Für heute steht ein Ausflug in das Landschaftsschutzgebiet Reykjanesfólkvangur auf dem Programm. Auf dem Weg dorthin machen wir aber als erstes einen Abstecher zur Ljósafoss Power Station, einem Hydro-Power Kraftwerk. Es gibt ein kleines Besucherzentrum, dort erfährt man viel über das Kraftwerk selbst mit seinen 3 Wasserkraft Turbinen. Aber auch zum Thema regenerative Energien allgemein wird viel erklärt. Wirklich schön und interessant gemacht, mit vielen interaktiven Displays und Experimentier-Stationen. War den Umweg auf jeden Fall wert! Weiter geht es dann wieder Richtung Nesjavellir. Von da aus wollen wir die 435 nehmen Richtung Reykjavik. Große Schilder warnen, dass die Strasse von Oktober bis Mai nur auf eigene Gefahr zu befahren ist, es gibt keinen Winterdienst. Da es noch ganz gut aussieht, fahren wir erstmal drauf los. Dann wird es schon ein wenig glatter, zum Teil liegt Schnee. Die Steigungen und Gefälle dort betragen zum Teil mehr als 14%. Auch wenn für Peter noch alles unproblematisch ist, mir macht das gerade keinen Spass – bin halt doch ein Schisshase. Dann kommt uns ein Einheimischer entgegen, der uns auch davon abrät, weiter zu fahren. Der Strassenzustand soll sich in die Berge rein noch verschlechtern, ausserdem wird es einspurig. Peter juckt es immer noch, weiter zu fahren. Aber dann entscheidet er sich doch, wieder zurück zu fahren. Da wir die Pläne ändern müssen, ändern wir direkt richtig. Also erst einmal nach Selfoss. Dort tanken – und ganz nebenbei auch einen leckeren Burger vernichten. Wir haben zwar eine Brotzeit eingepackt – aber dann ist halt das Abendessen nachher direkt fertig, wenn wir heim kommen. Mit vollem Tank geht es dann von Selfoss aus an die Küste nach Eyrarbakki. Dann wollen wir vor Þorlákshöfn wieder ein kleines Stück Richtung Norden und dann nach Westen auf die 380. Tja, aber die ist aktuell leider eine Sackgasse. Vermutlich ist mittendrin ein Stück weggeschwemmt. Wir wissen es nicht, Fakt ist aber, da geht es nicht lang. Also weiter in nördlicher Richtung auf der Strasse bleiben, bis wir auf die 1 – die Ringstraße kommen. Wie erwartet nimmt der Verkehr zu, die Ringstrasse ist nun mal die Lebensader von Island und daher auch die Strasse mit den meisten Touristen. Aber wir bleiben nicht lange drauf, denn bereits nach kurzer Zeit erreichen wir die Grenze des Naturschutzgebietes. Also Blinker links und Richtung Thrihnukagigur Volcano. Nach ein paar Kilometern sind wir plötzlich mitten im Winterwunderland – und die dicken weissen Schneehauben auf den pechschwarzen Vulkanhügeln bilden ein irren Kontrast. Die Strasse ist zum Teil gut verschneit, aber mit dem geschotterten Untergrund macht es keine Probleme. Wir könnten stundenlang so weiter fahren. Doch kurz nachdem wir den Vulkan hinter uns lassen, ist auf den Strassen wieder Herbst. Statt den Park komplett auf der 42 zu durchqueren verkrümeln wir uns bereits nach kurzer Zeit auf eine kleine Schotterpiste. Und da fängt es an, richtig Spaß zu machen. Keine anderen Fahrzeuge, tolle Landschaft, jede Menge Wasserfurten. Das ist der Grund warum wir Island so lieben. Irgendwann kommen wir an der Küste raus – ein toller Anblick wie die Sonne auf dem Wasser glitzert! Langsam wird es Abend, und zurück durch den Park nehmen wir dann doch die 42, vorbei an dem wunderschönen und großen See Kleifarvatn mit seinen heißen Quellen. Überall dampft es aus der Erde, immer wieder ein toller Anblick! Dann sind wir zurück in bewohnteren Gebieten. Heimwärts stoppen wir nochmal in Selfoss und waschen das Auto ab, mittlerweile ist es so eingesuhlt dass man kaum noch die Türgriffe anfassen kann. Dann zurück und Daumen drücken, denn für heute Abend ist eine hohe Aktivität in Bezug auf Polarlichter angesagt. Mal schauen was der Abend so bringt.
P.S. und wir haben Glück - der Abend bringt jede Menge wundervoller Polarlichter 😊
P.S. und wir haben Glück - der Abend bringt jede Menge wundervoller Polarlichter 😊
eowynrohan am 08. Oktober 2018