Irgendwie komme ich in diesem Urlaub abends nicht dazu, zu schreiben. Also startet mein Tag aktuell meist mit einem Kaffee draussen vorm Womo am Laptop, während Peter sich drinnen noch einmal umdreht. Der Tag beginnt mit einer Mischung aus Sonne und Wolken, die Temperaturen sind eher bei naja… vielleicht kommt mir das aber auch nur so vor, weil es jetzt ja einige Tage sehr heiss war. Mittlerweile kommt Peter dazu, und wir starten mit einem leckeren Frühstück mit Brioche und Marmelade in den Tag. Wobei – das ist so nicht richtig. Denn wie ich gerade erst wieder gelesen habe muss Marmelade ja aus Zitrusfrüchten bestehen. Das heisst im Umkehrschluss: Es gibt gar keine Erdbeermarmelade! . Die nächsten Stunden verbringen wir mit Lesen, Rätseln, quatschen. Mittags machen wir Brotzeit und so langsam wird es dann tatsächlich etwas wärmer draussen. Wir schnappen uns unsere SUP’s und gehen zum Strand. Oh, heute ist es aber richtig kabbelig draussen, die Wellen sind zwar nicht sehr hoch, aber sie kommen Schlag auf Schlag und auch die Unterströmung ist gut spürbar. Man merkt dass wir früher dran sind als gestern. Das Wasser ist zum Teil so flach, das wir mit den Finnen auf dem Grund aufsetzen. Also runter vom Brett und erstmal 50 m weiter rein ins Wasser, dann geht es. Peter versucht immer mal wieder, im Stehen zu fahren. Aber bei dem Seegang ist das nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Also paddeln wir um die Wette raus, geniessen die Sonne, die nun stärker wird, lassen uns vom einlaufenden Wasser zurück treiben bis fast zum Strand. Wieder gegen die Strömung rauspaddeln usw. Auf Dauer geht das ganz schön in die Arme, aber wir wollen ja ein bisschen Bewegung. Bis jetzt haben wir im klaren Wasser im Schwimmerbereich nur vereinzelt Quallen gesehen, von einer Plage wie es in den Nachrichten kommt, kann keine Rede sein Aber jetzt, wo wir weiter raus fahren in den Bereich mit den Pflanzen, da sehen wir, dass doch etliches an Quallen da ist. Vielleicht immer noch nicht gerade eine Plage, aber hier zu schwimmen ist doch ein bisschen eklig, denn teilweise bestehen die Gruppen aus zehn bis zwanzig Handtellergroßen Quallen. So vergeht der Nachmittag, und irgendwann wird es auch im Neo frisch und wir machen uns auf den Rückweg zum Campingplatz. Dort gibt es einen Espresso und Kokosmakronen, dann waschen wir die Sachen aus und bringen dabei direkt die ersten Eimer Grauwasser weg. Normalerweise fahren wir ja alle zwei oder drei Tage weiter, dann reichen Frischwasser- und Abwassertank, und wir entleeren und befüllen unseren Tatzelwurm an den Dumpingstationen der Campingplätze. Aber jetzt, wo wir acht Tage am Stück stehen und noch dazu jeden Abend duschen, kommen wir nicht mehr hin. Also bleibt die Möglichkeit alles abzubauen und die 50 m nach vorne zu fahren. Oder ab und an einen Kanister mit Frischwasser nachzuschütten und im Gegenzug ein paar Eimer Grauwasser abzulassen und zum Abfluss zu bringen. Bis jetzt haben wir ja fast immer die Campingplatzeinrichtungen genutzt, egal ob zum Duschen, WC, Abwaschen oder Salat putzen, aber jetzt wo die zweite Corona Welle langsam aufkommt, versuchen wir, wirklich alles im Womo zu machen. Denn eigentlich haben wir es ja auch genau dazu gekauft, und funktioniert auch super. Dass wir ohne Strom klar kommen haben wir ja bereits das Wochenende vorher in Tschechien getestet. Die Solaranlage bringt zumindest im Sommer genug Strom für Licht, Wasserpumpen etc., der Kühlschrank läuft über Gas, das einzige von dem wir wirklich abhängig sind ist Frischwasser. Aber da unsere Lieblingsziele ja eher im Norden liegen, gibt es immer reichlich Frischwasser, und wenn es aus einem Gletscherbach ist. Für Skandinavien nächstes Jahr ist auf jeden Fall klar: für Stockholm buchen wir den Campingplatz mitten in der Stadt vor, ansonsten buchen wir nichts und bleiben da stehen wo es uns in gefällt. Denn dort ist „Wildcampen“ quasi überall erlaubt, solange man sich nicht gerade bei jemand in den Vorgarten stellt. Mal nachlesen wie das im Baltikum geregelt ist, eines unserer nächsten Ziele – wenn denn Reisen wieder möglich ist. Aber ich bin abgeschweift, eigentlich war ich beim auswaschen der Neo’s. Aber viel mehr ist auch nicht passiert. Wir haben wie immer abends gegrillt, und dann wollten wir eigentlich abwaschen. Aber irgendwie haben wir uns dann noch bei der netten Familie aus Pfaffenhofen festgequatscht, Marcus hat noch eine Flasche Wein aufgemacht und plötzlich war es halb zwölf in der Nacht. Also machen wir Schluss und gehen zu uns rüber. Eigentlich wollen wir noch ein bisschen lesen und Rätseln, aber es ist mittlerweile echt frisch geworden, selbst im Womo sind nur noch 16 °. Wir überlegen zuerst, noch die Heizung zu starten, aber Mitternacht ist durch, also gehen wir einfach ins Bett. Der Abwasch und mein Reiseblog müssen halt bis morgen früh warten…