Der Abend endet mit wahnsinnigen Krämpfen in den Oberschenkeln – das war ja fast zu erwarten. Ich habe seit einem Jahr (Flåm) nicht mehr auf dem Rad gesessen. Dazu bin ich völlig untrainiert, zu schwer und es waren ewig viele Steigungen. Von Peter kommt die Retourkutsche mit einem freundlichen Hinweis: Nimm Magnesium. Das rate ich ihm nämlich in so einem Fall auch immer. Leichter gesagt als getan, aber irgendwann kann ich mich tatsächlich wieder etwas bewegen und rühre mir direkt einen ganzen Becher Magnesium an. Danach geht es und ich krabbel zurück ins Bett. Am anderen Tag haben wir nichts geplant. Nach dem Frühstück geht es erst einmal ins Schwimmbad. Wir ziehen unsere Bahnen, planschen im Wasser und die Muskeln freuen sich über den Ausgleich zur Radtour am Tag vorher. Am frühen Nachmittag machen wir einen Bummel zur Räucherei, dort holen wir uns einen Teller mit geräucherten Knoblauch-Garnelen. Wie immer kommt vor dem Genuss die Arbeit, aber die Garnelen lassen sich gut pulen, und der Geschmack ist schon wirklich besonders. Da lohnt die „Matscherei“. Nach dem kleinen „Imbiss“ laufen wir noch eine Runde an der Küste entlang. Die Bucht ist nicht gerade einladend zum Baden, aber dafür kann man im seichten Wasser den vielen Fischreihern zusehen, die regungslos im Wasser stehen, und geduldig auf einen Fisch warten. Dazwischen gleiten Möwen, schwimmen Entenfamilien und ein übermütiges Fischreiher Duo jagt sich immer wieder den Strand rauf und runter. Leider so schnell, dass wir keine Chance haben, dass aufs Foto zu bannen. Wir gehen in einem Bogen bis zum Strand vom Campingplatz, und dann zurück zum Wohnmobil. Nach einem heissen Kaffee ziehen wir uns wieder um und tauchen noch eine Runde durch das Schwimmbad. Mittlerweile haben wir das Bad zwar nicht mehr für uns alleine, aber wir können trotzdem in Ruhe unsere Bahnen ziehen und so langsam scheint sich das Wasser auch aufzuwärmen. Und den Rest erledigt die heisse Dusche nach dem Schwimmen. Zurück am Womo holt sich Peter Werkzeug raus, er will an den Seitenteilen der Markise nochmal vier zusätzliche Befestigungs-Ösen anbringen. Da wir die Markise ja auf einer Seite immer höhenstellen müssen, damit das Wasser abläuft, sind die Seitenwände oft „schief“. Um die trotzdem sauber abspannen zu können, brauchen wir eine zusätzliche Reihe Ösen. Als erstes markiert er die Position, dann schneidet er die Löcher mit meiner kleinen Nagelschere aus. Zum Schluss hämmert er die Ösen auf meinem Schneidbrett zusammen. Perfekt, sitz, wackelt und hat Luft! Abends ist dann nur noch grillen angesagt. Mittlerweile sind auch unsere „Campingnachbarn“ eingetroffen, Dauercamper die aus Rønne kommen. Knapp 8 km bis zum Wohnwagen ist natürlich auch eine feine Sache. Die Dame hat ein angefangenes Puzzle im Vorzelt stehen – das könnte mir ja auch gefallen. Peter erinnert mich daran, dass er mir ja extra eine Puzzlematte geschenkt hat, die man zusammenrollen kann. Also könnte ich theoretisch tatsächlich im Urlaub puzzeln, aber ich denke da gibt es auch genug andere Sachen zu tun. Wir drehen noch eine Runde über den Platz, Peter hilft noch zwei Radlerinnen, ihren Zeltplatz für die Nacht zu finden, und dann geht es ins Womo. Tür zu, Licht an und Rätselhefte raus. Der Tag war zwar nicht so ereignisreich, aber schön. Tag 16 startet genau so ruhig. Heute fällt das Frühstück aus, wir gehen direkt zum Schwimmen. Ausser uns ist wieder die Familie von gestern da. Man merkt, dass nachts jetzt die Abdeckung über den Pool gefahren wird, das Wasser kühlt nicht mehr so ab über Nacht. Nach einer ausgiebigen Planscherei und Schwimmerei geht es zum Stellplatz und wir machen Brotzeit. Danach schnappen wir uns die Räder und fahren zum Supermarkt. Wir wollen abends nochmal Pizza machen, und dazu brauchen wir Teig. Wir entscheiden uns für Fertigteig, der auch bereits rund ist und schon etwas aufgegangen – Sauerteig. Dann bringen wir die Pizzaböden und ein bisschen Obst in den Kühlschrank, schnappen unsere Handys (zum photographieren) und wollen nochmal an den Strand. Aber zuerst bleiben wir kurz bei unseren Nachbarn steht. Die Nachbarin puzzelt – und zwar ein sogenanntes Wasgij Puzzle. Da puzzelt man nicht das Motiv vom Karton, sondern man puzzelt ein Bild aus der Perspektive einer der abgebildeten Person. Klingt wirr, muss man sich einfach mal im Internet durchlesen. Die Dame hat gerade ein anderen Wasgij puzzle fertig, dass sie mir morgen mitbringt, damit ich das zuhause mal ausprobieren kann. Wie nett ist das denn! Nun laufen wir aber los. Auch heute ist das flache Wasser wieder spiegelglatt. Die Fischreiher stehen wie gemalt zwischen den Steinen. Heute scheint sich nichts zu bewegen, es geht kaum ein Lüftchen. Wir machen einige sehr hübsche Photos, laufen eine große Runde am Wasser und wieder zurück. Dann heisst es wieder schwimmen gehen. Wir geniessen aktuell noch den freien Eintritt - ab morgen soll sich das ja ändern. Mal schauen, ob wir uns dann ein Ticket kaufen oder nicht mehr schwimmen gehen. Wir schwimmen sicherlich 45m in, evtl. machen wir sogar eine Stunde voll. Dann noch duschen und zurück zum Womo. Ich geh abwaschen, während Peter Bilder mit der Drohne macht und anschliessend von der Drohne lädt. Die Fotos sind so toll, dass er die Drohne nochmal steigen lässt, während ich schon mal das Gemüse für die Pizza schnibbel. Dann heisst es Abendessen. Die Pizza ist sensationell, aber Sport ist jetzt nicht mehr möglich. Selbst atmen strengt an! Nach dem wir abgeräumt haben, rufen wir Mama an und berichten vom Tag. Dann hole ich meinen Laptop, ich muss ja schließlich auch noch den gestrigen Bericht nachtragen. Morgen steht eventuell Hammershus an, mal schaun was das Wetter so sagt. In diesem Sinne: Gut’s Nächtel


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