Dienstag, 13. Juni 2023
Unser letzter Tag am Sandstrand von Dueodde beginnt gemütlich. Wir frühstück in der Sonne, machen einen längeren Klönschnack mit unseren „Nachbarn“ aus Westerstede und kramen dann in aller Ruhe die Rucksäcke raus. Am letzten Tag im Süden der Insel wollen wir noch einmal am Strand entlang bis Snogebæk laufen. Dort gibt es einen Supermarkt, wir wollen schauen, ob wir den Kirschwein bekommen, um den uns eine liebe Bekannte gebeten hat. Der Wind hat über Nacht wieder zugenommen, und die Wellen peitschen ordentlich an den Strand. Wir gehen zügig, denn sobald man einen Moment steht, wird es schnell frisch. Nach den langen Wanderungen der letzten Tage sind die knapp 5 km recht schnell geschafft. Peter trackt noch mal kurz über das Handy den Weg zum Supermarkt, der Ort ist zwar klein aber gesehen haben wir den Supermarkt bei den vorherigen besuchen nicht. Wir müssen durch ein paar Seitenstraßen, dann sind wir da. Von aussen sieht der Laden gar nicht so groß aus, aber das Sortiment ist schon ordentlich. Viel frisches Obst, Gemüse und eine riesige Weinauswahl. Mit einem geübten Blick entdeckt Peter auch den Kirschwein, der tatsächlich aus Kirschen gekeltert wird. Aber: dieser hier ist aus Polen. Ne, wir bringen ja keinen polnischen Wein aus Bornholm mit. Mal schauen, ob wir morgen woanders fündig werden. Da wir sonst nichts brauchen, gehen wir ohne Einkäufe wieder raus und an den Strand. Wir bummeln noch durch die kleinen Souvenirläden, aber finden nichts Interessantes. Dann machen wir uns auf den Rückweg, denn heute ist noch abbauen angesagt. Es ziehen immer mehr Schleierwolken auf, und so gehen wir auch zurück recht strammen Schrittes. Am Womo gibt es erst einmal einen Espresso und dann zum Aufwärmen noch einen heissen Cappuccino. Dann fangen wir an, alles abzubauen und zusammenzupacken. Als erstes die Fronthaube der Windschutzscheibe, dann die Seitenteile der Markise, Teppich und schliesslich noch die Markise reinfahren. Tisch und Stühle lassen wir noch für ein Stündchen draußen stehen und geniessen noch ein bisschen die Sonne. Dann packt Peter auch die letzten Sachen in die Garage und wir setzen uns rein. Langsam wird es auch Zeit für das Abendessen, es gibt einfach nur eine kalte Brotzeit. Danach wasche ich ab und setze mich an die Tastatur. Viel ist ja nicht zu berichten – das Bergfest naht und wir haben morgen schon Halbzeit. Mal schauen, was die Zeit in Hasle noch für spannende Abenteuer bereit hält.



Montag, 12. Juni 2023
Der Morgen beginnt etwas weniger stürmisch als die letzten Tage, aber so ganz ist der Wind noch nicht vorbei. Da wir heute mal wieder Brotzeit machen wollen, fällt das Frühstück aus. Stattdessen machen wir uns auf den Weg nach Rønne zum Flughafen, um unseren Mietwagen abzugeben. Dann müssen wir leider gut 75 min auf den nächsten Bus warten, aber das wussten wir vorher. Die Überlandbusse fahren halt nicht im 10 min Takt. Der Bus ist fast leer, und nach einer 30 minütigen unspektakulären Fahrt durch die Landschaft Bornholms sind wir zurück an der Bushaltestelle Dueodde. Von dort geht es wieder einen Kilometer zu Fuss durch einen wunderschönen Kiefern- und Birkenwald. Zurück am Womo wirft Peter den Grill an, ich decke den Tisch und wir machen lecker Brotzeit. Danach wollten wir uns eigentlich einen faulen Tag machen, aber irgendwie juckt es uns spätestens nach einer Stunde rumsitzen doch wieder in den Füssen. Also schnappen wir uns den Rucksack, 2 Jacken und eine Trinkflasche – und auf geht es. Diesmal biegen wir am Strand nach rechts ab, und laufen zur Südspitze der Insel, dann noch ein gutes Stück weiter an der Westküste hoch. Irgendwann sticht meinen Mann der Hafer, er zieht sich aus und geht tatsächlich in die eiskalte Ostsee zum Abkühlen. Na, ich denke er ist dann doch schneller abgekühlt als er erwartet hat, auf jeden Fall ist er recht schnell zurück am Strand. Aber immerhin – mich bekommen bei den Temperaturen keine 10 Pferde ins Wasser. Es lässt sich gut laufen, kaum Steine und der Strand in Dueodde ist schneeweiss und fast karibisch. Hier im Bereich der Südspitze liegt sehr viel Treibholz – zum Teil ganze Baumstämme - alles wirkt sehr malerisch. Wir laufen noch ein bisschen weiter, und nach insgesamt ca. 1,5 Stunden drehen wir um und machen uns langsam auf den Rückweg. Zurück am Womo gibt es erst einmal einen leckeren Espresso und Buttermilch-Zitronen Eis - so ein Gefrierfach ist ja schon etwas Feines. Danach heisst es abwaschen, denn gestern Abend haben wir ausnahmsweise mal das Geschirr stehen gelassen, wir hatten einfach nach der Lauferei keine Lust mehr, abends noch zum Spülen zu gehen. Ich schnapp mir das Telefon und ruf mal bei Mama durch, die hat den sonnigen Tag für eine Radtour zum und eine Bootstour auf dem Ammersee genutzt. Ansonsten passiert nicht viel, abends machen wir Brotzeit, ich hol meinen Laptop raus und schreib kurz. Aber viel ist ja nicht zu berichten – was nicht heisst dass der Tag nicht schön war!



Sonntag, 11. Juni 2023
Obwohl wir heute wieder eine gut 12 km Wanderung planen, starten wir den Tag gemächlich mit einem leckeren Frühstück und selbstgemachter Marmelade. Dann fülle ich unsere Trinkflaschen – und überprüfe dreimal, ob auch wirklich die Dichtringe drin sind. Dann noch belegte Brote, Knäckebrot, Cabanossi und einen Schokoriegel in den Rucksack. Noch einen Kaffee für Peter für die Fahrt zum Wanderparkplatz – und wir sind startklar. Die Wanderung startet mal wieder vom Gudhjem aus. Wir fahren durch den ganzen Ort, bis zum kleinen Privathafen. Dort sind einige kostenfreie Parkplätze und dort startet auch direkt der Weg auf die Klippen rauf. Viele nehmen für die erste Hälfte der Wanderung das Boot – die M/S Thor mit der wir auch schon unterwegs waren. Dann muss man nur 6 km zurück wandern. Da aktuell kein Boot fährt – der Sturm ist einfach zu stark – haben wir uns entschieden den gesamten Weg hin und zurückzulaufen. Wir gehen (noch) davon aus, dass der gesamte Weg oben auf der Klippe langführt - aber weit gefehlt. Der Weg geht erst steil bergauf, auf die Steilklippe, aber kurz danach wieder runter bis ans Wasser. Ok, damit werden die 12 km scheinbar sportlicher als geplant. Die Aussicht auf die Steilküste und das tosende Meer ist traumhaft, man könnte meinen man ist am Atlantik. Dann führt der Weg wieder durch Laubwald, bevor man plötzlich an einer gemähten Wiese lang geht. Nach 2 km stürze ich leider ziemlich unerwartet und hart – aber zum Glück war der Schreck größer als der Schaden. Bis auf ein paar kleine Kratzer ist nichts passiert. Wir gehen weiter und der Weg bleibt genau so spannend wie er begonnen hat Ein Wechsel von Steilküste, direkt am Wasser, Wald und Wiese wechselt sich immer ab. Es geht rauf und runter, der Weg ist manchmal so breit, dass wir nebeneinander gehen können, dann wieder klettern wir über Steine, hangeln uns steile Stufen rauf und sind auf einem Trampelpfad unterwegs. Zwischendurch gibt es immer wieder steile Treppen, die bis ans Ufer gehen. Das heben wir uns für den Rückweg auf. Nach einer kleinen Ewigkeit erreichen wir unser Ziel, die Helligdomsklipperne und die Anlegestelle der Thor. Und jetzt wird klar, warum das Boot im Moment nicht fahren kann. Die Wellen an der Anlegestelle würden das Schiff gnadenlos an den Steinen zerschellen lassen. Was für eine Kraft das Wasser hat – unglaublich. Nun geht es den gleichen Weg zurück. Die nächste Treppe führt zum sogenannten schwarzen Topf, da möchte Peter gerne einmal runter, denn dort gibt es eine Brücke, über die er laufen möchte – direkt über den brechenden Wellen. Also stapfen wir vorsichtig die unendlich vielen Stufen runter, bis wir fast auf Wasserhöhe sind. Dann geht es über dicke Steine und Fels weiter. Ich bleibe kurz hinter der Treppe, Peter kämpft sich zu der Brücke durch. Aber immerhin habe ich von meiner Position aus einen guten Blick und mache ein paar schöne Photos, wie er auf der Brücke Blödsinn macht. Dann geht es die ganzen Stufen wieder rauf und weiter zurück Richtung Gudhjem. Endlich sind wir wieder am Auto, aber da wir wahrscheinlich nicht nochmal hierher kommen (morgen geben wir den Mietwagen zurück) machen wir einen letzten Bummel durch das kleine Hafendörfchen. Dann überlegen wir uns spontan, noch einmal die Insel zu umrunden. Also starten wir Richtung Sandvig, dass ganz im Norden der Insel liegt. Dort biegt Peter ab zum Hammerodde Fyr, dem Leuchtturm. Und auch dort laufen wir nicht nur den direkten Weg zum Leuchtturm und zurück, sondern drehen direkt noch einen Teil der Hammerknuden Rundtur. Aber so langsam wird es immer später und auch die Füsse mögen nicht mehr so. Also quer zurück über die Insel nach Nexø, noch ein kurze Stop beim Lidl und dann geht es dann ab zum Womo. In Summe waren es laut Treckinguhr mehr als 22 km, davon viel über Stock und Stein. Jetzt wollen wir nur noch die Füsse hochlegen, vielleicht 1 oder 2 Schnitten Brot, eine Dose eiskalten Cider und dann bald ins Bett.