Freitag, 11. Juni 2021
Nach einem heftigem Gewitter und einer durchregneten Nacht starten wir auch an diesem Tag in einen sonnigen Morgen. Nach einem kurzen Frühstück räumen wir zusammen und fahren gegen 9 Uhr Richtung Falun. Wir wollen zum Bergwerk, genauer gesagt dem Kupferbergwerk. Bevor wir in Falun zur Grube abbiegen, fahren wir noch tanken. Der Tank ist zwar noch halbvoll, aber wir wollen später noch ein gutes Stück Richtung Norden, und dann brauchen wir uns um Sprit den Rest des Tages nicht zu kümmern. Die Preise sind hier (umgerechnet) die letzten 14 Tage ziemlich einheitlich zwischen 1,60 ? und 1,63 ?. Schwankungen wie bei uns um 10 Cent binnen 3 Stunden gibt es her nicht. Wir sind um 10 Uhr am Bergwerk, alles ist noch sehr ruhig und es stehen erst wenige Autos auf dem Parkplatz. Am Infoschalter können wir Tickets für die 12 Uhr Führung buchen, die ist in Englisch. Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit mit einem Spaziergang über das Gelände und lesen uns etwas in die Geschichte der Grube ein. Im dem Bergwerk wurde Kupfer, aber auch Gold und Silber gewonnen. 1687 stürzten 3 Minen ein und dabei entstand die Grube Stora Stöten. Zum Glück passierte dieses Unglück am Nachmittag des Mittsommers, einer der wenigen Feiertage. So kam niemand zu schaden. Und für weitere Infos empfehle ich Wikipedia oder die Website Falugruva.se, ich bin heute mal schreibfaul. Punkt 12 Uhr läutet die Glocke und unser Tourenführer begrüßt uns. Wir sind eine überschaubare Gruppe, ausser uns sind noch 4 Paare sowie ein Kind dabei. Als erstes bekommen wir alle einen Helm und ein Cape, um uns und unsere Kleidung zu schützen. Da wir gelesen haben dass es in der Grube ganzjährig nur 5 ° warm ist, haben wir vorsichtshalber eine dicke Jacke dabei und festes Schuhwerk angezogen. Ich denke die Dame aus Kolumbien in ihren Shorts und offenen Sandalen ist eher etwas unpraktisch gekleidet. Aber nun gut. Dann geht es los, als erstes zu einer kleinen überdachten Plattform, die einen tollen Blick auf die Grube bietet. Nach einigen einleitenden Worten zur Grube geht es eine Treppe runter zu einer weiteren Plattform. Hier gibt es weitere Infos durch den Guide und dann geht es unterirdisch weiter. Immer wieder gibt es kurze Stops mit Geschichten und Anekdoten zur Geschichte von Falun und der Grube. Da die Wege unterirdisch sehr lang, teils dunkel und verwinkelt sind, gibt es noch einen zweiten Guide, der jedoch nur die Nachhut bildet und aufpasst, dass keiner von uns verloren geht oder falsch abbiegt. Ein Highlight ist die kurze Gesangseinlage unseres Führers mit einem schwedischen Bergarbeiterlied und der kurze Moment in kompletter Dunkelheit in der Grube. Viel zu schnell ist nach einer guten Stunde der Rundgang beendet. Im Ganzen waren es etwas mehr als 600 Stufen die uns auf eine Tiefe von ca. 70m (und zurück) gebracht haben. Wobei die tiefste Stelle der Mine bei 208 m ist. Dazu kommen noch knapp 3 Kilometer Weg, es hat auf jeden Fall gelohnt. Zurück am Tageslicht bringen wir unsere Jacken zurück zum Womo und gehen dann noch den Rundgang um die Grube, knapp 2 km. Dann kocht Peter uns noch einen Espresso, ich schneide jedem ein Stückchen Kuchen ab, dazu eine Kugel Eis. Fehlt nur noch die Kerze auf der Torte :-) Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Norden. Nach kurzer Zeit bricht ein Unwetter los, und sicherlich eine viertel Stunde prasselt der Regen sturzflutartig auf die Strasse. Dann wird es schnell weniger und bald scheint wieder die Sonne. Eigentlich wollen wir nochmal eine Adresse aus dem Swede Stops anfahren. Aber mittlerweile ist es schon recht spät, und in der Vorsaison kann man nach 16 Uhr kaum noch jemanden erreichen. Also fahren wir einfach mal auf gut Glück, irgendwas finden wir schon zum übernachten. Und tatsächlich, durch Glück und Zufall finden wir bei Höga Kusten einen tollen Stellplatz. Es handelt sich um ein Hotel an der Autobahn, direkt hinter der Brücke Höga Kusten. Dazu gehört ein riesiger Parkplatz mit unzähligen kostenlosen Wohnmobilstellplätzen. Dazu gute sanitäre Anlagen und ein traumhafter Blick auf den Fjord mit seinen kleinen Inseln. Es sind noch ein paar Lücken, also stellen wir unseren Tatzel flugs ab und schauen quasi direkt aufs Wasser. Peter stellt direkt die Stühle raus, dann für jeden einen Cider und wir geniessen die Sonne. Das Abendessen geht heute fix, ich mache aus der Audi Metzgerei ein Glas Currywurst warm, dazu gibt es einfach Brot und fertig sind wir. Den Abwasch verschieben wir auf morgen, lieber gehen wir noch eine Runde spazieren. Dann schnappe ich mir den Rechner und Peter plant die weitere Route.