Sonntag, 21. April 2024
Bereits während der Dämmerung werden die Lichter der beiden Pferdeköpfe eingeschaltet, allerdings kann man da noch wenig sehen. Erst mit der einsetzenden Dunkelheit kommen die Farbwechsel gut zur Geltung. Leider ist beim linken Pferd die Beleuchtung des Kopfes defekt / ausgeschaltet, und nur der Körper wird illuminiert. Beim rechten ist zwar der Kopf mit beleuchtet, aber dort bleibt permanent weisses Licht, während der Körper einen Farbwechsel durch alle Farben des Regenbogens macht. Das trübt den Eindruck etwas, aber das ist jammern auf hohem Niveau, grundsätzlich ist es wirklich schön anzusehen und wir gehen noch mehrmals vom Parkplatz auf die Terrassen vor, um Photos zu machen. Um 23 Uhr schalten sich die Strassenlaternen auf dem Parkplatz ab, und da wir ja wirklich so stehen, dass wir fast freien Blick auf die Skulpturen haben, macht Peter noch einige Aufnahmen durch die Windschutzscheibe. Dann ziehen wir aber auch vorne zu und machen uns langsam Bett fertig. Auf der Schnellstrasse, die direkt neben dem Parkplatz langführt, ist die ganze Nacht viel los und irgendwo läuft die halbe Nacht sehr laut Musik, daher schlafen wir ziemlich unruhig. Morgens machen wir uns dann direkt auf den Weg zum Falkirk Wheel, das nur wenige Fahrminuten entfernt ist. Man merkt, dass das Hebewerk nicht als Touristenattraktion, sondern für die Freizeitschifffahrt geplant war, denn der Weg führt durch einige Wohnviertel mit engen Strassen. Das ist für die Anwohner in der Hauptsaison sicherlich kein Spaß. Aber dafür sind die Parkplätze wirklich reichlich, aber natürlich auch kostenpflichtig. Man fährt durch eine Schranke, dabei wird das Kennzeichen photografiert. Bezahlen tut man irgendwann, bevor man den Parkplatz verlässt. Es ist 9.30 Uhr, also haben wir noch eine halbe Stunde Zeit, bis die erste Fahrt durch das Hebewerk startet. Wir versuchen online Tickets zu buchen, aber irgendwie spinnt das Buchungssystem von denen. Also sprinten wir schnell runter zum Schalter, kaufen unsere Tickets dort und sollen uns bereits 5 Minuten später am Boot einfinden. Die erste Fahrt des Tages ist noch nicht ausgebucht, wir haben 3 Rollstuhlfahrer mit Betreuern an Bord, aber die sind da gut drauf eingestellt und fix sind auch die Rollis auf dem Boot und festgemacht, dazu noch einige Familien, das Boot ist gut halbvoll. Wir haben Glück und bekommen in der ersten Reihe unsere Plätze, also zücken wir direkt unsere Handys für Aufnahmen. Das Boot, das aussieht wie die Grachtenboote in Amsterdam, legt ab und fährt in die untere Gondel wie in eine Schleuse ein. Dann muss sich der Wasserstand auspegeln, bevor die Gondel geschlossen wird und wir quasi wie in einer riesigen Badewanne schwimmen. Dann beginnt sich das Hebewerk zu drehen, und parallel mit uns dreht sich die zweite leere Gondel mit. Physikalisch bedingt haben beide Gondeln immer das identische Gewicht, egal ob in beiden ein Boot ist und nur in einer Gondel, und egal wie viele Leute im Boot sitzen. Daher benötigt das Hebewerk nur sehr wenig Energie, da nur die Massenträgheit am Beginn sowie die Reibung überwunden werden müssen. Laut Wikipedia liegt der Verbrauch für einen Hub bei 1,5 kWh. Binnen nicht einmal 5 Minuten haben wir 24 m Höhe überwunden und den oberen Punkt erreicht. Wieder dauert es einen Moment, bis sich die Wasserpegel angeglichen haben und sich die Gondel öffnet. Dann fahren wir raus durch einen schmalen und nicht einmal 100 m langen Kanal, dann geht es 180 m durch einen Tunnel, der bunt beleuchtet ist. Am Ende ist ein kleiner See, dort wendet unser Boot und es geht auch schon wieder zurück. Nach insgesamt 60 Minuten sind wir zurück und flüchten vor dem Regen kurz in den Souvenirshop. Aber wie so oft gibt es auch hier fast nur Kitsch. Wir kaufen aber einige Ansichtskarten, denn solche Aufnahmen bekommen wir mit unseren Handys natürlich nicht hin, vor allem nicht, wenn es nur regnet. Aber wir wollen wenigstens noch ein paar Videos vom Hebevorgang haben. Also geht es wieder raus, und wir platzieren uns auf den gegenüberliegenden Ufern des kleinen Sees, um den nächsten Hebevorgang aus verschiedenen Perspektiven zu filmen. Danach laufen wir noch eine Runde um das Gelände und dann nach oben bis in den Tunnel. Eigentlich wollen wir hier über Nacht bleiben, aber viel Interessantes gibt es tatsächlich nicht mehr zu sehen, und bei dem Regen machen lange Spaziergänge auch keinen großen Spaß. Also entscheiden wir uns spontan, einfach jetzt schon nach Edinburgh weiterzufahren. Das gibt uns zwei komplette Tage für Sightseeing, bevor wir uns Mittwoch auf den Weg nach Cairnryan zur Fähre nach Irland zu machen. Aber erst müssen wir noch unser Parkticket bezahlen. Dazu müssen wir am Parkscheinautomat unser Kennzeichen eingeben, und bereits nach IN erscheint ein Photo von Tatzelwurm. Wir bestätigen mit OK dass wir die Gebühr für dieses Fahrzeug bezahlen wollen, und 3.50 £ später bekommen wir eine Quittung. Ein Ausfahrticket gibt es nicht, das ist alles digital hinterlegt, genau wie am Campingplatz Ostseequelle, da funktioniert es ja genauso. Die Route nach Edinburgh würde eigentlich wieder über Schnellstraße und Autobahn führen, Peter hakt daher im Navi an: Autobahn vermeiden. Und wie erwartet sucht Google Maps nun quasi den direkten Weg. Das heisst es geht durch kleine Orte mit 5 Kreisverkehren auf 1.000 m. Aber Peter freut es, und er ist schliesslich der Fahrer. Aber kurz vor Edinburgh routen wir dann doch wieder auf die großen Strassen, denn wir wollen noch tanken. Und wir finden tatsächlich eine „günstige“ Morrisson Tankstelle für ca. 1.82 € für einen Liter Diesel. Nun haben wir noch knapp eine Viertelstunde bis zum Campingplatz. Der liegt zwar am Stadtrand, allerdings fährt fast vor der Tür ein Bus, der einen binnen 30 Minuten Fahrzeit in die Altstadt bringt. Und man braucht keinen Fahrplan, denn wochentags fährt der Bus im 10 Minuten Rhythmus. Der letzte Bus fährt kurz vor Mitternacht zurück, also können wir die nächsten beiden Tage entspannt und ohne Zeitdruck Edinburgh unsicher machen. Jetzt machen wir es uns erst einmal gemütlich, das heisst es ist Espressozeit. Dann rufen wir Mama an, bevor wir den Campingplatz etwas genauer unter die Lupe nehmen. Der Platz ist riesig, mit einigen Waschhäusern, einem kleinen Shop, einem Restaurant samt Bar und allem an Serviceeinrichtungen, was ein Platz so braucht. Zurück am Womo schnappe ich mir meinen Rechner und fang an zu tippen, denn heut Abend wollen wir noch ein bisschen planen, was wir morgen als erstes anschauen wollen. Bericht folgt.



Samstag, 20. April 2024
Heute haben wir viel vor, darum springen wir auch zeitig aus dem Bett. Das Frühstück lassen wir ausfallen, wir sind nicht hungrig. Stattdessen gibt es nur Kaffee und wir bereiten unsere Abfahrt vor. Also Trinkflaschen und Peters Kaffeekanne füllen, Wasser auffüllen, alles möglichst gut (und wenig klappernd) verstauen usw. Um kurz nach 9 Uhr rollen wir vom Platz, dabei bewundern wir die drei Zierkischen an der Einfahrt. Als wir vor drei Tagen hier angekommen sind, waren nur zarte Knospen zu erkennen, binnen der letzten Tage sind bereits viele Blüten aufgegangen. So langsam findet der Frühling also auch nach Schottland. Zuerst geht es nur zurück bis Newtonmore – der Campingplatz befindet sich ca. 6 km ausserhalb. Dazu geht es für eine Abfahrt auf die A9. Peter findet einen guten Parkplatz an der Kirche, der nur für LKW und Wohnwagen gesperrt ist, aber da fallen wir ja nicht drunter. Von dort laufen wir ein paar Straßen weiter zum Co-op und füllen unsere Salat- und Obstvorräte auf. Dann geht es zurück zu Tatzel, wir verstauen schnell die Einkäufe und laufen dann die Straße weiter runter bis zum Wildcat Experience Center. Und da haben wir dann die erste Enttäuschung des Tages. Wir haben uns darunter eine Art Informationszentrum über Raubkatzen vorgestellt, mit einigen Infos zu Rassen, Herkunft, Lebensweise, einigen Exponaten – wie auch immer. Stattdessen stehen wir vor einem minikleinen Souvenirladen, der Plastik-Raubkatzen und Kühlschrankmagnete verkauft. Kartenmaterial zum sogenannten Wildcat Trail (Wanderweg) kann man dort käuflich erwerben. Wir gehen gar nicht erst rein, denn den Wanderweg kann Peter auch über eine kostenfreie App am Handy aufrufen. Also laufen wir los, zuerst geht es leider an der Hauptstrasse entlang. Auf diesem insgesamt 10 km langen Wanderweg – der allerdings teilweise gesperrt ist und den wir heute ca. 6 km laufen - sind gut 130 „Wildkatzen“ versteckt, das ist quasi eine Schnitzeljagd. Diese Wildkatzen sind bunt bemalte Kunststofffiguren, und wir haben direkt beim reinfahren in den Ort heute früh auf dem Dach eines Hotels die erste entdeckt. Wir machen den Spaß mit und halten Ausschau. Und tatsächlich finden wir in vielen Vorgärten, auf Garagendächern, in Scheunen rausblitzen und und und diese bunt angemalten Kunststofffiguren. Dann verlässt der Weg so langsam den Ort (und damit sind auch keine Figuren mehr versteckt) und biegt ab zum Bahnhof. Dort müssen wir die Schienen überqueren, dann geht es weiter bis zu einem Golfplatz. Der Weg führt (mal wieder) über den Golfplatz, direkt am Fluß Spey entlang. Wir haben Glück und der Matsch hält sich in Grenzen, wir haben nämlich dieses Mal auf unsere Wandermontur verzichtet und nur Trekkingschuhe an. Teilweise ist der Pfad so schmal, dass wir unsere Füsse gar nicht nebeneinander setzen können, dann laufen wir daneben über die Wiese. Aber meist lässt es sich gut laufen. Wir kommen durch einen kleinen Wald mit urigen knorrigen Bäumen, links neben uns ist ein Kanal mit Enten und Weiden, alles sehr idyllisch. Das Wetter spielt heute auch mit, was wollen wir mehr. Nun geht der Weg vom Fluß weg wieder hoch Richtung Ort und wir erreichen den Beginn des Freilichtmuseums. Das Museum ist wirklich groß und es gibt sehr viel zu sehen. Alte „Black Houses“ aus dem späten 18. / frühen 19. Jahrhundert, eine Dorfschule, Schmiede, Sägewerk, Tischlerei, Farm und vieles mehr. Das Ganze wird wie so oft von ehrenamtlichen Helfern betreut, die in historischen Kleidern bereit stehen, um Fragen zu beantworten. Wir haben viel Spaß und es gibt auch wirklich viel zu entdecken. Nun gibt es noch einen Pfad des Museums der zum Township führt, was wir beide als Stadtzentrum interpretieren. Die Richtung stimmt, also folgen wir dem Pfad durch den Wald. Unterwegs sind noch einige Holzskulpturen, und wir geniessen unseren Spaziergang über den weichen Waldboden. Dann macht der Weg jedoch einen Bogen und wir erreichen ein kleines Dorf aus alten Reetgedeckten Hütten und ein Schild: Township. Ok, also führt der Weg gar nicht zurück in die Stadt, sondern in eine kleinen Siedlung aus dem 17. Jahrhundert. Auch hier stehen zwei Frauen in historischen Gewändern, begrüssen uns und erklären direkt alles. Im größten der Häuser, das auch am besten hergerichtet ist, brennt das übliche Torffeuer. Es qualmt und stinkt ganz ordentlich, aber so war es damals nun mal. Im vorderen Teil war Platz für das Vieh, hinten dann der Platz für die Familie. Wir schauen uns natürlich auch die ganzen anderen Hütten an, dann wollen wir weiter. Eigentlich müssten wir jetzt den gesamten Weg durchs Freilichtmuseum zurück, denn das Gatter, das das Freilichtmuseum mit dem Ort verbindet, ist gesperrt. Wir fragen nach, ob es eine Alternative gibt, und eine der beiden Damen hat jetzt eh gerade Mittagspause und begleitet uns ca. 200 m bis zu einem weiteren Tor, das mit einem Schloss versperrt ist. Sie öffnet das Zahlenschloss, lässt uns durch und wünscht uns eine tolle Reise. Wieder einmal freuen wir uns über die Herzlichkeit der Schotten, die wir nun bereits seit drei Wochen fast täglich erleben dürfen. Nun geht es zurück Richtung Womo, und nach knapp 20 min sind wir am Parkplatz. Unser nächstes Ziel ist nun „The Kelpies“, das sind 30 Meter hohe Skulpturen der schottischen Wassergeister in Pferdegestalt in Falkirk. Die Fahrt geht zügig, denn zum Leidwesen meines Fahrers geht es komplett über die Schnellstrasse bzw. zum Teil sogar über die Autobahn. Das ist ja gar nicht seins und er nöckelt leicht vor sich hin. Wir nähern uns Falkirk und bereits von der Strasse aus können wir die beiden Skulpturen sehen. Wir sind deutlich früher hier als geplant, aber da es nach 17 Uhr ist, brauchen wir für heute kein Parkticket mehr sondern brauchen nur die Übernachtungspauschale von 12.50 £ zu bezahlen. Dazu gibt es einen Gutschein für ein Heiß- oder Kaltgetränk. Der Parkplatz hat Sanitäranlagen, die die ganze Nacht aufbleiben, und gegen 21.30 Uhr gibt es noch eine Lichtershow. Als wir auf den Parkplatz rollen, fängt Peter an zu lachen, zwei Buchten vor uns steht das Womo aus Straubing, die wir am Neist Point getroffen haben und denen Peter den Tip mit „The Kelpies“ gegeben hat. Die dann auch hier zu treffen ist ja ein netter Zufall. Wir parken und laufen los zu den Skulpturen. Und natürlich treffen wir die beiden mit ihren Hunden auch direkt, der Leonberger ist ja nun auch nicht zu übersehen. Wir quatschen ein bisschen, dann gehen wir erst einmal weiter, wir wollen natürlich auch hier Photos machen. Die Skulpturen sind schon spektakulär, wir sind auf die Show am Abend gespannt. Da eben noch sehr viel los war, mussten die Wohnmobile erst einmal alle in den Busbuchten parken, mittlerweile ist es fast 19 Uhr und wir müssen nun alle einmal umparken. Da die uns eigentlich zugewiesene Parkbucht viel zu kurz ist, müssen wir (wie einige andere auch) eine doppelt lange nehmen. Dadurch haben wir allerdings einen tollen Blick direkt auf die Pferdeköpfe. Das heisst falls das Wetter schlecht werden sollte (aktuell haben wir sagenhafte 16 C und Sonne) dann könnten wir die Lichtershow vermutlich sogar aus unserem „Wohnzimmer“ aus sehen. Aber wir hoffen weiterhin auf trockenes Wetter und wollen lieber auf der Terrasse direkt vor den Skulpturen sitzen. Mal schauen… Ich koche erst einmal Espresso, dann setze ich mich an die Tastatur, denn wer weiß was der Abend noch bringt.



Freitag, 19. April 2024
Wir schlafen heute richtig lang aus, da Peter nur einen Kaffee möchte aber nichts essen, nasche ich zum Frühstück nur einen Salted Caramel Cup Cake. Sündig lecker! Dann ziehen wir uns warm an und machen uns auf den Weg zum Mittelpunkt Schottlands. Der Weg führt zuerst an einer kleinen Straße entlang. Direkt zu beginn kommen uns bestimmt ein Dutzend Mercedes SLK entgegen, scheinbar eine gemeinsame Ausfahrt. Dann sind wir fast allein unterwegs. Die Landschaft hier im Cairngorms Nationalpark ist wie so oft von niedrigen Heiden und Ginsterbüschen geprägt. Neben den sonst überall sehr präsenten gelben Stechginster gibt es hier auch den Ginster wie wir ihn aus der Eifel kennen. Allerdings sehen wir nur vereinzelt erste Blüten, die Natur ist hier weit zurück, fast alle Bäume sind noch unbelaubt. Bereits nach kurzer Zeit erreichen wir den Stein, der angeblich der Mittelpunkt Schottlands sein soll, am Stein ist dazu eine Art Gedenktafel angebracht. Wir machen einige Photos und gehen noch weiter zum Mac Pherson Memorial, einem steinernen Denkmal für den Clan der Mac Pherson. Die Schotten stellen gerne immer und überall Denkmäler für ihre Clans auf, hier ist die Herkunft noch etwas wert. Dann gehen wir weiter auf dem Glentrium Path und machen einen Abstecher zu einem tollen Aussichtspunkt auf einen kleinen Berg. Der Weg ist sehr steil, aber der Ausblick entschädigt uns. Wir haben einen freien Blick über das breite Tal, das durch den Fluss Spey durchzogen wird. Aber es ist bitterkalt und stürmisch hier oben, also bleiben wir nicht allzu lang und machen uns wieder an den Abstieg. Dann geht es zurück auf den Rundweg, und wir umlaufen einmal den Glentrium Wood. Scheinbar stehen große Bauarbeiten an, auf jeden Fall kommen wir an einer gigantischen aber völlig chaotischen Baustelle vorbei. Hier steht auf einer Länge von mehr als 500 m alles Mögliche rum - Generatoren, verrostete Bagger, zwei Dutzend Baggerschaufeln in allen Größen, Schweller, Rohre, Leitungen, Müll, Absperrungen, Geländer, Schilder, Kanister, Kabel, Planierraupen, ein demoliertes Autowrack und und und. Dazu ist ein großes Gebiet gerodet wurden. Zum einen sicherlich auf Grund des Windbruchs, aber wir vermuten, dass hier eventuell ein Windpark entstehen soll. Wir laufen weiter, und vor uns springt eine ganze Herde Rehe über den Weg. Auf der anderen Seite bleiben sie ganz still stehen, aber die riesigen weissen Puschelhintern sind natürlich trotzdem zu sehen und wir versuchen die hübschen Tiere aufs Photo zu bekommen. Da wir auf dem Rückweg die Straße vermeiden wollen, baut Peter mal wieder eine Abzweigung in die Route ein, wir laufen über einen Trampelpfad bis runter an den Spey, und dann am Fluss entlang zurück bis zum Campingplatz. Wir bekommen einen ganz kleinen Hagelschauer ab, aber ansonsten bleiben wir trocken und hatten wirklich einen tollen Spaziergang. Die Runde war nicht so lang, ungefähr 6 km. Aber dafür war es wirklich schön. Zurück am Womo mache ich uns etwas von den Meat Rolls warm. Dann ist erst einmal ein Päuschen angesagt. Aber Peter kann nicht lang still sitzen. Also nutzen wir das gute Wetter und kramen etwas rum, Peter holt die Kiste für Schmutzwäsche raus und ich mach unseren Wäschekiste im Wohnmobil leer. Dann füllen wir Getränke aus der Garage auf, saugen Tatzel nochmal komplett durch, leeren den Staubsauger und hängen den Akku an den Strom usw. Irgendetwas ist immer zu tun. Während Peter sich aufmacht zum Duschen, setze ich mich schon mal an die Tastatur. Morgen wollen wir in Newtonmore eine Runde laufen, zum Wildcat Informationszentrum und ins Freilichtmuseum, abends wollen wir dann möglichst noch bis Kelpis auf den Wohnmobilparkplatz. Ich werde berichten.



Am nächsten Morgen entscheiden wir uns, direkt für 2 Tage zu verlängern. Tag 25 verläuft daher sehr entspannt, wir schauen fernsehen, lesen, und machen Innendienst, telefonieren zwischendurch mit Mutter und viel mehr passiert nicht. Da wir heute nichts vor haben, kann ich mal wieder in Ruhe Salat putzen und schnibbeln, dafür blieb die letzten Wochen abends nie Zeit. Ausserdem ist es hier mit einem Spülhaus auch einfacher, als wenn man Offroad steht. Das Wetter ist unschön – es stürmt, ist kalt und die meiste Zeit regnet es. Genau der richtige Zeitpunkt zum faulenzen. Mal schauen was wir morgen so machen.