der Fahrt loszuschnallen und nach hinten zu gehen, muss Peter rechts raus und sich eine Parkmöglichkeit suchen. Tja, und als wir dann wieder auf die Piste zurückkommen haben wir wieder den so mühsam überholten LKW vor uns, und nicht nur den einen. Aber irgendwann hat auch die B189 ein Ende und wir sind auf dem zweiten Teil der A14. Da wir unseren Campingplatz für die kommende Woche erst ab Samstag gebucht haben, wollen wir die erste Nacht auf der Insel Poel auf den Wohnmobilstellplatz. Wow, ganz schön groß und ganz schön voll. Wir ergattern zwar noch einen Platz, allerdings sind alle Stromsteckdosen bereits belegt. Egal, es ist eh schon spät, und es war ein langer Tag. Also gehen wir recht zügig ins Bett. Am nächsten Morgen sind wir früh wach, aber beide sehr unausgeschlafen. Warum auch immer, irgendwie war der Start in den Urlaub bis jetzt nicht so prickelnd, mal schauen wie es weiter geht. Ich koche erstmal einen Kaffee, dann machen wir einen kurzen Spaziergang zum Leuchtturm von Timmendorf. Auf unseren gebuchten Stellplatz kommen wir erst um 15 Uhr, aber vielleicht können wir uns ja schon mal anmelden bzw. auf dem Vorplatz warten und schon mal ans Wasser gehen. Also machen wir uns auf den Weg. Die Fahrt quer durch Wismar zieht sich, gegen 12 Uhr sind wir am Campingplatz. Tja das hätten wir uns sparen können. Der Vorplatz ist komplett voll, anmelden können wir uns auch erst um 15 Uhr. Was tun die kommenden3 Stunden? Also fahren wir weiter Richtung Boltenhagen. Was für ein Verkehr… überall stehen Autos, am Strand sieht man vor lauter Strandmuscheln und Sonnenschirmen keinen Sand mehr. Das meinen die also mit überfüllten Ostsee Stränden. Urlaub im August war vielleicht nicht die tollste Idee. Nach 5 oder 6 km finden wir dann tatsächlich einen Parkplatz wo wir drauf dürfen und auch noch Platz ist. Sündhaft teuer, aber das ist uns jetzt egal. Sonnencreme, Handtücher und Stühle und ab geht es an den Strand. Oh, das Wasser ist echt schön hier, der Grund ist sandig, gar keine Steine, das Wasser ist klar. Ok, es gibt tatsächlich viele Quallen, aber die tun nichts. Wir planschen ein bisschen rum, dann setzen wir uns zum Trocknen in die Sonne. Dann geht es wieder ins Wasser… langsam wird es nachmittag. Zurück am Womo essen wir eine Schnitte Brot, dann machen wir uns auf zum Campingplatz. Die Anmeldung verläuft unproblematisch. und binnen weniger Minuten haben wir den Wassertank nochmal randvoll gemacht, das Klo geleert und sind nun bereit für acht Tage Ostsee. Der Stellplatz wirkt am Anfang winzig, und ich hab schon Panik dass wir die Markise wieder halb reindrehen müssen, wenn der Platz neben uns besetzt wird. Dann stellt sich aber raus, dass die Schilder falsch stehen, der Platz ist also doch ausreichend groß. Und am Abend stehen dann lustiger weise lauter Autobauer nebeneinander: BMW’ler aus Pfaffenhofer, dann wir und daneben ein Wolfsburger Pärchen das bei VW arbeitet. So gibt es nach einem hakeligen Start doch noch ein Happy End, und während ich mich an die Tastatur setze, greift Peter zum Spültuch und beginnt schon mal mit dem Abwasch.