Nachdem der gestrige Tage ja dann doch anders lief als geplant, sind wir gespannt was der neue Tag so bringt. Nach einem kurzen Frühstück fülle ich wie üblich unsere Trinkflaschen auf, Peter bekommt wieder seinen Mug mit heissem Kaffee gefüllt. Noch schnell abwaschen, und dann machen wir uns auf den Weg. 500 m weiter kommen wir an einem Parkplatz mit Toiletten vorbei, dort stehen auch ein halbes Dutzend Wohnmobile, die dort übernachtet haben. Na, da hatten wir es doch ruhiger. In Summe sind heute 95 km Wegstrecke geplant bis Torghatten, das sind inklusive der beiden Fähren gut 3 Stunden (ohne Wartezeiten). Nach knapp 30 Kilometer erreichen wir die Fähre in Tjøtta. Vor uns stehen schon einige wenige Fahrzeuge, noch ist aber nicht allzu viel los. Am Kai steht eine große Fähre, scheinbar gibt es aber Probleme beim Laden ? ja richtig, es handelt sich m eine Elektrofähre ? oder zumindest um eine Hybridfähre. Plötzlich landet neben der großen Fähre eine etwas kleinere an. Und siehe da, das entpuppt sich dann auch später als unsere Fähre. Mit nur wenigen Minuten Verspätung werden wir drauf gewunken. Die Fähre scheint für die lange Fahrzeit von über einer Stunde eher klein, aber wir merken bald warum. Denn die Fähre nimmt nicht den direkten Weg nach Forvik sondern schlängelt sich zwischen den Schären durch und hält quasi an jeder ?Milchkanne? an. Wir bekommen zuerst einen Schreck und denken dass wir doch die falsche Fähre erwischt haben. Aber es ist alles gut, wir sind richtig. An den Anlegern stehen immer nur Fußgänger, die mit wollen bzw. runter möchten von der Fähre. Dann erreichen wir Stokkasjøen, da steht tatsächlich ein Auto am Kai. Ah, und jetzt wissen wir auch warum vorne auf der Fähre eine Lücke gelassen wurde. Scheinbar muss man ankündigen wenn man mit Auto unterwegs zusteigen möchte. Der Fahrer wird noch aufgefordert zu wenden und rückwärts auf die Fähre in die freie Lücke zu fahren, und dann können in Forvik alle vorwärts die Fähre verlassen. Gut organsiert das Ganze, aber nur so wird es hier wohl funktionieren. In Forvik geht es zurück auf die FV17 und nach Andlasvǻgen. Dort nehmen wir die Fähre nach Horn, und auch das ist eine Elektrofähre. Schon seltsam, irgendwie erwartet man immer das Stampfen der Motoren zu hören, ungewohnt diese leise Fahrt. In Horn haben wir es dann fast geschafft, und wir haben nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Tagesziel. Aber vorher geht es noch über die Brønnøysundbrücke, bzw. zuerst einmal geht es unter die Brücke, um ein paar coole Photos zu machen. Dann fahren wir bei starkem Wind über die 550 m lange und 30 m hohe Brücke. Nun erreichen wir Torghatten. Direkt am Wanderparkplatz stehen erste Wohnmobile, aber diesmal haben wir uns entschieden, dass wir uns zwei Tage Campingplatz gönnen. Als wir ankommen, ist noch alles geschlossen. An der Rezeption hängt ein Schild dass man sich einfach einen Platz aussuchen soll, schon mal an den Strom anhängen kann und auch die sanitären Anlagen nutzen darf. Anmeldung dann zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr. Ok, typisch Norwegen also, erst mal alles auf Vertrauensbasis. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen aus, hängen uns an den Strom und freuen uns auf einen faulen und entspannten Nachmittag und Abend. Wir erkunden ein bisschen den Platz, aber es ist kalt und sehr regnerisch, also entschließen wir uns, uns rein zu setzen. Mit einem Kaffee machen wir es uns drin gemütlich, lesen, schauen fernsehen und sind faul. Abends wirft Peter den Grill an, und wir lassen es uns gut gehen. Nach dem Abwasch im Waschhaus machen wir uns die Heizung an, und dann gibt es bei Chips und Weintrauben einen sehr gemütlichen Abend mit Miss Marple in der Originalversion mit Margaret Rutherford. Weit nach Mitternacht geht es dann ins Bett.