Dienstag, 16. Juni 2020
Heute heisst es abreisen. Schade, war echt schön hier. Aber heute steht ein tolles Programm an – wir fahren endlich mal wieder Fähre. Und zwar die sogenannte Vogelfluglinie von Puttgarden nach Rødbyhavn. Morgens pünktlich beim ersten Weckerklingeln aus den Federn. Dann die letzten Sachen verpacken wire Tisch, Stühle und Teppich. Noch schnell den Abwasch erledigen, Müll wegbringen und los geht es. Zum Fährhafen von Puttgarden sind es mit dem Womo nur 15 bis 20 min – zu Fuss haben wir da schon deutlich länger gebraucht. Wir sind so früh, dass wir nicht die 10.40 Uhr Fähre nehmen, wie geplant, sondern bereits auf die 10 Uhr Fähre geschickt werden. Da die Grenze ja offiziell erst seit Mitternacht offen ist, ist am Fähranleger nicht viel los. Größtenteils LKW’s, nur wenige PKW’s, und wir als einzige mit einem Wohnmobil. Dementsprechend werden wir winkend an Bord von dem Einweiser begrüßt. Man merkt richtig, die freuen sich dass es endlich wieder etwas zu tun gibt und Geld in die Kasse kommt. Die Überfahrt ist leider viel zu schnell vorbei, nur gute 45 Minuten dauert die Reise. Wir stehen die ganze Zeit an der Reling und geniessen den Ausblick. Nebenbei knipsen wir wie die Weltmeister damit wir abends fleissig Photos an Mutter schicken können. Peter shoppt noch eine Runde zollfrei – den leckeren Cider von Somersby, wir sind ja schliesslich noch weitere 14 Tage unterwegs. Bei der Einreise in Dänemark sind dann harte Grenzkontrollen. Wir müssen nachweisen wo wir herkommen und wo wir hinwollen. Bei einem weiteren Aufenthalt in Dänemark ist Vorschrift dass wir für die nächsten 6 Tagen eine schriftliche Buchung für einen Campingplatz vorweisen müssen. Das wir von Fehmarn über Dänemark nach Westerholz fahren (kurz hinter Flensburg) irritiert den Polizisten zwar etwas. Aber als wir unsere Buchungsbestätigung vorlegen (die er vermutlich aber nicht lesen konnte, da deutsch) winkt er uns schlussendlich durch und wir dürfen einreisen. Landschaftlich ist Dänemark wunderschön. Es wirkt alles so niedlich und natürlich. Dann die Überfahrt über den großen Belt (wahnsinnig teuer, 50 €!), dann über den kleinen Belt. Beides sehr spektakulär, ich mache gefühlt 500 Photos. Kurz vor Flensburg fahren wir von der Autobahn ab und zu einem Supermarkt, mal schauen ob wir was typisch Dänisches finden. Ok, das einzige wirklich dänische sind Röstzwiebeln. Und die nehmen wir direkt mit, denn da haben wir einen gigantischen Verbrauch. Ein weiteres typisches dänisches Gericht sind natürlich die roten Pølser, also eine Art Bockwurst. Aber wir haben genug Grillsachen im Kühlschrank, und die sind nicht leider nicht lange haltbar. Darum nehmen wir die nicht mit. Dazu kommen aber noch ein paar frische Erdbeeren, irgendwie fällt noch ein Kokos-Schoko-Kuchen in den Einkaufswagen und ein großer Topf Skyr. Zurück zum Womo, denn mittlerweile ist es schon 15 Uhr durch. Eine Stunde später erreichen wir die Grenze. Während nach Deutschland rein keinerlei Kontrollen stattfinden, ist auf der gegenüberliegenden Seite bei den Dänen wieder großes Polizei- und Militäraufgebot. mit Kontrollen. Dann noch um Flensburg drum rum und um 16.45 Uhr erreichen wir den Campingplatz. Ui, nicht schön. Der Stellplatz ist weit vom Wasser weg. Die Dame an der Rezeption ist super unfreundlich. Fänge ja toll an. Es ist ziemlich heiss – ich weiss ihr in Bayern wärt froh um ein bisschen Sonne. Aber wir kochen still vor uns hin. Als Tatzelwurm in Waage steht fährt Peter die Markise aus und wir legen den Teppich aus. Während ich mich mit Gummihammer und Heringen abmühe um alles zu befestigen, tritt Peter die Heringe immer nur ZACK in den Boden und ist ruckzuck fertig. Na super, aber wehe ich nenne ihn Obelix… und danach erkunden wir den Platz - (fast) nur Dauercamper. Bei den Duschen stellen wir fest, dass wir Münzen brauchen. Na prima, das hat die an der Rezeption nicht gesagt. Also hin – aber alles ist zu. Allerdings steht dort ein Schild: Bitte klingeln. Gesagt – getan: Mürrisch kommt die Dame von der Rezeption antrabt. Als wir nach Duschmünzen fragen mault sie uns an, das hätten wir beim Einchecken ja sagen können dass wir in den drei Tagen hier auch duschen wollen. Also ich meine ja, sie hätte uns sagen müssen das Warmwasser nur mit Münzen geht. Aber wir werden eh keine Freunde mehr, also was soll‘s. Wir bekommen unsere Duschmünzen, 4 min für 50 Cent. Die nächsten 3 Tage halten wir hier schon aus. Danach geht es an den Strand. 2 min bis zum Wasser, dort ist es allerdings nicht zum Baden geeignet. Alles voller Quallen und Algen und dicken Steinen. 500 m weiter wird der Strand dann etwas besser. Aber das Wasser steht hier fast, es gibt in der Förde kaum Bewegung. Ich denke morgen ist daher einfach eine Radtour geplant, vielleicht entdecken wir ja in Glücksburg eine schöne Ecke. Nach drei tollen Campingplätzen mit Blick direkt aufs Wasser sind wir natürlich auch verwöhnt. Ja, was gibt es sonst noch zu berichten – eigentlich nicht viel. Wie immer steht Peter abends am Grill, diesmal gibt es dazu einen leckeren süßen Rotwein. Die Klimaanlage im Womo brummt vor sich hin, denn als wir ankamen hatten wir satte 35° - das ist schon lecker warm. Mal schauen was morgen so passiert – Bericht folgt.