Den Rest des Abends verbringen wir mit Kreuzworträtseln, Cider und Erdnüssen. So lässt es sich aushalten. Kurz vor Mitternacht geht es dann ins Bett. Am Morgen weckt uns - HURRA - wieder die Sonne, ein toller Start in den Kennenlern- und Hochzeitstag! Heute vor 19 Jahren haben wir uns das erste Mal getroffen, und heute vor 12 Jahren haben wir geheiratet. Und auch wenn es total kitschig klingt: es war Liebe auf den ersten Blick. Nicht geplant, eigentlich auch gar nicht gewollt, aber manchmal passiert es eben einfach! Wir frühstücken draussen in der schon ziemlich warmen Sonne und schauen dabei aufs Meer. Dann packen wir zusammen und machen uns langsam auf den Weg weiter Richtung Norden und zur Fähre. Aber mein Mann wäre nicht mein Mann, wenn er den Weg nicht mit dem ein oder anderen kleinen Ausflug garniert hätte. Als erstes geht es zu einer Fischräucherei. Wo auch immer er die im Internet gefunden hat - die Idee ist klasse. Wir sind recht früh und müssen noch eine viertel Stunde überbrücken bis diese öffnet, solange bummeln wir am Anleger lang. Die Auswahl ist gut, beläuft sich allerdings größtenteils auf Lachs und Ostseegarnelen in verschiedensten Varianten. Geräuchert, frisch, gekocht, mariniert und und und. Wir entscheiden uns für zwei unterschiedliche Stücke geräucherten Lachs, einmal pur und einmal mit einer Pfefferkruste. Schnell verstauen wir den Fisch im Kühlschrank und weiter geht es. Wir fahren weiter an der Küste entlang, da sehen wir links ein gigantisches Zementwerk der Heidelberger Zementgruppe. Bevor wir reagieren können sind wir vorbei. Aber es gibt davor einen großen Parkplatz mit Infotafeln und einem tollen Blick, also gewendet und zurück. Das Ganze erinnert ein bisschen an Rheinbraun an der A46. Wir machen ein paar Photos und flüchten dann schnell, als ein Schulbus ankommt. Hier finden also gerade ganz normal Klassenausflüge statt, ohne Masken, ohne Abstand. Auf der einen Seite für uns gerade kaum vorstellbar. Auf der anderen Seite ist Kind sein in Schweden aktuell sicherlich einfacher als in anderen Ländern. Welcher Weg letztendlich der richtige oder der bessere ist, zeigt sich wie so oft am Ende. Wir fahren weiter Richtung Norden, der nächste Halt ist in Smöjen. Dort fahren über schmale Schotterpisten (die ich kaum mit dem Ranger fahren würde!) zu einem stillgelegten Kalkwerk. Wir sind wieder direkt an der Küste, das Wasser ist klar wie ein Bergsee. Vom Kalkwerk sind nur noch ein paar Ruinen übrig und einige kleine Badeseen. Das Gelände wird scheinbar als Cross-Strecke benutzt. Wir klettern ein bisschen rum, dann gehen wir ans Meer und laufen eine Runde durchs Wasser. So klar wie es ist so kalt ist es auch. Bitter kalt um genau zu sein, aber die Sonne trocknet und wärmt uns schnell wieder auf. Der Platz hier ist idyllisch und abgeschieden, und das Gelände ist wirklich riesig. Vielleicht machen wir es wie die beiden anderen Paare mit ihren Wohnmobilen hier, und machen auf dem Rückweg eine Nacht Station. Aber jetzt müssen wir weiter, denn wir haben für die kommenden fünf Tage einen Campingplatz gebucht. Aber bevor es zur Fähre geht, hat Peter noch einen weiteren Wegpunkt geplant, und zwar auf der Insel genau auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht. Dort ist auch ein stillgelegtes Kalk- und Sandsteinwerk, das scheinbar als Museum umgebaut wurde. Allerdings ist es noch geschlossen, wie aktuell vieles in Schweden. Der Weg bis auf die Landzunge ist noch spektakuläre als der vorherige. Peter muss immer wieder tiefe Löcher umfahren und herab hängenden Ästen ausweichen. Aber alles geht gut und wir werden wieder mit einem tollen Blick auf die Ostsee belohnt. Nun geht es aber wirklich zur Fähre. Und wir haben Glück, denn die hat gerade angelegt und die Fahrzeuge rollen noch runter. Wir stellen uns in der Schlange an und haben tatsächlich Glück das wir direkt mitkommen, und da die Fährverbindung nach Fǻrö als Straße gilt, ist die Fähre kostenfrei. Nun sind es noch 17 km und wir erreichen den Campingplatz. Wir haben vorab gebucht und uns den Platz aussuchen können, und wir sind total begeistert, denn der Stellplatz ist riesig. Nun heisst es aufbauen, mal schauen ob wir noch so schnell sind wie letztes Jahr. Und ja, wir haben nichts verlernt. Jeder Handgriff sitzt: Teppich, Markise, Sturmbänder - und wir sind fertig für den Nachmittags-Espresso. Als nächstes folgt ein Spaziergang ans Meer. Unendlicher Sandstrand, und das Wasser ist auch deutlich wärmer als vorhin. Dann erkunden wir noch den restlichen Platz, bevor wir es uns vor unserem Womo gemütlich machen. Bevor ich in die Tasten greife bereite ich noch den Salat fürs Abendessen vor. Nun noch Korrektur lesen, hochladen und dann kann der Grill gestartet werden. Mal schauen was uns morgen erwartet.
eowynrohan am 03. Juni 2021
Nach dem ich meinen Reisebericht der vergangenen zwei Tage hochgeladen habe, machen wir es uns draussen gemütlich. Wir bedienen uns an dem bereitgestellten Brennholzstapel ? zum anzünden sammel ich zwei Handvoll trockener Kiefernzapfen vom Boden auf. Schon bald prasselt ein gemütliches Feuer, als positiven Nebeneffekt vertreibt der Rauch die Mücken. Bald wird es Zeit zum Abendessen, also putze ich schon mal den Salat, schnippel Tomaten und Paprika und rühre ein Dressing aus Skyr und Quark an, während Peter den Grill aufbaut. Die Grillroste der Feuerstelle sind sicherlich prima für ein paar Bratwürste, doch unseren Grillkäse wollen wir lieber unserem Gasgrill anvertrauen. Nach dem Essen heisst es abwaschen, dann verkrümeln wir uns rein. Denn mit sinkender Sonne wird es doch recht frisch draussen. Durch das Fenster behalten wir aber die Sonne immer im Auge, und kurz vorm Sonnenuntergang gehen wir nochmal an den Strand und setzen uns auf die Steine. Unglaublich, die Sonne scheint den Himmel in Brand zu stecken, was für ein Schauspiel. Dann kuscheln wir uns wieder in unser Womo, und kurz nach 22 Uhr treibt es uns schon ins Bett, frische Luft macht halt doch müde. Am anderen Morgen weckt uns wieder die Sonne ? da können wir uns durchaus dran gewöhnen. Wir machen uns in aller Ruhe fertig, frühstücken gemütlich, packen zusammen und verlassen schweren Herzens diesen wundervollen Platz. Als erstes geht es nun weiter Richtung Süden, immer an der Küste lang Richtung Storgrunn. Dort ist ein Vogelschutz- und Robben-Naturreservat. Der Weg ist idyllisch und führt zwischen Weinfeldern (in Schweden!) und einen gigantischen Windkraftpark durch. Da aktuell Brutzeit ist, können wir die Halbinsel leider nicht betreten, sondern nur aus der Ferne ein paar Photos machen. Gelohnt hat der Umweg aber trotzdem! Dann geht es weiter nach Hoburgsgubben, ganz im Süden von Gotland. Dort sind viele tolle Felsformationen an der Küste zu sehen, und dort sind tatsächlich auch etliche Touristen unterwegs. trotzdem kommt man sich nie zu nahe und wir klettern sicherlich eine Stunde lang über die Felsen und wandern durch die Gegend. Aufmerksam geworden sind wir auf den Platz durch ein Photo eines Felsen mit roter ?Nase? bei Google Maps, vermutlich haben die Besitzer des großen Restaurants am Parkplatz den Felsen selbst angemalt und das Photo online gestellt, um Touristen anzuziehen. Das ist ihnen ja auch gelungen. Allerdings brauchen wir nicht einzukehren, wir haben unser à la Carté Restaurant dabei! Von dort aus geht es nun weiter nach Holmhällar an der Ostküste. Dort sehen wir zum ersten Mal eines der berühmten Raukfelder. Hier sind wir wieder fast alleine, nur ein schwedisches Pärchen liegt zum Sonnenbaden in einer kleinen Felsbucht. Die Raukfelsen sind wirklich beeindruckend, wieder heisst es klettern und photographieren. Und dann tauchen wir das erste Mal die Füße in die ? noch bitterkalte ? Ostsee. Also zum schwimmen ist es uns definitiv noch zu kalt. Weiter geht es nun wieder Richtung Norden bis nach Folhammar Rauk, zum nächsten Raukgebiet. Das ist jedoch deutlich weniger spektakulär. Trotzdem klettern wir ein bisschen auf den Felsen rum, machen den ein oder anderen Schnappschuß fürs Photobuch. Als nächstes fahren wir nach Sandvikens bzw. zum Hafen von Sysne. Dort soll es einen Fischhändler geben, und hinter dem Fischhändler kann man bei Google eine große Wiese mit Wohnmobilen sehen. Wir hoffen dass wir dort die kommende Nacht verbringen können. Aber leider gefehlt, die Fischbude hat in der Vorsaison nur am Wochenende geöffnet, und ohne Einverständnis der Besitzer wollen wir uns nicht einfach hinter die Bude stellen. Aber wozu gibt es Google. Peter surft ein paar Minuten, schwupps hat er das Navi programmiert und bringt uns binnen 20 Minuten zu einem abgelegenen Parkplatz am Ende eines Wendehammers. Und wir sind nicht die einzigen hier. Ein zum Wohnmobil umgebauter LKW aus den Niederlanden steht hier, und wie es ausschaut campt die Familie bereits einige Tage hier. Der Parkplatz liegt direkt an der Ostsee, traumhaft. Wir stellen unseren Tatzel geschützt direkt vor den Bäumen ab, mit Blick auf die kleine Insel Östergarnsholm. Ach geht es uns gut! Nun erkunden wir ein bisschen die Gegend, klettern auf den Felsen am Strand rum und geniessen die Sonne. Da wir uns jetzt auf der Ostseite der Insel befinden, werden wir heute Abend keinen spektakulären Sonnenuntergang wie gestern Abend erleben. Und den Sonnenaufgang werden wir voraussichtlich verschlafen. Also nutzen wir die Zeit und tanken noch etwas Wärme. Zurück am Womo holt Peter den Grill raus, ich decke den Tisch und kümmer mich um die Beilagen. Nach dem Essen gehen wir nochmal eine Runde spazieren, dann geht es zurück. Während ich anfange zu tippern, näht Peter seinen kaputten Radlerhandschuh. Langsam wird der Strom am Rechner knapp, aber genau dafür hat mein Mann ja vor dem Urlaub den Spannungswandler eingebaut. Also zack ein Verlängerungskabel rausgeholt, und schon kann ich weitertippern. Aber nachdem die Sonne weg ist wird es zapfig und ich will langsam zum Ende kommen. Ein weiterer wundervoller sonniger Tag geht zu Ende, und morgen geht es dann nach Fǻrö.
eowynrohan am 02. Juni 2021
Nach einer ruhigen Nacht weckt uns die Sonne. Das ist für uns ja ein ganz ungewohntes Gefühl im Urlaub ;-) Draussen fahren die ersten Schlepper übers Feld, Anwohner rumpeln mit ihren Anhängern über den Feldweg direkt am Womo vorbei. Man merkt dass das Wochenende rum ist, die Bauern sind seit Sonnenaufgang an der Arbeit. Als erstes setz ich Wasser auf zum Kaffee kochen. Da kommt der coole neue Silikon-Falt-Wasserkocher zum Einsatz, den ich mir vorab vom Geburtstagsgeld gekauft habe. Dazu gibt es leckeren Brioche und Marmelade, dann sind wir gestärkt für den Tag. Nach dem Frühstück heisst es noch schnell abwaschen und dann sind wir auch schon so gut wie Abreisebereit. Unser erstes Ziel ist der Grönǻsen Älgpark in Kosta. Wir haben zuerst lange überlegt ob wir das machen sollen. Der Eintritt beträgt für uns zusammen 24 ?, und wer weiß ob wir überhaupt Elche zu sehen bekommen. Ausserdem wollen wir ja eigentlich Menschenansammlungen vermeiden zu Corona-Zeiten. Aber einen Versuch ist es wert, also fahren wir mal hin. Und wir haben Glück ? zum einen sind wir an diesem Tag die einzigen Besucher, ausserdem ist das Wetter sensationell. Der Elchpark besteht aus 3 großen Freigehegen. Und die Elche halten sich fast alle in der Nähe der Zäune auf. So kommen wir denen so nahe dass wir sie streicheln könnten. Aber natürlich nicht machen, denn ein Elch, auch ein erst einjähriges Kalb, ist bereits ein mächtiges Tier und man bleibt lieber einen Schritt zurück. Gute zwei Stunden bummeln wir zwischen den riesigen Gehegen durch, dürfen dem Besitzer zuschauen wie er den älteren Elchen frisch geschlagene junge Birken als Futter bringt und geniessen die tolle Landschaft. Vor der Abfahrt kaufen wir im Souvenirshop des Elchparks noch ein paar selbstgemachte Elch-Bratwürste zum Grillen. Dann geht es langsam weiter Richtung Oskarshamn. Denn dort wollen wir abends die Fähre nach Gotland nehmen. Peter hat auf der Route dahin eine Dumping-Station aus dem Swede-Stops Führer rausgesucht, wo wir unsere Kassettentoilette entleeren können. Die Station ist auf einem großen Parkplatz, schnell haben wir alles geleert und aufgefrischt und sind damit für die kommenden Tage wieder autark. Der Parkplatz liegt direkt am Orranäsasjön ? einem wunderschönen See. Die Temperatur klettert immer weiter nach oben und wir entscheiden uns, unseren Stop zu verlängern. Während ich draussen den Tisch decke, baut Peter schnell den Gasgrill auf und grillt uns die leckeren Elch-Kabanos. Dazu gibt es einfach eine Scheibe Graubrot. Während ich dann schon wieder alles verräume, kocht Peter uns noch einen Espresso. Wir sitzen noch eine halbe Stunde in der Sonne ? bei mittlerweile 28°C - , dann machen wir uns wieder auf den Weg. Als nächstes halten wir in Mönsterǻs. Dort gibt es einen Systembolaget, also ein Geschäft in dem man alkoholische Getränke kaufen kann. Wir hatten ja drauf gehofft dass wir unseren Lieblings-Cider wieder günstig auf der Fähre kaufen können. Aber das war nichts, diesmal gab es nur Bier für die ganzen Trucker. Auf Touristen ist hier noch niemand eingestellt. Nun gut, also müssen wir den halt im Laden kaufen. Unser Einkauf ist schnell erledigt, Peter verstaut die Dosen in der Garage und weiter geht es. Dann noch Tanken, da wir nicht wissen ob die Spritpreise auf Gotland vielleicht noch teurer sind als hier auf dem Festland. Und die liegen hier bereits umgerechnet bei über 1,60 ?/l. Mit vollem Tank geht es dann an den Fähranleger. Wir sind ? wie eigentlich immer ? sehr zeitig dran. Aber trotzdem nicht die ersten. Wir kommen schnell mit einem Schweden ins Gespräch, der beruflich nach Gotland muss. Er ist auch Wohnmobil Besitzer und gibt uns ein paar Tips was auf Gotland sehenswert ist. Dafür zeigen wir ihm den Swede-Stops Führer, das ist für ihn als Camper sicher auch interessant. So langsam wächst die Warteschlange. Wir beobachten wie ein riesiger Truck nach dem anderen bereits in den Zollbereich einfährt. Um 19.15 ist es soweit, und wir dürfen auch schon mal rein rollen ? bis zum nächsten Stop. Die Fähre ist noch gar nicht da, es dauert bis kurz vor 20 Uhr, bis die Drotten anlegt. Was für eine riesige Fähre! Lkw um Lkw ziehen an uns vorbei, dann werden wir dazwischen gewunken. Wir haben uns eine sogenannte Tageskabine gebucht, das heisst wir haben die nächsten Stunden wieder unser eigenes Reich, mit eigenem Bad und Schlafcouch. Aber bevor wir es uns gemütlich machen und zwei Stunden zum schlafen hinlegen, gehen wir nochmal an Deck und bewundern bzw. photographieren den grandiosen Sonnenuntergang. Der Himmel verfärbt sich in leuchtendem Pink. Aber der Wind ist mittlerweile so stark, das wir Angst haben das uns beim Photographieren die Handys aus der Hand geweht werden, schnell flüchten wir zurück in die Kabine. Wir stellen uns vorsichtshalber den Wecker auf 23.30 Uhr und kuscheln uns jeder auf seine Couch. Und wir haben gut geschätzt. Denn kurz nachdem der Wecker uns wach gemacht hat, kommt auch schon die Durchsage des Kapitäns, dass in 10 min die Fahrzeugdecks geöffnet werden. Wir nehmen unsere Sachen, und gehen runter zu Deck 3. Wow, gut dass mein Mann eine so gute Orientierung hat. Ich hätte Tatzel nicht so schnell zwischen den ganzen Trucks wieder gefunden. Wir haben wieder Glück, bereits nachdem die erste Reihe Lkw?s raus ist, werden wir aus unserer Fahrspur in die nun freie rausgewunken und dürfen vor den restlichen Lkw?s die Fähre verlassen. Mittlerweile ist es halb eins in der Nacht. Aber wir haben ja vorausgeplant und uns einen Stellplatz mitten in Visby vor der Stadtmauer rausgesucht. Dort dürfen wir mit dem Womo bis zu 24 Stunden parken, Gebühr kostet es erst ab 9 Uhr in der Früh. Also stellen wir unser Womo jetzt einfach nur ab, machen die Luken dicht und krabbeln direkt ins Bett. Nach einer kurzen aber guten Nacht weckt uns erneut die Sonne. Während ich mich ums Frühstück kümmer, geht Peter zum Parkautomat und zieht ein Ticket für 4 Stunden. Das sollte reichen um Visby zu erkunden. Nach einem schnellen Frühstück traben wir los. Was für eine niedliche Stadt. Kleine Gassen, wunderschöne alte ? aber oft liebevoll restaurierte Häuschen und Kirchen bzw. Kirchenruinen ohne Ende. Wir laufen kreuz und quer durch den Ort. Eigentlich wollten wir auch ein großes Stück am Hafen vorbei laufen. Aber direkt an der Waterkant ist der Wind so stark, dass wir uns schnell wieder innerhalb der Stadtmauern verziehen und über verwinkelte Gässchen zurück zum Parkplatz laufen. Weiter geht es nun Richtung Eksterkusten. Der Weg führt direkt an der Küste lang, ab und zu kommt ein kleiner Parkplatz - es ist einfach wunderschön hier. Und als wir ein Schild lesen, dass man in den ausgewiesenen Parkbuchten mit dem Wohnmobil bis zu 24 Stunden parken darf, bleiben wir einfach kurz entschlossen stehen. Wahnsinn, wir blicken direkt aufs Meer, neben uns befindet sich eine riesige Feuerstelle mit Grillrosten und in einem kleinen Schuppen wird durch die Gemeinde fertig gespaltetes Brennholz bereit gestellt zum Grillen. Man soll nur drauf achten das Feuer vor Abfahrt zu löschen. Ansonsten darf man sich da frei bedienen. Tja, eigentlich wollten wir heute noch gut 50 km weiter fahren, aber es ist Urlaub, wir haben nichts gebucht also warum nicht hier bleiben. Nachdem Peter unseren Tatzel windgeschützt geparkt hat, schnappen wir uns unsere Clogs und gehen eine Runde am Meer spazieren. Der Wind ist immer noch stark, und die Sonne ist leider auch gerade hinter dicken Wolken verschwunden. Aber es ist trocken, also alles gut. Am Ufer der Ostsee weiden Schafe mit ihren kleinen Lämmchen. Die lassen sich durch uns aber überhaupt nicht irritieren. Die Lämmchen schauen zuerst neugierig, entscheiden sich dann aber dazu, einfach weiter zu fressen und uns komische Gestalten zu ignorieren, Als wir weiterlaufen sehen wir ein weiteres Wohnmobil dass sich einen Platz in der ersten Reihe gesichert hat. Die Besitzer winken uns fröhlich zu, und schienen genauso viel Spaß zu haben wie wir. Zwischendurch erreicht uns eine Whatsapp von Mama mit dem Hinweis, dass sie gerade auch ?urlaubt?. Ein Selfie von ihr bei strahlendem Sonnenschein auf einem Ausflugsdampfer. Ob Ammersee oder Starnberger See wissen wir nicht. Leider können wir auch nicht anrufen und fragen, denn wir haben keinerlei Handynetz. WhatsApp gehen auch nur mit viel Glück durch. Zurück am Womo schnappe ich mir den Rechner und fange an zu tippern. mal schauen wann ich den Text hochgeladen bekomme?
eowynrohan am 01. Juni 2021