Mittwoch, 8. Juni 2022
Heute ist bereits der 07.06.2022. Wir starten den Tag gemütlich, denn schliesslich haben wir heute nur knapp 120 km Route vor uns - zumindest ist so der Plan. Wir quatschen uns ein bisschen mit unserem Camping-Platznachbarn fest, einem Ehepaar aus Fürth. Allerdings haben die beiden viele Jahre in Heinsberg gewohnt, und schon hat man ein Gesprächsthema. Dazu ist er ein begeisterter Audi-Fahrer - und das nächste Thema ist gefunden. Aber gegen 11 Uhr brechen wir dann unsere Gespräche ab, wir müssen noch zum Dumping bevor wir auf die Piste gehen, denn die kommenden 2 Tage werden wir sicherlich autark stehen. Also Grauwasser raus, Frischwasser auffüllen, WC-Kassette leeren und los geht es. Als erstes müssen wir wieder durch Brønnøysund, und dann zurück auf die FV17. Nach knapp 50 km erreichen wir die erste Fähre in Vennesund. Wir stehen direkt als zweites Fahrzeug an, vor uns steht nur ein LKW. Und wir haben Glück, die Fähre hat gerade im Moment angelegt, und ein paar wenige Fahrzeuge rollen runter. Bereits 5 min später stehen wir an Deck der Fähre und geniessen den strahlenden Sonnenschein. Es sind zwar laut Thermometer nur 11°, aber es fühlt sich deutlich wärmer an. Wir verbringen die gesamten 20 min der Überfahrt auf dem Oberdeck, machen Photos und geniessen die sonnige Fahrt über den Fjord. So schnell wie wir auf der Fähre waren, so schnell sind wir auch wieder runter. Weiter geht es Richtung Süden. In Holmsveien verlassen wir die FV17, und schlagartig nimmt der Verkehr ab. Nun nehmen wir Kurs Richtung Gutvik, dort wollen wir die Fähre nach Leka nehmen. Tja, und hier finden gerade Strassenbauarbeiten statt. Soll heissen, dass wir gut 14 km im Schritttempo Schlaglöcher umfahren, wobei das Schritttempo nicht nur an dem schlechten Straßenzustand liegt sondern auch an der VW Caravelle aus Leipzig, die vor uns schleicht. Dann müssen wir komplett stoppen, denn ein Bagger gräbt ein Stück Straße weg. Schliesslich fährt der Bagger beiseite und winkt den Verkehr durch. Na bravo, ohne unsere Luftfederung hätten wir jetzt ein Problem. Denn der Absatz in der Strasse ist wirklich krass. Ganz vorsichtig manövriert Peter unseren Tatzel dadurch, alle Schränke rabbeln. Die VW Caravelle aus Leipzig hält erst mal an, die brauchen scheinbar eine Pause. Hinter uns drängelt ein Audi A5, Peter fährt an den Rand und lässt ihn durch. Und wie ein angeschossenes Eichhörnchen fegt der A5 an uns vorbei und donnert durch den Schotter und die Schlaglöcher. Tja, krass gutes Fahrwerk hat der Wagen ? ich weiss wovon ich spreche. Endlich hat auch diese Piste ein Ende und wir erreichen die Fähre. Und siehe da wer vor uns in der Warteschlange steht ? der gestörte Audifahrer. Und auch hier haben wir wieder Glück. Die Fähre kommt nach wenigen Minuten und schnell sind wir wieder auf dem Wasser. Auch diese Fahrt dauert knapp 20 min. Nun sind wir auf Leka, einem norwegischen Nationaldenkmal, auf Grund seiner besonderen Geologie. Weiterhin gibt es auf der Insel mit einem Umfang von ca. 30 km über 400 registrierte Kulturdenkmäler wie Funde aus der Steinzeit, Höhlen, Höhlenmalereien, Festungen, heidnische Kultstätten, Kirchengräber und Hügelgräber. Aber dem allem werden wir uns morgen genauer widmen. Nun suchen wir erst einmal einen Stellplatz für die Nacht. Peter hat Dank Google Earth schon einen kleinen niedlichen Parkplatz ausgemacht, und zwar kurz hinter der Brücke von Leka nach Madsøya. Der Parkplatz ist winzig und ein Ausgangspunkt für Kanu-Wandertouren. Aber für uns reicht er. Nach einer Pause mit Espresso und leckerem Mandelkuchen machen wir einen langen Spaziergang. Dann geht es zurück und Peter baut schon mal den Grill auf. Nach dem Abendessen und Abwasch gibt es natürlich den abendlichen Telephonbericht, dann kümmern wir uns um die Routenplanung der verbleibenden 2,5 Woche. Morgen steht dann eine Inselumrundung mit dem Fahrrad auf dem Programm. Mal schauen ob wir das schaffen. 30 km sind ja nicht viel, aber es geht hier zum Teil steil bergauf / bergab. Wir werden sehen?