Sonntag, 20. Juni 2021
Vorab, auch gestern wurde es spät. Denn der James Bond wurde wiederholt, und diesmal haben wir bis zum Schluss geschaut  Die Nacht endet (zumindest das erste Mal) sehr früh am Morgen, denn draussen hat sich der Wind langsam zu einem kleinen Sturm entwickelt und Peter entscheidet sich, die Markise einzufahren. Doch das geht gar nicht so schnell wie es klingt. Denn als erstes müssen die Sturmbänder gelöst werden. Dann müssen die Handtuchaufhänger und sonstigen Haken aus der vorderen Kederschiene entfernt werden. Als letztes die Beine aus den Bodenplatten lösen und erst dann kann die Markise eingefahren werden. Aber geübt ist geübt und nach nicht einmal 15 min ist mein Mann wieder im warmen Bett. Das Wetter draussen ist ungemütlich, also haben wir keine Eile mit dem aufstehen. Der Himmel ist duster und es grollt ohne Ende. Eigentlich wollen wir nach dem Frühstück mit den Rädern an den Göta Kanal und dort ein paar Kilometer entlang radeln. Aber das drohende Gewitter lässt uns noch zweifeln. Hm, wetter.com sagt nur für 15 Uhr und 17 Uhr leichten Regen mit Niederschlag < 1 mm voraus, das ist bei der Wärme ja verdunstet bevor es auf dem Boden aufkommt. Wir packen schon mal die Rucksäcke für unterwegs, aber richtig überzeugt sind wir noch nicht. Dann scheint sich die Bewölkung etwas aufzulockern. Was soll passieren, wir werden maximal nass. Also auf die Räder und los. Die ersten 2,5 km gehen auf einer kaum befahren Seitenstrasse recht nah am See entlang. Aber die Bäume sind dicht und man kann immer nur mal kurz zwischendurch den See glitzern sehen. Dann geht der Radweg auf einem geschotterten Feldweg weiter. Das lässt sich nicht gut fahren. Obwohl wir ja auf Fǻrö viel auf Feldwegen gefahren sind, aber der hier ist anders, man hat das Gefühl man fährt wie auf Eiern. Aber auch das Stück ist zum Glück nur ca. 2,5 km lang. Die letzten 1,5 km geht es dann auf der Strasse weiter, aber bei dem wenigen Verkehr ist auch das kein Problem. Sjötorp selbst ist klein und überschaubar, der Ort scheint zu einem Viertel aus Womo-Stellplätzen zu bestehen. Die Belegungsrate liegt heute (Samstag in der Hauptferienzeit) bei maximal 50%, also absolut überschaubar. Dazu gehört natürlich wie überall am Wasser ein kleiner Gästehafen. Wie vieles in Schweden können auch der Liegeplatz im Hafen und die Womo-Stellplätze, aber auch der Bäcker, die Blumen zum Selbstpflücken und das Restaurant per Swish gezahlt werden. Swish ist eine schwedische Bezahl-App die seit mittlerweile 9 Jahren eingesetzt wird. Voraussetzung ist ein schwedisches Bankkonto und eine schwedische Telefonnummer. Daher ist es natürlich für Touristen nicht geeignet. Und genau das ist das Problem. Denn manchmal kann man nur mit Swish zahlen. Sind gespannt wie das weitergeht. Aber ich schweife ab. Schnell erreichen wir den Kanal und dort befindet sich auch die erste Schleuse nach dem Vänern. Wir haben Glück und es kommt gerade ein keines Motorboot an, geschätzt 9 m. Mutter und Tochter springen raus und nehmen die Leinen, der Vater bleibt auf dem Boot und steuert. Die Schleuse besteht nicht nur aus zwei sondern direkt aus drei hölzernen Schleusentoren. Die Schleusenwärterin hat noch einen Kollegen der die Schwenkbrücke bedient. Wir schauen gebannt eine Weile zu und machen einige Photos, dann machen wir uns auf den Weg entlang des Kanals. Nach wenigen hundert Metern kommt direkt die nächste Schleuse. Auch hier halten wir nochmal kurz und schauen zu, dann geht es weiter. Für einen Samstag in der Ferienzeit ist für unser Empfinden wenig los. Spannend ist das die Schweden wirklich immer im Rudel unterwegs sind. Eindrucksvoll sehen wir das auf dem Campingplatz, meist gehören mindestens 2 Womos zusammen, ein einzelnes ist eher die Ausnahme. Und auch beim Radeln sind es wenig Paare sondern meist ganze Familien oder Cliquen die uns entgegenkommen bzw. die wir überholen. Dann ist wieder Pause und wir können ein Stück radeln ohne überhaupt jemanden zu sehen. Und schon kommt der nächste Pulk von Radlern mit Anhänger, Musik, Luftballons und mindestens drei Familien. Grundsätzlich ist aber selbst an einem Wochentag auf den Radwegen an der Donau sicherlich mehr los als hier am Kanal. Die Strecke ist schön, man radelt nur ein kleines Stückchen oberhalb des Wasserspiegels, das sind sicherlich keine 20 cm. Ausserdem ist der Kanal viel schmaler als wir erwarten hätten. Es wirkt sehr ruhig und gemütlich. Zwischendurch gibt es Stege und ab und zu sehen wir Leute im Kanal baden. Auf der einen Seite reizt es uns auch, rein zu springen und zu planschen. Aber irgendwie wirkt er trotzdem nicht so einladend wie der See, warum auch immer. Es wird immer schwüler, der Himmel droht und dann fallen die ersten Tropfen. Hey, keine 15 Uhr und ausserdem waren die ersten Tropfen bereits so dick das klar wird, nun werden wir geduscht. Jetzt noch weiterzufahren macht keinen Sinn, also stoppen wir und machen uns auf den Rückweg. Peter macht Tempo und ich hab den Ehrgeiz mitzuhalten. Die Regentropfen schlagen hart auf unsere Helme, es klingt fast wie Hagel, und der Radelweg verwandelt sich binnen Augenblicken in eine Schlammbahn. Und genau so sehen unsere Klamotten auch aus. Der Schlamm ist bis fast an die Helme gespritzt, zum Glück hab ich bei meinem Rucksack noch den Regenschutz drüber gespannt, so ist nicht der gesamte Rucksack eingesaut. Aber meine Hose, Shirt und sogar meine Brille hat Schlammspritzer. Mein Mann sieht ähnlich lecker aus. Aber ganz ehrlich, trotz Regen und Schlamm macht die Rückfahrt total Gaudi. Zum Glück ist es immer noch sehr warm, weit über 20 °. Zurück in Sjötorp hat der Regen endlich aufgehört und wir suchen das Restaurant das Peter im Göta Prospekt gesehen hat. Die haben tolle Krabbenbrote, zumindest sah das Photo im Flyer toll aus. Schnell werden wir fündig, denn so groß ist das Dörfchen nicht und es war klar dass es direkt am Kanal sein muss. Wie bereits gesagt ist wenig los, vielleicht 3 der mehr als 20 Sitzgruppen sind belegt. Wir kapern uns eine mit Blick aufs Wasser und dann holen wir uns ein mächtig dick belegtes Krabbenbrot, dass wir uns teilen. Super lecker! Und weil wir nach der Tour echt hungrig sind holen wir uns noch ein Stück Budapester Kuchen das wir auch wieder teilen. Scheint eine Art Baiser zu sein mit einer Füllung aus Sahne und Erdbeeren. Vermutlich 5.000 Kalorien, aber lecker. Gut gestärkt geht es nun die restlichen 6,5 km zurück. Die weitere Fahrt ist unspektakulär, in Summe sind wir heute auf ungefähr 30 km gekommen. Zuerst machen wir uns nun einen Kaffee, dann noch ein paar Becher Pepsi hinterher. Wir haben doch ganz schön geschwitzt. Mein Mann schlägt vor direkt noch eine Runde schwimmen zu gehen, tolle Idee! Also ziehen wir unsere Badesachen an, schnappen unsere großen Strandtücher und tappsen los. Uiuiui, der Regen hat den See aber krass abkühlen lassen. Ich gehe vielleicht bis auf knietiefe rein, dann ist klar das ich heute nicht schwimmen werde. Peter kämpft sich tapfer bis auf Bauchnabeltiefe vor, doch denn setzt ein Platzregen ein und direkt über uns grollt und donnert es. Ok, im See schwimmen bei einem Gewitter ist keine gute Idee. Also zurück zum Platz. Wir ziehen uns wieder um und während mein Mann unsere Toilette leert, gehe ich unsere Radelklamotten auswaschen. Dann wird es schon Zeit fürs Abendessen. Wie fast immer im Urlaub steht grillen an. Zu den beiden Würsteln und kleinen Minutenschnitzeln mache ich uns ein Schälchen mit Schafskäse, Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten. Sehr lecker! Schnell noch abwaschen und dann ist Zeit zum tippern. Als ich gerade die erste Seite fertig habe, schlägt mein Mann vor, eben zum Duschen zu gehen. Wir haben die Waschhäuser von unserem Platz aus gut im Blick, aktuell ist da keine Menschenseele. Ich unterbreche schnell, und gute 10 min später sitze ich schon wieder am Rechner. Aber eigentlich bin ich auch schon am Ende. Mehr ist heute nicht passiert. Mal schauen was wir morgen machen, eventuell die gleiche Strecke wie heute, aber diesmal vielleicht noch ein paar Kilometer weiter bis Töreboda.



Freitag, 18. Juni 2021
Wie gestern bereits angekündigt wird dieser Tag vermutlich nicht sehr erlebnisreich. Aber lest selbst. Gestern wurde es spät, also richtig spät. Tja, kurz bevor wir ins Bett wollten, haben wir nochmal schnell probiert ob wir Fernsehempfang haben. Und ausgerechnet im eingestellten Programm ist 10 min zuvor ein James Bond gestartet. Und dann war es auch noch einer von denen, die ich noch nicht 87 mal gesehen habe und die Texte mitsprechen konnte. Hängt vielleicht auch damit zusammen das Timothy Dalton jetzt nicht unbedingt mein Lieblingsdarsteller war. Trotzdem, wer mich etwas länger kennt, weiss dass der weitere Verlauf der Nacht festgelegt war. Nach 2/3 des Films hat meine bessere Hälfte jedoch gestreikt und alleine hatte ich keine Lust weiterzuschauen. Also sind wir dann kurz nach 1 Uhr doch ins Bett getappst. Die Nacht ist windig, es stürmt und rappelt draussen, doch es bleibt trocken. Morgens küsst uns die Sonne wach, so dass wir natürlich draussen frühstücken. Während Peter mal in Ruhe durch alle Bedienungsanleitungen unseres Tatzelwurms blättert, nutze ich die Zeit zum ?Hausputz?. Ich beziehe das Bett frisch, tausche alle Handtücher, dann fege und wische ich. Auch oder gerade wenn man auf so engem Raum wohnt muss ab und zu mal klar Schiff gemacht werden. Gegen 11 Uhr cremen wir uns gründlich ein und dann geht es ans Wasser, dann ein Stück weit rein und dann auch ganz rein. Wenn man sich erst mal überwunden hat ist es genial. Aber ausser uns traut sich scheinbar niemand. Zwei Familien mit kleinen Kindern sitzen am Strand, aber wir sind tatsächlich die einzigen Schwimmer. Langsam merken wir aber die Sonne im Gesicht, also geht es erstmal zurück zum Platz. Die nächsten Stunden verlaufen eher träge, so ein bisschen Raupenmäßig: Fressen, schlafen, fressen, schlafen. Nur das ZACK schön zum Schmetterling klappt noch nicht richtig. Am frühen Nachmittag treibt es uns nochmals ins Wasser. Und auch diesmal sind und bleiben wir die einzigen. Wieder geht es danach eher geruhsam weiter mit Kreuzworträtsel, lesen, quatschen. Dann machen wir uns auf zum Duschen. Die Waschhäuser wurden gerade frisch desinfiziert, das gibt in der jetzigen Zeit tatsächlich ein gutes Gefühl. Ausserdem hat man hier mit einer Abbuchung auf der Karte ganze 4 min heisses Wasser, was für ein Luxus. Denn beim autark stehen die letzten Wochen sind wir mit unserem Wasser immer extrem sparsam umgegangen. Und zur Not reichte auch ein Feuchtreinigungstuch um die Füße vorm ins Bett gehen vom gröbsten Dreck zu reinigen. Für die deutsche Familie, die gestern neben uns stand, wäre das ja ein Unding gewesen. Die haben ihr Kleinkind die ganze Zeit auf dem Arm getragen, obwohl das ganz klar krabbeln und sich bewegen wollte. Aber-kaum vorstellbar-auf dem Boden liegen Hinterlassenschaften von Möwen. Hängt vielleicht damit zusammen dass wir an einem riesigen See sind und der Himmel voller Möwen ist??? Irgendwo müssen da ja hinscheissen. Wie auch immer, solchen Menschen empfehlen wir dann gerne ein Hotel. Mit Hochflorteppichboden und täglichem Zimmerservice. Die sind heute früh auch direkt weiter, vermutlich irgendwo hin wo es keine Natur gibt. Da ist uns der Schwedenclan hier deutlich lieber. Eine Großfamilie mit mindestens 8 Kindern und 14 Erwachsenen trifft sich hier gerade für ein sonniges Wochenende. Also die drei Womos neben uns, dazu 4 Hütten hinter uns. Laut aber lustig. Und die Kids dürfen auch im Dreck spielen, sehr sympathisch. Nach dem Duschen heisst es für uns erstmal Cider trinken und grillen. Denn die hier gekauften Ciderdosen haben alle Pfand den wir in den kommenden Tagen einlösen müssen. Ich bin aber sicher dass wir das hinkriegen. Noch 10 Dosen für die nächsten 8 Tage. LOCKER! Während ich am tippern bin liest sich Peter weiter in das Thema Auflastung ein. Denn eines steht fest, mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.500 kg kommen wir mit unserem Wohnmobil nicht zurecht. Die Papiere für die Auflastung auf 3.850 kg sind schon beim Händler und werden uns nach dem Urlaub direkt zugeschickt. aber eventuell gehen wir sogar auf 4 T und lassen eine Luftfederung einbauen. Wir sind noch in der Findungsphase, denn das bedeutet auch Beschränkungen beim Tempo, Parken, Zusatzausrüstung, Warnaufklebern mit totem Winkel etc.
Also müssen wir erst mal noch ein wenig recherchieren. Langsam wird es frisch, mittlerweile haben wir uns etwas mehr angezogen. Mal schauen ob ich meinen Liebsten noch zu einer Platzrunde überreden kann. Morgen geht es dann mit den Fahrrädern an den Götakanal.



Freitag, 18. Juni 2021
Noch in der Nacht entscheiden wir uns, dass wir an die Ostküste möchten, zum Campingplatz Askeviks. Hoffentlich bekommen wir dort noch einen Platz. Nach dem Frühstück wasche ich schnell ab, während Peter das Womo startbereit macht. Dann versuchen wir den Campingplatz zu erreichen, beim zweiten Anlauf haben wir Erfolg! Die Besitzerin ist super nett (Schweizerin) und reserviert uns einen der beiden letzten Plätze mit Blick auf den kleinen Bootshafen. Platz 100 soll es also werden. Ankunft bis 18 Uhr, das sollte kein Problem sein. Es ist gerade kurz nach 10 Uhr, wir haben geschätzt gute 6 Stunden Fahrt. Los geht es Richtung Südost immer am See entlang. Bei Särna geht es dann direkt in den Süden auf der 311. Der Verkehr ist aktuell noch überschaubar, bewusst vermeiden wir aber auch die Überlandverbindungen wie die E45. Dann kommen wir an einem Outlet vorbei das Outdoor und Sportkleidung hat. Hm, einen kleinen Blick können wir ja mal riskieren. Wow, coole Sachen und zum Teil tolle Preise. Wirklich gute Funktionsshirts für 5 ? 7 Euro im Ausverkauf. Uns doch egal ob das die Kollektion 2020 ist. Sitzt, wackelt, hat Luft, nehmen wir. Wir ergattern also ein paar günstige T-Shirts, dazu eine tolle Radler-Hose für Peter und eine neue Fleece-Jacke für mich. Denn meine Lieblingsfleece, die ich damals in Neuseeland gekauft habe, ist mittlerweile tatsächlich etwas fadenscheinig. Und da die Fleece meiner großen Schwester (da gleichzeitig gekauft) genauso dünn ist, wandert für sie direkt wieder eine Jacke im Partnerlook in den Einkaufswagen. Dazu Stricksocken für Peters Sohn samt Freundin für die nächste tolle gemeinsame Wanderung. So, aber langsam müssen wir mal weiterkommen. Wir haben noch eine gute Stunde Puffer um pünktlich am Campingplatz zu sein. Wir fahren weiter durch Mittelschweden, vorbei an breiten Flüssen und riesigen Seen. Dann kommt ein Schild mit dem Hinweis auf eine Baustelle. Das schwedisch können wir nicht übersetzen, und Google zeigt in einigen Kilometern auch einen orangen Strich an, aber nichts Rotes also fahren wir weiter. Tja, das war dann wohl ein Fehler. Nach fast 30 km stehen wir plötzlich vor Strassenbarrikaden. Also handelt es sich tatsächlich um eine Vollsperrung, die Maps aber nicht anzeigt. Na prima, Peter wendet Tatzel quasi auf einer Briefmarke, dann geht es den ganzen Kladderadatsch zurück. Somit ist unser zeitlicher Puffer aufgebraucht. Naja, schlimmstenfalls stehen wir die Nacht vor dem Campingplatz. Warten wir mal ab wie sich alles entwickelt, es sind ja noch gut 2,5 Stunden Fahrt. Bis dahin kann viel passieren. Gutes ? aber auch schlechtes. Wir versuchen uns nicht zu sehr unter Druck setzen zu lassen, und das nächste Mal befragen wir den Übersetzer bei Baustellenschildern. Weiter geht es nun doch auf der E16 und E 45. Mittlerweile sagt das Navi Ankunft 18 Uhr, also Punktlandung. Aber etliche langsame LKW später zählt es langsam doch hoch. Dann wird es zwischendurch immer wieder mehrspurig so dass Peter an LKW um LKW vorbeizieht. Langsam zählt das Navi wieder runter. Parallel dazu habe ich bereits nochmal mit dem Campingplatz telefoniert. Die sind ganz entspannt, und sagen wir sollen nicht hetzen. Sie warten bis wir da sind, sie wohnen auf dem Platz. Letztendlich erreichen wir den Campingplatz um 17.53 Uhr, und nach uns kommen nochmal 3 Wohnmobile. Also waren wir gar nicht die letzten. Bevor wir zu unserem Platz rollen lassen wir Grauwasser ab und füllen den Frischwassertank komplett auf. Dann rangiert Peter das Womo rückwärts auf den Platz und wir haben einen traumhaften Blick direkt auf den Vänern. Wow, mit seinem über 5.000 km² ist er so unvorstellbar gigantisch. Im Vergleich: Der Bodensee hat gerade mal 500 km²! Als erstes fährt mein Mann die Markise aus und ich koche uns einen Espresso, dann beginnen wir den Aufbau. Das geht mittlerweil so fix, das könnten wir wohl mit verbunden Augen. Dann geht es eine Runde über den Platz. Nach der Einsamkeit im Norden ist es gerade ungewohnt, wieder auf einem normalen Campingplatz zu sein, zumal einen der fast ausgebucht ist. Aber gut, das war uns klar und wenn wir noch ein paar Tage Badeurlaub wollen dann müssen wir das wohl in Kauf nehmen. Mittlerweils ist es schon recht spät, zurück am Platz startet Peter den Grill, ich kümmer mich wieder um Beilagen, Tisch decken etc. Nach dem Essen gehen wir noch an den (sehr grobsandigen, mehr steinigen) Strand. Der Blick über den See mit der bald untergehenden Sonne ist traumhaft. Allerdings wird das wohl nichts mit dem Sonnenuntergang, denn es ziehen Abendwolken auf. Trotzdem unglaublich schön. Ich hole mir den Rechner raus und fange an zu tippern. Und plötzlich kommen dann auch die Mücken, so dass wir kurz vor 23 Uhr nach drin flüchten. Morgen ist nichts geplant ausser schwimmen und faulenzen.