Samstag, 8. August 2020
Da es in der Nacht gut runter gekühlt hat, lüften wir zuerst gut durch, bevor wir bereits am Morgen alle Luken verdunkeln. Denn es wird wieder heiss. Aber kein Problem, wir haben ja viel Wasser vor der Tür zum runterkühlen. Statt Frühstück gibt es heute mal wieder nur ein Shake, ist auf Dauer besser für die Figur. Dazu aber natürlich dampfend heissen Kaffee. Die kleine Nespresso Maschine, die wir vor 6 Jahren für unsere Lotte gekauft haben, schnurrt noch wie ein Kätzchen. Wenn wir autark stehen schütte ich von Hand auf, aber auf dem Campingplatz mit Stromanschluss ist die Maschine natürlich praktischer. Den Vormittag verquatschen und vertrödeln wir, dann muss noch Müll weggebracht werden, das Womo muss entsandet werden und und und. Als es Mittag wird, machen wir uns Strandfertig, nehmen die Bretter und gehen zum Wasser. Hui, heute ist aber was los – nicht am Strand sondern auf dem Wasser. Richtig Wellengang ist heute, dazu weht es ganz ordentlich. Ein Blick zu den Wolken zeigt, dass der Wind gedreht hat und jetzt von Osten kommt, statt wie die letzten Tage aus Westen. Hmmm, das heisst eigentlich müsste jetzt gleich Mary Poppins am Strand erscheinen- tut sie aber nicht… (wer den Film kennt, versteht mich…) Der Wind hat ganz schön aufgefrischt, ist aber zum Glück wieder auflandig, das heisst egal was passiert, wir werden an Land getrieben. Sobald wir auf dem Wasser sind merken wir, dass die Wellen noch viel Stärker sind als es ausschaut. Rauszupaddeln braucht viel mehr Kraft als sonst. Aber gut, wir wollen ja Bewegung. Also paddeln wir raus, lassen uns wieder rein treiben und wieder von vorne. Ich versuche mich im Stehen, keine Chance auf meinem Brett. Auf Peters Brett klappt es dann. ich halte durch bis Peter ein Photo von mir gemacht hat – nur so als Beweis, dann übernehme ich wieder mein Board, gehe auf die Knie und paddel wieder so vor mich hin. Peter probiert auch im Stehen. Klappt tatsächlich – und nicht nur für 3 min wie bei mir. Das geht alles eine Weile gut, bis ihn doch eine Welle unsanft vom Brett kickt. Leider ist es an der Stelle sehr seicht, seine Zehen bohren sich fest in den sandigen Grund und der „Zeigezeh“ wird übelst geprellt. Quasi sofort bildet sich auf der Rückseite ein dicker Bluterguss, der Zeh pocht und ist dick. So ein Mist. Peter lässt den Fuss zum kühlen im Wasser und paddelt nun auch erst mal im sitzen weiter. So vergeht die Zeit und nach gut 2 Stunden auf dem Wasser laufen wir zurück zum Stellplatz – bzw. Peter hinkt eher. Wir machen eine Pause, Peter legt den Fuss eine Weile hoch. Zum Trost gibt es ein Eis zum Kaffee. Dann holen wir Wasser und Peter putze die Markise, die einige Vögel als Gäste WC benutzt haben. Aber irgendwann halten wir es wieder nicht mehr aus. Trotz pochendem Zeh geht es zurück ans Wasser. Zuerst wundern wir uns, denn für einen Freitag nachmittag mit tollem Wetter ist recht wenig los. Sobald wir auf dem Wasser sind, wissen wir warum. Die Wellen sind mittlerweile höher und stärker, so dass nur die guten Schwimmer noch Spaß haben. Für kleine Kinder ist das definitiv nichts mehr. Auch wir haben Mühe, über die Wellenkämme zu kommen. Wir schätzen die Wellenhöhe auf einen halben Meter, vereinzelt kommt auch mal eine mit 70 -80 cm Höhe. Also eigentlich nichts Wildes – bis man versucht mit seinem SUP gegen an zu kämpfen. Macht total Laune – ist aber auch wirklich anstrengend. Wir bleiben die ganze Zeit im „Schwimmerbereich“, also bis ungefähre Brusthöhe Wasser. Als es mich vom Brett fegt – obwohl ich gekniet habe! habe ich trotzdem Mühe wieder rauf zu kommen. Das sollte man nicht unterschätzen, darum paddeln wir auch nur so weit raus, dass wir schlimmstenfalls, falls wir es tatsächlich nicht mehr aufs Brett schaffen, an den Strand zurück laufen könnten. Sobald wir weiter raus fahren tragen wir Schwimmwesten. Hier vorne jedoch können wir rumalbern, Peter versucht sich verrückterweise tatsächlich wieder im Stehen, und reitet auf einer Welle bis fast an den Strand. Dann paddeln wir gemeinsam raus und lassen uns zusammen zurückschwemmen, und wieder raus und auf den Wellen zurück zum Strand. Ist nur unfair, das die Wellen uns viel schneller wieder an den Strand spülen als wir zum rauspaddeln brauchen. Irgendwann sind wir einfach nur ko, schleppen mit müden Armen die Bretter zurück zum Campingplatz und läuten den Abend ein. Ich gehe noch schnell die Neo’s auswaschen, dann wird es Zeit fürs abendliche grillen. Ich mache uns einen Fladen mit Ziegenkäse als Beilage und wir grillen zu den Würsteln noch kleine Toastbrötchen mit Speck und Käse…. sehr lecker. Dazu eine Dose Cider und ich bin eigentlich schon reif fürs Bett. Also schnell den Abwasch machen, dann duschen wir und krabbeln so früh wie noch an keinem Abend ins Bett. Tippen wird auf morgen früh verlegt… Und so sitze ich jetzt mit einem Kaffee vorm Womo, tippe und der letzte Tag hier hat begonnen.