Nach einer kühlen und erfrischenden Nacht steigen die Temperaturen ab dem frühen Morgen, die Sonne scheint am wolkenlosen Himmel. Also wird es sicherlich wieder ein Tag am und im Wasser. Aber als erstes hole ich Brötchen, dann frühstücken wir in Ruhe. Noch ein kurzer Klönschnack mit den Dortmundern, bevor die sich mit ihrem gemieteten Wohnmobil ohne Klimaanlage auf den Rückweg nach Dortmund machen. Dann erreicht uns die Nachricht, dass eine Tante tatsächlich gerade positiv auf Corona getestet wurde. Unglaublich… das ist zwar präsent doch trotzdem scheint es immer so weit weg. Und ausgerechnet sie, die so aufpasst, und eigentlich nur Kontakt zum Pflegedienst hat. Wir drücken alle fest die Daumen, dass sie weiterhin Symptomfrei bliebt, mit 92 Jahren ist diese Diagnose wirklich heikel. Mal schauen, abends sollen wir weitere Infos bekommen. Nach dem Schreck ziehen wir uns um und machen uns fürs Wasser fertig. Als erstes dick Sonnencreme ins Gesicht, dann Neo an, Schuhe an, Paddel am Board befestigen, Geld für die Strandkarte einpacken und los geht es. Solange kein Wind geht, klappt das mit dem Tragen ja ganz gut, auch wenn 12 kg mit einer Hand ganz schön schwer werden. Aber wenn dann auch noch eine Brise aufkommt ist es echt schwer für mich, das Brett unterm Arm zu halten und nicht wie Mary Poppins loszufliegen. Aber zum Glück brauchen wir bis zum Strand meist nur 5-6 Minuten. Mit dreimal umgreifen zwischendurch geht das schon. Am Strand angekommen ist schon ein bißchen was los, aber von dichtgedrängt sind wir hier noch weit weg. Ab geht es aufs Wasser, auch heute sind die Wellen sehr niedrig und so können wir im Wechsel stehend, kniend oder sitzend paddeln, wie wir Lust haben. So langsam entwickeln wir uns zu SUP-Fachleuten, dauernd werden wir angesprochen wo wir unsere Bretter her haben, was man beachten muss, ob man mal probieren könnte etc. Ist aber auch ganz lustig und mit etwas Abstand im Wasser (in Hinblick auf Corona) haben wir da auch kein Problem mit. Ansonsten gibt es vom heutigen Tag gar nicht so viel zu erzählen. Wir waren mehrmals am Wasser, sind geschwommen, gepaddelt, haben uns treiben lassen und einfach die Zeit am Meer genossen. Zurück am Platz wie immer abends gegrillt, und noch während wir am Essen sind startet nicht weit von uns Live Musik. Klingt gar nicht schlecht, also gehen wir nach dem Essen rüber. Die Zeltwiese ist groß, fast alle sitzen brav mit dem gebührenden Abstand, die Musikrichtung ist bunt gemischt und schwankt zwischen Rock’n Roll, Oldies und Pop. Nach drei Zugaben ist um kurz nach 22 Uhr Schluss. Bis halb elf sitzen wir noch vorm Womo, aber die drei betrunkenen Weiber, die zwei Plätze neben uns stehen, gehen uns so auf den Keks (lautes singen zu Andrea Berg und Helene Fischer) dass wir uns entschliessen reinzugehen. Peter wirft den Boiler für den Abwasch an, ich hole meinen Laptop, und die übliche Abendroutine nimmt ihren Lauf.
eowynrohan am 07. August 2020