Nach einer ruhigen Nacht starten wir nach dem Frühstück als erst damit, noch ein wenig den Bereich des Geokaun zu erkunden. Dazu fahren wir vom obersten Parkplatz – dem Summit View - eine Etage tiefer, dort gibt es wieder etliche Informationstafeln zu entdecken und es startet dort ein Rundweg hoch zum Gipfel – aber da kommen wir ja gerade her. Dann fahren wir noch ein Stück weiter runter und kommen auf dem Parkplatz mit der Aussichtsplattform zu den Fogher Cliffs an. Wieder gibt es einige Informationstafeln sowie eine Plattform mit einem tollen Blick zu den Klippen. Aber noch schöner ist der Blick ins Wasser unter uns, denn dort schwimmen Minkwale. Leider haben wir nur unsere Handys zum Photographieren, das wird natürlich nichts. Umso mehr geniessen wir einfach nur den Anblick und den netten Austausch mit einem schwedischen Tourist. Dann verlassen wir den Bereich des Geokaun und wollen zum Wanderparkplatz, um zu den Tetrapod Footprints zu laufen. Diese Spuren eines Prähistorischen Tieres sind ungefähr 385 Millionen Jahre alt, und Valentia lag damals südlich des Äquators. Entdeckt wurden die Spuren erst 1993 und sind natürlich eine Sensation – die wir leider nicht zu sehen bekommen, denn wir haben keine Chance auch nur ansatzweise in der Nähe zu parken. Also heisst es wenden und zurückfahren. Wir kommen dicht am Leuchtturm vorbei, aber auch den Stop verwerfen wir, denn dazu hätten wir frühzeitig eine Tour buchen müssen. Wir machen uns daher direkt auf den Weg zu den Kerry Cliffs. Die Klippen liegen auf einem Privatgrundstück, aber der Besitzer beweist Geschick und vermarktet das Ganze. Es gibt eine großen Parkplatz sowie Toiletten, dann muss man am Kassenhäuschen pro Kopf 5 € bezahlen. Dafür gibt es breite Wege, viele Informationstafeln, Sitzgelegenheiten und eine wirklich schöne Anlage – und das ganze mit spektakulären Blicken auf die Klippen. Das kommt schon sehr nah an die Cliffs of Moher an und wir werden nicht müde ein Photo nach dem anderen zu machen. Und dann zeigt uns jemand, dass hier Haiwale schwimmen – was für ein toller Anblick und so nah, dass man sie fasst anfassen könnte! Tatsächlich stellt sich später raus, das es keine Wale sondern Riesenhaie sind!!!. Wir machen Bilder und Videos und schauen den Haien zu, wie sie durch die Bucht kreisen. Dazu gibt es natürlich den ein oder anderen Plausch mit anderen Touristen und wir verbringen hier deutlich mehr Zeit als geplant. Aber irgendwann trennen auch wir uns von dem tollen Anblick und gehen zurück zu Tatzel. Eigentlich wollten wir jetzt die Strasse weiter fahren, aber da geht es über einen hohen Pass, und das sparen wir uns, also geht es zurück über Portmagee und dann wieder auf den Ring of Kerry. Was alle daran finden, erschliesst sich uns nicht. Die Strecke ist nett und interessant, aber dass der Ring of Kerry die schönste Strasse Irlands sein soll, verstehen wir wirklich nicht. Den Ring of Beara lassen wir komplett aus, denn Teile davon sind für uns gesperrt. Stattdessen fahren wir über Glengarriff und Bantry zur Sheep’s Head Halbinsel. Zwischendurch haben wir natürlich auch noch an dem ein oder anderen WAW Marker gestoppt. Am Sheep’s Head wollen wir bis in die Spitze fahren und dann auch übernachten, und am nächsten Morgen den großen Rundweg laufen. Ja, aber manchmal kommt es anders, denn nach dem wir den knapp 21 Kilometer langen Weg über die Insel gefahren sind – inklusive einer Passstraße und lauter einspuriger schlechter Wege, kommt aus den Nichts ein Schild: keine Wohnmobil hinter diesem Punkt und ein Wendehammer! Es sind noch knapp 3 Kilometer bis zum Wanderparkplatz und einen Parkplatz gibt es hier nicht, nur den besagten Wendehammer, auf dem es sich aber tatsächlich ein Schweizer mit seinem Womo gemütlich gemacht hat. Na prima, also wendet Peter auf kleinstem Raum und dann geht es den ganzen langen Weg zurück. Wir sind grantig, denn es wird gefühlt täglich schlimmer, und auch heut wieder hatten wir mehrere Situationen wo man sich als Wohnmobilfahrer einfach nur unerwünscht fühlt. Aber jammern nutzt nichts, es wird immer später und wir brauchen eine Lösung. Es gibt weit und breit keine Campingplätze und keine Parkplätze, auf denen wir die Nacht verbringen können. Dann finden wir in der App von „Park4Night“ einen kleinen Parkplatz, und der liegt auch noch auf den Weg zum Mizen Head, unserem nächsten Ziel. Ich route Peter über Handy, als es noch knapp 2 Kilometer sind, müssen wir von der Hauptroute ab auf eine kleine Nebenstrasse, uns es wird immer enger und steiler und kurviger…. Und dann erreichen wir einen winzigen Schotterplatz, ausreichend für einen PKW aber nicht für uns. Peter wendet mühevoll auf der kleinen Fläche, denn hier endet auch der Weg, und schaukelt uns langsam im ersten Gang wieder zurück zur Hauptstrasse. Uns reicht es nun, und jetzt ziehen wir durch zum Mizen Head, dort wollen wir morgen die Klippenbrücke besichtigen. Wir erreichen einen großen Parkplatz, ausser uns steht nur ein Kastenwagen dort. Wir kurven ein paar Mal hin und her, denn der Parkplatz ist gefühlt in jede Richtung schief und selbst unsere wirklich hochwertige Niveauregulierung gibt hier auf. Irgendwann bleiben wir einfach stehen, etwas schräg aber halbwegs ok. Gerade als wir endgültig geparkt haben, steigt der Brite aus dem Womo vor uns aus. Wir steigen ebenfalls aus und kommen direkt ins Gespräch, die haben scheinbar auch erst zig Stellen auf dem Parkplatz probiert, bis sie so halbwegs in Waage standen und haben unseren Nivellierversuchen verständnisvoll zugeschaut. Wir quatschen recht lange, die kommen aus dem Süden und wollen gen Norden, und wir tauschen noch ein paar Routenempfehlungen aus. Dann wird es Zeit, Feierabend zu machen. Ich decke den Tisch für Brotzeit, mein Weltbester Fahrer hätte sich heute Abend allerdings eigentlich ein Steak verdient. Es waren heute durchaus anspruchsvolle Passagen dabei und ich brauche gleich eher einen ordentlichen Gin. Wir ziehen uns zurück, machen die Jalousien runter und geniessen den Abend. Wie es weiter geht, wissen wir noch nicht, aber je weiter wir fahren, desto unschöner wird es als Womo Fahrer… wir werden sehen.