Statt mit Lesen und Rätseln verbringen wir den Abend mit der Planung der nächsten Tage. Wir versuchen im Nationalpark Jotunheimen ein paar schöne Wanderwege zu finden, aber die meisten Trails sind mehrtägige Wanderungen. Die offizielle Website der Nationalparks ist auch nicht so richtig ergiebig. Irgendwann finden wir dann drei Wanderungen und in der Nähe dann auch (hoffentlich) Parkmöglichkeiten. Google Maps ist da wirklich immer sehr hilfreich. Aber noch sind wir ja im Rondane Nationalpark. Und schon wieder ist Mitternacht durch, irgendwie wird es jeden Abend recht spät. Wir gehen ins Bett, Peter stellt die Heizung vorher wie jeden Abend auf 12° ein. Und die Nacht ist so kalt, dass die Heizung tatsächlich zwischendurch anspringt. Der Morgen weckt uns jedoch mit Vogelgezwitscher, strahlendem Sonnenschein und satten 21° im Womo. Die Sonne heizt unseren Tatzel wirklich gut auf, das kommt uns im hohen Norden natürlich entgegen. Heute wollen wir einen 11 km langen Rundweg laufen. Wir starten quasi direkt am Womo, als erstes geht es einen breiten geschotterten Weg steil bergauf. Der Weg ist auch gleichzeitig Fahrstraße, das war uns nicht so klar. Kurz nach dem Start kommen wir an eine Schranke, hier sind nochmal 30 NOK fällig, um zu einem Parkplatz auf der Hochebene zu kommen. Aber wir sind ja zu Fuß unterwegs. Aber es nicht viel los- bis auf die norwegische Langlauf-Nationalmannschaft, die hier gerade ein Training veranstaltet. Uns überholen immer wieder Gruppen auf Skirollern, also quasi Langlaufskiern mit Rollen. In jeder Gruppe gibt es einen Trainer / Anführer, der das Tempo und die Reihenfolge der Läufer vorgibt. Heftig, wir tun uns schon schwer den steilen Berg einfach raufzuwandern. Der Weg ist zwar schön, die Landschaft toll, aber da das ganze ja noch Strasse ist (wenn auch Schotterpiste) ist es nicht allzu spannend zum Laufen. Wir traben gemütlich vor uns hin, ab und zu kommt mal ein Fahrzeug, unter anderem die Servicefahrzeuge der Mannschaft, die den Läufern andere Stöcke zum Fenster raus reicht und zwischendurch Läufer absetzt. Warum ein paar Läufer erst ?zwischendrin? starten wissen wir nicht. Nachdem wir bei purer Sonne gestartet sind, zieht sich der Himmel immer mehr zu. Wir erreichen einen Wanderparkplatz, auf dem die Hölle los ist. Gut das wir gar nicht erst versucht haben mit unserem Womo bis hier hin zu fahren, hier hätten wir eh nicht parken können. Und kurz hinter dem Parkplatz ist eine Schranke und dann geht es nur noch zu Fuss oder per Rad weiter. Hier treffen wir auch wieder die Nationalmannschaft. Die haben mittlerweile alle ihre Skiroller in den Begleitfahrzeugen verstaut, sich einen kleinen Rucksack geschnappt und joggen nun weiter Richtung Rondeslotte, den höchsten Berg im Rondanegebirge. Als erstes starten die Männer, die Frauengruppe mit ca. 10 min Abstand. Jetzt hat es tatsächlich angefangen zu regnen. Nicht zu stark, aber so dass es ungemütlich ist. Aber davon lassen wir uns nicht die gute Laune verderben. Wir holen unsere Jacken aus den Rucksäcken, Kapuzen auf und weiter geht es. Jetzt erreichen wir einen Platz mit Infotafeln zum Nationalpark und einem Gedenkstein. Wir halten uns links und erreichen nach kurzer Zeit eine kleine Brücke an der Storula, einem großen Bergbach. Hier haben wir auch den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht, von nun an geht es bergab. Gute 5 km liegen hinter uns, genauso viel noch vor uns. Wir müssen jetzt zwar nicht mehr bergauf gehen, dafür wird der Weg nun eher zum Pfad. Die Storula rauscht neben uns dahin, wir bleiben immer wieder stehen, denn alle paar Meter verändert sich die Landschaft. Von der Hochebene geht es nun wieder in tiefer gelegenes Gebiet. Eben gab es nur Moose und Flechten zwischen den Felsen, nun kommen erste niedrige Sträucher wie z. B. Heidelbeeren. Immer wieder müssen wir den Pfad verlassen, um große Pfützen zu umgehen. Im Großen und Ganzen folgen wir aber einfach immer dem Lauf der Storula. Von der Ferne hören wir ein beginnendes Rauschen, wir nähern uns dem ersten Wasserfall. Spektakulär, denn eigentlich rauscht der Bergbach direkt in zwei Wasserfällen parallel runter. Zuerst gehen wir auf die gegenüberliegende Seite und machen diverse Photos. Dann entdeckt Peter, dass man auch direkt runter zum Flussbett klettern kann. Und es sieht auch gar nicht so schwierig aus. Also gehen wir nochmal ein Stück zurück und klettern an den Fuss der Wasserfälle, direkt gefolgt von einem zweiten Paar. Der Blick von unten ist natürlich auch beeindruckend. Aus Steinen hat jemand dort eine Art Sitzplatz gebaut, da man dort sehr geschützt vor dem Wind ist, nutzen wir das direkt für eine kleine Pause und picknicken. Gestärkt schnappen wir uns unsere Rucksäcke und klettern den Pfad wieder rauf. Oben geht mein Mann nochmal auf die Seite des Wasserfalls, und ich mache Photos von der gegenüberliegenden Seite. Aber nun genug Bilder gemacht, wir haben noch einige Kilometer vor uns. 11 km in Summe klingt nicht viel, aber es ist ein Unterscheid ob man 11 km durch einen Park Lustwandelt oder diese Strecke klettert und kraxelt. Wir kommen immer tiefer und kurz darauf erreichen wir ein kleines Birkenwäldchen. Also nicht mit hohen schmalen Birken wie wir das von uns kennen, sondern ganz niedrigen, knorrige Birken die gerade erst anfangen auszutreiben. Und je tiefer wir kommen, umso weiter ist die Vegetation. Der Weg ist wieder breit geworden, es gibt einige Häuser in der Umgebung. Dann erreichen wir eine Holzbrücke, die nagelneu gebaut ist. Die Brücke ist eindeutig auch für Fahrzeuge und hier sind ja auch Autos, da es Häuser gibt. Aber am gegenüberliegenden Ufer ist nur noch Moor und der Weg wird zum Trampelpfad bzw. führt über Holzplanken, also nutzt es nichts wenn die Autos nur bis AUF die Brücke kommen und nicht weiter. Aber da wird sich schon jemand was bei gedacht haben. Unser Weg führt auf jeden ans andere Ufer, weiter am Wasser entlang. Dann geht es nochmal über ein kleines Brückchen, das allerdings nur über ein Bächlein führt. Die Storula fliesst immer noch rechts neben uns. Nun gibt es nochmal Wegweiser, und wir folgen den Schildern zum Storula Wasserfall. Komisch, es soll noch 1 km bis dahin sein, aber wir können schon eindrucksvoll das rauschen und donnern des herabstürzenden Wassers hören. Und tatsächlich, nur wenige Meter weiter ergiesst sich der Bergbach in die Tiefe. Und 100 m weiter wieder und wieder. Und in Summe besteht dieser gigantische und nicht enden wollende Wasserfall aus 6 Kaskaden auf einem knappen Kilometer Länge. Wer braucht schon die Viktoriafälle, das hier ist wirklich unglaublich. Nun kommt kurz die Sonne raus und es bildet sich im untersten Strudel ein kleiner Regenbogen. Schnell ein Photo, und dann meint auch der Himmel wir haben genug Bilder für einen Tag und aus der Sonne raus öffnen sich die Schleusen. Weiter geht der schmale Steig aus Felsen und Wurzeln, dann sind wir urplötzlich aus dem Wald raus und wieder im ?Dörfchen? in dem wir gestartet sind. Noch die Straße rauf und wir sind wieder am Parkplatz. Ich bin froh, denn ich bin echt geschafft, auch wenn der Weg wirklich gelohnt hat. Nun heisst es aber erst mal Espresso kochen, ein Stück Kuchen und dann den Tag gemütlich am Grill ausklingen lassen ? die Sonne ist übrigens für den Moment zurück, das sollten wir ausnutzen.
eowynrohan am 13. Juni 2022
Der Morgen erwartet uns trocken, aber sehr sehr windig und mit dunklen Wolken am Himmel. Laut Wetterbericht soll es aber nur drohen und wir sollten trocken bleiben. Wir ziehen uns warm an, denn durch den Wind ist es echt kalt. Aber wir nehmen diesmal beide einen Rucksack mit, so können wir bei Bedarf unsere Jacken verstauen. Ausserdem wechsel ich meine Wanderschuhe. Statt meinen üblichen Lowa aus Goretex nehme ich die Columbia, die sind quasi Vollplastik. Bei den Wegen hier erscheint mir das als die bessere Lösung. Heute wollen wir den Moschussteig östlich der E6 gehen, allerdings gibt es auf dem Teil, den wir heute laufen wollen, tatsächlich gar keine Moschusochsen. Die Herden halten sich alle westlich der E6 auf. Der Weg heisst nur so, weil man (theoretisch) mit einem Fernglas auf der gegenüberliegenden Seite Moschusochsen beobachten kann. Der geplante Rundtrip ist ca. 8 km lang, das sollte gut zu schaffen sein. Wir laufen los, und sind Mutterseelen allein. Der Weg ist ungewohnt breit und unproblematisch zu laufen. Vorbei an einem See - den wir gar nicht so in Erinnerung hatten als wir die Route geplant haben - kommen wir an einige Wegweiser. Komisch, da sind nur Loipen ausgeschildert, das würde auch die Wegbreite erklären. Peter zieht seine Wander-App zu Rate und wir stellen fest, dass wir schlichtweg den falschen Weg genommen haben. Aber kein Problem, wir können von hier aus auch wieder auf den geplanten Trail kommen. Also biegen wir nun ab und ab jetzt geht es steil bergauf. Bald sieht es auch wieder aus wie die üblichen Wanderwege hier, eng, steinig, Trampelpfad. Immer noch sind wir komplett alleine unterwegs. Das Wetter ist allerdings auch nicht so richtig einladend. Trotzdem haben wir mittlerweile auf die Sonnenbrillen gewechselt, denn uns brennen die Augen. Vielleicht liegt es an der Höhe, wobei 1.000 m ja nun nicht gerade alpin zu nennen ist. Weiter geht es und der Pfad wird schlechter. Immer wieder müssen wir durchs Gestrüpp ausweichen, weil das Wasser zu hoch steht. Dann erreichen wir den eigentlichen Trail, der auch gleichzeitig der alte Pilgerweg von Oslo nach Nidaros ist. Die Nidaroswege sind, ähnlich wie der Jakobsweg, ein Netz aus Pilgerwegen die alle am Nidarosdom enden. Der Trail ist eher ein Steig, ganz schmal und steinig muss man jeden Schritt mit Bedacht setzen. Dann geht es wieder über ein Schneefeld und wir erreichen sehr mooriges Gebiet. Hier ist der Weg mittlerweile komplett im Wasser von der Schneeschmelze, dazu hat es auch noch angefangen zu regnen. Am Anfang kann man sich noch von Stein zu Stein tasten. Aber irgendwann wird der gesamte Trail zum Bach. Wir geben auf, das macht keinen Spaß mehr. Also heisst es ab hier wieder retour. Unser geplantes Picknick lassen wir ausfallen, gegessen wird wenn wir im Trocknen sitzen. Als erstes geht es wieder bis zum Wegpunkt, an dem wir vom See-Weg auf den Pilgerpfad gekommen sind. Und diesmal bleiben wir auch auf dem Weg und folgen bis zurück zum Parkplatz wo unser Tatzel steht. Nach insgesamt gut 4 Stunden sind wir zurück. Als erstes ziehen wir unsere nassen Sachen aus, dann wird Brotzeit gemacht. Da wir heute noch an einer Dumpingstation vorbeikommen, nutzen wir den Nachmittag und gönnen uns eine Dusche. Duftig frisch und aufgewärmt machen wir uns auf den Weg Richtung Otta. Auf etwa halber Strecke fahren wir durch Dombǻs. Boah, was ein Betrieb, ein riesiger Parkplatz, zwei Tankstellen und sicherlich 30 oder 40 Wohnmobile. Schnell weiter, und kurze Zeit später erreichen wir Otta. Auf einem großen Parkplatz, der gleichzeitig auch ein kostenloser Wohnmobilstellplatz ist, gibt es eine Dumpingstation. Das übliche: Grauwasser raus, Kassette leeren, Frischwasser rein. So präpariert geht es nun weiter zu unserem nächsten Ziel, das Mysusæter Servissenter. Dabei handelt es sich um einen hochgelegenen großen Parkplatz mitten im Nationalpark Rondane. Ab hier starten etliche Wanderwege in den verschiedensten Schwierigkeitsstufen. Dazu gibt es ebenfalls eine Dumpingstation (was wir aber nicht wussten) dazu ein Café und einen kleinen Laden. Die letzten 7,5 km sind eigentlich eine Sackgasse, allerdings gibt es quasi zwei Wege parallel. Zum einen die FV444, die wir auf dem Rückwegfahren wollen. Und dann gibt es noch eine kleine unbenannte Straße. Die ist allerdings etwas versteckt, und im ersten Anlauf biegen wir falsch ab weil uns eine Schranke abschreckt. Allerdings merken wir nach gut 200 m, dass der Weg hinter der Schranke richtig sein muss. Nun heisst es zurücksetzen. Ich will aussteigen, aber mein Mann kurvt das Stück auch so zurück, ohne Rückfahrkamera oder meine Hilfe. Die Schranke öffnet sich nach Bezahlung einer Gebühr in Höhe von 40 NOK, was ungefähr 4 Euro entspricht, das hält unsere Urlaubskasse aus. Kurz nach der Schranke ist ein kleiner Parkplatz, dort steht ein Kastenwagen (natürlich auch Deutsche) und angeln. Dann beginnen spannende 7,5 km. Der Weg führt geschottert, schmal und sehr steil direkt neben einem Bergbach entlang. Zwischendurch drehen die Vorderräder immer wieder leicht durch, klar wir haben das ganze Gewicht auf der Hinterachse, Tatzel ist aber nun mal ein Frontler. Aber mein Mann schaukelt uns ganz entspannt den Berg rauf. Also er ganz entspannt ? ich nicht ganz so. Die Beifahrerperspektive ist nun mal eine andere als die des Fahrers. Oben angekommen erreichen wir den wirklich riesigen Parkplatz. Es steht bereits einen Handvoll Fahrzeuge dort, die Übernachtung kostet 50 NOK, zahlbar im Laden oder im Café. Wie wir aber feststellen müssen, ist hier noch alles geschlossen. Die Saison beginnt erst im Juli. Also stehen wir kostenlos, denn eine andere Bezahlmöglichkeit gibt es nicht. Draussen beginnt es wieder zu regnen. Wir kuscheln uns rein, ich koche Espresso und dann beginnt Peter die Planung für unsere Wanderung morgen. Ich schnappe mir den Rechner und tipper schon mal. Den restlichen Abend werden wir vermutlich mit Rätseln und lesen verbringen, das sind doch schöne Aussichten.
eowynrohan am 12. Juni 2022
Die Nacht über regnet es weiter, aber am Morgen begrüßt uns Sonnenschein. Was für ein Glück. Heute haben wir nur eine kurze Etappe vor uns, es geht zum Dovrefjell Nationalpark, knapp 30 km Fahrweg. Dort gibt es noch wilde Moschusochsen. man kann eine geführte Tour machen (pro Kopf ca. 60 ?, 8 Stunden, 15 km Klettersteig), alternativ kann man auf gut Glück so laufen in der Hoffnung, welche zu sehen. Anhand unseres Kartenmaterials entscheiden wir uns, als erstes zum Touristcenter in Kongsvold Fjeldstue zu fahren, dem Ort an dem früher auf dem Königsweg zwischen Oslo und Trondheim die Pferde gewechselt wurden. Dort wollen wir uns über mögliche Trails und grundsätzlich über den Nationalpark informieren. Aber wie so oft sind wir viel zu früh, also nicht von der Uhrzeit sondern vom Datum. Die Touristinfo öffnet erst in 14 Tagen. Diese Info erhalten wir von einer netten Dame aus dem Hotel, das sich direkt neben der Touristinfo befindet. Sie empfiehlt uns, einfach hier zu parken und eine der ausgeschilderten Routen zu laufen, denn die nächste Touristinfo ist mindestens 30 min Fahrzeit entfernt. Weiterhin warnt sie uns, dass zu Beginn des einen Wanderwegs ein Moschusochse gesichtet wurde, der sehr aggressiv ist, grundsätzlich empfehlen alle Warnschilder, mindestens zweihundert Meter Abstand zu Moschusochsen zu halten. Gesagt ? getan. Wenige Meter weiter können wir recht gut parken, und es starten direkt am Parkplatz zwei Wanderrouten. Daher packen wir schnell den Rucksack, wechseln die Schuhe und los geht es. Ich bin am Anfang noch naiv und denke dass wir in ein oder zwei Stunden zurück sind. Aber der Weg führt steil ins Hochgebirge, wir müssen zweimal durch Schneefelder, und wie immer sind Teile der Route durch die Schneeschmelze überflutet. Wir marschieren immer weiter, und während der ganzen Zeit begegnen uns nur drei andere Paare beim wandern, es ist einfach herrlich abgeschieden. Die Hochebene ist gigantisch, natürlich sehen wir keinen Moschusochsen. Aber ganz ehrlich, bei der Weite könnten hier hundert Tiere liegen und wir würden es wahrscheinlich nicht sehen. Die Dimensionen der Landschaft sind einfach unglaublich. Zur Not könnten wir ja noch eine geführte Tour machen, aber eigentlich ist uns die Einsamkeit lieber als ein tolles Photo. Zumal unserer Handys bei 200 m Distanz eh kein scharfes Bild hinbekommen. Nach guten dreieinhalbt Stunden machen wir ein kurzes Päuschen, essen eine Banane machen uns auf den Rückweg. Zurück kommen wir deutlich schneller voran, allerdings halten wir auch nicht mehr die ganze Zeit Ausschau nach Tieren. Kurz vorm Ende des Trails kommen wir wieder an der Stelle vorbei, wo ein Moschusochse sein soll. Und tatsächlich sehen wir in gut 250 m Entfernung einen riesigen Fellhaufen, der plötzlich aufsteht und anfängt sich an einer Birke zu schubbern. Was für ein gigantisches Tier. Ausser uns sind mittlerweile noch mehr Wanderer aufgetaucht, die versuchen Photos zu machen. Aber aus der Distanz haben wir keine Chance. Dann kommt ein Paar mit Kameras und Objektiven die sicherlich 40 cm lang sind, die können bestimmt tolle Bilder machen. Aber das sind auch Profi-Ausrüstungen. Wir geniessen einfach den Anblick des Giganten, und nach einer Weile traben wir zurück zum Womo. Dort koche ich erst mal einen Espresso, denn wir sind ganz schön ko. Das war deutlich anstrengender als gedacht, wir sind auf weit über 1.000 m gekraxelt. Peter entdeckt auf Google Maps in gut 3 km Entfernung einen Parkplatz, mal schaun ob der was für heute Nacht ist. Wenige Minuten später kommen wir an, und der Platz ist wirklich nett. Es stehen schon 3 Wohnmobile dort, aber die Fläche ist wirklich riesig. Wir stellen uns dazu und es werden sicherlich noch mehr Fahrzeuge bis zum Abend dazukommen. Gegenüber ist ein Hügel, den erklimmen wir noch schnell und machen noch ein paar schöne Photos von unserem Wohnmobil. Dann geht es zurück, Essenszeit! Da der Himmel droht und es bereits tröpfelt, werfe ich die Nackensteaks wieder in die Pfanne, dazu gibt es den restlichen Salat vom Vortag und Brot. Und zum trinken machen wir uns einen leckereren Weisswein auf. Mutter hat uns zu Weihnachten zwei ihrer Bleikristall-Römer vermacht, die kommen jetzt endlich mal zur Geltung. Da von diesem Parkplatz aus wieder diverse Wanderwege starten, ist der Plan für morgen klar ? es geht wieder ins Hochland. Nach dem Essen schnappe ich mir schnell den Rechner und tipper eine Runde. Danach will ich noch Brote für die Tour morgen schmieren. Und vermutlich werden wir danach sehr schnell im Bett verschwinden. So müde war ich schon lange nicht mehr.
eowynrohan am 11. Juni 2022