Wir starten etwas müde aber zufrieden in den neuen Tag. Als erstes machen wir Tatzel startklar, das heisst Frischwasser, WC leeren, Müll entsorgen. Dann sind wir abfahrbereit und fahren quasi noch einmal zurück gen Osten. Als erstes fahren wir den kleinen Wanderparkplatz an den Keshcorran Caves an. Wir haben Glück, es steht nur ein Auto dort, also gibt es genügend Platz für unser Womo. Die 17 Höhlen befinden sich auf ungefähr 2/3 Höhe des 360 m hohen gleichnamigen Hügels. Zuerst führt der Weg kurz über eine Weide, dann beginnt ein Schotterweg, der nach einer Kurve steil und stetig bergauf führt. Oben ist erst einmal ein Bänkle um kurz durchzuschnaufen, bevor man den nächsten Anstieg in Angriff nimmt. Und dann steht man auch schon vor den Höhlen. Davor führt ein schmaler Trampelpfad entlang, in die größeren Höhlen kann man auch einige Meter hineingehen. Die Höhlen sind nicht trocken, es tropft überall durch das Gestein, und im Inneren ist es sehr schlammig. Die ersten Höhlen erreicht man noch gut, dann wird der Trampelpfad in luftiger Höhe sehr schmal, und Peter geht noch kurz ohne mich weiter. Dann machen wir uns zurück auf den Weg zum Womo. Wir kommen wieder an der kleinen Bank vorbei, dort sitzt ein Ehepaar und wir kommen wieder schnell ins Gespräch. Wir wollen als nächstes zum Queen Maeve’s Cairn, dort waren die beiden vor einigen Tagen. Wir bekommen noch den Tip, den Rundweg unbedingt im Uhrzeigersinn zu laufen, aber das hatten wir eh vor. Wir klettern den steilen Hang zurück zum Parkplatz, in Summe soll der Weg gut 3,5 km lang sein. Uns kommt es deutlich kürzer vor, aber vielleicht sind wir auch einfach nur ausgeruht und beim Quatschen ist die Zeit schnell vergangen. Nun fahren wir nach Knocknarea, dort befindet sich einer von drei Wanderparkplätzen, von denen aus man zum Queen Maeve’s Cairn starten kann. Aber bevor wir starten, machen wir noch kurz Brotzeit. Nicht zu viel, gleich geht es wieder steil rauf, aber wir sind sicherlich 3 Stunden unterwegs, und das Frühstück haben wir heute ausfallen lassen. Wir packen einen Rucksack mit zwei Trinkflaschen und für jeden eine Daunenjacke, denn dort oben kann das Wetter ganz anders sein als hier auf dem aktuell sonnigen und warmen Parkplatz. Nun studieren wir noch einmal die Karte des Wanderweges. Es gibt die Möglichkeiten, den gleichen Weg hin und zurück zu laufen oder man läuft den Rundweg. Wir entscheiden uns für den Rundweg, und zwar wie eben geschrieben im Uhrzeigersinn. Das heisst wir laufen zuerst steil über Schotter und Fels bergauf, und auf der Rückseite des Berges dann über ungezählte Stufen aus Holzplanken wieder runter, und dann einmal um den Berg rum. Das kann man natürlich auch genau andersrum laufen, aber die vielen Treppenstufen gehen wir lieber bergab als den steilen geschotterten Hang. Auf der Hälfte des wirklich sehr steilen Anstiegs ist eine Bank, wir treffen diesmal ein Ehepaar aus den USA und quatschen uns kurz fest. Sie bleibt dann dort sitzen, ihr ist das zu steil und anstrengend. Er läuft / klettert mit uns zusammen hoch bzw. spurtet dann kurz vorm Gipfel an uns vorbei, als wir stoppen um unsere Jacken anzuziehen. Denn wir stehen jetzt in Wolkenschleiern und es ist schlagartig frisch geworden. Noch einmal geht es steil bergauf, und dann stehen wir am Grabhügel von Queen Maeve. Der Cairn ist 11 m hoch und hat einen Durchmesser von 55 m, das ist für einen Grabhügel schon gewaltig. Aber leider haben wir gerade eine sehr eingeschränkte Sicht. Eigentlich hat man von hier oben einen traumhaften Blick auf den Atlantik – eigentlich. Denn wir können drei Meter vor dem großen Hügel kaum die Steine erkennen. Das ist wirklich schade! Ab und zu fegt eine Böe über die Kuppe, dann können wir kurz ein Photo machen, und dann stehen wir wieder wie im Nebel. Wir treffen nochmal kurz den Herrn aus den USA, quatschen noch eine Runde, bevor er sich auf den gleichen Weg zurück macht. Wir laufen jedoch kurz um den Grabhügel und beginnen rückseitig den Abstieg. Und es geht steil runter, wirklich steil. Aber auf den Holzplanken, die auch noch mit dicken Krampen beschlagen sind, lässt es sich bergab gut gehen. Der Weg führt zu einer kleinen Lichtung, dort ist ein Schild mit einem Panorama Bild angebracht. Tja, das wäre also unser Ausblick ohne Nebel, echt schade, dass wir das Verpassen. Weiter geht es auf den Planken, nun führt der Weg durch die sogenannten Misty Mountain Woods, und genau das ist es gerade – nämlich nebelig und dunstig. Aber das lässt den Wald auch richtig mystisch erscheinen. Je tiefer wir kommen, umso mehr kommt die Sonne wieder durch. Wir verlassen die Treppen und es geht erst einmal fast eben weiter. Aber auf den letzten 2 Kilometern müssen wir dann doch nochmal rauf, allerdings nur auf gut 120 m. nach insgesamt 3 Stunden sind wir zurück. Schön war es – wirklich schön! Unser Tagesziel – mit dem Plan dort zu übernachten – ist der Signature Point Downpatricks Head. Wir wollten zwar eigentlich bei der „Jagd“ nach den Aussichtspunkten nicht mehr groß mitmachen, aber auf dem Weg dorthin fahren wir quasi an fünf Aussichtpunkten vorbei. Da wir gut in der Zeit liegen, wollen wir dort wenigstens immer für ein Photo anhalten. Als erstes erreichen wir Easky Pier. Spannender als der rostige Pfahl ist jedoch das alte Turmhaus aus dem frühen 13. Jahrhundert, das O’Dowd Castle. Weiter geht es, als nächstes liegt der Discovery Point namens Inishcrone Pier. Der fällt mal wieder nur in die Kategorie nett. Dann ab zum Ballina Quai, der am Moy River liegt. Wir photographieren wieder den Pfahl, aber auch hier gibt es spannenderes, nämlich die Überreste des Betonschiffes „SS Crete Boom“. Was genau dahinter steckt -also ob es im Krieg Jagdbomber täuschen sollte oder ein Trainingsschiff war – ist bis heute ungeklärt. Aber es ist auf jeden Fall interessant und wird natürlich auch photographiert. Da wir jetzt gerade von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt fahren, sind wir nicht mehr auf einer der größeren Landstrassen sondern zirkeln wieder über teils einspurige Nebenstrassen. Das führt dann zu kurzen Zwangspausen, z. b. als ein Bauer seine Kuhherde über die Strasse treibt. Nun erreichen wir den Punkt Killala Quai. Wieder nicht sehr aufregend, und nach 5 Minuten sind wir wieder unterwegs. Bevor wir unser Tagesziel erreichen kommt nun nur noch der Aussichtspunkt „Lackan Strand“. Und das ist wieder sehenswert, der Strand ist gigantisch groß. Wir wundern uns, dass weit und breit kein Fahrzeug am Strand zu sehen ist, denn wo auch immer es geht stehen die Iren mit ihren Fahrzeugen direkt auf dem Strand. Dann entdecken wir die Warnschilder mit dem Hinweis auf Treibsand. Das erklärt dann natürlich, dass der Strand schön ist aber keiner dort sein Auto abstellt. Jetzt haben wir noch gut 10 Minuten bis wir den großen Parkplatz am Downpatrick Head erreichen. Hier werden wir morgen früh eine kleine Runde laufen, aber für heute soll es genug sein. Nun gibt es noch Abendessen, dann heisst es tippen und dann ist Feierabend. Was wir morgen machen müssen wir noch entscheiden, Bericht folgt.