Dienstag, 20. Juni 2023
Ja, wir wollen es nochmal wagen und uns erneut auf die anstrengende Tour nach Hammershus begeben. Aber diesmal wissen wir ja, was uns erwartet. Der Tag startet mit einem kleinen Frühstück – aber nicht zu viel, sonst kneift der Bauch beim Radeln. Dann heisst es Rucksäcke packen. Da es der bis jetzt wärmste Tag unseres Urlaubs ist, packen wir ordentlich zu trinken ein. Dazu kommt ein bisschen Knäckebrot und die Cabanossis - die schon ein paar Wanderungen mitgemacht haben als Notnahrung, bis jetzt aber noch nicht gebraucht wurden. Dann ziehen wir uns wieder sehr farbenfroh an. Peter trägt ein neongelbes Shirt. Das ist zwar nicht gerade super schick, aber man wird dafür gut gesehen. Ich fahre meist hinten und ziehe immer den Regenschutz über den neuen Rucksack, auch wenn kein Regen in Sicht ist. Zuerst fand ich das neongrün ja ätzend, aber damit wird man von weitem gesehen, und nur das zählt. Dann schnappen wir uns die Helme und los geht es. Wie letztes Mal erst aus dem Ort raus, und dann direkt mit 17% Gefälle bis ans Wasser. Die nächsten Kilometer fliegen nur so dahin. Uns kommen jede Menge Gruppen mit Schülern unterschiedlicher Altersklassen entgegen. Schliesslich fahren wir an einem Verpflegungswagen einer Schule vorbei und dann fallen uns auch die vielen Wegweiser auf. Ok, also ein Schulwandertag. Scheinbar wurden alle Schüler nach Hammershus gebracht und müssen nun von dort zurück bis Hasle laufen. Und unterwegs können sie sich an dem Verpflegungswagen mit Getränken versorgen. Nun kommt der nicht so spassige Teil, nun kommen wieder die Etappen, wo es steil bergauf geht. Wir müssen zwar den ein oder anderen Abschnitt schieben, aber gefühlt deutlich weniger als bei der Tour vor drei Tage. Immer wieder kommen uns kleine und größere Grüppchen mit Schülern entgegen. Oft ohne eine Lehrperson weit und breit. In Deutschland würden das die ganzen Helikoptereltern gar nicht zulassen. Dann kommt ein Grüppchen mit Lehrerin und einem knatschenden Jungen. Man sieht dem Bub an, dass er mit seinen Eltern eher nicht oft wandert, aber hier gibt es scheinbar keine Ausnahme. Die Lehrerin ignoriert das Geheul und weiter geht es. Und auch wir müssen weiter und dann erreichen wir auch schon den Parkplatz vor der Ruine. Ok, heute ist deutlich mehr los, als letztes Mal als wir auf dem Weg zur Bootstour hier vorbeigekommen sind. Zu den vielen PKW’S kommen noch etliche Reisebusse, aber das Areal ist riesig, wahrscheinlich verläuft sich zwischen den Mauern alles. Und so ist es auch. Wir parken die Räder am Besucherzentrum. Das wurde 2018 gebaut und beinhaltet eine kleine Ausstellung, den obligatorischen Souvenirshop und ein Café. Dann geht es über eine Holzbrücke zur Burgruine. Die Ruine ist riesig und die größte Burgruine Nordeuropas. Erbaut im 13. Jahrhundert, wurde sie in den darauffolgenden Jahrhunderten immer wieder erobert, unter anderem auch von der Lübecker Hanse. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Burg aufgegeben und war sodann einige Zeit dem Verfall und dem Raub von Baumaterial ausgesetzt. 1890 wurde begonnen, die Reste der Burg zu erhalten und restaurieren. Und auch aktuell sind etliche Restaurierungsarbeiten im Gange und viele Bereiche sind abgesperrt. Wir erlaufen das gesamte Areal, machen etliche Photos und wollen eigentlich auch die Drohne steigen lassen, aber leider ist es einfach zu windig. Schade, nun hat Peter den ganzen „Kram“ umsonst mitgeschleppt. Nach knapp 1,5 Stunden haben wir eigentlich alles erkundet. Also Zeit für den Rückweg. Wie letztes Mal geht es an der Landstrasse zurück. Einen kleinen Abschnitt müssen wir noch schieben (aber deutlich weniger als beim letzten Mal) und dann können wir die letzten 10 km flott zurück radeln. Völlig durchgeschwitzt kommen wir am Womo an. Hunger haben wir immer noch nicht, aber Durst. Erst einmal einen Espresso, dann den Wasserhaushalt auffüllen – und dann geht es ab in den Pool. Ausser uns ist nur ein Paar im Freibad, aber nur im Liegenbereich. Wir haben (mal wieder) den Pool ganz für uns allein. Wir schwimmen, tauchen, toben eine gute halbe Stunden durchs Wasser, dann reicht es für heute. Zurück zum Womo, und erst einmal Mama anrufen und einen Statusbericht abgeben. Später machen wir noch Brotzeit, aber eigentlich haben wir trotz der Radelei nicht viel Appetit. Vielleicht mache ich uns nachher noch einen Obstteller fertig, jetzt wird erst einmal getippert. Wenn ich überlege, wie uns die 25° heute schon gestresst haben, bin ich gerade froh und dankbar, nicht daheim zu sein bei gut 10° mehr! Aber abwarten, in knapp 5 Tagen geht es zurück. Hoffentlich ist der Hitzepeak bis dahin vorbei.



Der Tag ist relativ unspektakulär. Da es unheimlich dunstig und damit die Sicht sehr eingeschränkt ist, verschieben wir die geplante Tour nach Hammershus auf den folgenden Tag. Ansonsten besteht der Tag aus Frühstück – Rätseln – Schwimmen – Mittagessen – Rätseln - Schwimmen – Abendessen -Rätseln.



Sonntag, 18. Juni 2023
Der Abend endet mit wahnsinnigen Krämpfen in den Oberschenkeln – das war ja fast zu erwarten. Ich habe seit einem Jahr (Flåm) nicht mehr auf dem Rad gesessen. Dazu bin ich völlig untrainiert, zu schwer und es waren ewig viele Steigungen. Von Peter kommt die Retourkutsche mit einem freundlichen Hinweis: Nimm Magnesium. Das rate ich ihm nämlich in so einem Fall auch immer. Leichter gesagt als getan, aber irgendwann kann ich mich tatsächlich wieder etwas bewegen und rühre mir direkt einen ganzen Becher Magnesium an. Danach geht es und ich krabbel zurück ins Bett. Am anderen Tag haben wir nichts geplant. Nach dem Frühstück geht es erst einmal ins Schwimmbad. Wir ziehen unsere Bahnen, planschen im Wasser und die Muskeln freuen sich über den Ausgleich zur Radtour am Tag vorher. Am frühen Nachmittag machen wir einen Bummel zur Räucherei, dort holen wir uns einen Teller mit geräucherten Knoblauch-Garnelen. Wie immer kommt vor dem Genuss die Arbeit, aber die Garnelen lassen sich gut pulen, und der Geschmack ist schon wirklich besonders. Da lohnt die „Matscherei“. Nach dem kleinen „Imbiss“ laufen wir noch eine Runde an der Küste entlang. Die Bucht ist nicht gerade einladend zum Baden, aber dafür kann man im seichten Wasser den vielen Fischreihern zusehen, die regungslos im Wasser stehen, und geduldig auf einen Fisch warten. Dazwischen gleiten Möwen, schwimmen Entenfamilien und ein übermütiges Fischreiher Duo jagt sich immer wieder den Strand rauf und runter. Leider so schnell, dass wir keine Chance haben, dass aufs Foto zu bannen. Wir gehen in einem Bogen bis zum Strand vom Campingplatz, und dann zurück zum Wohnmobil. Nach einem heissen Kaffee ziehen wir uns wieder um und tauchen noch eine Runde durch das Schwimmbad. Mittlerweile haben wir das Bad zwar nicht mehr für uns alleine, aber wir können trotzdem in Ruhe unsere Bahnen ziehen und so langsam scheint sich das Wasser auch aufzuwärmen. Und den Rest erledigt die heisse Dusche nach dem Schwimmen. Zurück am Womo holt sich Peter Werkzeug raus, er will an den Seitenteilen der Markise nochmal vier zusätzliche Befestigungs-Ösen anbringen. Da wir die Markise ja auf einer Seite immer höhenstellen müssen, damit das Wasser abläuft, sind die Seitenwände oft „schief“. Um die trotzdem sauber abspannen zu können, brauchen wir eine zusätzliche Reihe Ösen. Als erstes markiert er die Position, dann schneidet er die Löcher mit meiner kleinen Nagelschere aus. Zum Schluss hämmert er die Ösen auf meinem Schneidbrett zusammen. Perfekt, sitz, wackelt und hat Luft! Abends ist dann nur noch grillen angesagt. Mittlerweile sind auch unsere „Campingnachbarn“ eingetroffen, Dauercamper die aus Rønne kommen. Knapp 8 km bis zum Wohnwagen ist natürlich auch eine feine Sache. Die Dame hat ein angefangenes Puzzle im Vorzelt stehen – das könnte mir ja auch gefallen. Peter erinnert mich daran, dass er mir ja extra eine Puzzlematte geschenkt hat, die man zusammenrollen kann. Also könnte ich theoretisch tatsächlich im Urlaub puzzeln, aber ich denke da gibt es auch genug andere Sachen zu tun. Wir drehen noch eine Runde über den Platz, Peter hilft noch zwei Radlerinnen, ihren Zeltplatz für die Nacht zu finden, und dann geht es ins Womo. Tür zu, Licht an und Rätselhefte raus. Der Tag war zwar nicht so ereignisreich, aber schön. Tag 16 startet genau so ruhig. Heute fällt das Frühstück aus, wir gehen direkt zum Schwimmen. Ausser uns ist wieder die Familie von gestern da. Man merkt, dass nachts jetzt die Abdeckung über den Pool gefahren wird, das Wasser kühlt nicht mehr so ab über Nacht. Nach einer ausgiebigen Planscherei und Schwimmerei geht es zum Stellplatz und wir machen Brotzeit. Danach schnappen wir uns die Räder und fahren zum Supermarkt. Wir wollen abends nochmal Pizza machen, und dazu brauchen wir Teig. Wir entscheiden uns für Fertigteig, der auch bereits rund ist und schon etwas aufgegangen – Sauerteig. Dann bringen wir die Pizzaböden und ein bisschen Obst in den Kühlschrank, schnappen unsere Handys (zum photographieren) und wollen nochmal an den Strand. Aber zuerst bleiben wir kurz bei unseren Nachbarn steht. Die Nachbarin puzzelt – und zwar ein sogenanntes Wasgij Puzzle. Da puzzelt man nicht das Motiv vom Karton, sondern man puzzelt ein Bild aus der Perspektive einer der abgebildeten Person. Klingt wirr, muss man sich einfach mal im Internet durchlesen. Die Dame hat gerade ein anderen Wasgij puzzle fertig, dass sie mir morgen mitbringt, damit ich das zuhause mal ausprobieren kann. Wie nett ist das denn! Nun laufen wir aber los. Auch heute ist das flache Wasser wieder spiegelglatt. Die Fischreiher stehen wie gemalt zwischen den Steinen. Heute scheint sich nichts zu bewegen, es geht kaum ein Lüftchen. Wir machen einige sehr hübsche Photos, laufen eine große Runde am Wasser und wieder zurück. Dann heisst es wieder schwimmen gehen. Wir geniessen aktuell noch den freien Eintritt - ab morgen soll sich das ja ändern. Mal schauen, ob wir uns dann ein Ticket kaufen oder nicht mehr schwimmen gehen. Wir schwimmen sicherlich 45m in, evtl. machen wir sogar eine Stunde voll. Dann noch duschen und zurück zum Womo. Ich geh abwaschen, während Peter Bilder mit der Drohne macht und anschliessend von der Drohne lädt. Die Fotos sind so toll, dass er die Drohne nochmal steigen lässt, während ich schon mal das Gemüse für die Pizza schnibbel. Dann heisst es Abendessen. Die Pizza ist sensationell, aber Sport ist jetzt nicht mehr möglich. Selbst atmen strengt an! Nach dem wir abgeräumt haben, rufen wir Mama an und berichten vom Tag. Dann hole ich meinen Laptop, ich muss ja schließlich auch noch den gestrigen Bericht nachtragen. Morgen steht eventuell Hammershus an, mal schaun was das Wetter so sagt. In diesem Sinne: Gut’s Nächtel


.



Freitag, 16. Juni 2023
Also die Abdunklung der USB-Steckdosen funktioniert wunderbar - die erste Nacht ohne Discobeleuchtung. Der Start in den Tag verläuft langsam, denn wir sind auch wieder erst deutlich nach Mitternacht ins Bett gegangen. Daran ist Mama nicht ganz unschuldig, denn sie hat uns mit vielen und schönen Kreuzworträtselheften versorgt. Und immer, wenn wir dachten – es wird Zeit fürs Bett – haben wir uns überlegt: Na, ein Rätsel geht noch… und flugs ist die halbe Nacht rum. Nach dem (späten) Frühstück entscheiden wir uns, die Räder zu nehmen und nach Hammerhavn zu fahren. Dort starten Bootstouren an der Küste entlang. Es gibt eine Standard-Rundfahrt (40 min) und eine Große Rundfahrt mit 60 min. Wir buchen noch nichts, denn erst mal schauen, ob wir mit den Rädern bis dahin kommen. Laut Google Maps ist die Strecke extrem steil, und wir wissen nicht, was Peters Knie sagt bzw. ob meine mangelnde Kondition uns einen Strich durch die Rechnung macht. Wir nehmen beide Rucksäcke mit, genug zu trinken, ein bisschen Knäckebrot und Salamis, mehr brauchen wir nicht. Los geht es – erst einmal auf der Hauptstrasse bis zum Ortsausgang. Dann ist auch schon der Radweg ausgeschildert. Es geht gut los – 17 % Gefälle. Aber bekannterweise kommt nach steil runter auch steil rauf. Erst einmal fahren wir ein Stück direkt neben dem Strand lang und haben einen tollen Blick aufs Wasser. Dann kommt wie erwartet ein sehr steiles Stück bergauf. Und so geht es weiter – rauf und runter – und nie einfach mal ein bisschen Steigung und Gefälle. Nein, immer direkt mehr als 10 % - das heisst also schieben bzw. Bremsen. Landschaftlich ist der Weg allerdings sehr schön, abseits der Hauptstrassen und oft im Wald. Dann erreichen wir endlich Hammershus. Die Festung steht zwar auch noch auf unser To Do Liste, aber nicht heute. Wir fahren noch ca. 3 km weiter bis nach Hammerhavn. Der Hafen ist überschaubar, es gibt ein kleines Café und zwei Verkaufsstände für Bootstouren. Peter hat vorab schon mal recherchiert, daher wissen wir, dass die Online Tickets ca. 1,5 € günstiger sind als wenn wir vor Ort buchen. Ja, ist nicht viel, aber auch Kleinvieh macht Mist, wie es so schön heisst. Mittlerweile ist es kurz nach 2 Uhr mittags, und um 14.30 Uhr soll die nächste Tour starten. Peter bucht schnell 2 Tickets für uns online, allerdings muss er die Tickets trotzdem noch am Ticketschalter im Hafen vorzeigen. Die Dame dort sagt uns, dass wir kurz vor Abfahrt am Schiff sein sollen, das noch im Hafenbecken liegt. Wir nutzen die verbleibende Zeit für ein paar Photos der Festung, die wir teilweise sehen können. Um 14.30 Uhr kommt die Dame vom Ticketverkauf noch mal kurz angeflitzt und bittet uns, schon mal an Bord zu gehen, der Kapitän würde sich leider einige Minuten verspäten. Ausserdem hätten wir eine Privattour, ausser uns hat keiner ein Ticket gebucht. Das sind ja tolle Aussichten! Wir hatten allerdings vermutet, dass die Fahrt dann ausfällt – nur zwei Passagiere statt 12, das kann sich ja eigentlich nicht lohnen. Also besteigen wir schon mal das recht neu aussehende Elektroboot. Das Boot sieht edel aus, rundherum befinden sich dick gepolsterte Sitzbänke, ein schicker Boden, ein großer Tisch mit Getränkehaltern. Alles sehr luxuriös. Nach wenigen Minuten kommt ein gut gelaunter Kapitän an Deck geklettert. Er entschuldigt sich, er hat erst spät erfahren, dass die Tour stattfindet – da er aber heute noch nicht gefahren ist, freut er sich auf eine sonnige Fahrt. Er spricht exzellent englisch, und erzählt uns erst einmal, dass der Hafen ursprünglich zum Transport des hier abgebauten Granits diente. Es handelte sich dabei um eine deutsche Firma, die den Granit nach Kiel verschiffte. Später gab es zwischen diesem Hafen und Sassnitz eine Fährverbindung, allerdings war das Anfang des 20. Jahrhunderts, ist also schon eine Weile her. Die Tour führt vorbei an Hammershus und wir haben einen sensationellen Blick auf die Ruine. Weiter geht es zu den Granitfelsen, die angeblich so aussehen wie ein Kamel, ein Löwenkopf oder ein Bär. Nun erreichen wir den Vogelfelsen - wir haben Glück und sehen eine kleine Alk-Kolonie am Felsen und anschliessend auch eine Gruppe auf dem Meer schwimmender Alks. Das sind Brutvögel, die lange Zeit verschwunden waren und erst seit Ende der 90er Jahre zurück auf der Insel sind. Die Vögel sehen auf den ersten Blick aus wie kleine Pinguine und sind wirklich hübsch anzusehen. Dann geht es langsam wieder zurück. Aber ein großes Highlight steht uns noch bevor – die Fahrt in den „nassen Ofen“. Dabei handelt es sich um eine schmale Grotte, und es passt keine Handbreit mehr zwischen Bordwand und Felsen, unglaublich wie weit unser Kapitän in der Düsternis und Enge das Boot manövriert. Dann ist die Stunde fast rum, und es geht langsam zurück zum Hafen. Eigentlich wollten wir wieder zurück, aber wir bekommen den Tip, noch zum Leuchtturm Hammeren Fyr zu radeln. Der ist nicht weit weg, knapp 3 km. Der Weg führt am Hammersø entlang, danach geht es dann den letzten Kilometer einfach nur steil bergauf. Wir steigen ab und schieben. Während wir uns den Berg hochkämpfen, überholt uns ein Trupp Polizisten auf e-Bikes. Ja, so geht es natürlich schneller! Wir schieben weiter und erreichen dann auch irgendwann den Leuchtturm. Neben den Fahrradpolizisten stehen auch vier Polizeimotorräder und ein ziviler Wagen der Polizei dort. Die Polizisten wurden vermutlich extra für das große Festival aus anderen Bezirken Dänemarks angefordert. Auf jeden Fall stehen sie zusammen oben auf dem Leuchtturm und machen eifrig Photos wie alle Touristen. Die zwei Polizisten, die mit dem Auto da sind, führen gerade eine Luftüberwachung des Festivals durchs mittels zweier Drohnen. Die Polizeipräsenz gerade ist auffallend groß, allerdings wirkt alles ruhig und friedlich. Auch bei uns auf dem Campingplatz und das große Zeltlager gegenüber der Ruine Hammershus wirken eher wie eine Jugendfreizeit. Die Polizisten mit den Motorrädern und Fahrrädern machen sich wieder auf den Weg, und wir klettern auf den Leuchtturm. Der Blick ist wirklich spektakulär und wir machen noch ein paar Photos. Anschliessend folgt noch ein kurzer Schwatz mit den dänischen Polizisten, wovon einer fast akzentfrei deutsch spricht. Bevor wir den Rückweg antreten, klettern wir noch kurz auf die Felsen, denn angeblich soll man von hier oben nicht nur den Hammersø sondern auch den deutlich kleineren Opalsø sehen. Aber scheinbar klappt das nur im Herbst – wir sehen nur Bäume, wohin wir auch schauen. Wir trinken noch etwas, und dann starten wir den Rückweg oder Teil 2 unsere Berg- und Talfahrt. 15 km, wovon die letzten 10 km human sein sollen, aber die ersten 5 km wieder nur ein auf und ab. Und so ist es auch – rauf und runter, schieben und bremsen, aber dann erreichen wir die Hauptstraße, und nun rollt es wirklich gut. Natürlich ist der schmale Radweg direkt an der Landstrasse nicht so idyllisch, aber dafür wechseln sich Steigungen und Gefälle immer ab, so dass wir mit dem Schwung jedes Mal unproblematisch die nächste Steigung erklimmen. Unerwartet zügig erreichen wir dann doch wieder Hasle und den Campingplatz. Als erstes mach ich uns einen Kaffee, dann heisst es duschen und Brotzeit machen. Nach dem Abendessen schnappe ich mir den Rechner, heute gibt es ja tatsächlich einiges zu berichten. Morgen wird sicherlich ruhiger.