Die Nacht ist unruhig, zweimal löst der Crashsensor noch aus, und Peter krabbelt beide Male aus dem warmen Bett raus in die Kälte und resettet die Gasanlage. Danach scheint alles zu laufen, aber trotzdem schauen wir gefühlt alle paar Minuten, ob die Anlage wieder auf Störung geht. Dafür werden wir dann, nachdem wir endlich gut eingeschlafen sind, erneut von der Sonne wachgeküsst. Statt Frühstück gibt es nur einen Kaffee, dann packen wir die Rucksäcke und los geht es. Der Weg beginnt quasi hier am Parkplatz, einmal über die Strasse und dann geht es knapp 40 Stufen hinauf. Hier beginnt auch der Garten von Brodick Castle. Die Parkanlagen und die Besichtigung der Burg kosten – wie üblich – recht viel Eintritt. Aber da der Wanderweg den Park einmal quert, kommen wir auch so in den Genuß einiger schöner Photos. Das Klima hier ist anscheinen sehr mild, denn in jedem zweiten Garten auf Arran stehen große Palmen. Und auch die Gartenanlage der Burg ist bereits sehr prachtvoll mit gigantischen Rhododendren. Nun geht es vorbei an der Burg, und nach etwas Sucherei finden wir den Einstieg in den eigentlichen Wanderweg ins Tal von Glenrosa. Aber erst einmal verstauen wir unsere Jacken in den Rucksäcken, es ist ganz schön warm. Der Weg führt zuerst durch Wald, der Weg ist teils sumpfig, teils felsig. Alles in allem aber sehr schön zu gehen. Noch ist wenig los, aber bei dem Wetter wird sich das sicherlich bald ändern. Nach wenigen Kilometern endet der Wald abrupt und wir erreichen den Beginn des Tales. Der Weg wird sehr schmal und führt unterhalb des Goatfell vorbei, des höchsten Berges hier auf der Insel. Der Himmel leuchtet blau, und immer mehr Wanderer sind auf dem Weg zu sehen. Die Menschen hier sind unheimlich freundlich, grüßen alle und man kommt sehr schnell ins Gespräch. Da Ostersamstag ist, sind natürlich viele Familien unterwegs, und quasi immer sind ein oder sogar zwei Hunde dabei. Der Weg führt weit ins Tal rein, in der Mitte fließt der Glenrosa Water - und wir können fast immer die andere Seite sehen, auf der wir später zurückgehen werden. Nun sehen wir auf der gegenüberliegenden Seite bereits den Wasserfall auftauchen. Das heisst es ist nicht mehr weit bis zur Brücke, auf der wir den Fluss überqueren. Aber als erstes kommt die kleine Brücke an den bekannten Pools of Glenrosa. Dort ist das Wasser so tief, dass man von der Brücke reinspringen kann. Und tatsächlich, gerade als wir über die Brücke drüber sind, kommen uns einige Mädels entgegen mit Badesachen, und kurze Zeit später kommen noch mehr mit Handtüchern. Ok, die Sonne scheint und es ist wirklich ein schöner Tag – aber in einen Fluß springen der vielleicht 3° C Wassertemperatur hat? Die Schotten sind sehr speziell! Wir gehen die letzten Schritte zum Wasserfall, und dort auf der Bank machen wir erst einmal Rast und picknicken. Dann geht es weiter, nun auf der anderen Seite des Tales. Nach einiger Zeit treffen wir erneut auf eine Familie, die wir bereits am Wasserfall gesehen hatten. Wir kommen ins Gespräch und laufen die nächsten gut 2 km zusammen. Nach einiger Zeit erreichen wir den Ortsrand von Brodick. Während die Familie auf dem Rundweg zum Parkplatz bleibt, biegen wir ab Richtung Hafen. Dort entdecken wir ein tolles Café mit Restaurant und entschliessen uns spontan für Fish & Chips. Dann geht es noch nebenan in den Arran Activity, so etwas wie Decathlon bei uns. Wir brauchen ja noch Gamaschen – und wir werden auch fündig. Nun tun uns aber langsam die Füsse weh und wir wollen zurück. Aber nicht an der Strasse entlang, daher nehmen wir den knapp 3 km langen Fishermans Walk. Dieser führt zuerst an der Promenade lang, dann geht es über einen Holzsteg und schliesslich müssen wir quer über einen Golfplatz (und der Weg steht mal wieder unter Wasser). Nun noch ein paar hundert Meter Strand und wir sind zurück. In Summe waren es heute fast 17 km, und es war wirklich ein toller Tag! Eigentlich wollten wir jetzt noch knapp 15 Minuten weiter fahren zu einem Parkplatz Nahe der Fähre. Aber es ist unheimlich viel los, und wir stehen gerade gut, wer weiß ob der andere Parkplatz nicht auch bereits voll ist. Also bleiben wir lieber stehen und starten morgen etwas früher. Unser Ziel ist es, die erste bzw. spätestens die zweite Fähre zurück aufs Festland zu erreichen. Wir werden sehen.
eowynrohan am 30. März 2024