Donnerstag, 11. Juni 2020
Nach Tagen voller Sonne und Schönwetter-Wolken hat uns der Tag diesmal mit nass kaltem Wetter geweckt. Und spontan haben wir uns nochmal in die Kissen gekuschelt, in der Hoffnung dass es besser wird. Aber irgendwann war die Lust auf einen heissen Kaffee doch zu groß und wir sind aufgestanden. Nach den ersten zwei Tassen Kaffee und einem Shake haben wir entschieden: es gibt heute kein Tagesprogramm. Bei Sturm und Regen zu radeln macht keine Freude. Und Spazierengehen auch nicht. Also ist Faulenzen am Platz angesagt. Bevor wir aber mit „nichts tun“ starten, ist kurz Hausputz angesagt. Denn hier oben schleppt man doch viel Sand und Dreck mit ins WoMo. Zum Glück ist aber ja alles klein und überschaubar in so einem fahrenden Zuhause, so war ich auch in ein paar Minuten fertig. Und just als ich mich hingesetzt habe um eine Runde auf dem Handy zu zocken – kam die Sonne raus. Also schnell umgezogen und los, einmal auf dem Steilküstenweg Richtung Meschendorf. Der Weg führte diesmal nicht durch einen Wald sondern eher durch dichte Sträucher und Büsche, zwischendurch immer wieder der Blick auf Meer. Und auch wenn immer wieder die Sonne durchkam, so tobten auf dem Meer doch hohe Wellen und das Wasser wirkte sehr düster und bedrohlich. Plötzlich haben wir einen bunten Punkt auf dem Wasser entdeckt – tatsächlich ein Surfer. Und zwar mit einer Art Tragfläche drunter, ein (frisch gegoogelt>) Hover Glide -Board. Ich hab das zuerst nicht verstanden, aber dann konnten wir es sehen. Der Surfer hat einen Wasserstart gemacht, das heisst er lag im Wasser, hat die Füsse im Brett eingehängt und sich durch den Wind, der ins Segel ging, aufgerichtet. Und als er genug Geschwindigkeit hatte, hat sich das Surfbrett komplett aus dem Wasser gehoben und der Surfer samt Brett ist nur noch über die beiden kleinen Tragflächen gefahren - das gesamte Brett hatte sich aus dem Wasser gehoben und schwebte sicherlich 50 cm über der Wasseroberfläche.. Mit einer irren Geschwindigkeit ist er über das Wasser drüber. In Strandnähe kam dann ein kleiner Brecher und vorbei war der Spaß. Also wieder von vorne… wir hätten noch stundenlang zuschauen können, aber wir wollten ja noch weiter bis Meschendorf. Viel weiter kamen wir allerdings nicht, da der Weg nach einem kurzen Stück gesperrt war, also haben wir kehrt gemacht und sind erst mal zurück zum Campingplatz. Mittlerweile war es deutlich wärmer geworden, also ab in die kurzen Hosen, Schlappen und zum Wasser. Da wir bei unserem vorherigen Spaziergang gesehen haben, dass der Strand in Richtung Meschendorf deutlich schöner war als nach Rerik, wollten wir noch einen Strandspaziergang machen. Und tatsächlich, hier machte es wieder Spaß mit den Füssen durchs Wasser zu laufen, den Möwen zuzuschauen und bunte Steine am Strand zu bewundern. Aber auch diesmal erreichten wir Meschendorf nicht. Denn an der gleichen Stelle, an der vorhin der Steilküstenweg gesperrt war, endete auch der Strandweg. Aber egal, in Summe sind wir trotzdem auf gute 2 Stunden Fussmarsch gekommen, das ist auf jeden Fall mehr als daheim. Zurück am WoMo hab ich mich um das Abendessen gekümmert, während Peter schon mal eine schöne Route nach Fehmarn – unserer nächsten Etappe –ausgearbeitet hat. So langsam wurde es jetzt echt ungemütlich draussen. Nach dem Abend essen haben wir uns jetzt nach drin verkrümelt. Die Heizung brummt, ich tipper noch meinen Bericht und dann machen wir uns einen gemütlichen Fernsehabend. Bis morgen…