Sonntag, 25. Juli 2021
Nun ist bereits Samstag und unser Kurzurlaub ist bald schon wieder vorbei. Auch wenn es letzte Nacht spät geworden ist, stehen wir trotzdem wie immer im Urlaub um 8 Uhr auf. Dann gibt es erstmal einen heissen Kaffee, den ersten trinken wir immer noch gemütlich drin. Den zweiten Kaffee gibt es dann draussen, zusammen mit einem leckeren Brioche Frühstück. Wie immer begleitet von hausgemachter Marmelade. Diesmal sogar selbstgemachte Johannisbeermarmelade. Unsere riesen Ernte dies Jahr hat für 1 (in Worten: ein) ganzes Glas gereicht. Vielleicht hat sich mein Mann deshalb noch nicht getraut, das Glas zu öffnen. Es muss ja bis zur kommenden Ernte reichen! Vermutlich liegt es aber eher daran, dass wir gerade erst mal die Anbrüche vernichten, bevor wir 10 Sorten offen haben. Nach dem Frühstück kramen wir zusammen. Diesmal nehmen wir noch den Windfang mit, den wir von den Eltern bekommen haben aus ihrer Camping-Zeit. Dann liegt die Tasche mit den Handtüchern nicht einfach nur auf dem Sand und jeder dritte tritt drauf, sondern wir können den Surfrolly, die Handtücher und den anderen Kram schön da rein packen. So ist alles windgeschützt und aufgeräumt. Nun geht es ab ins Wasser. Wie erwartet ist relativ viel los ? schliesslich haben bis auf Bayern und Baden-Württemberg nun tatsächlich alle Bundesländer Schulferien, ausserdem kommen noch die Tagestouristen dazu. Aber trotzdem verläuft es sich halbwegs und im Wasser haben wir Platz ohne Ende. Direkt am Strand sind ein paar Schwimmer, aber sobald es 50 m raus geht sind nur noch ein paar SUP?s unterwegs. Wir jagen uns gegenseitig um die Bojen, dümpeln auf den Wellen und so vergeht die Zeit bis zum frühen nachmittag rasend schnell. Wir paddeln zum Strand und setzen uns eine Runde in den Sand, bzw. ich tappse zum Womo, koche uns eine Kanne Kaffee und pack eine Flasche Coke ein. Zurück am Strand machen wir noch eine viertel Stunde Pause und dann geht es wieder ab aufs Wasser. Ehe wir uns versehen ist es nach 16 Uhr. So langsam wird uns kalt und die Knochen tun uns weh. Also Feierabend für heute. Wir rüsten ab, Peter spannt wieder alles auf den Karren und zieht die ganze Ladung heim. Nach einem leckeren Espresso und einem Eis ist nochmal eine Stunde lesen und dösen angesagt. Dann beginnen wir mit den Vorbereitungen fürs Abendessen. Heute wollen wir das Potential der Pfanne von unserem neuen Cadac Grill mal komplett ausreizen. Als erstes schneide ich rohe Kartoffeln in ca. 2-3 mm dicke Scheiben, und geb einen Esslöffel Olivenöl dazu damit die Kartoffeln nicht braun werden. Dann schneide ich einige Zwiebeln und stell die auch beiseite. Als nächste lege ich Bacon bereit, zwei Eier und schneide 3 Chorizo Würstchen der Länge nach auf. Nun geht es los. Als erstes packt Peter die Bratkartoffeln in die Pfanne. Bereits nach ein paar Minuten fangen die Kartoffeln an, knusprig braun zu werden. Dann kommen die Zwiebeln dazu. Dann ergänzen wir das Ensemble um Chorizo, Bacon, Spiegeleier und Baked Beans. Wow, riecht gut, sieht lecker aus und wird hoffentlich genauso gut schmecken. Und das tut es auch. Nach dem Essen gibt es einen Klönschnak mit Mutter und einen telefonischen Tagesbericht. Danach ist der Grill soweit abgekühlt das wir abwaschen gehen können. Und ja, eines der tollsten Punkte bei dem Grill ist: Mit einem Wisch ist alles weg. Also vielleicht nicht mit einem Wisch. Aber tatsächlich braucht es nur etwas heisses Wasser und ein Spültuch und alles ist sauber. Mittlerweile ist es kurz nach 21 Uhr, Zeit um nochmal an den Strand zu gehen und den Sonnenuntergang zu bewundern. Meinem Mann gelingen ein paar tolle Photos (die ich dann selbstverständlich im Photobuch verewigen werde) und dann machen wir uns auf zum duschen. Ich bin als erste zurück, schnappe mir den Rechner und fang schon mal an zu tippern. Viel gibt es nicht zu berichten, aber naja, ich schreib halt gerne?



Samstag, 24. Juli 2021
Tag 2 war recht ereignislos, ausser einem langen Strandspaziergang nach Graal-Müritz und zur Seebrücke und einigen Seiten lesen ist nicht viel passiert. Grundsätzlich ist es hier einfach voll. Klar, es ist Hauptferienzeit und theoretisch betrachtet war uns das schon klar. Aber praktisch ist es für uns einfach zu voll. Schweden - also Nordschweden ? ist gar nicht mal so schlecht. Den heutigen Tag sind wir auch sehr geruhsam gestartet. Mittags machen wir uns auf den Weg und einen langen Strandspaziergang nochmal Richtung Rostock. Da auch das Wetter nicht so wirklich prickelnd ist, ist nicht viel los und wir stapfen gemütlich mit den Füssen durch die heute mal etwas flacheren Wellen. Den Blick immer nach unten gerichtet in der Hoffnung, vielleicht doch noch einen Donnerkeil zu finden. Das gelingt uns zwar nicht, dafür findet Peter einen Hühnergott nach dem anderen am Strand. Die Sammlung wächst . Auch wenn das Wetter gerade nicht zum Baden einlädt, entscheiden wir uns dazu, die SUP?s auszupacken und aufzupumpen. Die ersten 0,8 bar gehen ja immer recht zügig und mit relativ wenig Anstrengung. Aber die letzten 0,2 bar haben es immer in sich. Doch irgendwann liegen unsere beiden Brettern prall aufgepumpt vor uns. Wir zwängen uns in die Neo?s, Peter befestigt noch die Fußschlaufen und sucht die Finnen raus, dann schnallt er alles auf den kleinen Surfrolly und ab geht es zum Strand. Der Sand ist allerdings so hoch dass er die Bretter mehr zieht als rollt. Aber auch das führt uns letztendlich an den Strand und ans Wasser. Mittlerweile ist sogar tatsächlich die Sonne rausgekommen. Während ich wie üblich das SUP als Kajak nutze, macht mein Mann mal wieder den Fährmann. Das heisst er macht halt tatsächlich Stand Up Paddeln. Also ich falle ja schon ohne Wellen auf einem flachen See vom Brett, beim Wellengang an der Küste probiere ich es erst gar nicht, mich hinzustellen. Aber wir haben Spaß und tollen sicherlich 1,5 Stunden auf dem Wasser rum. Mal schauen, morgen wollen wir noch ne Runde Wasserball spielen. Wir haben extra unseren Mini-Basketball eingepackt. Für heute haben wir genug. Bevor es zurück geht tauchen wir noch eine Runde im Wasser unter und schwimmen ein paar Züge. Dann schnallt Peter die Bretter wieder an den Surfrolly und es geht zurück zum Womo. An der Wasserstelle spülen wir den Sand von den Schuhen und Neo?s ab, dann heisst es langsam Abend essen. Wie üblich kommt der Grill zum Einsatz. Dann heisst es abwaschen und Duschen. Und dann hole ich mir den Laptop raus um doch noch ein paar Zeilen zu tippen. Nicht viel, denn so viel passiert hier nicht. Aber so hab ich beim Photobuch basteln immerhin ein paar Anhaltspunkte was wir so gemacht haben.



Donnerstag, 22. Juli 2021
Ja, es geht tatsächlich schon wieder los. Kaum drei Wochen daheim machen wir uns wieder auf den Weg zu Küste. Eigentlich sollte es am Donnerstag früh für fünf Tage nach Čachtice gehen zum RDA Rifle Match. Aber durch die strengen Einreiseregelungen auf Grund Corona wurde das Match kurzfristig abgesagt. Da der Urlaub aber schon genehmigt war haben wir schnell umdisponiert. Ein Blick auf die Buchungsseite des Campingplatzes in Graal-Müritz hat gezeigt, dass es noch ein paar wenige freie Plätze gibt. Damit die Fahrerei auch lohnt haben wir schnell noch den Mittwoch als Überstunden eingetragen, denn davon haben wir beide wahrlich immer noch mehr als genug. Dienstagmittag fahren wir schnell zum Corona Test, dann heisst es nochmal zwei Stunden arbeiten. Und bereits am frühen Nachmittag sind wir unterwegs. Die Fahrt läuft so glatt wie selten zuvor. Fast in einem Rutsch geht es durch bis Graal-Müritz, und für gut 100 km übernehme auch ich mal wieder das Lenkrad. Bin gespannt wie sich unser Tatzelwurm fährt wenn er aufgelastet ist und eine Luftfederung bekommen hat. Mal schauen ob wir das dieses Jahr noch über die Bühne bekommen. An der Tankstelle in Rostock übernimmt Peter wieder, und gut 15 min später stehen wir bereits in Graal-Müritz vorm Campingplatz. Wir haben den Platz erst ab Mittwoch gebucht und ausserdem warten wir noch auf unser Corona-Testergebnis. Von daher wollen wir die Nacht auf dem Parkplatz stehen bleiben. Falls wir das Testergebnis übrigens nicht bis zum anderen Morgen erhalten ist es auch kein Problem, denn das Testzentrum der Stadt Graal-Müritz befindet sich zufälligerweise direkt auf dem Parkplatz auf dem wir übernachten. Und als Gäste des Campingplatzes können wir eine kostenlose Bürgertestung machen. Wir sagen nun beim Campingplatz noch kurz Bescheid dass wir die Nacht auf dem Parkplatz vor der Schranke stehen möchten. Und wie üblich ist das kein Problem, die nette Dame an der Rezeption bietet uns sogar an, dass wir bereits Karten für das Waschhaus bekommen können und Strom. Aber wir sind es ja gewohnt autark zu stehen, von daher brauchen wir nichts. Wir kuscheln uns in unser Womo, machen eine leckerer Brotzeit und gegen Mitternacht krabbeln wir in die Koje. Am Morgen weckt uns Vogelgezwitscher und das Rauschen der Bäume. Es scheint ein windiger Tag zu werden. Nach dem Frühstück erledigen wir die offizielle Anmeldung an der Rezeption ? unsere Testergebnisse liegen mittlerweile auch vor. Dann können wir durch die Schranke und fahren zur Parkposition vor dem Eiscafé. Wie letztes Jahr sollen wir warten bis der Einweiser kommt. Diesmal dauert es echt lange, wir warten eine gute halbe Stunde. Dann kommt endlich der Einweiser in seinem Golf-Kart und holt uns ab. Er scheint seinen Job echt gern zu machen, total gut gelaunt und fröhlich fragt er uns nach unseren Stellplatz-Wünschen: habt ihr einen Hund? braucht ihr TV? Liebe Nahe am Waschhaus oder sonstige Wünsche? Wir wollen gerne Strandnähe, damit wir die SUP?s nicht soweit tragen müssen. Gesagt, getan. Er kurvt einmal mit uns quer über den Platz, vorbei an dem Platz den wir letztes Jahr hatten (leider belegt von einem Wohnwagen aus Olpe?) und dann zeigt er uns zwischen den Dauercampern einen idyllischen Stellplatz unter riesigen Bäumen. Da es recht eng ist zum reinkommen fragt er sicherheitshalber nochmal nach, ob Peter unseren Tatzel da wirklich rein bekommt. Die Frage löst bei meinem Mann aber eher einen kleinen Heiterkeitsausbruch aus. Damit wäre das geklärt. Peter kann nur vorwärts auf den Stellplatz fahren, wir wollen aber eigentlich rückwärts stehen. Also heisst es mal wieder: wenden auf der Briefmarke. Ich steige aus und weise ein, und Peter dreht Tatzel einmal um 180°. Dann heisst es aufbauen: Teppich hin, Markise raus, Tisch und Stühle und ab geht es ans Wasser. Es sind gerade mal 20° und die Wellen sind gute 60-80 cm hoch, also aktuell kein Wetter zum paddeln. Also machen wir einen tollen Strandspaziergang. Immer wieder suchen wir Hühnergötter, tollen durchs Wasser und geniessen es, wieder an der Ostsee zu sein. Im Herzen Küstenkinder? Zurück am Womo machen wir Brotzeit. Danach ist eine Platzrunde angesagt. Einige Plätze weiter haben Dauercamper ihren ?Vorgarten? dekoriert. Mit unendlich vielen Ketten aus Hühnergöttern, einigen großen Glasflaschen voll mit bunten Steinen und farbigen Glasscherben. Und eine der Flaschen ist mit zylindrischen ?Steinen? gefüllt. Und daneben hängt ein Zeitungsausschnitt der erklärt, dass es sich um sogenannte Donnerkeile handelt. Ich zitiere aus ?Steine und mineralien.de?: Belemniten bzw. Donnerkeile sind die versteinerten ?Ruder? von Kopffüßern, die vor 358 bis 70 Millionen Jahren in den damals existenten Urmeeren lebten. Jenes Rostrum war schichtartig aus dem Mineral Aragonit aufgebaut und stellt den Fossilteil dar, der als Donnerkeil bekannt ist. Also sowas will ich auch haben. Auf zur nächsten Strandwanderung, diesmal aber nicht Richtung Rostock sondern Richtung Seebrücke Graal-Müritz. Aber trotz fast zweistündiger Wanderung und eifriger Suche finden wir leider keinen einzigen Donnerkeil. Aber wir sind ja noch ein paar Tage hier, vielleicht werden wir doch noch fündig. Für heute reicht es aber. Zurück am Womo startet Peter unseren neuen Grill von Cadac. Wow, was ein Unterschied zu dem Weber Grill den wir vorher hatten!!! Es gibt vorneweg einen Fladen mit Ziegenkäse, danach für jeden einen Burger. Dann schnapp ich mir den Rechner und fange an zu tippern. Da immer mehr Mücken kommen, ziehen wir uns nach drinnen zurück. Hier tipper ich noch zu Ende und dann ist Feierabend. Mal schauen was der nächste Tag bringt?