Nachtrag von gestern abend: Die Erdbeeren waren lecker ! Gestern Abend hat Peter noch den Anbieter der Schnellboot Sightseeing Tour angeschrieben, und heute früh haben wir dann per eMail die Antwort erhalten, dass für uns am Samstag zwei Plätze reserviert sind. Also müssen wir am Samstag um kurz vor 14 Uhr in Fécamp am Hafen sein, mal schaun wie wir da hinkommen. Nach einer ruhigen Nacht starten wir gemütlich in den Tag, denn eigentlich haben wir heute keine großen Pläne. Zum Frühstück gibt es französischen Brioche, aber während uns die Baguettes und das Pain hier begeistern, finden wir den (dazu auch noch recht teuren) Brioche nicht so dolle. Aber mit lecker selbst gekochter Marmelade schmeckt der natürlich auch lecker. Wir machen erst einmal etwas Innendienst, räumen auf, lesen und bummeln etwas vor uns hin. Dann ist schon Mittag, und wir machen Brotzeit. Aber nun haben wir genug getrödelt, jetzt machen wir uns auf den Weg auf die Klippe auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt. Wir wollen am liebsten mit den Fahrrädern nach Fécamp, und Google Maps schickt uns immer über die Hauptstraße. Eigentlich müsste es aber einen kürzeren Weg geben, quasi einmal runter und auf der anderen Seite die Klippen rauf. Wenn man allerdings angibt „zu Fuss“ zeigt Google Maps den Weg auch an. Das schaun wir uns jetzt mal selbst an. Also laufen wir los, direkt vom Platz gerade runter in die Innenstadt, und dann zur gegenüberliegenden Seite. Hui, jetzt wissen wir, warum Google den Weg per Rad nicht anbietet. Es geht steil hoch – also so richtig steil – so steil dass man kaum mit dem ganzen Fuss den Boden berührt beim Gehen. Ja, das taugt wirklich nicht, also werden wir am Samstag dann tatsächlich einfach über die Strasse fahren. Das ist zwar auch steil, aber nicht so steil wie das hier. Wir wollen gegen 10 Uhr los, das sollte dann bis 13.45 Uhr locker reichen für die nicht ganz 10 Kilometer. Wir laufen oben noch ein wenig über die Steilklippe und haben von dort einen tollen Blick auf den Campingplatz und unser Wohnmobil. Der Wind ist aber bitter kalt, und nach einiger Zeit machen wir uns auf den Rückweg. Zuerst laufen wir noch an den Strand, die Ebbe hat fast den niedrigsten Punkt erreicht. Wir setzen uns in das kleine Strandcafé, und neben uns setzt sich das Pärchen aus Mönchengladbach hin, das auf dem Campingplatz neben uns steht. Wir machen da mit quatschen weiter, wo wir heute mittag aufgehört haben, und geniessen dabei einen Espresso für sagenhaft 1,20 €. Leben wie Gott in Frankreich – das können wir mittlerweile bestätigen. Aber so langsam zieht es uns wieder zurück, und auf dem Weg durch Yport kommen wir noch an einem Bäcker vorbei. Zwei Minuten später machen wir uns zusammen mit einem frischen Pain auf und erklimmen den steilen Berg zum Stellplatz. In Summe sind wir dann doch so unsere 6 oder 7 Kilometer gelaufen. Dann beginnen wir schon langsam mit den Vorbereitungen für das Abendessen. Es gibt mariniertes Gemüse und Putenoberkeule, dazu das eben gekaufte frische Brot und eine Flasche Birnen Cidre. Dann heisst es noch abwaschen und ein weiterer Urlaubstag endet. Morgen wollen wir nach Étretat, das sind ca. zwei Stunden Fußweg, für das Picknick unterwegs werde ich jetzt noch schnell Eier kochen. In der Zeit reinigt Peter schnell die WC-Kassette, und dann flitzen wir noch zum Sonnenuntergang auf den Hügel. Nun reicht es für heute, und ich hole den Rechner raus – es wird Zeit für den Tagesbericht.
eowynrohan am 08. Mai 2025
Die Nacht ist ziemlich laut, da die Fähre nach Newhaven fast neben uns liegt und stundenlang Motoren brummen. Dazu tost dann auch noch der Wind, aber wir liegen warm und gemütlich, dann bleiben wir heute früh einfach eine halbe Stunde länger liegen. Aber irgendwann treibt es uns natürlich doch raus, denn es geht heute ja nach Yport. Zum Frühstück gibt es die letzten Reste Brioche, das heisst wir müssen heute Nachschub holen. Aber wir wollen eh gleich zum Auchan, zum einen weil wir einkaufen wollen, aber wir wollen auch bei Tatzel nochmal den Luftdruck erhöhen. Erst geht es aber zum Einkaufen, da hier morgen Nationalfeiertag ist, ist entsprechend viel los. Wir brauchen: Baguette (sagenhafte 48 Cent für ein ganzes Baguette!), Brioche – der ist dann schon deutlich teurer. Noch etwas Flan-Kuchen mit Aprikosen, Putenkeule zum Grillen, Obst und natürlich französischen Cidre doux. So können die nächsten Tage kommen. Weiter geht es nun zu der Tankstelle hier am Einkaufszentrum, wir wollen Luft prüfen. Eigentlich sollte es passen, aber irgendwie sehen die Reifen unten etwas abgeflachter aus. Wir sind halt auch knapp an den vier Tonnen dran. Also pumpen wir lieber mal auf, die Vorderachse bekommt 5 bar, die Hinterachse sogar 5,5 bar. Luft tanken kostet hier in Frankreich übrigens überall Geld – nicht wie in Deutschland, wo man (fast) an jeder Tankstelle kostenlos Luft auffüllen kann. 5 Min Kompressor kosten 1,50 €, soviel sollte einem die Sicherheit wert sein. Prüfen kann man natürlich gratis! So, Tatzel ist versorgt, der Kühlschrank ist voll -weiter geht es nach Fécamp. Hier ist die Parkplatzsituation wieder etwas schwierig. Entweder sind die Parkplätze zu kurz, nicht für Wohnmobile erlaubt oder direkt Höhenbeschränkt. Aber kurz vorm Hafen gibt es Parkplätze mit einem Stück Rasen dahinter. Peter schubst Tatzel ruckzuck rückwärts in die schmale Lücke, und schon kann es los gehen. Es ist bitterkalt und etwas regnerisch. Wir wollen nur kurz zum Tourist-Office und uns bezüglich der Bootsfahrt nach Étretat informieren. Vor dem Städtchen liegen zwei beeindruckende Felsen, die wir uns vom Wasser aus ansehen wollen. Die Dame in der Tourist Info spricht leidlich ein paar Brocken englisch, aber wir bekommen reichlich Prospekte, das hilft uns erst einmal weiter. Es werden zwei unterschiedliche Bootstouren angeboten entweder mit einem Speedboot 2 Stunden oder mit einem Segelschiff 4 Stunden. Abfahrt ist jeweils hier in Fécampt. Wir haben allerdings für die vier kommenden Nächte in Yport einen Stellplatz gebucht, der Ort liegt quasi genau zwischen Fécamp und Étretat. Das heisst wir müssen von Yport aus zu Fuss (gut 1,5 Stunden Wanderung) oder mit den Fahrrädern (40 Minuten aber krasse Steigungen) nach Fécamp oder Étretat. Schaun mer mal… Das kriegen wir schon hin. Wir laufen nun noch eine viertel Stunde durch Fécamp, aber es ist kalt und wir haben Hunger, also ab zum Campingplatz nach Yport. Der Platz liegt am Ortsausgang hoch oben auf den Klippen und schnell haben wir unseren Platz und uns eingerichtet – also nivelliert und Strom angeschlossen. Dann gibt es Kaffee und Kuchen – und dabei geniessen wir den Ausblick – direkt auf die himmelhohen Klippen und den tief unten liegenden Strand. Es ist auch nicht weit, theoretisch nur 50 Meter – senkrecht nach unten! Aber das ist natürlich nur Spaß -es gibt auch einen schmalen Weg, der aber tatsächlich richtig übel steil ist, geschätzt mehr als 30%. Aber wir wollen ja Bewegung, also erkunden wir nun die Gegend. Zuerst noch ein Schlenker am sehr einfachen Waschhaus vorbei, und dann die schmale Teerstraße runter, zum Schluß noch zwei steile Treppen und dann sind wir an der Promenade. Es ist nichts los, kein Wunder bei dem Wetter, ausserdem ist hier noch Vorsaison. Wir laufen am Strand lang, der sehr speziell ist. Es gibt keinen Sand sondern dicke Kieselsteine, das kennen wir ja schon unter anderem aus Dieppe. Aber direkt am Wasser finden wir etwas, das wie eine Mondlandschaft aussieht. Es sind große ausgewaschene Steinformationen mit spitzen Zacken und Graten, in den Kulen sind unendlich viele Muscheln angehaftet die warten, dass sie wieder von der Flut überspült werden. So etwas haben wir bis jetzt noch nie gesehen.
Wir laufen bis zur Spitze den großen Felsen zu unserer Linken -also Richtung Étretat. Aber das Wasser läuft langsam ein, die Flut naht, Also machen wir uns auf den Rückweg. Zurück in Tatzel rufen wir erst einmal Mutter an, bevor um 20.15 Uhr „Das Böse im Blick“ startet, da wollen wir ja dann nicht stören 😊 Anschliessend decke ich den Tisch, heute gibt es ein französisches Picknick, mit Salami, Neufchatel Käse, Rillete von der Gans, diversen anderen Käsesorten und natürlich leckerem Baguette. Peter darf sich einfach an den gedeckten Tisch setzen, denn weil er ja immer die Fahrerei und meist auch die Routenplanung übernimmt, ist der „Innendienst“ meine Baustelle. Irgendwas muss/will ich schliesslich ja auch tun. Und um die Fahrerei hier beneide ich ihn nicht. Die Durchfahrten in den Orten sind oft so eng, dass ich selbst mit dem RAV Panik kriegen würde, und er jongliert unseren Tatzel da immer vollkommen entspannt durch. Wäre er doch beim Schichtwechsel der Audi in Ingolstadt mal so entspannt beim Fahren – aber man kann ja nicht alles haben. Wohlig und satt setze ich mich anschliessend an die Tastatur, und später gibt es noch frische französische Erdbeeren. Das Pfund für 2,79 € war jetzt ok, mal sehen ob die auch so gut schmecken, wie sie aussehen.
Wir laufen bis zur Spitze den großen Felsen zu unserer Linken -also Richtung Étretat. Aber das Wasser läuft langsam ein, die Flut naht, Also machen wir uns auf den Rückweg. Zurück in Tatzel rufen wir erst einmal Mutter an, bevor um 20.15 Uhr „Das Böse im Blick“ startet, da wollen wir ja dann nicht stören 😊 Anschliessend decke ich den Tisch, heute gibt es ein französisches Picknick, mit Salami, Neufchatel Käse, Rillete von der Gans, diversen anderen Käsesorten und natürlich leckerem Baguette. Peter darf sich einfach an den gedeckten Tisch setzen, denn weil er ja immer die Fahrerei und meist auch die Routenplanung übernimmt, ist der „Innendienst“ meine Baustelle. Irgendwas muss/will ich schliesslich ja auch tun. Und um die Fahrerei hier beneide ich ihn nicht. Die Durchfahrten in den Orten sind oft so eng, dass ich selbst mit dem RAV Panik kriegen würde, und er jongliert unseren Tatzel da immer vollkommen entspannt durch. Wäre er doch beim Schichtwechsel der Audi in Ingolstadt mal so entspannt beim Fahren – aber man kann ja nicht alles haben. Wohlig und satt setze ich mich anschliessend an die Tastatur, und später gibt es noch frische französische Erdbeeren. Das Pfund für 2,79 € war jetzt ok, mal sehen ob die auch so gut schmecken, wie sie aussehen.
eowynrohan am 07. Mai 2025
Obwohl gestern Abend eigentlich der Plan stand, dass wir nach Rouen fahren, werfen wir heute früh dann doch alles über den Haufen. Unser Bauchgefühl ist einfach dagegen, und das hat uns bis jetzt selten im Stich gelassen! Zuerst checken wir am Campingplatz aus, nicht ohne vorher nach 2 Euro Stücken für Mamas Sammlung zu fragen. Aber leider haben die nicht ein einziges 2 Euro Stück in der Kasse – schade. Aber wir werden sicherlich irgendwo noch ein seltenes Stück finden, da bin ich mir sicher. Nun geht es aber erst einmal auf die Piste – und statt nach Rouen machen wir uns auf den Weg nach Dieppe an der Alabasterküste. Wir kommen am späten vormittag an und fahren direkt Richtung Hafen, dort gibt es einen großen Wohnmobilstellplatz mit 50 Plätzen. Es sind aber gerade mal 10 Plätze belegt, daher haben wir Glück und haben einen schönen Platz mit einer eigenen Steckdose – noch! Denn es gibt nur ungefähr für jeden dritten Platz eine Steckdose. Doch wir haben im Internet schon gelesen, dass dann halt plötzlich eine Mehrfachsteckdose dran hängt – wir wussten gar nicht dass es die als Eurostecker gibt. Scheinbar haben die Franzosen so etwas aber immer dabei, denn es scheint häufiger zu sein dass nicht jeder Platz eine eigene Stromversorgung hat. Grundsätzlich sind wir eh nicht drauf angewiesen, aber es ist schon schön, wenn die Kaffeemaschine funktioniert. Allerdings funktioniert die hier auch nur im vier Stunden Rhythmus: 6-10 Uhr, 14-18 Uhr, 22-02 Uhr und dann wieder 6-10 Uhr. Warum der Strom immer wieder stundenweise abgeschaltet wird, ist uns nicht klar, aber wie gesagt – es stört uns auch nicht. Wir machen uns jetzt erst einmal auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Die Sonne lacht, aber der Wind bläst hart und es ist bitter kalt. Wir laufen am Hafenbecken entlang, und es reiht sich Lokal an Lokal, und überall wird mit der Speisekarte gewedelt. Wir laufe weiter bis in die Fussgängerzone, da ist es aber gerade recht ruhig, denn die Läden haben alle wieder für die nächsten 2 -3 Stunden geschlossen. Wir laufen bis zur Kirche Saint Rémy, einer wunderschönen großen alten Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert, dann setzen wir uns in ein Strassencafé zum ersten Espresso des Tages. Und es kommen weitere hinzu, denn mein Mann verfolgt einen durchtriebenen Plan: er nötigt mich zu einem Espresso, und wenn ich dann den irgendwann wieder loswerden muss, suchen wir das nächste Strassencafé. Da werde ich einen los und wir trinken den nächsten. Das nennt sich dann Perpetuum mobile oder so… auf jeden Fall geniessen wir es beide, in der Sonne zu sitzen und den Leuten zuzuschauen. Aber natürlich trinken wir nicht den ganzen Tag nur Espresso – wobei wir hier meist wirklich nur 1,50 € bezahlen, ein Schnäppchen im Gegensatz zu Deutschland. Wir erklimmen auch die Burg – die aber leider geschlossen hat. Und wir besichtigen eine weitere sehr schöne Kirche – Saint Jacques sur Dieppe. Und auch hier nagt der Zahn der Zeit und das Deckengewölbe ist mit einem durchsichtigen Netz abgespannt, da immer wieder kleine Steine aus den filigranen Decken-Reliefs brechen und nach unten fallen. Dann bummeln wir weiter durch die Strassen und über die kleine Halbinsel im Hafenbecken, denn eigentlich wollen wir rüber auf die andere Seite. Aber die Brücke Pont Colbert ist abgerissen – da kommen wir gar nicht mehr rüber. Also es geht theoretisch schon, sind aber mindestens 2 km Fussweg, das sparen wir uns dann doch. Das erklärt aber auch warum hier absolut nichts und niemand ist, denn das ist aktuell eine Sackgasse. Also wieder zurück in den Bereich mit den kleinen Läden und Restaurants. Mittlerweile haben wir späten Nachmittag und nun kaufen wir noch Baguette, Käse und Rillettes für das Abendbrot. Zurück am Womo sind wir gerade in der „Stromphase“ also mache ich Peter noch flink einen Kaffee, bevor wir Mutter anrufen und Bericht erstatten. Dann mache ich Abendessen und anschliessend bummeln wir noch eine große Runde am Kiesstrand lang, und bewundern wie die Sonne die wuchtigen Klippen weiss leuchten lässt. Aber mittlerweile ist es wirklich kalt geworden und zurück am Womo machen wir erst einmal die Heizung an. Dann wird getippt und morgen geht es dann weiter nach Yport.
eowynrohan am 06. Mai 2025