Nach der Shoppingtour in Rønne ist heute wieder ein ruhigerer Tag geplant. Aber als erstes müssen wir uns (erneut) der Ameisenplage widmen. Leider gibt es tausend Möglichkeiten, wie die Ameisen reinkommen, schliesslich haben wir eine Markise, und deren Stangen stehen nun mal auf dem Rasen. Oder dem was die Sonne vom Rasen übriggelassen hat. Also machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Supermarkt. Das, was ich dort allerdings als Ameisenspray gesehen habe, ist leider ein Fugenmittel um draussen die Terrasse nach einem „Ameisenangriff“zu versiegeln. Ameisenpulver nutzt uns leider nicht viel, also bleiben wir bei Essig und Zitrone. Zitronen finden wir sofort, aber es gibt hier nur Gurkenessenz zum Einkochen, keinen puren Essig. Nun gut, also schnappen wir uns wenigstens schon mal die Zitronen. Nebenan gibt es noch einen Spar, dort finden wir dann auch einfachen Essig. So bewaffnet geht es zurück zum Womo. Wir verteilen kleine Schälchen mit Essig und Zitronensaft, mal schauen ob es hilft. Dann packen wir unsere Badesachen und haben mal wieder den Pool für uns alleine. Nach einer guten Stunde kommen die ersten Familien, und wir machen uns von dannen. Am Womo werfen wir den Grill an. Gerade als wir mit Essen fertig sind, kommt eine Dame von der Reception, die wir allerdings noch nicht gesehen haben. Die Information bei unserer Ankunft, dass wir den Gasgrill nutzen dürfen, war so leider nicht korrekt. Sie bittet uns daher, nicht mehr zu grillen. Nun gut, für die letzten zwei Tage kein Problem. Nach dem Abwasch putzen wir den Grill und Peter verpackt ihn schon mal. Nachmittags laufen wir eine Runde zum Hafen, und wollen schauen, ob für abends für das Sankt Hans Fest irgendetwas geplant ist. Und tatsächlich werden gerade Tische und Stühle aufgebaut, eine Bühne, ein Stand mit Kaffee und Apfelküchlein. Aber es wird langsam frisch. Also laufen wir erst einmal zurück, und machen ein gemütliches Kaffeepäuschen. Gegen 18.30 Uhr ziehen wir uns etwas Wärmeres an und laufen wieder Richtung Hafen. Langsam füllen sich Tische und Stühle, im Hintergrund läuft schon Musik. Aber irgendwie ist alles noch sehr überschaubar. Eigentlich hatten wir uns drauf gefreut, ein bisschen von den Apfelküchlein zu naschen, aber leider kann man nur in dänischen Kronen oder mit Mobile Pay bezahlen. Hm, das haben wir beides nicht. Langsam knurrt aber unser Magen. Aber hier hinten im Hafen ist noch ein kleines Café / Grill. Üblicherweise schliessen die wohl um 17 Uhr, aber durch das Hafenfest haben die scheinbar verlängerte Öffnungszeiten. Zum Abschluss des Urlaubs gönnen wir uns Burger & Pommes. Wir bekommen einen Dongle, der vibriert, wenn das Essen fertig ist, Wartezeit angeblich 30 min. Na mal schaun, wir haben heute ja nichts mehr vor. Nach bereits knapp 20 min ist unser Essen aber bereits fertig. Ok, was für eine riesige Portion! Heiss, lecker, knusprig, aber Peter muss mir bei meinem Burger helfen. Zusätzlich hat mich mein Mann mit einem Gin Tonic überrascht. Hab ich noch nie getrunken, ist etwas herb, aber wirklich mal was anderes statt immer nur so süßes Zeug wie Lillet oder Hugo. Satt und zufrieden mischen wir uns wieder unters Volk. Gerade ist ein Bus mit einem Schulkorps aus Oslo gekommen. Tja, ich nenn es mal skandinavischen Mix, denn die Truppe ist aus Norwegen, wir sind in Dänemark und das erste Stück, das gespielt wird, ist von Abba. Die spielen wirklich gut, alle haben Spaß und der Wind pustet die dusteren Wolken schnell über die Insel weg. Mittlerweile ist auf dem eigentlichen Festplatz alles belegt, aber auf dem Damm stehen zwei rote Bänke. Eine ist von einem sichtlich angeschickerten Pärchen belegt, aber die zweite kapern wir uns. Dabei kommen wir direkt mit den beiden ins Gespräch, und damit ist der weitere Verlauf des Abends festgelegt. Um 21 Uhr kommt die obligatorische Rede vom Bürgermeister, und um kurz nach 21 Uhr dann der Moment, auf den hier alle warten: das Sankt Hans Lied wird gesungen. Das Lied über den Midsommer, das Jahr in seinem Lauf und den längsten Tag des Jahres. Allerdings war das wohl nicht die gewohnte Liedversion, sondern sehr hoch gesungen und kirchlich interpretiert. Kaum einer singt mit, wie es sonst üblich ist, viele schütteln den Kopf. Wir können das aber natürlich nicht beurteilen, bei unserem letzten Sankt Hans Fest klang es aber tatsächlich deutlich anders. Mittlerweile ist es fast halb Zehn, und wir wollen uns auf den Heimweg machen. Die Verabschiedung mit den beiden von der zweiten roten Bank dauert etwas, die wollen uns am liebsten noch dabehalten. Aber irgendwann schaffen wir es doch noch und laufen den knappen Kilometer zurück. Schön war es – nicht zu vergleichen mit letzten Jahr Maihaugen in Lillehammer, aber trotzdem sehr schön!